• Hi Ihr,
    Ich hab neun Monate Langzeittherapie gemacht weil ich Heroin süchtig bin und einfach nicht mehr mit meinem Leben klar gekommen bin und mit dem ganzen scheiß aufhören will. Ich war am Schluss der Therapie voll Stabil und bin extra in eine Andere Stadt gezogen damit ich hier "neu Anfangen" kann.
    Aber das ist alles echt viel schwieriger wie ich mir gedacht hab. Ich hab jetzt noch keine Arbeit und kenn hier auch noch nicht viele Leute und hab echt oft Suchtdruck. Es ist teilweise echt sehr schwer für mich den Suchtdruck auszuhalten oder was dagegen zu tun. Mir hilft da sehr das ich mit Joggen angefangen hab. Nach dem Joggen fühl ich mich immer echt ganz gut. Ich geh auch zwei mal die Woche in eine Selbshilfe Gruppe die echt super ist. Mich hat das voll begeistert das es da Leute gibt die teilweise schon mehr als acht Jahre Clean sind.
    Auf jeden fall fühl ich mich echt oft voll einsam und allein und krieg dann auch Suchtdruck wenn ich mich länger langweile und in meiner Depression sitzen bleib und nichts aktiv dagegen tu. Naja auf jeden Fall ist es ein echter Kampf gegen die Sucht. Ab und zu ist es echt verdammt schwer und entmutigend das es immer wieder so schwer ist gegen den Suchtdruck standhaft zu bleiben.
    Wünsch euch viel Kraft um gegen die Sucht zu bestehe

    Lg Basti

  • Ich hab deinen Beitrag mal abgetrennt, der andere war 2 Jahre alt, zudem ja doch ein anderes Thema - wenn es das bei 'Sucht überhaupt gibt :winking_face:

    Aber Basti, so kommen eher Antworten, man kann besser auf dich eingehen, ohne den alten Thread.

    Das du dich einer SHG angeschlossen hast, dass ist wirklich super. :smiling_face:

    Machst du denn keine weiterführende Therapie?
    Zudem, wenn deine 'Depressionen so heftig sind, dann wäre vielleicht ein AD was für dich.

    LG Franz

  • Hi Basti,

    auch Dir ganz viel Kraft! Kenne glaub ich den Zustand ziemlich gut den Du beschreibst und trotzdem find ich, Du gehst genau den richtigen Weg. Ich denk Ablenkung und Struktur in solchen Momenten ist Gold wert. Am heftigsten finde ich wird es, wenn ich in so nem Moment auf meinem Arsch sitzen bleibe und mich in das Gefühl so richtig reinfallen lasse. Aber immer kriegt man halt den Hintern auch nicht hoch. Mich rettet des öfteren das Arbeiten (seufz). Je mehr ich mir den Tag voll packe und was zu tun hab, desto einfacher ist es. Aber ob das die Lösung ist?
    Es ist wie es ist, manchmal ist es verdammt schwer und das kann man auch ruhig mal so stehen lassen *find*).

    Vielleicht hilft Dir ja der zusätzliche Raum hier auchn bisschen in solchen Momenten. :smiling_face:

    LG Minun

  • Hi,

    ich denke auch, dass du auf einem guten Weg bist!
    Joggen, auspowern hilft auf jeden Fall.
    Falls es dabei zur Suchtverlagerung kommen sollte, machste halt den Iron Man !
    (Triathlon); :2:
    Ein deutscher Marathonmeiste (Triathlon? Bin nicht soo sportwissend) war früher übrigens wirklich Junkie gewesen.

    Bei mir ist es so, dass ich mittlerweile im Jahre Neun nach dem Stop der harten Drogen bin, und es lebt sich gut damit.
    Dieser Suchtdruck läßt, wenn auch unmerklich, nach!
    Achte darauf, verpasse das nicht. Es ist ein gutes Gefühl, festzustellen:
    "Ey, ich hab jetzt X Tage nicht daran gedacht".

    Andere Stadt ist super, ich hatte auch JEDEN Kontakt zu Drogenleuten abgebrochen. Pass auf, wen du kennenlernst, das ist wichtig!

    Ich finde, so'ne Sache wie das Forum hier, ist echt hilfreich dabei!
    Mir hat es auch sehr,sehr viel gebracht, täglich meinen 'Zustandsbericht', meine Empfindungen, festzuhalten.
    Oft hatte ich das Gefühl, ich trete auf der Stelle & wenn ich dann mal meine Aufzeichnungen durchsah: "Ey, wow - ist ja garnicht soo übel, wie ich dachte!"
    (Ich hielt & halte das in so einem Diary fest, in dem du für jeden Tag eine Seite hast; Handschrift verändert sich, ist ein guter Spiegel; sehr hilfreich!)

    Runterzukommen und zu sich selbst zu kommen, ist ein Trip für sich: Allerdings gibt es dabei keine Kicks - aber kleine wundervolle Momente, in denen du feststellst:
    WoW: Ich bin auf meinem Weg !

    Ich schick dir ganz viel Kraft & Energie. Tag für Tag: Sei es dir wert!

    LG.Ganesha

  • Ich mach schon noch eine Nachsorge einmal die Woche. Das Hilft mir auch voll aber am meisten Hilft mir die Selbsthilfe Gruppe die ich zwei mal die Woche Besuche.
    Es tut echt gut und motiviert auch Menschen zu sehen die auch Süchtig sind aber schon seit Jahren Clean sind und Glücklich sind und richtig Lachen können. Das motiviert mich voll weiter Clean zu bleiben weil ich das auch umbedingt will.
    Ich denk das sich das mit den Depressionen mit der Zeit auch besser wird wenn ich weiterhin an mir Arbeite und auf mich schau.

    Wegen den Depressionen: Was ist eine AD? Hab keine Ahnung was das ist.

    Lg Basti

  • AD = Antidepressivum

    Meine persönliche Erfahrung damit: die "neueren" ADS, sog. SSRIs wie Citalopram kann ich emfehlen. Das Zeug hat mich am Anfang recht hibblig gemacht, also empfieht es sich die Dosis langsam aufzubauen. Dann tat es mir aber richtig gut. Nebenwirkungen kann ich mittlerweile überhaupt nicht mehr feststellen.
    Ich habe nicht das Gefühl dass es mir emotionale Höhen und Tiefen wegnimmt. Ich habe eher das Gefühl, ich bin einfach ein bischen stabiler ich selbst. Mit Betonung auf "bischen", denn ein Medikament löst keine Probleme.

    Die klassischen ADS (sog trizyklische ADs) bewirken bei mir eine wirklich bleierne Müdigkeit, so dass ich nur noch im Bett liegen möchte. Ausserdem nehme ich pro Woche 1-2 Kg zu von dem Zeug.

    Das muss aber nicht bei jedem Patienten gleich sein!

    Die Ärztin, die bei mir die Substi durchgeführt hat, hat mir das Citalopram empfohlen, und da ich ihr vertraute habe ich es genommen, trotz der schlechten Erfahrungen, die ich davor mit anderen ADS gemacht hatte (die habe ich jeweils nach paar Wochen wieder absetzten müssen).

    Jetzt bin ich seit 3 Wochen ganz clean, und werde das AD noch ein Weilchen weiter nehmen.

    LG, LIzardKing

  • Hey Leute. Ich bin wieder voll Rückfällig geworden. Ich konnte den ganzen Rückfall erst am 14.4 Stoppen als ich auf Entgifftung gegangen bin. Bin jetzt Seit 4 Tagen von der Entgifftung Entlassen und Clean. Bekomm zur Zeit Nemexin das mir auch hilft aber es ist verdammt hart. Ich hab meinen ganzen Abstand zu Drogen verlohren und muss jetzt wieder jeden Tag voll kämpfen. Aber ich habs Gott sei Dank wieder Geschafft aufzustehen und von neu Anzufangen.
    Ich bin jetzt auch wieder von Augsburg weck gezogen. Wohne jetzt wieder in meiner Heimatstadt Vilsbiburg. Hier gehts mir viel besser wie in Augsburg. Hab hier eine Freundin die nichts mit Dorgen zu tun hat und auch Cleane Freunde. Ich bin in Augsburg nicht so ganz mim Allein sein klar gekommen und jetzt ist das schon viel besser. Bin mir sicher das ich es jetzt schaff endlich auf lange sicht Clean zu bleiben.
    Es ist zwar jetzt noch Tag für Tag ein Kampf aber ich weiß genau das es mit der Zeit besser wird und ich tu alles wirklich alles dafür wieder den Abstand zu Drogen zu bekommen den ich schon mal hatte.
    Ich finds nur Schade das es hier bei mir keine NA-Gruppe gibt. Aber vielleicht find ich ja noch was. Naja Glaub ich hab jetzt Genug von mir Geschrieben.
    Bin auf jeden fall voll froh das es die Seite hier gibt und das es hier Leute gibt die die Selben oder ähnliche Probleme haben wie ich. Das hilft mir echt sehr.......
    Viele Grüße Wasst.

  • Wassti, kennst du denn deine Auslöser, ich meine, weisst du genau, weshalb du rückfällig geworden bist? Welche Strategien hast du dir gegen erneute Rückfälle erarbeitet?

    LG, alive

  • Hi Wasti,

    wünsch dir viel Glück und Power.
    Weg von den falschen leuten ist schonmal eines...super.
    Aber du weißt ja: Um die Konfrontation kommt man nie ganz drumrum.

    Bleib stur. Lg.Ganesha

  • Ich bin Rückfällig geworden weil ich mich einfach wieder voll hängen lassen hab. Ich hab gedacht ich muss kein Sport mehr machen. Ich hatte keine Struktur mehr und hab mich in meiner Einsamkeit mit meinen Deprssionen so richtig schön gequält. Außerdem hab ich mich dann immer mehr zurück gezogen und ich war wieder so richtig Depressiv. Foll zum kotzen ich hab mich einfach wieder voll hängen lassen und hab mich überhaupt nicht um mich gekümmert. Aber jetzt hab ich mich zum Glück wieder gefangen und bis jetzt läuft es auch ganz gut.
    Lg

  • Hallo Wassti,

    nimmst du das Nemexin noch?

    Rückfall, magst ein bisschen erzählen, was los war, warum keinen Sport... was kam dazu?

    Wie gehts dir jetzt ... und wie machst du weiter ...

    wär schön mehr zu hören
    LG Julchen

  • Hi
    Ja ich nehm das Nemexin noch. Das hilft schon bishen aber Heute ist schon wieder so ein Tag da könnt ich durchdrehen. Ich hab so Suchtdruck das ist echt zum kotzen. Hoffentlich übersteh ich den Tag Hoffentlich.............

  • hey
    ich kenn das,mit "den tag überstehen"und so........mir hat schon öfters geholfen,mir zu sagen"ach,kannst morgen immernoch fahren"...und wirst sehen,am nächsten morgen bist du stolz auf dich,dass du durchgehalten hast.
    suchtdruck kommt und geht,aber es wird mit der zeit besser und man lernt damit umzugehen!
    ps.mach dich nicht fertig wegen rückfall,weißt ja,rechtzeitig aufstehen ist wichtig!:2:

  • Mir gehts jetzt schon viel besser wie heute Mittag. Ich hab mich den ganzen Nachmittag gequält und hab versucht mich abzulenken und jetzt gehts mir schon besser. Der scheiß Suchtdruck ist auch leichter geworden.
    Ja das mit dem Rückfall ist so eine sache. Ich bin Profi im "mich selber fertig machen." Tu mich voll schwer mich so zu Aktzeptieren wie ich bin mit meinen fehlern und stärken. Ich seh meistens nur die Fehler und Misserfolge bei mir aber da bin ich auch dran. Naja bin auf jeden fall froh das ich heut nichts geholt hab und die paar Stunden werd ich auch noch überstehen.
    Lg

  • :top: ich bin mir sicher du schaffst das, wenn es alleine zu schwer ist, versuch doch das Forum für dich zu nutzten

    :smiling_face:
    Julchen

  • Hey Leute,
    Heute ist Dienstag und ich hab das ganze Wochenende überstanden..... Bin so forh und auch stolz. Weil es echt verdammt hart war. Aber ihr wisst ja wie das ist. Ich merk zum Glück auch wie es Tag für Tag leichter wird mim Suchstdruck und so. Mein einziges Problem ist das ich Disziplienierter sein muss und oft nicht die Kraft dazu hab. Ich hab echt keine Ahnung ob ich das alles auf lange Zeit schaff. War ja schon mal fast ein Jahr Clean aber dann hab ich mich wieder voll hängen lassen und vor dem hab ich wieder voll schiss. Habt ihr da vielleicht Tipps oder so. Auf jeden fall bin ich voll froh das es die Seite gibt weil die hilft mir echt sehr.

    Lg

  • Etwas das ich für wichtig halte ist ein in etwa gleichbleibender Tagesablauf. Soll jetzt nicht bedeuten das Du nur noch nach der Uhr leben sollst, aber so ein paar feste Zeiten sollten schon sein. Mahlzeiten z.b. Oft ist es so das man halt nebenher was isst und für sich allein schon gar nicht kocht. Ein fester Wochentag an dem die Wäsche gemacht wird, ein Einkaufstag usw. So hast Du jeden Tag was zu tun und kommst nicht auf dumme Gedanken. Probiers mal, mir hilfts.

  • Ja da bin ich auch grade dran aber ich tu mich da auch voll schwer das mich dran halt. Ich muss einfach irgendwie lernen ein geregeltes Leben zu Leben und ich tu mich da voll schwer. Danke für deinen Tipp. Werd mich auf jeden fall anstrengen.
    LG

  • Das mir der Tagesstruktur hat viel.
    Viel frische Luft, Bewegung.

    Etwas, was dich zwingt, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten.
    (1 -2 mal bissel gemeinnützige Tätigkeit ?!!)

    UND: Denke an deine Zukunft, in dem du JETZT dafür einen Tag nach dem Anderen lebst.
    Mit Zukunftsangst machst du dir unendlichen Druck, der dir momentan GARNIX bringt.

    Wir haben alle soviel Zeit und Enerdie in den Sand gesetzt.
    Gib dir, deiner Entwicklung nun auch Zeit.

    Konzentriere deine Zielsetzung aufs Jetzt und aus CleanSein und Bleiben.
    Wenn du das ne Zeitlang machst, kommen Gelegenheit auf dich zu:

    Sei es ein Job, seien es 'positive' Menschen...

    Vergiß nie, wie maßlos du bist. Sei es nicht bei Zielen.

    Mir hat das gut über die ersten 2 Jahre geholfen.
    Hab mich der Familie wieder angenähert. Auchn Programmpunkt.

    Schreibe. Dokumentiere. Das hilft... LG.Ganesha

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