Ende vom Leben

  • Keine Ahnung wieso, aber heute bin ich in Grübellaune, ich hoffe ich nerve euch damit nicht zu sehr *g.
    Also, mich hat neulich eine Patientin gefragt wie ich mir den Tod vorstelle, bzw was danach kommt. Ich selber vergleiche das für mich immer mit einer Vollnarkose. Wenn man aufwacht ist unter Umständen eine menge Zeit vergangen, im normalfall hat man das aber gar nicht wahrgenommen. Wenn man es genau betrachtet hat man eigentlich gar nichts wahrgenommen. So stelle ich mir den tod vor. Zeit spielt keine Rolle, die *Seele* befindet sich einfach in einem leeren Raum aber auch das spielt keine Rolle da man es ja nicht wahrnimmt. Naja, vielleicht ist das auch nur ein Wunschtraum von mir. Viele Menschen berichten ja auf Nahtoderfahrungen, auch meine Mutter hatte so etwas wohl schon mal erlebt nach einer Lungenembolie. Früher hatte Sie große Angst vor dem Sterben, dannach nicht mehr. Ich glaube nicht wirklich an dieses Licht. Vielmehr glaube ich das eigene Unterbewustsein gaukelt es einem vor, denn so soll es ja angeblich ablaufen. Aber wie dem auch sei, die hauptsache ist ja das es Menschen die Angst davor nimmt. Ich glaube wir haben vor allem Angst davor weil wir es eben nicht wissen. Und alles unbekannte macht eben Angst. Ich finde es unvorstellbar nicht mehr an diesem Leben teilzuhaben. Trotzdem trifft es jeden. Und nach einiger Zeit erinnert sich niemand mehr. Was für einen Sinn macht das Leben dann? Und vor allem: muss es immer einen Sinn geben??? Mich würde jetzt mal wirklich interessieren wie Ihr euch das nach dem Tod vorstellt. An was glaubt Ihr? Wie geht es weiter? Geht es weiter? Erzählt mal!

  • Hey Carry,

    also ich glaube schon an das Licht und ich denke, dass nach dem Tod die Seele als eine Art Engel existiert die die Menschen, die man sehr gern hatte bewacht, quasi zum Schutzengel der Lebenden wird. Denn denk mal nach, wie oft steckte man schon in einer Situation, die man hätte nicht überleben können unter normalen Umständen oder wusste nicht ein noch aus und dann klappte es doch wie ein Wunder... Erinner dich mal an eine solche Situation und versuch dich noch einmal hineinzuversetzen, was hast du in dem Moment gefühlt, als du es doch geschafft hast?

  • Nun, ich glaube nicht einmal daran, dass es eine Seele gibt. Ich stelle mir immer vor, es gäbe eine, um mir Hoffnung zu machen, aber im Grunde glaube ich nur an viele kleine Synapsen in unseren Gehirnen, die uns eine Seele ersetzen.
    Daher glaube ich auch nicht, dass eine Seele in einem leeren Raum schwebt. Ich glaube allgemein nicht an leere Räume, denn überall muss etwas sein, und selbst ein vakuumgefüllter Raum ist ja mit Leere gefühlt :winking_face: . Es gibt also selbst dort eine "erdrückende" Schwärze, die mir persönlich Angst macht. Da will ich nach dem Tod nicht sein!
    Ich glaube auch nicht an den Himmel, alleine, weil ich mir nicht vorstellen kann, wie all die vielen toten Menschen vor uns an einem Ort sein sollen. Muss ja ein ziemliches Gedränge und Unverständnis herrschen dort, find ich auch nicht so prickelnd!
    Woran glaube ich also? Ja, die Sache mit dem blendenden Licht find ich toll, könnt mir schon vorstellen, dass das Hirn als letzte Regung noch diese Helligkeit fühlt, sozusagen als Halluzination. Und danach ist es tot. Aus. Finito. Was kommt dann? Nichts. Tierchen, die einen zersetzen, und eine Leere, die wir nicht mehr wahrnehmen. Da ist nichts mehr. Ruhe. Unendliche Ruhe, die wir nie fühlen konnten, nach der wir aber immer gestrebt haben. Und nun endlich haben wir sie. Eigentlich zufriedenstellend, aber wir merken es ja eh nicht mehr.

    Ich stell mir den Tod schön vor, kann es garnicht abwarten... :50:

  • oh faceless, du kannst es nicht abwarten, hast aber Angst vor der erdrückenden Schwärze... Warum glaubst du nicht an eine Seele? Woher kommt diese Einstellung? Die Ruhe finden wir ja alle früher oder später, aber sollte man nicht vorher jede Hürde meistern, auch wenn es noch so schwer ist, damit man sich die Ruhe verdient hat? Hast du nichts, woran du wirklich glauben kannst? Mich berührt das irgendwie sehr

  • Das mit der Schwärze... Ich habe Angst vor der Schwärze, wenn meine Seele darin rumschwirren muss, aber nicht, wenn ich sie ja doch nicht mehr mitbekomme.
    Ich merke zwar auch die Ruhe nicht mehr, aber ich freue mich dennoch auf sie. Ich bin froh, wenn mein Leben zu Ende ist, da will ich doch nicht auch noch eine andere Form des Lebens dranhängen - Nein danke!
    Ich glaube nicht an die Seele, weil ich nur an Dinge glaube, die erklärbar und logisch sind (was nicht heißt, dass ich sie zwangsläufig erklären könnte). Wo sollte die Seele sitzen? Ist doch nirgendwo Platz mehr im Körper! Alles braucht eine Struktur und eine Form, hat die Seele anscheinend nicht, also gibt es sie für mich nicht. Ich brauche sie auch nicht, hab ja mein Gehirn, was alles steuert!

    Ich stimme dir jedoch zu, dass man sich vorher im Leben bewähren sollte, um die Ruhe auch zu verdienen. Das versuche ich ja auch irgendwie - schließlich lebe ich noch! Aber vor einer Party freut man sich auch auf die Party, verdient sie sich jedoch auch, indem man vorher aufräumt. Trotzdem würde man gerne darauf verzichten und malt sich schonmal aus, wie es wird.
    Nur, um meine Gedanken mal zu verdeutlichen

  • und es ist gut, dass du lebst!! Du beweist ja, in dem du deine Gedanken und Gefühle hier niederschreibst, dass du doch noch nicht soweit bist, um die Ruhe zu erleben! Das ist auch richtig so. Die Seele, ja, kannst du dich an einen Moment erinnern, in dem du irgendetwas gefühlt hast oder dir etwas widerfahren ist, dass du mit dem Verstand nicht erklären konntest? Hast du nichts erlebt, dass dich erstaunt und verwundert hat? Die Seele ist ja auch kein Organ in unserem Körper, sie ist nicht sichtbar, will dennoch dafür sorgen, dass wir uns in einem Gleichgewicht der Ordnung und Zufriedenheit befinden. Sobald diese Ordnung und Harmonie gestört ist, ist es ein Hilfeschrei der Seele. Wie du siehst, hast ja auch du nicht aufgegeben, sondern dir einen Weg zum Austausch gesucht...

  • Hallo


    Ich habe auch Nahtoderfahrung. Dieses weiße Licht gibt es wirklich.
    Ob es ne Halluzination ist oder was auch immer ich weiß es nicht.

    Mhm ich glaube an Wiedergeburt. Dessen bin ich mir ganz sicher.
    Es stirbt nur der Körper eine Hülle, die Seele lebt weiter.
    Ich befasse mich viel mit dem sterben und todsein.. manchmal fast zuviel. Lese da grad ein tolles Buch.

    LG nf

  • Natürlich, jeder erlebt Dinge, die er nicht versteht. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass es Zufälle und Glück gibt, die nun einmal viel öfter eintreten, als man glaubt. Da wird man fast von einer Straßenbahn überfahren, weil man in Gedanken ist, aber kurz vorher fällt einem das Eis runter und man bleibt kurz stehen, überlebt kurz. Und da soll der Schutzengel mir das Eis aus der Hand gerissen haben, damit ich überlebe? Nette Geschichte, ich glaube dennoch nicht daran.
    Ich finde es aber schön, dass ihr daraus Kraft schöpfen könnt, beneide euch sogar darum. Aber ich kann mir sowas einfach nicht einreden, geschweige denn einfach überzeugt davon sein. :21:
    Nun, ich habe zur Zeit und auch sonst oft das Gefühl, dass ich nur noch eine Hülle bin. Innerlich leer. Wo ist in dieser Zeit die Seele? Ausgewandert? Schlafend? Oder einfach nur keinen Bock? Find ich nicht OK, dass sie mich dann, wenn ich sie am Meisten brauche, im Stich lässt. Also selbst wenn es sie gibt, dann verleugne ich sie!

  • Vielleicht lässt sie dich nicht im Stich.. vielleicht trägt sie dich die ganze zeit, damit es dir nicht noch schwerer fällt.
    is nur nen gedankengang..

    da gibts eine schöne geschichte.


    lg nf

  • Also, ich hab das mal verschoben, weil ich find es nicht als OT, meiner Meinung gehört es eben hier her :winking_face:

    Gute Frage, die ja mal grundsätzlich unterschieden wird, ob man gläubig ist oder nicht - mal unabhängig vom Glauben.

    Nahtoderlebnisse könnte ich sicher auch ein paar vorweisen, aber eben nicht in der Form, Licht oder ähnliches. Bei mir ist es aber auch vorgekommen, dass das berühmte schnelle Ablaufen des bisherigen Lebens abgegangen ist.

    Auf der anderen Seite denke ich schon, irgendwas ist da bestimmend, wobei man selbst seinen Weg auch entscheidet.
    Wenn man paarmal was überlebt, wo die Ärzte den Kopf schüttel oder eben aufgegeben haben, dann verstärkt sich mein Glaube insoweit, dass man bestimmte Punkte/Aufgaben zu durchlaufen hat oder zumindest soll.

    Was aber nach dem Tod ist, das kann ich nicht sagen und will es mir auch gar nicht vorstellen. Dazu bin ich viel zu beschäftigt, erstmal diesen Abschnitt hinzubekommen, der eben jetzt das Leben ist.
    Ich würd mal sagen, mein Glaube ist ein Mischmasch aller Weltreligionen - aber weder eine fliegende Seele, noch ne richtige Wiedergeburt kann ich mir vorstellen.

    LG Franz

  • pain, diese Dinge von denen Du sprichst halte ich schlicht und ergreifend für Zufall, ich glaube auch nicht an das Schicksal. Dann könnte man sich ja einfach zurücklehnen, kommt ja dann eh wie es kommen muss. Nofute, leider kannst Du nicht so einfach sagen es gibt dieses Licht. Allenfalls glaubst Du ganz fest dran, aber wirklich wissen....tust Du es einfach nicht. Es ist keine Tatsache. Und selbst Tatsachen sind doch sehr relativ. Eine sogenannte Tatsache ist z.b das ein Leben mit der Verschmelzung von Ei und Samenzelle entsteht. Das ist erforscht. Wenn das aber tatsächlich so ist....wie ist es möglich das es überhaupt leben gibt? Wie entstand denn das erste Ei, war das Huhn vor dem Ei da oder doch zuerst das Ei?
    Ich habe auch einen glauben den ich nicht einsortieren kann, will ich auch gar nicht. Aber Schutzengel kommen darin auch nicht vor. Meine Sohn zb hätte gar nicht entstehen können. Ich war sterilisiert, genauso wie mein Mann. Dennoch entstand Leben. Glück würde ich sagen. Da kamen einfach viele Dinge zusammen. Die Ärzte versicherten mir das ich nicht mehr schwanger werden könne, zum einen waren die Eierstöcke zertrennt und dann auch noch verödet UND genäht. Trotzdem ist es passiert. Es gibt immer wieder Dinge die wir nie verstehen werden und ich finde das auch gut so, ich muss nicht immer alles hinterfragen. Was interessiert es mich ob vor 4395934 Milliarden Jahren Leben auf dem Mars gab wenn hier Millionen von Menschen hungern müssen? Nun bin ich etwas abgeschweift, sorry. Meine Überlegung ist eben auch..wenn es Schutzengel geben würde machen Sie aber verdammt oft Urlaub!!

  • Hallo Carryon

    Ja vielleicht war es auch nur einbildung. Ich weiß es nicht. Da hast du schon recht.
    Allerdings war es in den letzten jahren nicht nur einmal knapp und trotzdem lebe ich noch und das war nicht nur Glück. Aber ich glaube daran, dass es noch nicht an der Zeit war zu gehen, das ich noch was zu erledigen habe, sonst wäre meine Flamme ausgelöscht worden.
    Auch glaube ich an Schutzengel und ich glaube daran, dass alles im Leben vorbestimmt ist, auch der Zeitpunkt des Todes.

  • Ja carry, ich denk auch nicht das alles auf den Punkt genau vorbestimmt ist, man hat eigene Optionen.

    Trotzdem denke ich eben, gewisse Sachen sind in einem Art Ablauf vorgegeben.

    Das Menschen hungern, Kriege und all das andere leid über die Menschheit einfällt, das kann einem schon dazu bringen, dass man an einem Gott zweifelt.
    Für mich stellt es sich so dar, man hat eigene Optionen, aber manchmal wird eben eingegriffen. Ob man das nun Schutzengel nennt oder sonst was, die bildliche Vorstellung aus der Kindheit drängt sich mir da auch ned grad auf :grinning_squinting_face:

    Und ja, man wird nie alles verstehen.

    Übrigens, [FONT=Arial, Helvetica]das Ei war eher da als das Huhn[/FONT][FONT=Arial, Helvetica] :winking_face:[/FONT]


    LG Franz

  • Dann erkläre mir doch bitte mal liebster Franz durch wenn oder was dieses Ei befruchtet wurde um zum Huhn zu werden? :winking_face:

  • Sorry, aber damit gebe ich mich nicht zufrieden, kopfschüttel. Ich hätte das doch seeeehr gerne mit Deinen eigenen Worten beschrieben! :face_with_tongue:

  • Hallo Carryon,

    Das ist sehr schwierig die Frage nach dem Tod
    .
    Ich bekomme immer tierische Angst wenn ich drüber nachdenke,
    ich habe das Gefühl das sich mein Oberkörper zusammenzieht und das ein großes Monster raus kommen will, ich bekomme Herzrasen und einen fürchterlichen Druck im Kopf.
    Ich hab richtige Angst davor zu sterben aber dennoch wünsche ich es mir
    manchmal ganz schrecklich doll. Ich will wissen wie es weiter geht.

    Ich stelle mir das auch so ähnlich wie ein Traum vor, man lebt einfach so
    ohne großen Einfluss drauf zu haben oder nehmen, aber es ist verdammt komisch dann nie wieder aufzuwachen. Wenn man drüber nachdenkt verbreitet das im Körper ein komisches Gefühl und Tränen fangen an zu laufen.

    Aber wie schon geschrieben habe ich des öfteren Todessehnsucht, und gleichzeitig fürchte ich mich davor.

    Früher habe ich mir so eine Art Seelenhaus vorgestellt, klingt Kindisch war aber so, viele Menschengruppen gehören in verschiedene Räume.
    Die Schläger in das eine Zimmer, der Trinker in das andere, der Dieb in das und die bösen Stiefmütter in den Keller.

    Heute wo ich größer bin denke ich schon das es Quatsch ist, aber früher hat mir das geholfen.

    Heute träume ich einfach nur davon das es vorbei ist, also nix von wegen die Seele lebt weiter denn das macht mir Angst.

    Jeder muß daran glauben was für einen gut ist.

    Lg kleinesLicht

  • Das stimmt, jeder glaubt an das was für Ihn wichtig ist. Vor dem Tod selbst habe ich keine Angst, vor dem sterben aber schon. Aber auch hier weniger vor eventl. Schmerzen, mir geht es mehr darum ob ich völlig allein sein werde oder ob ich Menschen um mich herum haben werde die mich ein Stück weit begleiten.

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