Angst vor erneutem Rückfall!

  • Das ist aber nicht böse von mir gemeint. Ich spreche aus Erfahrung, wenn ich sowas sage. Ich hatte früher auch alle möglichen Dinge vorgeschoben, die mir wichtiger waren, warum ich angeblich keine Thera machen konnte, bzw. nur schnell noch dies und das in Ordnung bringen und sowas. Ein großer Teil von mir wollte auch ohne Drogen leben, aber auf der anderen Seite wollte ich in dem Moment nichts dafür tun. Weisst du, dass ist so ein Wasch-mich-aber-mach-mich-nicht-nass-Ding. Ich hoffe, du verstehst nun besser, warum ich diese Meinung habe. Ich will hier niemanden verletzen, natürlich auch dich nicht, aber trotzdem ist mir sehr wichtig, offen zu sagen, was ich denke. Wenn ich um den heissen Brei reden würde, Dinge, die mir auffallen verschweige, etc. wäre niemandem wirklich geholfen.

    LG, alive

  • naja,weil ich habs schon mit therapien versucht und ich merke zur zeit das ich ohne besser klarkomme....ich schiebs nicht vor,ich lauf auch nicht weg,ich suche nur einen neuen(meinen)weg.....:3:
    ich schaff bloß anscheinend nicht mir selbst zu verzeihen,weil für manche sachen gibt es keine entschuldigung.....damit komm ich halt nur nicht klar:(

    darf ich fragen,wie du es schaffst auf dauer clean zu bleiben?

    lg

  • Wenn du ohne besser klar kommst, warum hast du dann so arg Suchtdruck? Ich will nicht sagen, dass Therapie komplett den Suchtdruck nehmen kann. Aber ich denke, mit Therapie hast du ihn vielleicht nicht mehr so oft wie bisher.

    Ich bin in 3 Monaten 5 Jahre clean, komplett ohne Rückfall und auch eigentlich ohne Suchtdruck (jedenfalls nicht was Drogen angeht). Ich habe eine 1-jährige stationäre Therapie hinter mir, in der ich mich selbst unheimlich gut kennenlernen konnte. Das ist wohl einer der Hauptgründe, weshalb ich nun an diesem Punkt bin. Desweiteren war eine Perspektive unheimlich wichtig. Ich bin nach der Therapie in ein anderes Land gezogen. Klar, gab es dort auch Drogen, aber vor denen bin ich nicht weggelaufen. In der neuen Stadt kannte mich keiner auf der Scene. Ich hatte nämlich Angst, wieder zu den Orten zu kommen, die mich an allerhand Scheisse erinnern konnten, sowie Leute zu sehen, mit denen ich drauf war. Das, was ich in Therapie gelernt habe, wende ich jetzt an, d.h. die Therapie hat also nicht einfach für mich aufgehört, als ich dort raus bin, sondern einen Weg geebnet, den ich jetzt gehen kann. Ich sage nicht einfach, dass ich ja eine Thera hinter mir habe und deshalb alles geritzt ist. Nein, ich muss mich aber weiterhin immer wieder hinterfragen, ob es richtig und gut für mich ist, was ich gerade tue.

    LG, alive

  • Der suchtdruck hat sich gott-sei-dank wieder gelegt....

    danke für deine tipps und info,aber ich will nach wie vor keine erneute stationäre therapie....:3:

  • Ja,aber ich weiß ja wie es abläuft ich habs schon zweimal versucht...und jetzt nochmal von vorn?..da bekommt man ja das gefühl auf der stelle stehen zu bleiben....

  • hej so_sad ...

    ich glaube du hast noch einen langen weg vor dir ...
    du schreibst das du beide therapien abgebrochen hast ...
    das du jetzt auf der stelle stehst kann ich gut verstehen ... kommst ja nicht weiter wenn du deine therapie nicht zum abschluß bringst ...

    hast du es erkannt was eine therapie für dich bedeutet ?
    ist dir bewusst das eine ambulante therapie sehr viel schwieriger ist ? ...
    da du nicht in einem geschützten umfeld bist ...

    lg pukke

  • ich meinte,ich hab das gefühl stehen zu bleiben wenn ich jetzt wieder eine therapie anfange...
    klar aber dieser "geschützte rahmen" ist ja auch nur begrenzt,das ist doch nicht die realität...das echte leben sieht anders aus...find ich zumindest
    stationäre therapie ist,find ich,eine illusion...

  • Ich hab einmal eine langzeittherapie gemacht und abgebrochen - ich war nicht soweit.. ich habe soviele engiftungen hinter mir - das ich schon nicht mehr zählen kann und wurde immer wieder rückfällig..
    irgendwann hat es klick gemacht.. es kam der passende zeitpunkt..
    Ohne Langzeittherapie.. Mir wird mittlerweile auch von seitem meiner betreuenden Ärzte davon abgeraten - aber nur !! in meinem fall, das gilt es auf keinen fall zu pauschalisieren..
    es ganz alleine ohne hilfe zu schaffen und selbst zu entziehen - halt ich aber für ein ding der unmöglichkeit. Zumal der kalte entzug sehr sehr viele risiken mit sich bringt und sehr gefährlich sein kann.
    Ich würde an deiner Stelle alle ambulanten Hilfen ausnutzen die es gibt.
    Ich hab mir da ein regelrechtes netz aufgebaut aus Drogenberatungsstelle, gespräche mit meinem Arzt, Sozialarbeiter, Therapeuten..
    Das sind alles wichtige Bausteine kann man sagen, die dich auf den weg ins leben zurück schritt für schritt begleiten. und die auch dafür professionel geschult sind dich aufzufangen wenns mal grad nicht so gut läuft..

  • was ich vergessen habe: du kommst aus Berlin ? Grad in Berlin gibt es so super tolle einrichtungen und angebote..
    ich würd viel drum geben wenn wir so etwas hier hätten.. aber in meiner stadt hast du ein schweres leben als junkie.. denn es gibt so gut wie nichts..

  • ja,es gibt in Berlin extrem viele Beratungsstelllen,Drogennotdienst,Krisenwohnung ect.:top:

    Das was ich mache ist einmal die Woche in eine Gruppe gehen,die von meinem Drogenberater(den ich schon über 2 Jahre kenne und schätze)geleitet wird...und bei Bedarf halt Einzelgespräche bei ihm.
    Für mehr hab ich echt keine Zeit!:face_with_rolling_eyes:

    Danke für dein Betrag,ich glaube nämlich das es individuell,je nach Person und Lebensgeschichte,verschiedene Wege aus der aktiven Sucht gibt und nicht nur den einen (stationäre Therapie) Weg.Ich denk,es gibt kein Rezept,sondern für jeden einzeln einen bestimmten Weg...bloß das man den erst finden muss...:3:

  • der meinung, dass jeder seinen eigenen therapiewg, weg von den drogen gehen muss, stimme ich auf jeden fall zu. mir raten momentan auch alle zu einer weiteren (der xten) stationärentherapie, wobei ich denke, dass ich das mit oben erwähntem netz besser schaffen kann. da musst du ganz allein für dich rausfinden, was deine art ist. allerdings muss ich alive auch zustimmen, dass dein "keine zeit" sehr nach "nee, ich mag aber nicht alles aufgeben, nur ein bisschen aufhören" klingt, ohne dich damit verletzen zu wollen. ich weiß nicht, obs richtig ist, da ich auch erst in der ausprobierphase bin, aber die anderen beiträge zeigen ja auch, dass man vor der beschäftigung mit den eigentlichen problemen nicht weglaufen kann. bzw. schon kann, aber das bringt ja nix und ist das problem. mein versuch ist jetzt ne traumatherapie zu machen. natürlich muss das nicht dein ding sein,aber versuch doch ein bisschen in andere richtungen zu denken, im sinne von andere ansätze.
    finde es sehr toll, dass du so zäh durchhälst. das zeigt, dass du die voraussetzungen hast, es zu schaffen. erleichtere es dir doch ein bisschen durch unterstützung von außen.
    liebe grüße und weiter viel mut

  • ich merk nur wenn ich einen ausgefüllten tag habe und termine,das mir das total gut tut...ja klar,ich bin suchtkrank und werd damit ins grab gehen,aber solange ich lebe....es gibt sooo viele andere sachen im leben...:2:

  • und ich glaube, genau da gehen unsere Meinungen auseinander?!ich find,es gibt kein "richtig",das muss jeder selbst bestimmen...

    ps.Weiterhin glaub ich das manche die Krankheit überbewerten....andere unterschätzen sie....man muss ein gesundes Mittelmaß finden,sonst kann man sich ja gleich die Kugel geben!
    lg

  • du hast vollkommen recht, dass es kein allgemein gültiges richtig gibt. ich meinte auch eher das für dich passende richtig.
    klar sollte die Sucht auch in der "positiven" beschäftigung mit ihr nicht zum einzigen thema werden. aber oft ist sie es ja, die negativ dein leben bestimmt. dann ist es doch besser, wenn sie das zwar weiterhin tut, aber im sinne davon, dass man sie bekämpft.
    nicht als endziel, aber vielleicht als zwischenschritt.
    wieviel raum sie auf egal welche weise in deinem leben hat, weißt nur du.

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