Wie kann man den Suchttrigger besiegen?

  • ich danke euch sehr für eure Hilfe :smiling_face: :thx:

    @det: danke für deine Mühe, ja da ist mehr dran als ich dachte, weil ich mich ja quasi kopfmäßig mehr oder weniger den ganzen Tag über mit der Droge Alk beschäftige und dann ist es ja normal, dass der Druck immer größer wird...

    ich weiß auch worauf du hinaus willst, da es mit meinem Freund ja eine emotionale BIndung ist und die sich nicht neutral auf die Sucht auswirkt, ja das ist verständlich. Mir hilft es schon sehr, mich hier mit weiteren BEtroffenen auszutauschen, weil das ja diese Neutralität ist, die ich brauche dafür.

    Sven: ich denke diesen GEdanken auch oft zu Ende, nur dann ist es meist zu spät... Wie lange bist du schon trocken, wenn ich fragen darf

  • Hi pain,

    es ist bestimmt keine Mühe. Ich bin froh, wenn ich etwas von meiner Erfahrung weitergeben kann und noch mehr, wenn es auch hilft. Schreib weiter, Austausch ist der Kern der Heilung. Aber sei gewarnt, ich komme irgendwann mit den "12 Schritten" um die Ecke.;) Die halte ich für das ideale Werkzeug.


    viele Grüße

    det

  • das ist sehr lieb von dir und es hilft zu erkennen, wie falsch ich eigentlich mit dem Thema Sucht umgegangen bin die ganzen Jahre. Auch hatte ich so mit 21 rum immer die Gedanken, ach so ein zwei Jahre trinkst du noch und dann kannst du immer noch aufhören, welch ein Trugschluss :50::wall:

    ich bin dankbar für jeden Tipp und jeden HInweis der zur Heilung führt. Ich konnte mich früher nie mit jemanden drüber unterhalten und jetzt hier tut es mir gut und es wurde mir dann ja erst klar, dass ich alkoholikerin bin und trocken werden will!

  • Da ich meistens zum Alkohol greife, um runterzukommen(>>>>Ärger, Streß, Streit, Ungeduld etc.) versuch ich "Beschäftigungen" anzuwenden mit denen ich auch und vorallem langfristig viel effektiver mein Streßlevel beeinflußen kann.
    Was bei mir mittlerweile ganz gut funktioniert>>>Sport, aufräumen, PC>>irgendein Spiel z.B., rausgehen, kochen oder besser noch Kuchenbacken, Baden, Gartenarbeit, Baumärkte>>>ich liebe Baumärkte, die haben auf mich eine total entspannende Wirkung, ich weiß hört sich bekloppt an, aber manchmal sind es die abwegigsten Sachen, die Triggermomente vertreiben können.
    Also einfach ausprobieren........

    LG,
    Kassi

  • Hi Pain,

    ich bin jetzt seit 1056 Tagen trocken, das sind 34 Monate oder eben 2 Jahre, 10 Monate und 21 Tage :67:. Hätte ich auch nicht gedacht, dass ich das mal so schaffen würde, aber ich mach es immer nur für Heute und da geht dann eben auch Zeit ins Land. Gut ist es zu wissen, was einen Triggert. Ich komme z.B. mit Einsamkeit und mit Ablehnung nur schwer klar und wenn mir dieses widerfährt, bin ich doppelt auf der Hut und um viel Gelassenheit bemüht. Tatsache ist, nichts bleibt so wie es ist weil alles ist immer in Veränderung. Also werde ich mich auch nicht immer Einsam oder Abgelehnt fühlen, falls das mal so ist. Und wenn ich dann noch was saufen würde ginge es mir mit Sicherheit auch nicht besser. Ich mag mich ja selber besser leiden, wenn ich nix trinke. Wenn ich den Wunsch, der in mir ist, auch lebe. Ich wünsche dir, das du das auch schaffst. G24h wünscht
    Sven

  • wow das ist echt super und ich bewundere dich dafür und ich freue mich über jeden zu lesen, der es geschafft hat, aus dem Teufelskreis auszubrechen. Das macht mir richtig Mut und das GEfühl und die Stärke, auch auszubrechen :smiling_face: wirklich vielen Dank dafür

    ja, die Veränderungen scheuen wir Menschen ja meist, aber sie gehören zum Leben dazu und du hast ja für dich einen Weg gefunden, dir zu sagen, dass es mit Alkohol dir noch schlechter gehen würde. Find ich 1 a ehrlich :smiling_face:

    Liebe Grüße Pain

  • Thema mal auskram... ich hab´s tatsächlich geschafft, mich abzulenken, Trigger überstehe ich am besten mit dem Gedanken an mein letztes Besäufnis, das hilft mir wirklich! wenn ich bedenke, wie lange das Thema schon wieder zurückliegt...

    ich erlaube mir immer nur für Heute, den Tag ohne Alk leben zu dürfen! Ihr habt mir so dermaßen dabei geholfen, das ist unbezahlbar, wirklich!

  • Und was ist jetzt alles anders paint, also hat sich in dem Jahr sonst in Hinsicht 'Sucht was verändert?

    Ich bin grad nicht im Bilde wie lang du sauber bist, wobei das ja auch ned so wichtig ist - alle Kräfte immer für den jeweiligen Tag einzusetzen, das haben schon viele gesagt, dass es hilfreich ist.
    Denkst du da wirklich so bewusst dran?

    LG Franz

  • Pain, das ist so schön von Dir zu lesen und immer nur für einen Tag, das finde ich auch wichtig. Und wenns mir mies geht, dann sage ich mir, okey, ist jetzt so, aber es bleibt ja nicht so. Wo ich früher ausgetickt bin, wenn mich was getriggert hat, so kann ich doch ruhig bleiben. Mach bitte weiter so. Ich stell mir das unheimlich schwer vor, denn Alkohol begegnet uns so viel im täglichen Leben. Man macht nur das Fernsehen an, da wird einem in einer Bierwerbung weis gemacht, nur dann hat man Freunde. Zusammenhalt bei einem schönen Schluck Bier. So ein Quatsch. Ich hab zwar kein Alkoholproblem, aber ich trinke nicht, weil ich eben bei meinem Vater das immer gesehen habe. Ich stoße mit Kindersekt an und mit Selter. Pain ich bin so stolz auf Dich.

  • bin nun knapp vier MOnate trocken. Es hat sich alles geändert, es ist mir noch etwas unheimlich, aber es geht in mini schritten weiter vorwärts :smiling_face:

    Ich nehme das so bewusst erst kurz vor dem Schlafengehen wahr, dass ich für heute gelebt habe und heute das erste Glas wieder stehen gelassen habe. und wenn jemand mich zum trinken überreden will, denke ich mir, dass es Neid ist. Neid darüber, dass ich verzichten kann, dass ich NEIN sagen kann und mich auch daran halte.

  • Hi,

    ich persönlich sehe den "trigger" in einer seiner Übersetzungen, und eine davon lautet "Abzug" (an einer Handfeuerwaffe). "Triggert" mich das jeweilige Suchtmittel, wird es zu einer Art ausführender Person. Der Stoff nimmt die Rolle des Handelnden ein, ich die des Mediums - in diesem Fall die der Waffe, die ich gegen mich selber richte. Da ich jedoch keine Waffe bin und das Suchtmittel keine Person ist, erkläre ich diesen Rollentausch für absurd. Als ich einmal zum 50sten Geburtstag eines Kumpels eine Flasche Whisky kaufte, bereitete es mir einen diebischen Spaß, den "Geist in der Flasche" gefangen zu halten, der dort quengelte:"Sauf mich!"

    Gruß, Paule

  • ich kenne noch eine lustige methode. und zwar stellt man sich einen kobold auf der schulter sitzend vor. der einen die arme um den hals legt und zudrückt, und immer fester drückt wenn der gedanke kommt man würde gerne die droge konsumieren. man kann sich auch ein monster im bauch vorstellen dass einem immer juckreiz vermittelt wenn man den druck hat. egal was man sich vorstellt. wichtig dabei ist es sich vorzustellen dass derjenige die droge will. und jedes mal wenn der druck wieder da ist lacht man das viehzeug aus und freut sich dabei wie langsam es ohne die droge verreckt. wenn man an die droge denkt dann sollte man daran denken, auch manchmal darüber grübeln. nicht mit den gedanken: oh, ich will jetzt unbedingt, ich brauch die droge jetzt unbedingt oder ich will nicht mehr darauf verzichten, sondern man sollte lieber denken: ist es nicht schön dass ich dieses grässliche zeugs nicht mehr nehmen muss? haha du kleiner kobold, willst wohl wieder deinen schuss, geb ich dir aber nicht, und ich hoffe du verreckst bald mal."

    "die todeszuckungen des kleines monsters" beschreibt allen carr den suchtdruck. find ich eine gute methode, denn die "Sucht" will einen ja wieder dazu bringen es zu konsumieren, obwohl man gar nicht will. und man sollte NIEMALS seine entscheidung in frage stellen.

    man sollte die menschen meiden mit denen man nicht mehr zu tun hatte als mit ihnen die droge zu konsumieren. kneipenbekannte zb, mit denen man nur getrunken hat. aber man sollte keine echten freunde meiden nur weil sie noch drogen konsumieren. auch sollte man parties etc. nicht meiden. ich beobachte jetzt immer die menschen die Alkohol trinken, bemitleide sie. es bringt sich nix sich selbst einzusperren, jedem menschen aus dem weg zu gehen der drogen konsumiert, oder auch gesellschaftliche anlässe zu meiden, und zu hoffen dass man irgendwann den druck nicht mehr hat. man fühlt sich viel freier wenn man leute mit der droge sieht und sich denkt: zum glück muss ich das schreckliche zeugs nicht mehr nehmen, die tun mir leid dass sie es noch immer müssen. als wenn man sich denkt: oh man, ich will auch, aber ich darf nicht.

    @pain: toll dass du es schaffst!
    ich denke eher dass es der neid von anderen ist weil du frei bist. nicht wegen dem verzicht. du verzichtest ja auf nichts. die anderen, die dich dazu überreden wollen verzichten auf ein schönes nüchternes leben. du sitzt nicht mehr mit ihnen in dem club, du hast den club verlassen, sie fühlen sich insgeheim angegriffen wenn du nicht mittrinken willst. weil du ihnen damit wieder den gedankenanstoss gibst dass es nicht toll ist zu trinken und sie dann automatisch wieder über ihr trinkverhalten nachdenken und sich wieder daran erinnern dass sie wahrscheinlich selbst gar nicht trinken wollen.

    ich bin jetzt zwar erst in der 4 woche ohne Alkohol. aber mir kommts vor als hätte ich noch nie getrunken. klar, manchmal tretet mich wieder dieser kobold auf der schulter der unbedingt ein bier will. dem hau ich dann eins drauf und ruhe ist. ich kann mir beim besten willen gar nicht mehr vorstellen dieses zeugs zu trinken. viele meinen zu mir: ach, halt mal ein jahr durch, dann bist du wirklich geheilt. an was machen die leute das fest? wieso gerade ein jahr? ich weiß es für mich selbst einfach, und nur das zählt.

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