Mein Weg in die Depression..

  • Hi Deadi,

    ich habe es gerade schon jemandem per PN verschickt, da muss ich es nur noch kopieren. *grins*

    In Kurzform:

    Hallo,

    1. ich arbeite u. a. mit dem Inneren Kind, aber nicht nur wie in dem bekannten Buch beschrieben, sondern mit einfacheren Methoden, da ich denke, je einfacher, desto besser umsetzbar, desto wirksamer.

    2. Arbeite ich mit Selbsthypnose. Ich habe da für mich spezielle Texte erarbeitet, die ich u. a. dann auf Band spreche und diese dann in der Selbsthypnose abspiele. Damit kann man alle möglichen Themen angehen.

    3. Traumdeutung ist seit meiner Kindheit mein Steckenpferd und hat schon zu tiefgreifenden Veränderungen in meinem Leben geführt.

    4. Affirmationen, also positive Sätze. Leider machen viele den Fehler, ohne dies zu wissen, dass sie zu schnell aufgeben. Wer Jahrzehnte lang "falsch" über sich dachte, muss leider eine enorme Arbeit in Kauf nehmen. Da reichen oft 2 - 3 Minuten pro Tag nicht. Das wirkt nicht, dann wird schnell aufgegeben. ZU schnell.

    5. Diese Affirmationen kopple ich auch mit körperlicher Bewegung, damit beides - Körper UND Geist - das positive in der gleichen Schwingung aufnehmen. Weiß nicht, ob andere das auch machen, mir kommt es nützlich vor.

    6. Ich mache hin und wieder mit mir selbst und mit Symbolen Aufstellungen.

    Das ist das, was mir jetzt spontan einfällt.

    Gruß
    Whoopie

  • Das innere Kind sagt mir jetzt nichts. Um was gehts da grob? Traumdeutung finde ich auch spannend, hab mich aber noch nie näher damit befasst, ausser in der Schule mal kurz (glaub über Freud). Affirmation ist doch praktisch das, was Tine auch geschrieben hat, oder? Also kurz gesagt zu versuchen, die Gedanken immer ins Positive zu lenken. Was meinst du mit Punkt 6?

  • Ja Whoopie :smiling_face: thx nochmal ist sehr hilfreich und ermutigt mich einfach gerade, da weiterzumachen, wo ich viel zu schnell das Handtuch geworfen habe :smiling_face:

    Traumdeutung ist auch ein wichtiger Inhalt in meinem Leben. Das innere Kind ist für mich der Teil in mir, der sich nach Zuwendung, Spaß, Sicherheit, nach klaren Strukturen, nach Verständnis und Liebe sehnt. Das alles, was man sich von anderen wünscht bzw. sich von seinen Eltern gewünscht hat, muss man lernen, sich selber zu geben und aufmerksam uns selbst gegenüber sein :smiling_face:

    Ich weiß nicht, ob ich das verständlich erklärt habe *g*

  • Hi, ich habe gelernt, daß gerade das innere Kind in uns zu kurz kommt, wenn wir Symptome zeigen, weil wir es nicht beachten, nicht fürs innere Kind sorgen, zeigt es sich in dem wir Depressionen und Symptome bekommen. Es ist ein bißchen, sich um sich selbst kümmern. Wenn Du selber noch ein Kind bist, bekommst du durch Schreien Gehör von Deinen Eltern, du wirst versorgt, gekuschelt, bekommst Streicheleinheiten, wirst sauber gemacht. Mit der Zeit geht dieses Kind verloren - Männer weinen nicht, du bist schon groß, usw. doch das Kind will beachtet werden. Ein Erwachsener hat dieselben Bedürfnisse wie ein Kind und ist auch bestrebt, zu bekommen war es möchte. Ich erkläre mir zum Beispiel meine Panikattacken vor 20 Jahren so. Ich habe meine innersten Wünsche nach Zuneigung nicht bekommen. Mein Körper bekam heftigste Panikattacken, so daß ich den Notarzt holen musste, ich kam ins Krankenhaus und die Attacken waren weg. Das Kind in mir war befrfiedigt und hat Zuwendung bekommen. Dann war ich wieder zuhause und bekam wieder diese Attacken und jedesmal, wenn sich jemand um mich gekümmert hat, dann war das Kind in mir beruhigt. Es ist nun an der Zeit, daß ich selbst dieses Kind in mir versorge, aber das kapier ich auch nicht so richtig. Wenn jemand zu mir sagt, ich soll mich mehr um mich kümmern, dann antworte ich immer, das ich das doch mache, ich esse, trinke, wasche mich, aber sich um das Innere Kind kümmern dahinter steckt wohl viel mehr. Wäre auch ein gutes Thema für eine Disskussion. Vielleicht weiß ja jemand darüber bescheid und eröffnet ein Thema. Ich würde mich freuen. ich wünsch Dir noch einen schönen Abend. Ich finds immer toll, mit dir zu schreiben.

  • Hallo Alive, ich hab oft mit Schwindel zu tun, Bauchschmerzen, Herzschmerzen, manchmal kann ich mich nicht bewegen, Rückenschmerzen, weiche Knie, irgendwas ist dann immer. Ich habe auch schon mal im Krankenhaus ganz komisches Augenflimmern gehabt, wo die Schwester mich dann fragte
    "Na, was will ihre Seele jetzt wieder nicht sehen?" Da hatte ich gerade von meiner Tochter erzählt, die keinen Kontakt mehr wollte, als sie 12 war. Da sagte die Schwester dann, sehen sie, das ist doch traurig, weinen sie doch lieber, wenn sie mir das erzählen, dann bekommen sie auch nicht das Augenflimmern. An diesen Sprüchen ist wirklich was dran. Ich habe mal in einer schwierigken Situation keine Luft bekommen. Erst als ich den Mut hatte, den Menschen aus meiner Wohnung zu verweisen, dann bekam ich wieder Luft. Und diese Schwester hat immer gesagt, Herzschmerzen haben mit Liebe zu tun. Damals war ein Mann da, der hatte immer Leistenschmerzen, war aber nichts zu finden, also psyschich. Als er dann erzählte in der Gruppe, war dann schnell klar, daß es was mit der Sexualität zu tun hatte. Seine Frau hatte eineTotaloperation und er hat so drauf reagiert. Ist schon komisch, wenn man nicht auf seine Seele achtet. Ich merke erst, daß was nicht stimmt, wenn die Symptome da sind. Ich würds gern lernen, auf mich zu achten, damit es nicht so weit kommt.

    @ dead end bitte nicht böse sein, daß wir hier schreiben, aber ich weiß, Dich interessiert das auch

  • Danke Tine, für die Erklärung, ich finde auch, dass es gut hierher passt. Das mit dem Augenflimmern find ich grad sehr interessant, denn ich z.B. leide seit 30 Jahren unter Migräne, aber habe vor 5 Jahren in Thera das erste Mal eine Aura dabei gehabt. Also Gesichtsfeldausfall, Flimmern,... Auch in Thera hatte ich immer mal wieder Wasser in den Ohren, nach einer Erkältung. Ich wollte anscheinend einfach nichts mehr hören. Vor- und hinterher hatte ich das nie wieder. :winking_face:

  • Hi Dead,

    das innere Kind würde ich als die in uns verbliebenen Sehnsüchte bezeichnen, die nicht befriedigt wurden. Sehnsucht nach Liebe, Geborgenheit, Verstandenwerden. Diese bleiben uns bis ins Erwachsenenalter und sie "quälen" uns wie ein quengelndes Kind, weil dieser Teil das immer noch haben will. Aber diese alte, tiefe Wunde kann nicht mehr geheilt werden, jedenfalls nicht indem wir uns weiterhin wünschen, dass die Eltern uns geben mögen, was wir immer brauchten. Wichtig ist zu lernen, dass man sich das heute mit seinem Erwachsenenanteil selbst geben kann. Und dazu mache ich dann Übungen.

    Zur Übung: ich habe ein Kissen gekauft, das nur für diesen einen Zweck beschafft wurde. Es ist wichtig damit nichts anderes zu machen. Nicht mal zu Dekozwecken. Es muss aber kein Kissen sein, sondern irgendwas, was einem hilft sich einzufühlen. Anfangs nahm ich das Kissen immer zur selben Zeit, z. b. 21 Uhr (weil Kinder Sicherheit und Regeln brauchen) und beschäftigte mich 15 Minuten mit ihm (weil Kinder auch Grenzen brauchen). Anfangs habe ich mich gefragt, was so ein Kind wohl will und habe mir vorgestellt, wie ich alles mögliche mit ihm unternehme. Ich kam mir doof vor und es wirkte auch nicht richtig. Bis mir klar wurde, dass "es" nur eines will.....gehalten werden. Ich tat das und sagte ihm Dinge, die ich als Kind gerne gehört hätte. Ich habe das konsequent gemach. Monatelang. Und ich spürte immer mehr wie ich mit dem Kissen EINS wurde.

    Mittlerweile kann ich das lockerer angehen und die Übungen machen, wenn ich den Bedarf spüre. Manchmal schlafe ich mit dem Kissen im Arm ein, manchmal lasse ich es wochenlang in Ruhe. Nicht, weil ich es nicht mehr wichtig fände, aber das Kind und ich sind einfach schon sehr gut zusammen gewachsen.

    Träume habe ich schon gedeutet, da wusste ich noch nix von Freud...gggg....Ich dachte als Kind immer, dass sei normal und jeder tue das....ggg. Ist echt ne tolle Hilfe, wenn man sich die Botschaften übersetzt.

    "Affirmation ist doch praktisch das, was Tine auch geschrieben hat, oder? Also kurz gesagt zu versuchen, die Gedanken immer ins Positive zu lenken."

    Genau. Und da gilt es nicht aufzugeben. Man muss das kontinuierlich machen, am Anfang bis es einem zu den Ohren raushängt. Aber es ist wichtig, auch wenn man sich zu Beginn selbst nicht glaubt.

    Zu Punkt 6: google am besten mal unter "Familienaufstellungen". Das würde hier sonst zu lang. Und das, was Du DA findest, kann man auch mit Symbolen machen in der Einzelarbeit und auch, wenn man geübt ist, alleine mit sich und den Symbolen.

    Gruß

    Whoopie

  • Hi Woopi, ich finde du hast das wunderschön erklärt. Ich habe kein Kissen, ich habe ein großes Schaf mit im Bett abends und meinen Mann natürlich. Er ist nicht das Schaaf. Und in Gedanken spreche ich auch mit diesem Schaf, also mit meinem inneren Kind, wie der Tag so war, was hätte besser sein können und trotzdem weiß ich immer noch nicht so genau, wie man das innere Kind zufriedenstellt.

    Noch was zu den Familienaufstellungen. Sowas habe ich mal live in einer Klinik mitgemacht. Es alleine zu machen mit Symbolen finde ich gefährlich. Ich habe meistens bei diesen Aufstellungen Rotz und Wasser geheult. Aber lehrreich fand ich das schon, sehr sogar. Schlaft alle ganz gut. Ich werde an Euch denken. Ihr habt mir heute alle den Tag ein wenig leichter gemacht.

  • Hi, ich finds absolut in Ordung hier zu schreiben Tine, es interessiert mich ja auch :smiling_face:

    Danke für die Ausführungen, das klingt sehr interessant. Ich glaube, mein inneres Kind sehnt sich nach Geborgenheit und Anerkennung. Ich hatte eigentlich eine sehr schöne Kindheit. Ich bin in einem Haus mit großem Garten aufgewachsen, indem ich mit meinen zwei Geschwistern oft und gerne gespielt habe. Auch haben wir fast immer zusammengehalten. Ich hab in dieser Richtung weitestgehend positive Erinnerungen. Allerdings hat mein Vater uns manchmal geschlagen. Nicht regelmäßig, aber immer mal wieder. Und da ich mich am wenigsten gewehrt hab, hab ich es oft abbekommen. Er selbst wurde auch von seinem Vater geschlagen, wenn er nicht gespurt hat. Das hat er dann wahrscheinlich einfach so übernommen. Ich glaube auch deshalb habe ich nie gelernt, mich durchzusetzen. In der Kindheit hatte ich zwar immer Freunde, aber ich hab mich nie getraut etwas zu bestimmen. Dadurch schießt man sich mit der Zeit selbst ins Abseits und irgendwann mangelt es dann an Anerkennung. Vermutlich hab ich mich im jugendlichen Alter deswegen auch in die Welt der Drogen gerettet, die mir (scheinbar) das nötige Selbstbewusstsein gab.

    @ alive: Mit Migräne hatte ich zum Glück erst ganz selten zu tun, vielleicht 3 mal. Dafür aber dann richtig mit Übelkeit und allem was dazu gehört. Meine Mutter leidet auch unter chronischer Migräne. Ich hoffe, dass ich das nicht geerbt hab. Migräne ist wirklich schlimm.

  • Ich hatte eben noch einen Link für Dich reingestellt. Muss du mal lesen, auch sehr interessant. Wenn man das so liest, wie du schreibst und auch so gut auf andere Beiträge antwortest, sehe ich immer einen sehr selbstbewußten jungen Mann vor mir. Du gehst auf uns alle zu. Es ist aber auch viel einfacher im schriftlichen. So geht es mir ja auch. Wenn du mir gegenüber sitzen würdest, würde ich vermutlich stottern. Aber auch du hast das alles in Dir, das Selbstvertrauen. Du musst nur mehr an Dich glauben denke ich. Auchwenn du schreibst, daß du eine gllückliche Kindheit hattest. Geschlagen zu werden, auch wenn es nur einmal ist, ein Kind weiß nicht warum. Das brennt sich ganz tief in die Seele ein. Ich weiß ja nicht, ob Dein Vati "Gründe" dafür hatte (die sollte es nie geben und rechtfertigt das nicht) aber es ist nicht schön. Heute ist es ja richtig eine Straftat und sollte angezeigt werden. Es ist verboten. Ich möchte mal nicht dazukommen, wenn jemand sein Kind schlägt. ich würde da aber meine Meinung sagen. Wenns in der Nachbarschaft wäre würde ich es auch anzeigen. Ich hab da so ein Beispiel. Gestern hat mein Mann Decken für unsere Katzen mit der Nähmaschine genäht, den ganzen Vormittag. Es wollte nicht klappen und er fluchte wie ein Verrückter so vor sich hin. Ich hatte die ganze Zeit Angstgefühle und rechnete mit dem Schlimmsten, daß ich noch Prügel beziehe oder er Gegenstände nach mir wirft. Ich war die ganze Zeit damit beschäftigt meine Gedanken ins positive umzuwandeln, daß es nichts mit mir zu tun hat, daß die Angst aus der Kindheit kommt und vor allen Dingen, daß ich an seiner laune jetzt nicht schuld bin. Mein inneres Kind hat sich von früher gemeldet und Angst gehabt, Schläge zu kriegen, wie früher. Ist schon interessant wie unsere Psyche reagiert.

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