• Hey ihr Lieben,
    jetzt traue ich mich dann auch mal hier meine Geschichte zu schreiben. Vielleicht hilft es mir ja dann auch ein wenig wieder klarer zu denken...
    Es geht um meinen Mann. wir haben uns 2002 im Urlaub kennengelernt. Ich war in Kroatien und er kommt von dort. Was als kleiner Flirt begann endete mit der Hochzeit im Dezember 2002. Er hat sozusagen für mich sein Leben dort aufgegeben und ist nach D gekommen.
    Er hatte mir auch erzählt, dass er viele Drogen konsumiert hat früher. Er war auch sogar Heroin abhängig, hat dann Entzug gemacht mit Methadon etc. Ich war eigentlich davon überzeugt, dass es eben die Vergangenheit ist. Aber leider leider kam es anders. Solange wir in D sind, ist alles okay. Doch immer wenn wir in Urlaub zu ihm nach hause gefahren sind, hat er sich so verändert. Anfangs habe ich das noch garnicht so gemerkt. Das Erst was mir so richtig aufgefallen ist, war dass immer Geld "verschwunden" ist. Er hat viel vom Konto abgehoben und mir die seltsamsten Stories aufgetischt was damit angeblich passiert ist. Irgendwann habe ich dann auch bei ihm die Veränderung gemerkt. Er ist nach paar Tagen total kaputt wenn wir unten sind. Er kann nachts nicht mehr schlafen, wenn er schläft atmet er total komisch mit ewig langen Pausen oder redet wirres Zeug. Für mich ist inzwischen nach den vielen Jahren klar, dass er Drogen nimmt. Die Veränderungen sind eindeutig. Wenn wir wieder daheim sind, ist er regelmäßig paar Tage "krank" mit Gliederschmerzen, Schnupfen etc. Das ist ja wohl klar. Was es aber für mich so schlimm macht, ist dass er mir mitten ins Gesicht lügt. Er sagt felsenfest er nimmt nichts, er hat nie was genommen. Aber ich bin ja nicht blöd... Ich bin jetzt kurz davor mich zu trennen. Wobei ich immer sage, nicht die Drogen haben es zerstört, sondern das Lügen. Das Einzige was mich noch von der Trennung hält sind unsere zwei Kinder. Er ist hier in D so ein toller Vater und hier trainiert er dann auch Kickboxen, er ist hier in anderer Mensch. Er ist ein super Papa, macht alles mit den Jungs, hilft mir im Haushalt alles.
    Aber sobald er seinen Ort erreicht kommt er ohne diese Drogen scheinbar nicht mehr klar. Ist es nicht phänomenal, dass er viele Monate ohne leben kann und dann wieder anfängt??? Ich versteh nciht wie das geht.
    Jetzt hatten wir mal einen riesen Streit und ich habe ihm gesagt dass ich mich trennen will vielleicht und er versichert mir es wird jetzt alles anders etc. Aber ich habe irgendwie das Gefühl, die Liebe ist schon tot gelogen. Ich finde keine Gefühle mehr für ihn. Er ekelt mich an.
    Aber kann ich meinen Kindern einfach so den Vater nehmen... Oh mein Gott, ich bin inzwischen so verzweifelt, dass ich es mir richtig schlecht geht. Ich schaffe es nciht eine Entscheidung zu treffen.
    Ja, das ist mal ansatzweise meine Geschichte. Es hat aber gut getan das mal aufzuschreiben...
    Vielen Dank wenn ihr euch die Zeit nehmt das zu lesen...
    LG
    Kathrin
    Ich glaube nicht dran, dass er sich jemals ändern wird.

  • Hallo Kathrin,

    und hat dir das Schreiben ein wenig geholfen?

    Nun, ob dein Mann wirklich Drogen konsumiert, dazu kann und will ich mich nicht äußern. Und im Endeffekt geht es ja hauptsächlich um dich.
    Ich höre immer wieder: Ich kann mich nicht trennen wegen der Kinder. Aber mach dir mal Gedanken darüber wie es für deine Kinder ist, wenn sie mitbekommen, dass du dich vor deinem Mann ekjelst, wenn ihr euch immer wieder streitet? Und wenn sie es noch nicht haben, sie werden es mitbekommen!
    Vielleicht erst einmal eine Auszeit nehmen? Wichtig ist, dass du auf dich und deine Kinder schaust. Und nur weil du dich von deinem Mann trennst, nimmst du deinen Kindern ja nicht den Vater, er bleibt der Vater und wird ja seine Kinder auch regelmäßig sehen, denk ich.

    Liebe Grüße
    rose

  • Hi Kathrin,
    eigentlich wollte ich Dich als allererstes fragen wie denn Deine Gefühle inzwischen sind für diesen Mann, aber das hast Du ja schon erzählt. Für mich alleine wäre das schon der Grund für eine Trennung. Ich bleibe nicht bei einem Mann den ich nicht liebe. Deinen Kindern geht es gut wenn es Dir gut geht. Du willst ja nicht den Vater wegnehmen. Wenn er so ein toller Papa ist wird er sich auch weiterhin um seine Kids kümmern. Zum anderen. Lügen geht für mich auch gar nicht in einer Beziehung, ein absolutes No go. Wenn ich meinem Partner nicht vertrauen kann ist das auch ein Trennungsgrund für mich. Die Drogen sind natürlich auch ein Problem auch wenn ich denke nicht das größte. In dieser Hinsicht ist er süchtig, aber das ist etwas das man in den Griff bekommen kann. Erst recht mit Deiner Hilfe. Vertrauen kann man auch wieder aufbauen mit der Zeit. Aber ob die Liebe einfach so wieder kommt? Alles liebe, Carry

  • hallo Kathi,

    dein Mann ist sehr krank. Er ist süchtig. Sucht ist keine Erkrankung, die einfach irgendwann wieder verschwindet, sondern wird ihn sein Leben lang begleiten. Er nimmt keine Drogen, weil er ein böser Mensch ist, sondern weil er süchtig ist. Anscheinend stabilisiert ihn eure gemeinsame Familie so sehr, dass er hier keine Drogen nehmen will. Aber in seiner Heimat ist alles vertraut, er verbindet sicherlich vieles mit seinem Konsum. Alte Verhaltensweisen werden dort anscheinend wieder wach. Ich möchte deinen Mann nicht in Schutz nehmen, aber versuchen, dir zu erklären, was mit ihm passiert. Süchtig bleibt dein Mann immer, d. h. er wird immer dazu neigen, von irgend etwas abhängig zu werden. Er muss sehr, sehr vorsichtig und immer aufmerksam sein, damit er nicht erneut in eine Abhängigkeit gerät. Hier in Deutschland sieht das derzeit gut aus, aber auf Dauer kann es ihm auch hier passieren, dass er mit einer Situation überfordert ist und deshalb anfängt Drogen zu konsumieren.

    An deiner Stelle würde ich mich mal nach einer Drogenberatungsstelle umsehen - und zwar für dich! Informiere dich über die Krankheit, die Sucht. Du kannst von deinem Mann verlangen, dass er eine Therapie machen soll, wenn er seine Familie behalten will.
    Wenn er das nicht für sinnvoll hält, nutzt alles Drängen deinerseits nichts. Deinen Mann zu einer Therapie zu zwingen, wird nämlich nichts bringen, wenn er das nicht von selbst will. Dann kannst du Nägel mit Köpfen machen und dich von ihm trennen.

    liebe Grüße, alive

  • Hey,
    dank erst mal für eure Antworten.
    Erst mal noch kurz zu meinem Problem mit den Kids, ich denke wenn ich mich trenne wird er zurück nach Kroatien gehen (er ist ja eigentlich nur wegen uns hier) und somit könnten die Kids ihn nicht oft sehen und sie haben eine wirklich enge Bindung zu ihm. Das wäre sicher schlimm für sie.
    Ich sehe das auch so, dass Sucht eine Krankheit ist. Nur das weiß ich aber er gesteht es sich ja nicht ein. Er meint, er braucht keine Hilfe, er hat das damals ja auch geschafft und er kann das einfach so. Ich glaube das Problem ist, dass er nie eine Psychotherapie gemacht hat. Er hat zwar die Entgiftung gemacht aber nie die Psyche entgiftet. Aber er sieht das eben anders.
    Mir graut es vor unserem Urlaub diesen Sommer. WEnn meine jungs etwas älter wären, würde ich hier bleiben aber das packt der Kleine noch nicht. Ich habe so Angst, dass ich dann wenn wir unten sind durchdrehe und die Kinder packe und einfach fahre. Dann ist es wohl vorbei. Er schwört, es wird alles anders aber ich kann es nicht glauben. Das hat er soooo oft gesagt...
    Aber vielleicht kapiert er es auch anders nicht.
    LG
    Kathrin

  • Warum bestehst du nicht darauf, dass ihr alle hier bleibt? Weshalb ist es so wichtig, in Kroatien Urlaub zu machen, wenn dein Mann dort immer wieder rückfällig wird? Der Urlaub ist doch ständig ein Spiel mit seinem Leben.

    LG, alive

  • Hey,
    ja das wäre das Beste wenn wir alle hier bleiben aber es ist ja auch so, dass seine Eltern und seine ganze Familie dort leben und da wir die eh nur zwei mal im Jahr sehen können wollte ich ihm das nicht nehmen weil er eine sehr enge Bindung zu seinen Eltern hat und die wollen ja auch ihre Enkel sehen. Ich stecke irgendwie so ein bischen in der Klemme...
    Aber wenn es diesmal wieder so wird, dann werde ich wirklich die Kinder packen und fahren.
    VlG
    Kathrin

  • Warum sollte es diesmal anders werden? Du weisst doch schon genau, was passieren wird. Ist es das wirklich wert, nur weil die Großeltern ihre Enkel sehen wollen, dass dein Mann sein Leben aufs Spiel setzt? Man kann nie genau einschätzen, wie riskant der Drogenkonsum genau ist. Ihr könntet auch deine Schwiegereltern zu euch einladen.

    LG, alive

  • Hallo alive,
    seine Eltern müssen den ganzen Sommer über arbeiten.
    Weißt du, irgendiwe hoffe ich halt trotzdem noch. Ist vielleicht sehr naiv und dumm von mir. Vielleicht möchte ich mir noch nicht eingestehen, dass es wirklich wieder so wird. Er ist hier so ein super Mann und Vater. Ich kapiere das garnicht wie man zwei so verschiedene Persönlichkeiten haben kann...
    LG
    Kathrin

  • hallo Kathi,

    das eine schließt doch das andere nicht aus. Dein Mann hat eine Persönlichkeit und die ist eben süchtig. Und das wird er auch für immer bleiben. Allerdings kann ein süchtiger Mensch sehr wohl lernen, dauerhaft clean zu leben. Das erfordert aber harte Arbeit an sich selbst. Einfach so wird sich nichts ändern. Mach dir bitte klar, dass dein Mann nicht böswillig handelt, wenn er Drogen nimmt, sondern in Kroatien anscheinend kaum anders kann, weil er es nicht gelernt hat. Süchtig zu sein bedeutet u.a., dass man nicht weiss, wie man bestimmte Situationen, Gefühle, Erinnerungen aushalten soll, weshalb es zu schädlichem Konsum von was auch immer kommen kann. Süchtig sein ist keine Charakterschwäche, sondern eine sehr schlimme Krankheit. Hast du mal mit deinen Schwiegereltern über das Thema gesprochen?

    LG, alive

  • Hallo alive,
    ja wir haben auch gesprochen. Meine Schwiegermama hat ja damals mit ihm die Entgiftung gemacht. Sie sieht das auch was los ist und er lügt uns alle an. Meine Schwiegermama sagt halt nur, ich und die Kinder sind doch alles was er hat und ich soll ihn nicht verlassen. Er liebt mich. Das glaube ich auch dass er mich liebt. Aber ich fühle mich einfach am Ende meiner Kräfte.
    Ich hatte noch nie etwas mit Drogen zu tun (außer Alkohol und geraucht) und ich weiß nicht wie meine Mama das gemacht hat, aber sie hat mir in unsren Gesprächen so eine Angst vor Drogen gemacht , dass ich nie auch nur das kleinste Bedürfnis hatte etwas zu probieren.
    Vielleicht tu ich mich deswegen so schwer dami klar zu kommen. Ich habe echt einfach nur panische Angst und ich bin so traurig dass er sich so kaputt macht.
    Ich weiß das schon dass er es nicht aus Bosheit macht. Aber es ist halt schwer das zu sehen und wieder und wieder angelogen zu werden.
    Ich habe auch eine heftige Vergangenheit mit Selbstverletzung,
    Suizidversuch und so weiter. Und ich habe meine Therapie gemacht merke aber jetzt, dass es mich so runter zieht. Man steht dem so machtlos gegenüber. Man kann nichts machen. Das ist schrecklich.
    Tja da muss ich aber wohl durch. Ich danke dir fürs zuhören und schreiben. Es tut so gut wenn man mal drüber schreiben kann und nicht immer alles in sich reinfrisst.
    LG
    Kathrin

  • Hallo Kathrin,

    also wenn deine Schwiegereltern den Sommer über arbeiten müssen, dann könne sie ja im Winter kommen! Grad wenn seine Mutter das alles weiß und kennt, muss sie doch das beste für ihren Sohn wollen und das sind definitiv keine Drogen...
    Ich bin kein Fachmann, aber für mich hört es sich schon so an, als ob du in die Rolle einer Co-Abhängigen rutschst. Vielleicht wäre es gut, wenn du dir bei dir mal eine Selbsthilfegruppe suchst, da erfährst du bestimmt auch gute Unterstützung vor Ort!

    Liebe Grüße
    rose

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