Alle müssen wegen mir leiden

  • hallo ihr lieben
    es ist sehr schwer für mich darüber zu sprechen deshalb proviere ich es mit schreiben.
    kennt ihr die wut wo man nicht weiß was man tun soll und damit andere menschen verletzt? und das wortwörtlich.
    ich bin vor drei jahren schanger geworden , zwillinge, wo mich dann mein partner verlassen hat und weil das nicht gereicht hat habe ich dann bei der geburt ein lebendes und ein totes kind geboren. das war wohl die schlimmste zeit meines lebens. seitdem habe ich wutausbrüche und das geht dann auch schon so weit das ich fast meinen sohn geschlagen hätte. ich weiß das ich ihn über alles liebe und doch frage ich mich manchmal ob es nicht besser ist wenn mein kind bei jemand anderen aufwächst damit er geschützt ist , >vor mir. ich würde alles tun damit ich , mein kind und meine familie wieder glücklich sein können und nicht unter meiner wut leiden müssen.
    bitte helft mir

  • Hallo schnitzel,

    schön das du den Weg zu uns gefunden hast, das hat viel mit Einsicht und dem Wunsch zu tun, dass sich was verändert.
    Ich kann mir vorstellen, dass das alles nicht einfach ist. Und das du sogar mit dem Gedanken spielst deinen Sohn wegzugeben, zeigt, dass du dir große Sorgen um ihn machst.
    Hast du dir denn schon wo anders Hilfe gesucht: Beratungsstelle, Therapie etc.?

    Gruß, Zyna

  • Hallo Schnitzel,

    ich finds gut, dass du dir darüber Gedanken machst und vielleicht kommen hier noch ein paar Meinungen, Tipps oder Anregungen von Leuten, die diese Wut etwas besser kennen als ich.

    Mir kam vorhin in den Kopf, ob du nicht irgendwelche Möglichkeiten für dich finden könntest, wie du deine Wut besser rauslassen kannst, sodass sie z.B. auch nicht gegen andere Menschen geht oder irgendwem schadet. Eine klassische Möglichkeit ist die Anschaffung von einem Boxsack, an dem du dich auspowern und deine Wut rauslassen könntest. Oder raus gehen, rennen, schreien. Irgend etwas ausprobieren und sehen, ob es dir helfen könnte.


    Die Zeit, die du da durchmachen musstest, hört sich wirklich schlimm an. Und vielleicht wäre es hier sinnvoll, wenn du dich mal erkundigst, ob du irgendwo professionelle Hilfe bekommen könntest, wie Zyna es auch schon geschrieben hat. (Insofern du das nich schon gemacht hast :winking_face: ) Gerade auch weil du sagst, dass du erst seit dieser Zeit die Wutausbrüche hast. Da scheint ja etwas in dir ausgelöst geworden zu sein, was noch nicht verarbeitet ist und dir bis heute diese Wutausbrüche beschert.


    Wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft.

    Liebe Grüße,
    sunlight

  • Auch von mir erst einmal herzlich Willkommen, Schnitzel.
    Wie die anderen schon sagen, es ist schon ein erster Schritt, sein Problem zu erkennen und einzusehen. Danach kommt der zweite, sich Hilfe zu suchen und anzunehmen.
    Dass eine schwere Lebenssituation Aggressionen hervorrufen kann, ist eine normale Reaktion. Man fühlt sich der Situation gegenüber so hilflos, dass man nicht mehr weiß, wie man damit umgehen soll und unbewusst Aggressionen aufbaut. Mit diesen Aggressionen kann man aber lernen um zu gehen. Es gibt Antiaggressionstrainings, in denen man beigebracht bekommt, wie man mit Wutausbrüchen umgeht und wie man sie "in sinnvollere Bahnen umlenkt".

    Dass du sogar darüber nachdenkst, deinen Sohn wegzugeben, um ihn vor dir selber zu schützen, zeugt von großer Liebe. Aggressionen haben oft auch die unangenehme "Nebenwirkung", dass sie die Selbstkontrolle und das Vertrauen in sich selbst untergraben. Ein Antiaggressionstraining sollte einem da auch weiter helfen, dass man wieder etwas sicherer mit sich selber umgehen kann und sich selber wieder annehmen kann. Kurse gibt's in fast jeder Stadt und meistens auch in Verbindung mit einer Therapie zur Aufarbeitung von schlechten Erlebnissen.

    Den erste Schritt hast du schon gemacht. Jetzt gilt es, den nächsten zu gehen. Für deinen Sohn, aber vor allem auch für dich, damit du wieder ein freies Leben führen kannst. :smiling_face:

    Ich wünsche dir viel Kraft und innere Stärke, dass du den Schritt gehen kannst.

    Lg vom Schneewurm

  • Hallöchen Schnitzl,
    ich kenne ähnliche Erfahrungen mit Wutausbrüche.
    Ich war 21 Jahre als ich mein zweites Kind bekam.Da ich völlig unzufrieden mit mir selbst und dem Leben war, verspürte ich sehr oft Aggressionen in mir.
    Die Folge war das ich anfing regelmäßig Alkohol zu konsumieren.Irgendwann kamen Drogen hinzu.
    Die Kinder leben nun nicht mehr in meinen Haushalt.
    Jetzt nach 6 Jahren, zwei davon lebe ich clean, ist es hart zu akzeptieren das meine Kinder nicht mehr zu mir wollen.
    Ich find völlig o.k. das du dein Kind schützen möchtest.
    Doch ich denke das in dir etwas schlummert, das dich so wütend macht.Man braucht Kraft um ein Kind zu erziehen.
    Such dir Hilfe, um rauszufinden wo die Ursache liegt.
    Schau das du einen Ausgleich im Leben hast, das ist ganz wichtig für deine Zufriedenheit.
    Gib dein Kind ruhig mal mit gutem Gewissen für ein Wochenende bei Eltern oder guten Bekannten ab, um dir einfach mal was gutes zu tun. Denn das gibt auch ein positives Lebensgefühl.
    Vergiss dich bei deiner Mutterrolle nicht.
    Du hast auch trotz Verantwortung ein Recht auf dein Leben.
    Den Fehler hab ich damals auch gemacht.Ich dachte ich bin jetzt Mutter und da gibt es jetzt nichts anderes mehr.Bis ich irgendwann das Gefühl hatte, etwas im Leben zu verpassen.Das frustrierte mich dann.
    Bring Abwechslung in dein Leben, das darfst du auch als Mutter!
    Ich wünsche dir viel Erfolg!

    Grüße wonni

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