Es ist schwer, einen Anfang zu finden...
Wirklich Depressiv wurde ich erst ab Februar 08, als ich zwei Menschen kennengelernt und auch lieben gelernt habe, die jedoch verlobt sind... Ja, ich liebe sie, wir sind beste Freunde, es ist ein ständiger Wechsel zwischen Glückshormonen und anschließendem tiefen Fall.
Als es dann zu einem riesigen Streit im Juni kam, nach dem sie mich "verlassen" wollten. Das war das erste Mal, dass ich in der Badewanne lag, mit einem Messer... Ich war schrecklich naiv und das Messer total stumpf. Danach kamen die Beiden vorbei, das ganze hat sich zum Guten gelöst.
Die gleiche Situation gab es einen Monat später. Dieses Mal nahm ich scharfe Rasierklingen, betrank mich, schlitzte mir seinen Namen ins Bein und fuhr dann nachts 02:00 mit dem Auto zu ihnen, trank dort eine halbe Flasche Vodka und hatte danach einen Blackout. Wir haben uns auch wieder zusammengerauft.
Die Pointe kommt jetzt... Diese beiden Male war ich mir sicher, dass ich mein Leben unbedingt beenden wollte. Danach, immer, wenn es einen (größeren) Streit gab, fing ich an, mich selber zu verletzen.
Wir haben uns, nachdem ich mich einmal aus Kummer fürchterlich besoffen habe, darauf geeinigt, dass ich keinen Alkohol mehr trinke.
Seit ich seit nun ca. 40 Tagen in meiner eigenen Wohnung wohne habe ich auch die Chance, mir jederzeit unbeobachtet selbst weh zu tun.
Das Problem ist nur, dass ich mich selber nicht verstehe dabei. Ich habe mit gelegentlichem Kotzen angefangen, es befreit mich auch irgendwie. Aber ich neige auch dazu, diesen beiden Freunden danach zu erzählen, dass ich mich wieder verletzt habe, und mir auch immer wieder etwas Neues ausdenke. Ich belasse es nicht nur beim Kotzen und Mit-stumpfen-Messern-an-mir-rumkratz, sondern ich gehe inzwischen schon dazu über, Mundspülung zu trinken u.ä. Und danach, manchmal erst zwei Tage später, sage ich es ihnen. Ich weiß nur nicht, warum…
Kennt jemand das Gefühl, dass er sich zum einen für sein SVV (auch wenn es bei mir wirklich sehr harmlos ist und noch keine Sucht) schämt, es aber trotzdem macht und vor allem: es noch erzählt? Ich meine, zum Einen möchte ich Hilfe, ich befürchte aber, dass ich vor allem nach Aufmerksamkeit und sogar Mitleid schreie, und wenn ich sie dann kriege hasse ich mich dafür, überhaupt was gesagt zu haben.
Ich kann es nur nicht selber einschätzen, warum ich das alles tue.
Kennt sich jemand damit aus?
Danke schon mal fürs Lesen und für die Antworten.