Hallo Forum, eine Bitte vorweg, bitte verurteilt mich nicht für das geschriebene, mir fällt es schwer, die absolute Wahrheit zu schreiben, aber es muss raus...
Ich bin in Substitution. Bekomme Polamidon. Jetzt schon seit 19 Monaten. Meine Dosis hat sich seit Beginn ein wenig gesteigert. Überlege, noch etwas zu erhöhen.
Das eigentliche Problem: mein Beikonsum. Sei es Alk, Heroin, Benzos oder wenn ich es bekomme Amphetamin. Ich konsumiere gerne und beinhahe tgl. Nie bis um totalen Abschuß, immer nur soviel, dass es mir "gut" geht. Andere merken es mir nie an. Ich stolpere nicht durch die Gegend, ich lalle nicht, ich schlafe nicht einfach ein...es sind geringe Dosen, die den Alltag verschönern.
Ich weiß, dass ich nicht für immer "akut"-abhängig bleiben will (süchtig bleibt man immer, ich meine, ich will sowas wie "trocken", "clean" werden).
Ich habe eigentlich alles, einen Mann, wir heiraten nächsten Monat, ein Kind, ich studiere, bin kultuell interessiert, habe einen cleanen Freudeskreis, engagiere mich in unserer Kirchgemeinde....und trotzdem: da ist dieser Beikonsum. Und nun kommt es. Eigentlich will ich gar nicht drauf verzichten. Arzt, Therapeutin, die Gesellschaft...eigentlich erwartet ja jeder, dass ich den Beikonsum sein lasse.
Ich habe es mir bequem gemacht. Trinke mein Pola morgens und habe so keinen Beschaffungsstreß. Der Beikonsum ist der Bonus, den ich mir abends gönne. auf den ich mich freue. Ich möchte nie mehr zurück in die H-Sucht mit Beschaffung, Affen etc.
Aber ich möchte auf meinen Bonus nicht verzichten.
Gaugelt mir mein Suchthirn nur vor, dass ich nicht will. Oder bin ich wirklich noch nicht soweit?
Manchmal beneide ich die Junkies, die dicht in der Bahn sitzen. Aber nur kurz. Dann kommt die Vernuft und ich freue mich an meinem Leben. Aber ich beneide sie, sich Monatsanfang für 300 euro Drogen zu kaufen. Es ist krank, aber das würde ich auch gerne tun. Aber ich will nicht mit ihnen tuaschen. Ich will mein bequemes Leben behalten. Nur Monatsanfang, wenn es Geld gibt. Da würde ich tauschen wollen.
Ich habe Angst, dass sich meine Einstellung nie ändert. Ich weiß, dass ich polytox bin, Downers meine Lieblingsdrogen.
Ich finde mein Leben okay, habe Ziele. Aber mit Drogen macht es mehr Spaß. Und dabei will ich nur das positive, die Konsequenzen wie Polizei, Entzug, Geldsorgen, die will ich nicht...
Bin ich noch zu retten?
Musste mir das mal von der Seele schreiben, vielleicht hatten einige von euch, ähnlich e Gedanken. Vielleicht gibt es Denkanstöße.
Liebe Grüße Kullerbunt