Ich WILL gar nicht aufhören...

  • Hallo Forum, eine Bitte vorweg, bitte verurteilt mich nicht für das geschriebene, mir fällt es schwer, die absolute Wahrheit zu schreiben, aber es muss raus...

    Ich bin in Substitution. Bekomme Polamidon. Jetzt schon seit 19 Monaten. Meine Dosis hat sich seit Beginn ein wenig gesteigert. Überlege, noch etwas zu erhöhen.
    Das eigentliche Problem: mein Beikonsum. Sei es Alk, Heroin, Benzos oder wenn ich es bekomme Amphetamin. Ich konsumiere gerne und beinhahe tgl. Nie bis um totalen Abschuß, immer nur soviel, dass es mir "gut" geht. Andere merken es mir nie an. Ich stolpere nicht durch die Gegend, ich lalle nicht, ich schlafe nicht einfach ein...es sind geringe Dosen, die den Alltag verschönern.

    Ich weiß, dass ich nicht für immer "akut"-abhängig bleiben will (süchtig bleibt man immer, ich meine, ich will sowas wie "trocken", "clean" werden).
    Ich habe eigentlich alles, einen Mann, wir heiraten nächsten Monat, ein Kind, ich studiere, bin kultuell interessiert, habe einen cleanen Freudeskreis, engagiere mich in unserer Kirchgemeinde....und trotzdem: da ist dieser Beikonsum. Und nun kommt es. Eigentlich will ich gar nicht drauf verzichten. Arzt, Therapeutin, die Gesellschaft...eigentlich erwartet ja jeder, dass ich den Beikonsum sein lasse.
    Ich habe es mir bequem gemacht. Trinke mein Pola morgens und habe so keinen Beschaffungsstreß. Der Beikonsum ist der Bonus, den ich mir abends gönne. auf den ich mich freue. Ich möchte nie mehr zurück in die H-Sucht mit Beschaffung, Affen etc.
    Aber ich möchte auf meinen Bonus nicht verzichten.
    Gaugelt mir mein Suchthirn nur vor, dass ich nicht will. Oder bin ich wirklich noch nicht soweit?
    Manchmal beneide ich die Junkies, die dicht in der Bahn sitzen. Aber nur kurz. Dann kommt die Vernuft und ich freue mich an meinem Leben. Aber ich beneide sie, sich Monatsanfang für 300 euro Drogen zu kaufen. Es ist krank, aber das würde ich auch gerne tun. Aber ich will nicht mit ihnen tuaschen. Ich will mein bequemes Leben behalten. Nur Monatsanfang, wenn es Geld gibt. Da würde ich tauschen wollen.
    Ich habe Angst, dass sich meine Einstellung nie ändert. Ich weiß, dass ich polytox bin, Downers meine Lieblingsdrogen.
    Ich finde mein Leben okay, habe Ziele. Aber mit Drogen macht es mehr Spaß. Und dabei will ich nur das positive, die Konsequenzen wie Polizei, Entzug, Geldsorgen, die will ich nicht...
    Bin ich noch zu retten?
    Musste mir das mal von der Seele schreiben, vielleicht hatten einige von euch, ähnlich e Gedanken. Vielleicht gibt es Denkanstöße.

    Liebe Grüße Kullerbunt

  • Hallo,
    sicherlich kenne ich solche Gedanken. Erst recht wenn man keinerlei Beschaffungsprobleme mehr hat. Es ist so bequem und man redet sich raus das man es ja von Ärzten bekommt. Natürlich geht es Dir mit Beikonsum viel besser, logisch. Den Grund hast Du selbst genannt: Ich finde mein Leben okay, habe Ziele. Aber mit Drogen macht es mehr Spaß. Und dabei will ich nur das positive, die Konsequenzen wie Polizei, Entzug, Geldsorgen, die will ich nicht...
    Aber, wer will das???????? Keiner, aber es gehört zum Erwachsenen Leben dazu konsequenzen zu akzeptieren. Im Moment hast Du keinerlei Nachteile durch Deinen Konsum, nur die Vorteile mal abgesehen von den Langzeitschäden. Aufhören würde im moment nur Probleme verursachen, wer hat die schon gerne? Ich kann das alles schon nachvollziehen, dennoch ist es der falsche Weg. Sorry das ich das anspreche aber das liegt mir am Herzen. Da ist ein Kind. Drogen zu nehmen ist IMMER ein Risiko, es kann immer etwas passieren mit dem Du nicht rechnest. Mach Dir mal eine Vor und Nachteil Liste...vielleicht hilft Dir das etwas klarer zu sehn. Du gehst den Problemen einfach nur aus dem Weg doch Sie werden früher oder später über Dich hereinbrechen, das ist sicher. Du verhälst Dich absolut nicht Erwachsen. Viele Grüße, Carry

  • Hi,

    ich verstehe dich gut - glaube ich jedenfalls. Warum solltest Du aufhören, wenn Du dich so, wie es jetzt läuft, wohl fühlst? Unter Alkis gibt es den berühmten Spruch mit dem "Tiefpunkt". Jeder Alki kann erst dann mit dem Saufen aufhören, wenn es ihm besch..... genug geht. Dieser Tiefpunkt ist individuell sehr verschieden, manche scheinen ihn nie zu erreichen, bei anderen geht es schnell. Ich glaube, daß das für jede Art von Sucht gilt. Erst wenn der Leidensdruck durch die Sucht größer ist als der Spaß durch die Droge, dann wird es wirklich funktionieren. Das klingt vielleicht hart, aber es stehen einige Jahre an Erfahrung bei den Anonymen Alkoholikern hinter meiner Aussage.

    Du mußt einfach herausbekommen, was dir wichtig ist. "Ich habe eigentlich alles ....." klingt nicht so, als hättest Du einen Grund, mit irgendetwas aufzuhören. Ich habe erst dann gemerkt, wie ich mir meine Sucht schöngeredet hatte, als ich längere Zeit abstinent war. Erst aus dem Abstand heraus habe ich erkannt, daß ich jahrelang immer leicht benebelt durch die Gegend lief und das sogar als normal ansah. Entzug tut weh und das süchtige Denken produziert eine Menge verrückte Ideen, nur um den nicht durchmachen zu müssen.

    Grüße

    det

  • Kenne ich auch noch!
    Du tanzt da echt auf der Rasierklingenschneide...

    Wenn ich meine Erfahrungen zugrunde lege, wirst du dir (und nicht nur dir)
    noch böse weh tun, mit deiner Einstellung und Handhabung der Lage.

    Dabei biste dir - und auch das kenne ich noch - ziemlich bewußt, was du da tust.

    *kopfschüttel* Mensch, Mensch, Mensch.
    Lösungsansätze? ich glaube, WISSEN tust du die auch...

    wünsch dir was. LG.Ganesha

    *edit* Deine Ehrlichkeit allerdings....läßt hoffen. Mach was draus...

  • Danke für die Antworten. Ihr habt es eigentlich auf den Punkt getroffen.

    @Carry: erwachsen handele ich in der Tat nicht. "Erwachsen" fühle ich mich auch nicht. Ist eh so ein Wort, was jeder Anders definiert. Ich handle nicht rational, so würde ich es ausdrücken

    Die Rasierklinge, die erscheint -im Moment - noch so breit. Mag auch daran liegen, dass ich einen Partner/Ehemann habe, der nie etwas mit Drogen zu tun hatte. Und ich selbst habe auch in meiner H-sucht noch Stolz besessen. Und Angst. Deshalb habe ich viele Dinge nie getan. Deswegen hatte ich nie Ärger mit der Polizei. Deshalb habe ich keine Infektionskrankheiten. Ein tiefen tiefen Absturz habe ich nie erlebt, möchte ich auch nicht. Gott bewahre.

    Ich gehe momentan für mich den bequemsten, einfachsten Weg. So war ich schon immer. Dünnbrettbohrer. Größter Erfolg mit minimalsten Aufwand. So habe ich mich erfolgreich durch Schule und Studium "geschmummelt" (habe gelernt, logisch, aber mit geringen Aufwand).
    Den steinigen Weg bin ich noch nie gegangen. Deshalb auch der Griff zu #Substanzen. Der einfachste Weg, um schnell, sofort enspannt, glücklich, zufrieden zu werden. So bin ich. Ich weiß nicht, ich müsste mich um 180 Grad wenden.

    Ich mache eine Verhaltenstherapie, die hilft mir. Ich gehe zur PSB, hilft mir auch, etwas.

    Aber ich kann ja nicht abwarten, bis der Leidensdruck erst so groß ist, dass es erst dann "Klick" macht. Meine Therapeutin meinte, wenn der Leidensdruck zu groß ist, man alles durch die Sucht verloren hat, dann ist es noch schwerer aufzuhöhren. Weil man dann nix mehr außer die Droge hat. Das kann ich nachvollziehn.
    Ich befürchte, es macht nie "Klick". Aber das macht mir wiederrum auch Angst. Ich ill mich ja weiterentwickeln, zum positiven.

    Vielleicht gaukele ich mir nur mit "ich will nicht" nur was vor. Das ich Angst vor dem steinigen Weg habe. Keine Kraft habe.

    Ich weiß es nicht

  • Hi,

    Hat deine Therapeutin wirklich eine so begrenzte Vorstellung vom Wort "Leidensdruck"? Ich habe sogar Alkis erlebt, die aufhörten, weil ihre Frau sie rausschmiß, oder weil der Führerschein weg war und sie arbeitslos wurden - auch wenn es das leider viel zu selten gibt.

    Vielleicht solltest Du den Begriff "Tiefpunkt" nicht zu eng auslegen. Damit ist keineswegs gemeint, daß Du irgendwo in der Gosse sitzt. Tiefpunkt bedeutet die Erkenntnis, daß dein jetziger Weg zwangsläufig immer weiter bergab führen wird, auch wenn es jetzt gerade vielleicht nur langsam ist. Tiefpunkt bedeutet die Erkenntnis, daß Du umkehren mußt, wenn Du nicht irgendwann unter ganz erbärmlichen Umständen leben (oder sogar sterben) willst. Tiefpunkt bedeutet die Erkenntnis, daß es jetzt soweit ist, nicht morgen, nicht "mal schauen", nicht "aber übermorgen ganz bestimmt". Tiefpunkt ist kein Zustand, sondern ein Erkennen.

    Wenn Du schon soweit bist, daß Du darüber nachdenkst, sogar hier schreibst- warum nicht jetzt?


    Grüße

    det

  • alive: ich mache eine Verhaltenstherapie, weil bei mir eine revidierende Depression diagnostiziert wurde. An der Leide ich seit meiner Pubertät, ervorgerufen durch organisch bedingten Dopaminmangel (soweit man das so sagen kann, die Wissenschaft ist da noch nicht so weit, die Hirnchemie zu komplex)
    In bezug auf die Depris, die Tiefs, die Lethargie helfen die ADS und die Therapie sehr wohl. Trotz Drogen hatte ich früher Phasen, da hatte ich keine Kraft aus dem Bett aufzustehn, mein Gedanken drehten sich nur um die Sinnlose Lebensspirale. Das ist nun weg bzw weiß ich, wie ich damit umgehn kann.
    Es war gedacht, dass die Sucht ein Symptom der Depression ist. Und das ÜBel sollte an der Wurzel bekämpft werden.
    Aber das klappt nicht, oder vielleicht klappt es noch nicht.. Ich weiß es nicht.
    Natürlich steht die Frage im Raum, noch eine Suchtspezifische Therapie zu machen.

  • Ich denke halt, dass es besser wäre, wenn du das Gesamtpaket sehen und bearbeiten würdest, denn alles gehört ja irgendwie zusammen. Freut mich aber, dass dir die Thera schon so gut bei deinen Depris helfen konnte. :smiling_face:

    LG, alive

  • na dann hörst du eben nicht auf...

    wenn du für dich keinen sinn siehst, dann ist das so.. und da wird hier niemand die macht haben das zu ändern.

    Es ist ganz einfach dein Leben das du dir kaputt machst.
    Dein Kind was das alles mitansieht (ja kinder bekommen alles mit)..
    Es ist dein Leben was du tagtäglich aufs Spiel setzt.. Alleine die Kombination die du nimmst kann jedesmal tödlich enden...
    Irgendwann wirst du dich nirgends mehr einsetzen, weil dir die kraft irgendwann fehlt..
    Weil mit der Zeit dein Blickfeld immer enger wird..

    Und alles ist in Ordnung ???

    Aber ehrlichkeit mag ich.. Leute die sagen sie wollen nicht aufhören.. da verschwend ich wenigstens nicht meine Lebensenergie in dem ich sie dazu bewegen will was komplett sinnlos ist, außer das man selber auf der strecke bleibt...

    Du musst entscheiden, ganz alleine du.. und das kann und wird dir keiner abnehmen...

    Sorry ist nur mein Standpunkt...

    lg Nf

    ps: einen richtigen absturz hast du noch nie erlebt ? Willkommen, du bist am besten Weg dazu..

  • future, vllt war das jetzt ein bisschen impulsiv ja :smiling_face: .... aber im Grunde trifft es tatsächlich den Kern.

    Aufhören musst schon wollen .... sonst kannst die Subsittution gleich ganz lassen .... gönn sie jemanden der darin eine CHance sieht :winking_face:

    LG Julchen

  • alive: das denke ich auch, aber die Therapeutin lenkt von der Suchtsache weg, auch wenn ich sie drauf anspreche. Vondaher wird das nicht meine letzte Therapie gewesen sein...

    @nofuture: du scheinst was verwechseln. Das ist kein, bitte bemittleidet mich alle, ich suhle mich in Selbstmidleid-Thread. Da wäre deine Antwort angebracht.
    Ich dagegen frage, ob dieses "nicht wollen" ein Vorgaukeln des Suchthirns ist, was den Entschluss "Ich will aufhören" gar nicht erst aufkeimen läßt. Verstanden?

    @Julchen: ich sehe in der Substi ja eine Chance. Meinen Alltag geregelt leben zu können, Hobbies zu pflegen, neue Dinge zu entdecken, mich außerhalb der Drogenwelt zu engagieren. Es ist meine Chance nicht nehmen zu müssen.

    naja, vielleicht sehe ich das alles zu übertrieben, und heule sinnlos rum. Bringt mich ja auch Net weiter, wenn man mir hier sagt, ich soll denn Substi-Platz freimachen

  • Zitat

    Das eigentliche Problem: mein Beikonsum. Sei es Alk, Heroin, Benzos oder wenn ich es bekomme Amphetamin. Ich konsumiere gerne und beinhahe tgl. Nie bis um totalen Abschuß, immer nur soviel, dass es mir "gut" geht. Andere merken es mir nie an. Ich stolpere nicht durch die Gegend, ich lalle nicht, ich schlafe nicht einfach ein...es sind geringe Dosen, die den Alltag verschönern.


    Da Dein Beikonsum, was Substanz und Häufigkeit angeht sich im "Hardcorebereich" bewegt, glaube ich nicht, dass das langfristig gut geht.
    Ja, ich glaube, Du machst Dir da was vor, auch Dein Suchtgedächtnis trägt da wohl seinen Teil zu bei. Ich halte das für eine gefährliche Gratwanderung. Bei der kleinsten Instabilität wird das ganz schnell kippen.

    Ich habe gestern auch was gekifft, aber bei den 5 Mal, die das im Jahr vorkommt, kann ich das verantworten. Zumal sich daran in den letzten 14 Jahren nix geändert hat. Bei Dir scheint das ein fester Tagesbestandteil zu sein.
    Damit hier keine Mistverständnisse aufkommen, ich will hier nicht signalisieren, dass mein Umgang der Richtige ist, der auf jeden übertragbar ist, für mich ist es in Ordnung(was die Kifferei angeht)
    Mir ist klar, dass die meisten das völlig anders sehen.......
    Ich habe es lediglich erwähnt, da ich auch nicht 100% Drogenfrei lebe und mich hier auch nicht als Abstinenzapostel aufspielen will, der ich selber nicht bin.

    LG,
    Kassi

  • Zitat von Kullbunt;121782



    @nofuture: du scheinst was verwechseln. Das ist kein, bitte bemittleidet mich alle, ich suhle mich in Selbstmidleid-Thread. Da wäre deine Antwort angebracht.
    Ich dagegen frage, ob dieses "nicht wollen" ein Vorgaukeln des Suchthirns ist, was den Entschluss "Ich will aufhören" gar nicht erst aufkeimen läßt. Verstanden?



    Liebe Kullbunt.

    Ich hab es auch absolut nicht nach selbstmitleid thread aufgefasst. Ich hab deine frage beantwortet, das ist alles.

    Ja du lügst dich an, deine Sucht lügt dich an. Ein Vorgaukeln des Suchthirn? so würd ich es gar nicht sehen. Es fliegt einem nicht alles von alleine zu, da muss man schon selber in die Gänge kommen.

    Wenn du nicht aufhören willst, kann ich dir keine Hilfestellung schreiben, weil es nicht ankommen wird.
    Und das mit der ehrlichkeit, hab ich ernst gemeint und nicht böse.
    Eine Freundin von mir gibt offen und ehrlich zu, sie will nicht aufhören, das aktzeptiere ich und nur so ist eine freundschaft möglich in der ich mich nicht selbst verliere weil ich ständig versuche sie zu verändern und sie sich dabei nur ärgern würde... Sie weiß das ich ihr jederzeit helfen würde, alles in meiner Macht stehende tuen würde, wenn sie aufhören will.

    Ich bin nicht davor gefeit wieder rückfällig zu werden und das merke ich tagtäglich.
    Am meisten dankbar bin ich einem Menschen, der es wirklich gewagt hat mir meinen eigenen Spiegel ins Gesicht zu halten.. Das war das einzige Mal, das mich überhaupt irgendetwas mitten in meiner Sucht zum überlegen gebracht hat.

    Ich habe einfach im letzten Jahr die Erfahrung gemacht, das es meistens nicht anders geht.

    Nichts für ungut.

    nf

  • Nur zur Erklärung bzw Ergänzung: ich trinke abends entweder 1-2 Radler oder Diesel, oder nehme 10mg Diazepam oder eine Nase Shorre. Oder nix. Für euch klingt das Hardcore, andere würde über die Menge lachen. Aber das ist schlußendlich wurst, ich muss damit klarkommen.
    Und das tue ich nicht, sonst hätte ich diesen Thread nicht eröffnet. Wenn ich mit dem ICH WILL NICHT aufhören so gut klar käme, hätte ich den Thread nicht eröffnet....

    Vielleicht habe ich einfach nur Angst, es nicht zu schaffen und rede mir deshalb, das nichtwollen ein...

    Eigentlich will ich nur wissen, wie man dieses nichtwollen AKTIV in ein Wollen wenden kann. Eine Plus/Minus-Liste habe ich schon geschrieben. Natürlich sprachen mehr Punkte gegen den Konsum. Aber das reicht irgendwie noch nicht....
    Und auf einen Absturz zu warten, der m Ende nicht nur mich, sondern auch meine Familie betrifft, ist ja auch nicht so doll bzw schlecht....

    Im Verlauf meiner Gedanken muss ich doch sagen, dass ich cleane Leute insgeheim beneide. Ein Wunsch aufzuhören ist definitiv in mir drin. Aber er wird überlagert. Besonders schlimm ist es, wenn andere mir befehlen, nichts zu nehmen. also der Substi-Arzt zB. Klar, so sind die Regeln, aber mit Regeln hatte ich chon immer ein #Problem (ist noch ne andere Baustelle in meinem Leben). Eine zeitlang habe ich trotzig extra konsumiert. Aber damit schade ich ja nur mir. War hirnlos.
    Ich weiß, dass ich einen starken willen haben kann. Es muss doch möglich sein, diesen Willen positiv einzusetzen. Ich habe zB 40kg abgenommen, durch Ernährungsumstellung und Joggen. Von der Dicken zur Sportlichen Kullerbunt. Da hatte ich einen enormen Willen und hab es durchgezogen (ohne Drogen). Und auch andere Dinge habe ich geschafft. Wieso gelingt mir es hier nicht?!

    Vielleicht ist der threadtitel auch falsch formuliert, es müsste heißen: Ich will nicht mehr Nicht-aufhören-wollen!

  • Mit dem neuen Titel würd sich die Sache aber wirklich anders darstellen :smiling_face:

    Jeder kann es schaffen Kullbunt, das ist meine Überzeugung!
    Wie du es angehen kannst, dazu weiß ich jetzt zu wenig, aber paar dinge fallen da schon auf.
    Z.B. dein Substi-Doc, bei mir wärst geflogen, wenn Beikonsum hast :face_with_tongue:

    Extra gegen Regeln verstoßen, das ist wirklich kindisch und wie du sicher gemerkt hast, es geht zu 100% nach hinten los.

    Viele reden sich das sein, dass se es eh nicht schaffen, weil ja schon probiert und und und ...
    Das Problem ist aber immer, solange man Möglichkeiten hat, sich weiter mit Drogen zu versorgen und nicht doch etwas mehr Willen aufbringen kann, dann wird es auch sehr schwer - aber nie unlösbar.

    Pro und Contra, ok, ein Ansatz, aber da muss mehr her.
    Was hast denn vor, keine Träume, Wünsche, Lebensträume?

    LG Franz

  • ich werde den Titel nicht ändern lassen, er ist ja durch eien Denkprozess zu stande gekommen...

    Das mich mein Substi-Doc noch nicht geschmissen hat, liegt daran, dass meine UKs beim Arzttermin idR sauber sind (nehme vor dem wöchentlichen Arzttermin 2-3 Tage nix mehr).
    Habe mich vor 2 Wochen offenbart und mich dann rauszuwerfen, wäre ja total kontrainduziert. Er hat mich einen ml Polamidon nach oben gesetzt.
    Die Benzos bekam ich sogar von ihm verschrieben.
    Will meinen, einen Rausscmiss macht er nur, wenn es nicht anderes geht, wenn Patienten in der Praxis stehlen, Gewalt anwenden usw. Er würde mich eher auf eine 3 wöchige Beikonsumentgiftung schicken. Wie man nun zur Behandlungsweise meines Arzters stehen mag, er weiß, dass man bei einigen Patienten mit Zwang nichts erreichen kann. Und da gehöre ich dazu.
    War eine Zeitlang bei einem Arzt, der bei einer pos. UK mit Sanktionen drohte und durchzog. So bekam man zB einen Tag mal kein Pola, wenn man eine positive UK hatte. Da ging es mir total schlecht. Bei einigen hat diese Praxis aber geholfen und sie sind beikonsumfrei geworden. Bei mir hat das aber nichts gebracht....

    Zu meinen Lebemnsträumen etc später mehr, muss erstmal Abendbrot machen und Sandmann mitangucken

  • 'Zwang bringt wirklich nichts bei Suchtbehandlungen, aber in einem denk ich eben anders - der Substivertrag muss eingehalten werden. Beim ersten Verstoß kann man den Weg gehen und den Patienten zur Beikonsumentgiftung schicken, aber bei weiterer sollte der Doc auch klar machen, dass ein Vertrag unterzeichnet wurde.

    Mag sich hart anhören, aber heute kann jeder Hilfe bekommen, nur dann muss man eben auch zu 100% mit ziehen.

    Zu meiner Zeit gab es 'Substitution nur ganz selten, bei uns in Bayern eh so gut wie unmöglich, da in ein Programm zu kommen. Hat sich aber Gott sei dank dann auch irgendwann geändert :winking_face:

    Ich versteh halt solche Maßnahmen als Erziehung, nicht als Strafe :face_with_tongue:
    Das hat auch einen Grund, weil manche Ärzte die das etwas lockerer sehen, die drehen dann den Hahn von heut auf morgen zu, weil es ihnen dann doch zu heiß wird. Dann stehst auch blöd da, oder?

    Genauso verhält es sich mit UK's, da wird beschissen und ich denk man könnte das auch sehr viel mehr unterbinden.

    Sinn und Zweck soll ja die Entgiftung sein, also auch ohne Substi zu leben und da gibt es genauso Regeln, die eingehalten werden müssen.

    Letztlich geht es ja um eines, wir Patienten verlangen immer ein Vertrauensverhältnis und dazu gehören nun mal 2 Seiten.
    Vom Prinzip red ich ja aus eigener Erfahrung, mit guten Willen erreicht man eher weniger innerhalb von Suchtbehandlungen, ich hab auch betrogen wo es nur ging oder besser nötig war.

    Ich hoff du verstehst was ich meine, ich will mich nicht als absoluter Hardliner hervor tun, aber zumindest ich und viele die ich kenne, die sind nur cklean, weil klare Ansagen und Grenzen gesteckt wurden - die dann auch eingehalten wurden.

    LG Franz

  • Hallo

    bei mir ging das auch ne zeitlang so dahin.. und immer wieder versprechen und den Arzt milde stimmen.
    Irgendwann hat der die Schnauze wirklich voll gehabt...
    Und hat mich vor die Wahl gestellt.. Man sieht ja heut, welche wahl ich damals getroffen habe :winking_face: und ohne diese Härte wär ich heut noch drauf... Die Wahl damals ist mir gar nicht so schwer gefallen weil ich zu meinem Arzt ein sehr besondres vertrauensverhältnis bis heute habe..

    lg

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