Hungertod von Kindern

  • In den letzten Wochen machen wieder vermehrt Todesfällen von Kindern Schlagzeilen. Die einen werden aktiv von ihren Eltern getötet, die anderen verhungern, weil die Eltern nicht für sie sorgen...
    Hier, hier und hier ein paar aktuelle Artikel.

    Aus welchen Gründen tun Eltern ihren Kindern so etwas an?
    Wie verantworten sie solche Handlungen?

    Wie würdet ihr damit umgehen, wenn ihr Eltern, die so handeln oder eben nicht handeln, kennen würdet?

  • Um die letzte Frage zu beantworten, für mich sind es Kindsmörder und Gott sei Dank sehen das die Gerichte ähnlich, weil erst letzte Woche eben eine Mutter 8 Jahre dafür kassiert hat.

    Manche haben schwere Lebensumstände, sind womöglich drauf oder sonst eingeschränkt, aber jeder Elternteil hat mal kurze klare Momente und in denen muss man eben sein Kind frei geben, wenn man so unterwegs ist.
    Eigene schwere Kindheit, bla bla bla, alles Rechtsanwaltsgeschwafel, bei solchen Taten hört die Freundschaft auf und gehört mit aller Härt bestraft.

    Bestraft gehören aber auch die Mitarbeiter der Jugendämter, die da mal bei einigen Fällen die Augen völlig geschlossen hatten. Die sind Staatsdiener, spielen sich oft auf wie Gott, aber sowas wird übersehen?
    Ja, die armen sind überlastet, ich weiß - armes Deutschland!!

    LG Franz

  • Ich sehe das im Grunde ähnlich wie Franz. Allerdings ist es definitiv so das manche Eltern schlicht und ergreifend übervordert sind und dies sich aber nicht eingestehen können. Wieviel süchtige gibt es die das vor sich selbst nicht zugeben können?

  • Mhm, schuldig sind die Eltern für mich sowieso. Denn klar irgendwie müssen die schon auch Momente haben wo sie es mitbekommen was passiert. Trotz aller Überforderung. Und häufig sind es ja doch Kinder die geliebt werden von ihren Eltern und die Eltern gar nicht mitbekommen, dass da was schief läuft. Überforderung, Dummheit, keine Ahnung.
    Was mich immer wieder wütend macht ist, dass diejenigen, die wirklich in der Lage wären zu helfen, also Ämter, Nachbarn, restliche Familie..einfach wegschauen. Anzeichen übersehen, Warnungen, Hilfeschreie überhören. Und das ist für mich mindestens genau so unentschuldbar wie das Verhalten der Eltern...

  • Richtig Carry, aber wo ist dann das Netz Jugendamt, Schule, Kindergarten, Kinderarzt, Großeltern, Freunde und und und ....

    Jeder Furz wir heut verfolgt, aber Kinder kann man immer noch nicht schützen - weder vor sowas, noch vor MB oder sonst was - das erschreckt mich!

    LG franz

  • Tja, hier kann ich echt mitreden. Nach meinem Schlaganfall war ich eine ganze Zeitlang nicht in der Lage mich um meine Kinder zu kümmern und Sie kamen zum Papa. In Absprache mit dem Jugendamt da wir geschieden sind. Als ich wieder fit war stellte sich mein Ex stur und will plötzlich die Kids behalten. Das Jugendamt sagt die Kinder hätten sich gut beim Papa eingelebt. Beide Kids wollen unbedingt zu mir zurück, dürfen aber noch nicht selbst entscheiden. Soviel zur Willkür vom Jugendamt. Bei mir waren die Kids immerhin 11 Jahre, beim Ex gerade mal ein Jahr. Nun bin ich dabei das ganze per Gericht durchzusetzen.

  • Zu sagen die eltern sind böse - ist zu einfach und wird auch nie was verändern.

    Das sie die alleinige Verantwortung für den Tod eines schutzbefohlenen Menschen tragen, das ist klar und das es dafür keine Entschuldigung gibt das liegt für mich klar auf der hand.

    das ich den kopf schüttele und emotional so ergriffen bin das ich Hass entwickel, das ist meine Sache..

    Um aber helfen und vorbeugen zu können, kommt man mit emotionen nie weit..

    Warum wieso ? ich hatte noch nie die möglichkeit mit solchen Eltern zu sprechen und ich kann dazu auch nichts sagen - außer spekulationen und wie immer ist das von einzelfall zu einzelfall verschieden.

    Für alles keine Entschuldigung und keine Rechtfertigung...

    Was ich mich zu alldem dazu frage, wieso Mitmenschen,Nachbarn, Freunde die Augen verschließen, ich bin mir sicher aber ganz sicher (!!) in den meisten Fällen wurden eigenartige Dinge die vielleicht sogar klar auf der Hand liegen NICHT gemeldet und somit wurde der leidvolle Weg des Kindes mit tödlichem Ausgang nicht verhindert, wo er noch zu verhindern gewesen wäre.

    Was sind die Eltern und solche Augenverschließer für Menschen ? - sie sind keine menschen..

    Ein Mensch zeichnet sich für mich durch Menschlichkeit, Mut und sozialer Kompetenz aus und daran mangelt es in dieser Gesellschaft...

    Und an manchen Tagen könnte ist mir nur zu weinen zumute - ich seh genug schwere dramatische schicksalsgeschichten in meiner Arbeit (schwere Behinderung durch Misshandlung und od Drogekonsum zb...)

    Tränen geben Kraft zu kämpfen sollten einen aber nicht zum aufgeben veranlassen.

    LG Nf

  • Was mir jetzt noch eingefallen ist was ich los werden will, ist die Geschichte eines mir bekannten Kindes wo das Jugendamt fast 5 Jahre !! gebraucht hat um einzuschreiten.
    Das Kind schwerst verwahrlost mehr will ich schon gar nicht schreiben. Ich war mehrmals ( nicht nur ich) am Jugendamt und habe Beschwerde eingelegt.. Und jedes Mal hies es sie werden was unternehmen. Nie ist etwas passiert keine einzige kontrolle, keine einzige Maßnahme in 5 ! Jahren. Ich habe manchmal wirklich gedacht sie wollen das Kind sterben lassen. Irgendwann habe ich mich so beschwert und gedroht an die Öffentlichkeit zu gehen (heute weiß ich, das dass viel zu spät war).. Es hat keine 24 Stunden gedauert und das Kind wurde mittels Polizei in eine Krisenstelle gebracht und lebt jetzt seit gut 2 Jahren in einer Pflegefamilie und lebt ein artgerechtes Kinderleben und geht nun ab sept in die 1 Klasse volksschule..

    Bis heute hab ich das verhalten des Jugendamtes nicht verstanden, was braucht es denn wirklich damit die sofort wegen Gefahr im Verzug eingreifen ??

    LG Nf

    ps: sorry für den falschen nicknamen oben, manchmal verwechsel ich das forum :winking_face:

  • Ich glaube, es ist manchmal aber auch sehr schwer zu sagen, wo normal aufhört und Verwahrlosung oder Straftat anfangen.
    Ich wohne oft in Mehrfamilienhäusern und frage mich so manches Mal, welche Geräusche Spaß sind, welche kein Spaß sind, wo Verwahrlosung anfängt und wo wir die Augen zu machen. Ich glaube, oftmals ist es auch Unwissen oder Hilflosigkeit und Überforderung, die uns nicht einschreiten lässt. In extremen Fällen, klar, da wird's schnell erkenntlich. Aber wie viele Kinder sind zum Beispiel von Natur aus extrem dünn? Ich selber war als Kind sehr dünn, weil ich immer nicht essen wollte. Aber verhungern lassen haben mich meine Eltern nicht.

    Dass das Jugendamt oft nicht eingreift, kann ich manchmal sogar verstehen. Bei so vielen Fällen übersieht man oft kleine Details und macht Fehler. Letztendlich sind das alles auch nur Menschen und Menschen sind nun mal nicht perfekt.

    Ich frage mich, aus welchen Gründen Eltern ihren Kindern nichts zu Essen geben. Ist es religiöser Fanatismus oder eine schwere psychische Erkrankung? In wie weit sind diese Eltern überhaupt noch zurechnungsfähig und inwieweit kann man diese mögliche Unzurechnungsfähigkeit überhaupt bemerken?

    Ich glaube, es ist sehr schwierig, einen Schuldigen zu finden oder jemanden dafür verantwortlich zu machen. In gewissem Maße tragen wir wohl alle mit Schuld daran, dass solche Situationen entstehen können, in dem wir uns abschotten und uns unser Gesellschaftssystem ausgesucht haben.

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