so richtig bewußt, ist mir meine einsamkeit beim gutachter, bei dem ich wegen meines antrags auf erwerbsunfähigkeit war, geworden.
er wollte von mir wissen, wie ich mein leben führe, jetzt und früher.
nachdem ich fertig war, sagte er: "sie nehmen am leben doch gar nicht mehr teil!"
seit mai bin ich krank geschrieben, seitdem verlasse ich mein haus nur um zum arzt, einkaufen oder eben zum gutachter zu gehen und ich hasse mich dafür!
wenn schönes wetter ist, denke ich ständig, jetzt ist eigentlich die richtige zeit, um raus zu gehen. aber ich bekomm es einfach nicht auf die reihe. ich bin körperlich durch die ständige liegerei auf dem sofa schon nur noch ein halber mensch, überhaupt nicht mehr belastbar, komm kaum noch eine treppe rauf.
wenn ich kontakt mit anderen habe, dann gebe ich mir mühe, dass keiner merkt, wie es in mir aussieht und meistens klappt es auch, dass mir das überhaupt nicht weiterhilft, weiss ich, kann esb aber nicht ändern.
am schlimmsten ist, dass ich mich für mein verhalten selbst sehr hasse. ich verlange ja schon gar nicht, dass ich glücklich sein kann, aber wenigstens mal das gefühl von zufriedenheit. ich finde alles einfach nur noch zum kotzen! wie gern würd ich mich mal über ganz einfache dinge freuen, es funktioniert eben nicht!
wie kann ich der einsamkeit entkommen? einen partner, den ich liebe und der mich liebt? die letzte partnerschaft hat mich 20.000 € gekostet, ich hab mich ausnehmen lassen, wollte helfen, alles umsonst. jetzt bin ich pleite, hab einen rentenantrag gestellt und weiss nicht, wie es weitergeht.
könnt ihr mir helfen?
Was tun, gegen Einsamkeit?
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Hallo igeline,
das was du schreibst kommt mir in guten Stücken sehr bekannt vor. Habe selber seit längerer Zeit schon starke Einsamkeitsgefühle und dachte lange Zeit auch, dass diese nur aufhören könnten, wenn ich andere Menschen und einen Partner um mich hätte. Habe lange Zeit Einsamkeit mit Alleinsein verwechselt und mir nicht vorstellen können, ohne andere Menschen aus diesem Loch zu kommen. Aber so funktioniert das nicht, wenn du andere Menschen brauchst, um glücklich zu sein. Ich glaube nicht, dass das eine passende Grundlage für neue Freundschaften oder auch Partnerschaft ist ... du sagst ja selber, dass du in Momenten in denen du mit anderen Menschen zusammen bist, versuchst, dass dir keiner etwas anmerkt. Mich kostete sowas auf Dauer viel Kraft und diese Zeiten genießen? Manchmal, aber häufig auch nicht. Einsam kann man auch sehr gut unter Menschen sein ...
Ich habe selber gemerkt, wie wichtig es ist, sich selbst wieder zu akzeptieren und mit sich selbst zufrieden zu sein (ok, mit allem ist man nie zufrieden, aber ein gesundes Maß sollte es dann schon sein). Warum unternimmst du nicht einfach mal alleine was? Geh spazieren, oder ins Kino, schau dir in Ruhe eine Ausstellung an oder auf was du eben Lust hast. Ok, ich weiß .. ist leicht gesagt. Hätte mir früher NIE vorstellen können solche Dinge allein zu tun. Auch bei schönem Wetter ... rausgehen? Alleine? Neee.
Schlussendlich bin ich dann (meine Thera hatte mich hier auch etwas angeschubst) doch mal alleine in eine Ausstellung gegangen. Es kostete mich unheimlich Überwindung und ich war ganz nervös ... fast schon wie vor einer Prüfung
. Aber schlussendlich tat es mir wirklich gut. Ich habe mir viel Zeit genommen und habe mir all die Sachen alleine angesehen. Kam aber dafür nach 2h mit einem Lächeln wieder raus - hat mir sehr gut getan. Oder auch "Kino alleine" ging besser, als ich dachte ...
Was ich damit sagen will: sich selbst zu akzeptieren und schöne Momente auch alleine verbringen zu können, ist meiner Meinung nach der erste Schritt (das soll natürlich nicht heißen, dass du nicht auch mit anderen etwas unternimmst, wenn sich die Gelegenheit bietet). Inzwischen empfinde ich die Zeit alleine nicht mehr als so unerträglich wie früher. Kann mich auch selber wieder etwas mehr Spiegel betrachten, ohne, dass gleich schlechte Gefühle hoch kommen. Klappt noch nicht immer und der Fall in das berühmte Loch passiert trotzdem immer mal wieder, aber ich bin zuversichtlich, dass ich Stück für Stück die eigenen Gefühle ändern kann (zuerst kommt das Umdenken, Gefühle werden sich mit der Zeit an die neue Denkweise anpassen. Kommt einem am Anfang zwar falsch vor, aber funktioniert
).
Jetzt hab ich viel von mir erzählt aber mir kam doch einiges in deinem Beitrag sehr bekannt vor. Vielleicht kannst du den ein oder anderen Tipp aus meinem Beitrag gebrauchen.
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Hallo Igeline,
du erkennst ja selber, dass durch deine Passivität nichts weiter gehen kann.
Den Schritt raus wieder ins Leben zu gehen ist nicht einfach *zugeb* ... aber nur so werden sich Kontakte aufbauen lassen.
Sport und Vereine bieten eine gute Möglichkeit
Machst du eigentlich Therapie?
LG Julchen
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ja, ich werde hoffentlich bald eine therapie machen. ich war heut in der praxis der psychologin, um unendlich viele fragebögen auszufüllen. weiss nicht, ob das einen sinn macht, aber ohne bekomm ich keine therapie. am donnerstag hab ich den ersten richtigen termin und hoffe, dass die psychologin und ich miteinander klarkommen, ist leider nicht mein erster anlauf.
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ich habe es am montag und dienstag geschafft, mal eine runde durchs dorf zu machen. eine runde dauert 1/2 stunde und ich war total schockiert, wie schlecht mein körperlicher zustand ist. ich habe es nur mit großer anstrengung geschafft, 1/2 stunde zu laufen, war hinterher völlig fertig und hatte am nächsten tag muskelkater. es ist mir regelrecht peinlich. vor 25 jahren war ist leistungssportler im schwimmen und jetzt hab ich eine belastbarkeit wie ein kranker rentner. sicher weiss ich, dass ich das nur durch regelmäßiges training wieder in den griff bekommen kann, aber meine Depressionen machen es mir furchtbar schwer, meinen inneren schweinehund zu überwinden. für heute hab ich eine ausrede, da ich mit meiner mietz beim tierarzt war und sie kastriert wurde. jetzt muß ich mich erst mal um sie kümmern, sie ist immer noch ganz benommen und torkelt kriechend durchs zimmer. sie tut mir leid, ich weiss, wies einem nach solchen operationen geht, hab schon 5 hinter mir und da möchte ich es ihr so angenehm wie möglich machen. meine anderen beiden katerchen wissen gar nicht, was los ist, da susi jetzt auch 10 tage lang nicht raus darf.
wenn ich meine 3 katzen nicht hätte, würde ich mich noch viel einsamer fühlen. es ist sehr gut für mich, dass ich jemanden habe, um den ich mich kümmern muß und sie geben mir auch viel liebe zurück. früher hab ich manchmal rentner belächelt, wenn sie mit ihrem haustier wie mit einem partner zusammen gelebt haben, seit ich meine mietzen hab, kann ich sie verstehn.
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Hallo igeline,
du bist nicht alleine mit deinen Empfindungen.
Ich stehe an exakt dem gleichen Punkt wie du:
aufraffen! rausgehen! sich bewegen! frische Luft!Wie Julchen schrieb:
" Den Schritt raus wieder ins Leben zu gehen ist nicht einfach *zugeb* ... aber nur so werden sich Kontakte aufbauen lassen."Irgendwie werden wir da wohl über unsere Schatten springen müssen, Depris hin oder her. Denn garnix dagegen zu machen kann`s ned sein, oder?
Und ich bin mir sicher, dass dieses "etwas TUN" unsere Denkweise und damit unsere Empfindungen verändern wird, auch wenn das seine Zeit dauern wird und jedesmal auf`s Neue einen mächtigen Anlauf erfordert.Liebe Grüsse
Gipfel -
hatte gesern meine ersten termin bei eine psychologin. sie hat mir gleich eine vertrag an die backe geklebt, in dem ich mich verpflichte vorerst wenigstens 3 mal in der woche eine halbe stunde raus zu gehen. es ist furchtbar, dass mir das so schwer fällf. eigentlich kann ich das rational gar nicht verstehn, was ist den schon dabei, mal ne halbe stunde spazieren zu gehen, eigentlich nichtsm und trotzdem ist es so unendlich schwer, seinen arsch hoch zu kriegen und einfach los zu laufen. weisst du, wenn ich dann 5 min unterwegs bin, bekomm ich meistens leichte glücksgefühle, bin stolz auf mich. erzählen mag ich das aber keinem, ist mir zu peinlich, dass ich so körperliches und geistiges wrack geworden bin. ich wünsche mir, dass ich irgendwann mal wieder in der lage bin, all das zu machen, was ich vor meiner krankheit konnte, ob das realistisch ist? ich warte schon wieder auf den sommer, wir haben hier in der nähe eine riesengroße kiesgrube, die zum gtoßteil fürs baden freigegeben ist.
leider hab ich es im letzten jahr kaum genutzt, obwohl ich weiss, wie guts mir im wasser geht. weniger schmerzen und ich bin eh eine wasserratte. wenn da nicht dieser übergroße schweinehung wäre, der mich oft an diesem vorhaben hindert, wenn ich könnte, würd ich ihn erschießen. -
Hallo igeline,
ja, diese 30 Minuten täglich raus an die Luft - das musste ich auch, war auch eine Hausaufgabe von meiner Thera. Hab es versucht, und es klappte, wenn auch widerwillig. Dann hat sich aber anscheinend mein Körper gewehrt - inwieweit der Körper hier mit der Seele zusammen arbeitet - keine Ahnung. Nun bin ich erst mal Schachmatt.
Aber sobald es mir körperlich besser geht, werd ich wieder anfangen, meine 30 Minuten zu marschieren.
Hast du Lust, wir können uns doch gegenseitig motivieren?
LG nebula -
ans gegenseitig motivieren hab ich auch schon gedacht. wie wäre es, wenn wir uns täglich berichten, ob und wie weit wir es geschafft haben? ich glaub, mir würde das helfen.
was hat dich denn jetzt aus der bahn geworfen? erzähl doch mal.
im moment hab ich den computer nur angemacht, weil ich mich so völlig alleine fühle. ganz furchtbar, mir kommen ständig die tränen. wenn ich meine 3 katzen nicht hätte, wäre es noch viel schlimmer. leider können die aber nicht mit mir reden. ich reden jetzt schon fremde leute im kaufland an, die müssen denken, dass ich völlig bekloppt bin. ich weiss nicht, wie ich aus dem niemandsland wieder rauskommen soll. ich war gestern zum ersten mal bei einer neuen thera, sie meinte, sie haben schon so viele therapien gemacht, ich weiss nicht, ob das hier noch was bringt. was soll ich denn sonst machen? die ärzte haben mich bedrängt, eine neue thera zu machen. jetzt sagt die mir das. dass ich borderliner bin, kam bei ihr auch wie ein vorwurf raus. ich möchte doch nur, dass es mir endlich besser geht und ich nicht mehr so allein sein muß. das allein sein kann sie mir aber auch nicht abnehmen.
meld dich, ich freu mich drauf. -
Das ist eine gute Idee, wir werden uns täglich berichten...
Mich hat eine Lungenblähung und extreme Wasseransammlung ausblockiert.
Hab alle Termine absagen müssen, hätt ich nicht geschafft.
Ich bin Borderliner und weiß das erst seit März 2008.
Aber ich war erleichtert, als ich mich mit Gleichgesinnten austauschen konnte.
Obwohl ich die Oma der Borderliner war, wir haben uns verstanden!!!!
So, nun warte ich auf eine Nachricht von dir - und freu mich auch schon
LG nebula -
Hallo ihr beiden,
da ich auch gerade wieder versuche, meinen Körper aus meiner Höhle zu schleppen, würde ich mich dem Kreis der sich Motivierenden gerne anschließen, wenn ich darf.
Vielleicht sollten wir einen eigenen Threat aufmachen, die Bewegten, oder so.
Da könnten wir unsere Berichte abgeben, und uns gegenseitig Mut machen -
Hallo dunge,
das ist wirklich eine gute Idee, wir motivieren uns gegenseitig. Es ist erschreckend, wie sehr mein Leben an Aktivität verloren hat. Es ist so, als ob ich eine ganz andere Person wäre...
Jedenfalls fände ich es gut, wenn wir uns zu dritt schon motivieren.... das kann bestimmt nicht schaden.
Lg nebula -
Nein, schaden kann es nicht, uns nur aus der Isolation heraus holen, warum auch immer wir uns gerade darin befinden.
Zum Beispiel habe ich mich bei der Behindertenbeauftragten des LAndkreises gemeldet und um Hilfe gebeten. Sie hat im ersten Treffen, das war gestern, mir gleich Vorschläge gemacht, was ich machen kann, um unter Menschen zu kommen, ohne daß ich mich übernehme oder mich gleich fest binden muss, wie in einem Verein zum Beispiel.
Ausserdem wird sie einen Sozialarbeiter auf mich ansetzen, der mich unterstützt und mir hilft. Das scheint für mich der beste Weg zu sein, aber den muss eben jeder für sich selbst finden.
Viele liebe Grüße -
ich hab heute einen ganz schlechten tag und bin ganz doll froh, dass du mir so schnell genantwortet hast. ich bin so furchtbar einsam und weiss nicht, was ich dagegen machen soll. ich fühl mich so minderwertig, warum schaffen es andere und ich nicht? ich muß mir von den psychologen immer anhören: sie sind doch eine kluge frau, warum machen sie nichts draus? so oder so ähnliche antworten bekomm ich immer. was nützt mir alle klugheit, wenn ich mit mir selber nicht klar komm?
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****Ausserdem wird sie einen Sozialarbeiter auf mich ansetzen, der mich unterstützt und mir hilft. ****
Wer weiß, vielleicht kann dir der Sozialarbeiter wirklich behilflich sein?
Ich hatte eine Betreuerin, sie hat mir gerade nach der langen Zeit in der Klinik viel geholfen. Niemals hätte ich es geschafft, diese vielen Anträge zu stellen, und noch auf ein Amt gehen.... das schon garnicht.
Also - lass dich überraschen -
Liebe igeline,
ja, diese "Sätze" kann ich auch nicht mehr hören.
Aber das nehm ich nur noch als Hilflosigkeit der anderen Seite an.
Wenn sie nicht mehr weiter wissen....
Andererseits, was wollen sie uns auch sagen: Heb den A....hoch und mach was?
Käme nicht gut an - wenigstens nicht bei mir.
Der heutige Tag ist bald vorbei, und vielleicht ist es morgen ein bisschen besser.
Nicht aufgeben, bringt uns nicht weiter.
Lassen wir das "Morgen" erst mal kommen, und versuchen den heutigen Tag noch einigermaßen gut zu beenden.
LG nebula -
ja, das ist die Unfähigkeit, sich in so eine Lage der Verzweiflung und Hilfelosigkeit hinein zu versetzen.
Es gibt noch einen Satz, den ich von Psychologen einfach nicht mehr hören kann: "Sie werden sehen, Alles wird Gut"! Grrrr.da könnte ich jedes Mal....
Aber es bringt uns nicht weiter, wenn wir uns von Psychologen, Therapeuten, Ärzten oder sonst wem runter ziehen lassen. Selbsthilfe ist angesagt. Deshalb finde ich solche Foren, ganz besonders dieses Forum SuS, so wichtig.
Hie können wir Kontakte knüpfen, uns gegenseitig Mut machen und aufrichten. Denn wir sind mit unseren Problemen nicht alleine. Aber wie soll ich gleichgesinnte treffen, wenn ich das Haus selten verlasse (n kann)? In meiner Wohnung ist leider kein Durchgangsverkehr.
Ich habe wirklich angefangen, den Moment zu leben. Wenn ich meine momentanen Schmerzen, Depressionen und Probleme überstehe, überstehe ich auch das, was das Schicksal sich sonst noch für mich ausgedacht hat. Nur wenn ich mir vorher zu viele Sorgen und Gedanken mache, lähme ich mich selber.
Und das sollten gerade wir chronisch Kranke und Behinderten nicht tun.Igeline, versuche, etwas zur Ruhe zu kommen, und die Nacht einigermaßen zu überstehen. Wenn etwas ist, schau mal hier im SuS, ob ich noch da bin. Wenn ich wach bin, bin ich auch im Forum.
Ich wünsche euch beiden eine geruhsame, erholsame nacht
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vielleicht können wir uns ja alle mal im chat treffen, weiss nur nicht, ob ich das heute schaffe.
lg igeline -
Ja, das wäre schön.
Ich kann mich nur leider nie lange konzentrieren, hoffe, das stört nicht.
Lg nebula -
hallo, ihr zwei,
das mit dem konzentrieren ist auch für mich ein problem.
somit haben sich wieder die richtigen gefunden
aber macht doch keinen stress. es muss nicht alles an einem tag passieren. wir werden schon einen zeitpunkt finden, in dem wir alle drei einen chat durchstehen.
ach ja, ich werde wohl heute noch einen threat eröffnen, in dem wir dann unsere erfolge, misserfolge und versuche austauschen können. er wird dann nicht zu übersehen sein -
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