Alkohol - ab wann ein Problem?

  • Guten Tag zusammen,

    um diesen Beitrag zu schreiben, braucht es grad ein haufen Überwindung, aber da meine Hemschwelle grad eh runtergeschraubt ist, nutze ich diesen Moment aus...

    Zum Thema, ... ich musste mir heute eine gut gemeinte Standpauke von meinem Bruder anhören. In der es um das Thema Alkohol ging.
    Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mich nicht zum Nachdenken angeregt hätte. Und trotzdem sitz ich hier wieder mit meinem ersten Bier und die nächsten werden noch folgen...

    Ab wann ist denn der Alkoholkonsum ein Problem?

    Nur weil ich öfters Phasen hab, an denen ich etwas mehr trink, bzw täglich trinke?
    Diese Phasen hat jeder einmal.
    Dann trink ich eben statt ein-zweimal die Woche jeden Tag, wo liegt das Problem?
    DAs ist doch normal, wenn man ab und zu ein Bier trinkt, oder auch zwei?

    Liegt das Problem darin, dass es mir fehlt, wenn ich nichts trinke? Gerade zurzeit. Ist es nciht normal, wenn ich zwei Tage nichts getrunken hab, dass ich dann eben gern was trinken würde, wenn ich andere dabei sehe?
    Hat nicht jeder dieses Gefühl, einfach gerne auf einem Anlass was zu trinken?

    Und was solls, ich trinke auch wenn es mir nicht schmeckt um des Rausches Zustand? Wieso auch nicht, wenns ein netter Nebeneffekt ist.

    Diese Phase wird auch wieder aufhören, aber wieso Sorgen machen?
    Mein Bruder macht sich diese, er meinte, das alles wäre nicht normal.
    Und ich, ich weiß es langsam nicht mehr.

    Ich gebe zu, ich trinke zurzeit täglich und möchte auch nicht darauf verzichten. Ungeduldig arte ich bis es sich langsam dem Abend nähert, damit ich zu meinem ersten Bier greifen kann.
    Sicherlich, dies ist nicht das erste Mal, das es so läuft und ich weiß das es irgendwann wieder aufhört und dann eben durch etwas anderes schädliches ersetzt wird.

    Wieso also Sorgen machen?

    Zyna

  • Glaub die Antwort kannste dir selbst geben oder?
    Und ich denk, indem du wirklich dir diese Gedanken machst, diese Gedanken eben nicht ignorierst bist du schon ein weites Stück auf dem Weg gekommen zu begreifen, dass es wirklich ein Problem ist...Glaub nicht, dass ich dir da mehr schreiben muss dazu, oder? Außer...hol dir Hilfe, versuch es zu stoppen bevor es noch schwieriger wird aufzuhören...

  • Die richtige Antwort darauf, da bin ich mir nicht sicher..
    Und ich will sie mir auch nicht geben. Ich will ignorieren.

    Weil bisher hat das ja auch immer aufgehört nur leider auf wieder angefangen.
    Und bei dem aufhören, gab es auch nie Entzugserscheinungen, von daher..
    Ach ich weiß auch nicht...

  • Zitat

    Liegt das Problem darin, dass es mir fehlt, wenn ich nichts trinke?

    Zitat

    ich trinke auch wenn es mir nicht schmeckt um des Rausches Zustand

    Bei diesen beiden Sätzen ist ziemlich deutlich zu sehen, wie weit es bei dir schon geht. Wenn du jetzt nicht aufhörst, weisst du selbst, dass du auf direktem Weg in die Abhängigkeit bist.

    Ganz brenzlig wirds hier:

    Zitat

    Diese Phase wird auch wieder aufhören

    Was macht dich so sicher?

  • Zitat

    Was macht dich so sicher?

    Weil bisher jeder dieser Phasen wieder aufgehört hat. Auch wenns nicht lange war, aber sie hat aufgehört und diese wird ja wohl nich anders sein.

  • Ich denke, das Wesentliche hab ich dir gerade schon im ICQ geschrieben!
    Aber ich möchte hier meinen Vorschreiberinnen nochmal zustimmen. Du gibst dir die Antworten selber, und das wusstest du auch, während du es geschrieben hast.
    Und ja, es ist ein Problem!

    Pass auf dich auf.


    Liebe Grüße!
    Dirty

  • Ja Zyna,

    bitte pass auf dich auf, du weißt wie tückisch Alk sein kann ... er geht auf den Körper, und der KANN dann NIMMER aufhören ....

    Zu trinken, weil man sich wegbeamen will, und nimmer anders kann ... und dann fehlt er auch noch wenns mal nicht klappt, doch ja ich würd auch sagen, wenn dun NOCH kein Problem hast wirst du es innerhalb kürzester Zeit bekommen, noch eines mehr, lohnt sich das ????

    Bitte wach auf, denk nach, und versuch wieder mehr zu dir zu finden

    LG JUle

  • Liebe Zynya: In jedem deiner Sätze steckt gleichzeitig, die Erkenntnis, dass du ein Problem hast & ein ungeheuerer Hilfeschrei an dich selbst.

    Ich weiß jetzt zugegebenermaßen nicht, mit welchen Problem du noch hier bist: Aber du merkst ja, dass du - beim Alk - alle Muster und Mechaniken bedienst...

    Mach bitte bitte da einen Schlußsstrich darunter.
    Alkohol ist ein dermaßen heimtückisches und ekelhaftes Suchtmittel und Gift und Sozialkiller und und und...

    Sei es dir wert - NOCH könnte es auf die 'leichte Tour' gehen...

    Warete nicht. Sei nicht so blöde wie: Ganesha (war).

  • Hi Zyna,

    kann mich den anderen nur anschließen. Du gibst dir die Antwort mit deinem Beitrag eigentlich schon selber. Dir fehlt der Alk wenn du nichts trinkst, trinkst sehr häufig (teils täglich), das Trinken zielt nur auf den Rausch ab usw.

    Wenn du dann noch trinkst um der Realität zu entfliegen, weil du denkst anders den Alltag nicht mehr überstehen zu können, dann ist das ganz sicher nicht mehr im "gesunden" Rahmen.

    Ich finde du solltest dagegen ganz dringend was unternehmen. Hast doch sogar nen Psychologen im Haus, sprich doch mal mit ihm darüber? Vielleicht könnt ihr gemeinsam eine Strategie entwickeln wie du diese Entwicklung durchbrechen kannst?

    Tu wirklich was dagegen, dein Beitrag ist schonmal ein erster guter Schritt. Dabei wünsch ich dir alles Gute.

  • Ich bleib' dabei, dass dein eigentliches Problem ist noch nicht der 'Alkohol, meine Liebe. Aber sei aufmerksam und lass es auch nicht zu einem Zusätzlichen werden!
    Mit der Beseitigung der Symptome behandelt man die Krankheit nämlich noch nicht. Aber auch Symptome gehören beobachtet und gegebenenfalls vorübergehend entsprechend kontrolliert...

  • Klar hast Du ein Problem und kein kleines. Ich persönlich find ein, zweimal die Woche schon bedenklich, vor allem wenn es wirklich über nen langen Zeitraum so geht. Auf der anderen Seite hatte ich auch schonmal so ne Phase in der ich fast täglich nen dreiviertel liter Wein getrunken habe....nach ein paar Wochen war das auch wieder vorbei, ohne irgendwelche Probleme. Aber eigentlich ist Alkohol ein Genußmittel. Von genießen kann bei Dir ja aber keine Rede mehr sein wenn Du trinkst obwohl es Dir nicht schmeckt. Hm, Du weist das alles selbst, mach was draus. Liebe Grüße, Carry

  • Hallo,

    ich finde das schon bedenklich was Du so schreibst.
    Ich gehe mal davon aus das Du eine Suchtgeschichte hast und dann fällt mir nur eines ein:

    "Süchtige müssen sich aller Drogen enthalten um zu genesen"

    "Jeder Droge zu nehmen ist ein Schritt zurück in die alte Abhängigkeit"

    Gruß

    Leland

  • Ach Zyna,
    ich glaub, dass wir ganz tief im Innersten genau wissen woran wir sind.
    Nur das Eingestehen, das macht uns Probleme.
    Entschuldige bitte, schreib in WIR- Form, weil ich mich auch betroffen und erwischt fühle.
    Liebe Grüße
    Nebula

  • Ich danke euch allen für eure Antworten!

    Sicherlich, ist auf der einen Seite der Gedanke da, dass ich weiß, dass es ein Problem ist. Eins von vielen. Ein weiteres Symptom, wie Fibra auch schon sagt.
    Doch, anstatt dem eigentlichen Grund auf die Spur zu gehen, nehme ich den leichten Weg. Den Weg, ein wenig Trance zu spüren. Mich in einem Rausch zu verlieren. Dass es dadurch nicht besser wird, das hab ich schon gemerkt. Aber ich bin naiv und probier es immer wieder. Zudem merke ich ja auch, dass es ja nicht beim Alk bleibt. Kombiniere es oft mit meinem Bedarf, damit es noch mehr knallt und was dabei rauskommt, ist meistens SVV und ein schlechtes Gefühle.

    Aber das alles will ich nicht sehen. Das alles hört ja auch irgendwann wieder auf, oder etwa nicht?
    Diese Phasen hat doch jeder einmal..
    Wie heimtückisch Alkohol sein kann, dass hab ich schon des ein oder andere Mal gesehen. Zum Teil auch in meiner Ausbildung als Krankenschwester. Aber ich rede mir ein, dass das zwe verschiedene Dinge sind. Alle andere sind ja nicht ich und ich bin davon überzeugt oder rede es mir zumindest ein, dass ich es unter Kontrolle hab, wenn ich will.
    Nur anscheinend will ich nicht. Das ist wie jetzt grad. Ich sitze hier, merke wie die Zeit verstreicht und das einzige was sich in meinem Kopf abspielt ist ob ich noch eben zur Tanke fahr. Nur ein Bier…
    Merke, wie hippelig ich bin und hab keine Ahnung wie ich den Abend sonst verbringen soll…
    Aber ebenso merke ich, wie mein Körper heute nicht mitmacht. Mein Kreislauf kippt dauernd weg, Übelkeit . Einfach nicht so wirklich fit. Also wird ich es wohl lassen… und gleichzeitg bedauer ich es, dass es heute so ist.

    Und wie ihr schon richtig gesagt habt, dass es besser wäre auf zu hören, weil es eigentlich nur negatives mit sich zieht und vielleicht irgendwann schwieriger wird. Hab ich keine Ahnung wie ich das machen soll. Ich merke es ja heute schon, das ich total hippelig bin, wie soll es dann ganz ohne sein?
    Wieso muss es ohne gehen. Wieso, wenn der Rauschzustand so angenehm ist.
    Ich hab einfach Angst vor der Realität, vor dem was tagtäglich auf mich zukommt. Wieso nicht zu Hilfsmittel greifen.
    Ich weiß, ich weiß ja… es schädigt. Es macht mich nur kaputt. Ach man, so n Scheiß :frowning_face:

    Zyna

  • Du hast ein ganz großes Problem mit Alkohol. Alkohol ist deine Problemlösung, du hast eine Strategie entwickelt die ohne Alkohol zerfallen wird. Und aufgrund dessen bist du meiner Meinung nach psychisch schon abhängig..

    Ja ok, vielleicht Zittern noch nicht die Hände.. Aber die psyche ist es schon gewöhnt und schreit danach.
    Ich nenne das massiver schädlicher Gebrauch von Alkohol..

    und achtung.. du bewegst dich auf verdammt dünnen eis...

    lg Nofuture

  • Hi Zyna!

    Eigentlich ist hier schon alles gesagt worden, vielleicht noch eins, ich persönlich halte die psychische Abhängigkeit, ohnehin für das größere Übel; das besonders heimtückische bei Alk ist, dass man sehr lange konsumieren kann, ohne körperliche Probleme zu bekommen. Wenn Alk vorrangig zum Abschalten, als Tröster, Problemlöser dient, hat man endlose Zeit, psychische Abhängigkeitsstrukturen perfekt und nachhaltig zu manifestieren. Und je länger das andauert um so schlechter bekommst Du das wieder los.
    Ich würde jetzt gar nicht soweit gehen, dass du nie wieder Alk anrühren solltest, aber zieh' radikal die Reißleine. Nimm Dir vor für einen längeren Zeitraum nix zu trinken, und da rede ich auf keinen Fall von der idiotischerweise oft empfohlenen 1 Woche, sondern 1/2 besser 1 Jahr.....
    Und versuche in der Zeit ganz bewußt an anderen Lösungsstrategien zu arbeiten.
    Das Leben ist schon hart genug, hals Dir nicht noch so 'ne Sch... Abhängigkeit auf.
    Obwohl ich Dich natürlich sehr gut verstehen kann. In Deinem Alter war ich auch der vollsten Überzeugung, ohne den geringsten Zweifel, dass dieses Leben nicht ohne Turnung zu ertragen ist.
    Tja, sehe ich heute anders, aber jetzt habe ich die Sucht am Hals, naja eher im Kopf und täglich meinen Kampf damit.

    Lieben Gruß,
    Kassandra

  • Nunja, für heute ist der Kampf verloren. Ich hab es versucht.
    Aber beim Abwägen von SVV oder Alk, hab ich mich für das Zweitere entschieden... Was solls.

    Verdammt, nicht was solls. Gut ich brauch nun gar nicht rumheulen, hab es mir ja selbst zuzuschreiben. Aber wieso halt ich es nicht mal einen Abend ohne aus :wall:
    Nich drüber Nachdenken Zyna... alles wird gut.


    Na ein Missbrauch hört sich ja nich so schlimm an, future. *seufz*
    Na doch, ich weiß...

    Antworte euch morgen, bin grad durch den Wind.

    Gruß, Zyna

  • Ich sage immer, dass Abhängigkeiten nur Symptome für eine Erkrankung sind, nämlich der Sucht. Zum Teil lange, bevor ein Mensch von irgendetwas abhängig wird, ist er schon süchtig. Er spürt, dass ihm irgendetwas fehlt und versucht das dann irgendwann z.B. durch Konsum oder eine bestimmte Verhaltensweise auszugleichen. Vorm Alk war es bei dir das Ritzen, womit du versucht hast, bestimmte Gefühle zu unterdrücken oder zu ändern, nun ist es der Alk, vielleicht später sogar etwas ganz anderes, wie z.B. Drogen oder Medikamente,...

    Geh dein Grundproblem an: Warum konsumierst du überhaupt etwas? Welche Gefühle erträgst du so schwer, dass du dich dichtmachen willst? Welche Alternativen gäbe es?

    LG, alive

  • So wie ich das verstanden haben kombiniert Sie doch bereits schon mit anderen Dingen. Wieso Du es nicht sein lassen kannst? Du bist süchtig, vielleicht nicht körperlich (noch nicht) aber psychisch auf jeden Fall.

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