Vor ein paar Tagen bin ich durch Zufall im Internet auf das Asperger Syndrom gestoßen, eine leichte Form des Autismus, bei dem man gewissermasßen in Seiner eigenen Welt lebt. Es wurde auch schon als "Wrong Planet Syndrom" beteichnet, da das ziemlich genau das Gefühl der Betroffenen beschreibt. Man hat nicht wirklich das Bedürfnis nach sozialen Gefügen und sozialen Kontakten.
Bei einem Symptom bin ich besonders aufmerksam geworden. Der Unfähigkeit Körpersprache und Mimik zu deuten und diese intuitiv selbst anzuwenden. Auch kann man bei Gesprächen anderen Menschen nicht in die Augen schauen, weil man die dort eigentlich ablesbaren Informationen nicht deuten kann. Das verunsichert einen dann und man kann dem Gespräch nicht mehr folgen.
Und das kenne ich nur zu gut von mir selbst.
Das Ganze läuft dann auf eine soziale Inkompetenz hinaus. Ich hab mir auch einige Dokumentationen zu dem Thema angeschaut, und mich in den Betroffenen wiedererkannt.
Hat jemand Erfahrung mit dieser Thematik oder leidet selbst am Asperger Syndrom ?
Asperger Syndrom
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Mir geht's da ähnlich, wie dir. Bei mir treffen auch einige Symptome zu, beispielweise dass ich Mimiken nicht deuten kann oder mangelnder Wunsch nach sozialen Kontakten.
Aber bei mir sind's halt nur ein paar, zu wenige als dass die Diagnose zu mir passen würde, von daher hab' ich mich zwar damit auseinandergesetzt, aber es passt eben nur zum Teil zu mir.Wahrscheinlich hilft dir das jetzt nicht wirklich weiter, aber wollt's mal festgehalten haben!
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Hallo angeldust,
Was interessiert Dich daran denn am meisten, also warauf zielt Deine Frage denn genau hinaus, also was möchtest Du genau wissen?
Diagnosen sollte ein - oder mehrere "Fachärzte" stellen. In Nürnberg zum Beispiel gibt es ein "Autismus-Zentrum", wo wohl auch derartige Diagnostiken "abgeklärt" werden können und weitere Hilfsangebote stattfinden, wie zum Beispiel: soziales Kompetenztraining und andere Übungen. Vielleicht gibt es etwas ähnliches auch in Deiner Gegend, sodass Du dort auch weitere Informationen erhalten kannst.
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Hm, glaubst Du das es Dir besser geht wenn das *Ding* einen Namen hat?
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buntkariert
Am meisten daran interessiert mich wie man mit diesen Defiziten umgehen kann, da ich in der Vergangenheit massive Probleme damit hatte. Ständig in sozialen Situationen zu versagen macht einen echt fertig. Natürlich würde ich das ganze gern mit einem Facharzt abklären, da mir schon klar ist, dass solche Selbstdiagnosen mit Vorsicht zu genießen sind. Werd mich mal nach Anlaufstellen in meiner Gegend umsehen.
@Carryon
Ich kann nicht sagen ob es mir besser gehen würde, wenn sich die Diagnose bestätigt. Zumindest erwarte ich mir davon nichts. Aber es ist dann evtl. leichter die richtigen Wege zu beschreiten um damit umzugehen. -
Hallo angeldust,
mit der Anlaufstelle aufsuchen meine ich auch, weil sie "speziellere" Hilfeleistungen bieten können.
Magst oder kannst Du erklären, was Du damit meinst, in sozialen Kontakte zu versagen? Also was erwartest Du von Dir selbst? Ich frage deswegen, weil einiges (so, wie ich es für mich "handhaben" kann), auch selber beibringen kann, durch lesen oder auch "ausprobieren". Zum Beispiel Bücher über "Körpersprache". Das zumindest hat mir geholfen "Selbstbewusster" zu wirken. z.B habe ich mir damals nichts dabei gedacht, meine Arme vor meinen Körper zu verschrenken oder so. Bis mir dann gesagt wurde, dass es ein Stückweit von "Ablehnung" spricht..... fehlender Augenkontakt spricht von Desinteresse, ect.)mh... wie ich es verstanden habe, kann man es sich "antrainieren". Und wie bereits geschrieben: innerhalb von einem sogenannten "sozialen Kompetenztraining" hast Du auch die Möglichkeit .... zu verstehen schreibe ich mal.
Vielleicht schreibst Du auch Deine "Defizite", also das nieder, was Du erlernen möchtest. Worin Du Handlungsbedarf siehst. Vielleicht kannst Du daraus Dir auch eine Linie bilden. Besser ist natürlich, wenn Du "fachmännische" Unterstützung an Deiner Seite hast, wo sich auch ausgekannt wird, um schneller und vor allem gezielter an sein Ziel zu gelangen.
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Also als ich mich mit Asperger Syndrom beschäftigt habe, dann passten auch einige Kriterien auf mich, aber eher auf mich von früher, als ich ein Kind war, als jetzt.
Kann man aus einem Asperger-Syndrom rauswachsen? -
Hallo Felis,
eher kompensieren, nach Aussagen der Wissenschaft. Also es gibt Techniken, besser und so damit umzugehen lernen, dass diese Entwicklung nicht mehr ins Privatleben einschneidend wirkt....
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Zitat von buntkariert;110031
Hallo Felis,
eher kompensieren, nach Aussagen der Wissenschaft. Also es gibt Techniken, besser und so damit umzugehen lernen, dass diese Entwicklung nicht mehr ins Privatleben einschneidend wirkt....
also kann theoretisch ein Asperger-Kind sich durch eine wilde Jugend es sozusagen "wegtrainieren"?.
Hätte mich sehr interessiert, war nämlich ein Kind sehr merkwürdig und damals hätten sehr viele Symptome von Asperger gepasst , meine Jugend war aber sehr aktiv und mit sehr viel Feiern, also für einen Asperger-Jugendliche eigentlich sehr untypisch...naja und jahrelang Doppelleben führen ist auch nicht typisch für Asperger -
Muss es denn auch wirklich das AS sein? Ich mein, viele Symptomatiken passen auf AS. Borderline und AS liegen auch näher beinander, als man denkt. Zumindest hörte ich (in der letzten Zeit vermehrt), dass Borderliner die AS-Diagnose erhalten könn(t)en.
Muss es dann auch wirklich eine Diagnose sein? Ich mein, die Symptomatiken liegen klar auf der Hand. Um diese zu bearbeiten, einen besseren Umgang mit den Schwierigkeiten zu finden, bedarf es grundsätzlich keiner Diagnose, oder? Ich zumindest gehe nicht zum Arzt und sage "Ich habe eine Grippe und nun geben Sie mir bitte die Medikamente dafür." Machst Du das?
Wegtraininieren... nein. AS bleibt ein ganzes Leben lang bestehen (laut "Studien"). Aber man kann lernen mit den Belastungen anders umzugehen. Also seine Grenzen kennen- und vor allem auch Akzeptieren lernt.
Wenn Du überfordert bist mit verschiedensten Einflüssen, dann ist es recht Unvorteilhaft, als Kellner/in eine Arbeit zu beginnen. Selbst Waren ausräumen innerhalb der Öffnungszeiten kann ein Problem werden, da man nicht unsichtbar ist, keinen Zettel an sich kleben hat "bitte nicht ansprechen" und wenn dann eine Frage diese Situation aus dem Gleichgewicht bringen kann, ist es schlecht - aber akzeptabel, wenn man selber es weiß.
Diese Probleme dienen nur als Beispiel und haben nicht unbedingt etwas mit dem AS (Asperger Syndrom) zu tun.
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Zitat von buntkariert;110207
Muss es denn auch wirklich das AS sein?
Es muss kein AS und auch keine andere Diagnose sein, wir sind schlisslich nicht im Müssen;)
Es könnte aber was sein und deswegen stelle ich die FragenZitat von buntkariert;110207Ich mein, viele Symptomatiken passen auf AS. Borderline und AS liegen auch näher beinander, als man denkt. Zumindest hörte ich (in der letzten Zeit vermehrt), dass Borderliner die AS-Diagnose erhalten könn(t)en.
Ich glaube, Borderline ist eher wahrscheinlicher
Zitat von buntkariert;110207Ich zumindest gehe nicht zum Arzt und sage "Ich habe eine Grippe und nun geben Sie mir bitte die Medikamente dafür." Machst Du das?
Genau so, ich gehe zum Arzt und sage: "Ich vermute, dass ich eine Grippe habe", schlisslich habe ich mir meine erste Selbstdiagnose "Windpocken" mit fünf Jahren gestellt und lag richtig dabei. Komme eben aus einer Mediziner-Familie
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Na, dann kannst Du ja auch zum Arzt gehen und sagen "Ich vermute, dass ich AS/-ler oder Borderline/r habe/bin.
So könnt ihr dann nach Lösungsmöglichkeiten suchen und Wege, die Dir helfen, mit Deiner Situation und Schwierigkeiten besser klarzukommen.
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AS und Borderline liegen nicht nahe beianander...
Das Asperger Syndrom ist nicht heilbar und kann nicht eben so mal verschwinden.
lg nf
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