Spielsucht meiner Stieftochter

  • Hi, ich hatte hier vor kurzem geschrieben, daß meine Stieftochter von Bielefeld wieder hier nach Magdeburg ziehen will, weil sie mit ihren Schwiegereltern, die im selben Haus wohnen nicht klar kommt. Der Schwiegervater hatte ihr die Meinung gesagt.
    Bis jetzt hatten wir vor, sie zu unterstützen und auch ihr zu helfen, damit sie mit ihrem Kleinen 3 Jahre, wieder her kann. Ihr Mann will dann eigentlich im Herbst, wenn er fertig mit dem Studium ist auch herzihen.
    Ich kenne Steffi nun auch schon 6 Jahre und in diesen 6 Jahren ist mir aufgefallen,daß sie ständig am Computer sitzt und dieses Spiel World of Warkaft spielt. Jede freie Minute. Nun ist sie ja vor 4 Jahren nach Bielefeld gezogen und hat dort ein Kind bekommen und wir dachten, es ist alles in Ordnung. Wir waren des öfteren mal da und ich stellte fest, daß sie immer noch so viel spielt und die Wohnung wie sau aussieht. Sie schläft lange und das Kind spielt für sich alleine. Ich habe mich aber nicht eingemischt, dachte, sie kümmert sich nicht richtig, weil wir ja dann da waren und sie dann mal ausschlafen will.
    Wenn sie mit dem Jungen hier ist, ist es genauso. Sie schläft lange und wenn sie aufsteht, spielt sie dann an meinem Computer. Wieder ließ ich sie in Ruhe, weil ich wieder dachte, sie genießt das, wenn ich mich um den Kleinen kümmere. Sie braucht auch mal Momente nur für sich.
    Jezt ist das ganze eskaliert mit dem Schwiegervater und sie will nur noch weg da. Ich hatte so ein komisches Bauchgefühl und den Impuls, daß ich nicht möchte, das sie herzieht und habe Kontakt zu den Schwiegereltern aufgenommen und mein Verdacht bestätigte sich, daßdort alles aus dem Ruder läuft. Die Schwiegermama war so froh, daß ich mich gemeldet habe, sie wollte es schon seit Monaten, doch sie wollte Steffi nicht in den Rücken fallen und hatte Angst vor unseren Reaktionen.
    Steffi braucht dringend Hilfe. Sie ist mit dem Haushalt überfordert, mit ihrem ganzen Leben und lebt in ihrer eigenen Welt. Unser Enkel ist ständig bei den Großeltern und Jens geht studieren und danach arbeiten, damit Geld in die Kasse kommt.
    Wir als Eltern und Schwiegereltern wissen nun nicht, wie wir Steffi klarmachen, daß sie dringend Hilfe braucht. Sie ist spielsüchtig, das steht fest. Und das schon seit vielen Jahren und immer dasselbe Spiel. Eigentlich haben sie und auch ihr Freund Schwierigkeiten und sind überfordert mit dem Familienleben und Eltern sein und viel Geld ist auch nicht vorhanden.
    Wie machen wir als Eltern ihr nun das klar, daß wir nicht möchten, daß sie dort wegläuft. Sie soll sehr stur sein. Mein Mann sagte mir jetzt, genauso ein Temperament wie ihre richtige Mama. Sie läßt sich nichts sagen. Wenn die beiden hier herziehen, ist es nur ein anderer Ort und andere Großeltern, nämlich wir. Die Probleme bleiben. Ich möchte so gern, daß Steffi eine Therapie macht. Nun können wir ihr aber auch nicht sagen, daß wir als Eltern Kontakt aufgenommen haben zu den Schwiegereltern. Wir machen uns alle 4 Sorgen. Bloß wie kommt das rüber, Schwiegermama und Stiefmama meckern dann. Die richtige Mama können wir vergessen. Die ist genauso wie Steffi. Das schlimmste wäre, wenn Steffi dorthin zieht, dann geht sie unter. Die Mutter trinkt und es herscht häusliche Gewalt in diesem haushalt. Da würden wir alles tun, um unseren Enkel da rauszuholen.
    Wir haben heute mittag einen Termin bei meinem Therapeuten und ich möchte das Thema mit ihm besprechen. Was können wir nur tun, damit Steffi in ihren Kopf reinbekommt, daß sie Hilfe braucht. Sie hat keinerlei reale Kontakte dort in Bielefeld, geht nirgens hin, außer zu ihrer Arbeit 2 x die Woche. Bis spät in die Nacht spielt sie. Wir machen uns große Sorgen, haben das gestern alles so richtig erst erfahren. Ich weiß, daß hier viele Spielsüchtige sind. Wie kann ich am besten mit Steffi reden und das noch als Stiefmama.

  • Hi, ich habe noch vergessen zu sagen, daß sich mein Mann absolut nicht traut, ihr was zu sagen, weil er Angst hat, sie bricht den Kontakt zu ihm wieder ab, war schon einmal so. Und das möchte er nicht. Ich möchte am liebsten auch nichts sagen, aber wir müssen.

  • Hi Tine,

    Ich finde gut, dass Du da gleich professionelle Hilfe aufsuchst und auch intuitiv versuchst Grenzen zu setzten, indem Du nämlich nicht das Problem Deiner Stieftochter zu Deinem eigenen machst:top:

    Siehst Du, das wird doch:)

    LG,
    Kassi

  • Hi Kassi, ich will es auch nicht zu meinem Problem machen, ist es aber schon, ich reagiere heute mit dissoziativen Zuständen. Das bringt mich aus dem Gleichgewicht. Und ich bin nur die Stiefmutter und die einzige, die dank Euch hier, ein wenig Einsicht in die Materie gewonnen hat, wie ernst das eigentlich ist und nicht nur eine Sturheit von ihr. Ich kann mit sowas nicht umgehen, werde es aber müssen und mit ihr sprechen. Das mach ich aber per Internet, weil wir nicht einfach so hinfahren können. Sie wird bockig reagieren. Ihr Freund sagt, sie spricht manchmal tagelang nicht mit ihm. Ich ärgere mich richtig, daß ich gefühlsmäßig scheinbar so mitschwinge, daß es mir dreckig geht, dabei kann das ihr Vater machen und nicht ich. Ich bin dann die böse Stiefmutter. Das Problem selber ärgert mich nicht mal, sondern, wie ich drauf reagiere. Und wie andere in der Familie reagieren. Schwiegervater zetert, Oma sagt nur, so geht das nicht. Schwiegermama und Stiefmama haben dasProblem erkannt, sind aber bestimmt nicht die richtigen Personen es ihr beizubringen.

  • Zitat

    ich will es auch nicht zu meinem Problem machen, ist es aber schon, ich reagiere heute mit dissoziativen Zuständen


    ......., nein ist es nicht, aber is natürlich klar, dass man das nicht einfach wegschieben kann. Wichtig ist, für Dich Grenzen zu setzen, um die Dissos kontrollieren zu können. Wie gesagt, ich finds super, dass Du gleich Deinen Therapeuten angesprochen hast und er auch so spontan Zeit hat. Dann fängst erst gar nicht an Dich in die falsche Richtung zu verzetteln, was widerum auf Deine Kosten gehen würde.

  • Hi Tine,

    das ist eine üble Kiste!
    Da gelten genau die selben Regeln wie bei allen Süchtigen.
    Hilfe wohl anbieten, aber nicht selbst dabei kaputtgehen...

    Puuuh, ist verdammt schwierig.
    Meine Idee dazu: Hol dir die Rückendeckung bei deinem Männe,
    wenn's geht auch bei dem anderen Elternpaar & dann mach ihr klar,
    dass sie - ohne therapeutische Maßnahmen - bleiben soll,
    wo der Pfeffer wächst!
    Dass sie dabei ist, das Sorgerecht für ihr Kind zu verspielen etc...

    Wenn da überhaupt etwas durchkommen soll, dann muß das schon krass
    sein - denn WoW ersetzt scheinbar so ziemlich alles, was der Mensch wirklich braucht...
    Da braucht es Hämmer zum Wachrütteln und es ist dann ein harter Weg!

    Viel Glück...LG.Ganesha

  • Danke Ganesha, habe schon viel übles über das Spiel gehört. So ungefähr 6 Jahre spielt sie es schon, wir wußten aber nicht, daß es so schlimm ist, daß sie alles vernachlässigt. Wir sind ja die Oma und Opa, die so weit weg sind. Gut, daß ich Kontakt aufgenommen habe. Ich habe den anderen Großeltern auch eine Last von sich genommen, sagen sie, weil sie Angst hatten, uns etwas zu sagen, da wir ja die Eltern sind. Aber da sind mein Mann und ich uns einig, im Notfall helfen wir Jens, daß das Kind bei ihm in Bielefeld bleibt und bei den anderen Großeltern. Sie haben sich nichts zu schulden kommen lassen. Mir gehts jetzt schon besser, wenn ich das schriftlich hier mache und mir ist ja durch das viele Lesen bei anderen auch schon klar , was zu machen ist und das wir da nur Hilfe anbieten können, aber mehr nicht. Das wäre nämlich so, wenn sie wieder her zieht, ist das gleiche Spiel. Die Großeltern kümmern sich und sie spielt.

  • Was ist denn eigentlich so fastzinierend an diesem Spiel WoW? Wieso ist das denn so gefährlich und macht süchtig. Ob es ihr hilft, wenn die Schwiegereltern einfach Internet sperren, weil sie hängt irgendwie mit dran bei Ihnen, wenn sie ihre Leitung kappen oder muss das ausgeschlichen werden oder ganz radikal, was meint ihr?

  • Naja, das gefährliche daran ist wohl,
    dass es eine perfekte Illusion der Realität vorgaukelt!
    Sprich: Du hast deine sozialen Kontakte darin,
    du erledigst Aufgaben, Missionen...zusammen mit deinem Clan.
    Du wächst, deine Fähigkieten wachsen.

    Es gab Todesfälle, weil die Leute "vergaßen", zu trinken etc
    Verwahrlosung gehört dazu & du kümmerst dich absolut nimmer um deine realen Angelegenheiten.

    Internet sperren wäre nicht das Schlechteste; allerdings sollte das Umfeld mit übelsten Reaktionen rechnen...
    Würde also Sinn machen, das Kind derweil aus der Schußlinie zu nehmen.
    Nach dem, was ich da schon so am Rande mitbekommen habe, schafft das kaum jemand ohne richtige Hilfe.
    Ausschleichen? Naja - wenn man soo drinne ist, bringt das kaum was...

    Vom Netz trennen, aber vorher schauen, dass sie - zusammen mit dem Mann am Besten, einen Termin hat.
    Ev. wirklich mal stationäre Behandlung in Betracht ziehen...

    Langer Weg! LG.Ganesha

  • Komme eben von meinem Therapeuten und habe mit ihm über Steffi erzählt.
    Kassandra hat Recht, ich soll und darf es nicht zu meinem Problem machen, auch nicht die ganze Umzieherei, ihr Weglaufen. Wenn sie umziehen will, soll sie. Wir sollen ihr dann klipp und klar sagen, daß wir den Kleinen nicht jeden Tag nehmen können, wenn sie mal was vorhat, Amt oder auch mal ausgehen will, ist das in Ordnung, aber jeden Tag, wie sie sich das vorstellt, ist nicht. Das geht auch über meine Grenzen. Aber ihre Entscheidung umziehen zu wollen, müssen wir akzeptieren und sollen auch gar nicht versuchen, sie umzustimmen, weil ihre Entscheidung.
    Bei ihrer Sucht sollen wir uns auch erst mal nicht einmischen, sondern das wäre Aufgabe ihres Partners, denn ihm fällt es ja auf. Wir kennen es ja mehr vom Hörensagen. Wenn sie auf das Gespräch kommt, sie kommt nicht mehr klar, dann Hilfe anbieten. Mein Therapeut hat mir auch gleich angeboten, ihr eine Klinik zu empfehlen, die sich auf Spielsucht spezialisiert hat. Und er hat uns auch angeboten, daß sie mal zu ihm kommen kann, wenn sie hier ist und das wünscht. Eh sie sich durch so viele Therapeuten durchfragt, wer mal Zeit hat.
    Wir sollen unsere Tochter ihre eigenen Fehler machen lassen und sie auch draus lernen lassen. Ihr Freund möchte gar nicht mit herziehen, wird im Herbst fertig mit dem Studium muß sich dann weiß Gott wo bewerben und muss vielleicht ganz woanders hinziehen. Er soll ihr auch klipp und klar sagen, er bleibt an seinem Studiumsort in Bielefeld und wechselt jetzt nicht kurz vorher die Uni. Wenn sie umziehen will, dann bitte ohne ihn und er soll auch versuchen, daß das Kind dort bleibt in der gewohnten Umgebung, in seinem Kindergarten, wo er sich gerade mal seit einem viertel Jahr eingelebt hat und nicht schon wieder umgewöhnen soll und auch bei den Großeltern, die den kleinen eh schon jeden Tag aufgebrummt kriegen. Notfalls soll er das mit dem Jugendamt durchsetzen. Es ist zwar unsere Tochter, aber wir sind der selben Meinung, daß der Junge dort bleiben sollte. Aber auch da sollen wir uns nicht einmischen, daß muß der Mann machen. Und wir sollen sie auch alleine den Umzug organisieren lassen. Wir sollten ja die Wohnung suchen, Arbeit suchen und alle Ämterwege erledigen, Kostenvoranschläge fürs Arbeitsamt holen, damit der Umzug bezahlt wird und und und. Wenn sie nicht selber herkommen kann, muß sie das per Internet regeln oder per Telefon.
    Ich danke Euch nochmal für Eure Hilfe und Kassi danke fürs immer direkt sein. Nützt ja nichts, etwas schön zu reden und ganesha danke für die Erklärung des Spiels.

  • Wie schon erwähnt haben wir mit unserem Therpeuten gesprochen. Ich habe nun auch wieder Post bekommen von den Schwiegereltern. Diese haben jetzt ganz offen mit ihrem Sohn über die Sache gesprochen und das wir auch der Meinung sind, daß unsere Steffi hilfe braucht. Ihm fiel ein Stein vom Herzen, da er geglaubt hatte, daß wir ihr bis zum äußersten beistehen und sie von ihm wegholen, weil sie einfach weglaufen will. Da wir ja die Eltern sind, hätten wir das auch so gemacht,aber wir sind ja selbst davon überzeugt, daß es ein Fehler wäre, wenn sie wegläuft. Sie liebt ihren Freund und weiß scheinbar nicht was sie machen soll und da will sie halt zu uns. Aber es würde sich hier nichts für sie ändern.
    Die Schwiegereltern und Jens haben nächste Woche eine Beratungsgespräch bei einer Suchtberatungsstelle und wir alle wollen versuchen, daß sie eine stationäre Therapie macht. Aber wie sagen wir ihr das. Die Schwiegereltern und Jens wollen es ihr dann nach dem Beratungsgesräch sagen und auch gleich einen Termin machen mit der Beratungsstelle, so daß Steffi dort hin kann. Sie wird es aber nicht einsehen und sich dann an uns wenden. So nun kommt das beschissene. Wir müssen ihr inden Rücken fallen und haben Angst davor. Wir müssen ihr sagen,daß wir sie bei den Umzugsplänen nicht unterstützen werden. Allein kann sie das nicht, weil ihr die finanziellen Mittel fehlen. Die eigenen Eltern fallen ihr in den Rücken. Das kotzt mich schon an, aber anders gehts ja nicht. Sie wird dann merken, daß wir alle schon Kontakt hatten wegen dem Problem, nur sie wußte nichts davon.
    Was ist, wenn sie ausflippt, das wird sie. Sie wird mit niemanden mehr sprechen, wird uns beschimpfen. Eventuell haut sie ab zu ihrer richtigen Mutter, was eine Katastrophe wäre. Dann müßten wir handeln und den Kleinen per Jugendamt schützen. Wir müßten sogar Jens unterstützen, weil er dann besser sich um den Kleinen kümmert und seinen Eltern. Sie müßte alleine weg. Ihre richtige Mutter ist Alkoholikerin und den ganzen Tag betrunken. Dort herrscht häusliche Gewalt. Ihr jetziger Mann schlägt sie. Da können wir doch nicht mit ansehen, daß Steffi mit dem Kleinen dort hin zieht. Ach, wenn sie es doch einfach nur einsehen würde, daß sie Hilfe braucht. Wir sind alle ganz schön durcheinander. Wir wollen ihr auch keine Vorwürfe machen. Na mal sehen, was bei der Beratungsstelle rauskommt.

  • Hallo Tine, ihr fallt Steffi nicht in den Rücken, ihr unterstützt nur nicht ihre Abhängigkeit und das ist sehr gut so, also auch für Steffi. :smiling_face:

  • Hallo Tine,

    ich seh` das auch nicht so, dass ihr Steffi mit dieser Aktion in den Rücken fällt; Schließlich wollt ihr ja nur das Beste (und einzig Richtige) für sie, ihren Mann und vor allem für das Kind. Ich würde das kein Stück anders machen!
    Dass sie MIT dem Kleinen zu ihrer leiblichen Mutter kann, unter diesen Umständen, wie du sie beschreibst, kann ich mir nicht vorstellen. Spätestens wenn das Jugendamt darüber informiert wird, unter welchen Bedingungen das Kind dort leben würde, wäre Ende.
    Wie ihr ihr das beibringt mit der Therapie - das wird sicher nicht einfach werden, zumal sie nicht einsichtig ist. Noch nicht.
    Euer größter Vorteil allerdings besteht darin, dass ihr (du und dein Mann und die Schwiegereltern und auch der Schwiegersohn) euch darüber einig seid, dass es SO nicht weitergehen kann. Und diesen Vorteil würde ich an eurer Stelle ausnutzen. Wenn Steffi wirklich zu ihrer leiblichen Mutter gehen will, anstatt in Therapie, dann würde ich sie das widerspruchslos tun lassen - allerdings ohne ihr Kind :57:.
    Und das würde ich ihr auch klipp und klar so sagen.

    Alles Gute wünsche ich dir/euch und
    schicke liebe Grüsse,


    Gipfel

  • Hi, ich bräuchte mal Hilfe.
    Wie ich schon schrieb, braucht unsere Steffi Hilfe, es ist aber so, daß sie generell Hilfe braucht, nicht nur wegen der Computersucht. Die ist im Moment gar nicht so stark. Sie wird aktiv und ist immer noch fest entschlossen zu uns zu ziehen. Wir haben noch nichts weiter unternommen, da ihre Schwiegermutter am 11. 1. einen Termin in der Suchtberatungsstelle hat. Steffis Freund ist mal so eben für 12 Tage nach Graz zu einem befreundeten Ehepaar gefahren. Das hat mich jetzt nun doch geärger, daß er nicht mit zu diesem Termin geht. Es geht ja um seine Partnerein. Soll seine Mama für ihn erledigen. Bei den beiden ist nie Geld da, aber mal eben so wegfahren, dafür ist Geld da. Wenns mal wieder nicht reicht, sind wir ja da, damit das Licht nicht abgeschaltet wird. Jens macht sich das immer so leicht. Das gesparte Geld müßte er doch in die Familie stecken und nicht ausgeben für sich allein. Außerdem hätte er mit Steffi dann gemeinsam mal ein paar Tage zu uns kommen können. Er weiß, wie viel Heimweh Steffi hat.
    Ich bin mit meinen Gefühlen wieder durcheinander. Habe eben mit ihrem Vater gesprochen, also meinem Mann und wir sind uns einig, daß wir sie kommen lassen und sie beim Umzug nun doch unterstützen. Sie ist unglücklich dort, daß erzählt sie uns immer wieder. Wie ernst es ihr ist, sie hat ihren 400 Euro-Job gekündigt, was wir natürlich nicht gut finden. Die Schwiegereltern sind entsetzt, wir verstehen warum. Sie will noch im Januar hierherziehen und sich dann hier was suchen. Wohnung wäre sofort vorhanden. Siemüßte sich dann hier im Arbeitsamt und Sozialamt anmelden. Kindergartenplatz für Nicki ist auch da. Vielleicht sollten wir nicht versuchen, sie umzustimmen und dort zu bleiben. Ihr Vater würde aber verlangen, daß sie hier eine Therapie macht, nicht nur wegen dem Computer, sondern, wir denken, daß sie auch ziemlich Depressiv ist. Bei uns gibt es ab heute eine Tagesklinik in Magdeburg für Süchtige, speziell auch für Spielsüchtige. Vielleicht ist das auch ein Zeichen, daß sie das hier genauso gut machen kann, wie auch in Bielefeld. Und hier hat sie uns, die sie lieben, vor allen Dingen ihren Vater liebt sie abgöttich. Mensch ist das alles schwierig. Ich weiß nicht, wie wir uns verhalten sollen. Ich war früher bei meinen Schwiegereltern auch nicht erwünscht und hätte mir gern eigene Eltern gewünscht, die mir da raushelfen. Ich kann sie so gut verstehen. Mein Herz will sie da rausholen, mit der Option auf eine Therapie, die sie beginnen soll.

  • Hallo Tine....

    ich wuerde sie nach Hause holen. Ich glaube das dem Jens seine Eltern doch ganz schoen ihre Nase in allem haben. Wenigstens habe ich das Gefuehl so. Wer sagt jetzt eigentlich dass sie spielsuechtig ist? Jens? Seine Eltern? Was sagt Deine Tochter dazu? Stimmt sie dem zu weil es so ist oder weil seine Eltern und Jens sie bedraengen oder es ihr vielleicht noch einreden? Spielsuechtige haben meistens haufenweise Schulden. Ist das der Fall bei Deiner Tochter?

    Und von wegen Computer suechtig..... Wird das behauptet da sie mehr Zeit als Jens am Computer verbringt? Wieviele Stunden am Tag sitzt sie wirklich am Computer? Vernachlaessigt sie deswegen ihren Sohn? Ihre Arbeit? Was fuer eine Ausbildung haben dem Jens seine Eltern? Wie ist es bei denen Finanziel gestellt?

    Ich wundere mich jetzt nur!

    Auch finde ich es nicht gerade schoen, dass dieser Jens einfach so zu Freunden faehrt. Sie haben ein Kind und ich finde er haette lieber etwas mit seinem Sohn machen sollen. Aber dies ist nur meine persoenliche Meinung. Und fuer mich zeigt es, dass er nicht gerade ein grosses Interesse in seinen eigenen Sohn zeigt. Vielleicht reagiere ich da jetzt etwas komisch.... kommt vielleicht auch davon da meiner Mutter auch immer alles andere wichtiger war als Zeit mit mir zu verbringen.

  • Hi Chemy, wir werden sie auch holen. Aber kümmern muss sie sich schon alleine, wir werden ihr zur Seite stehen. Ihre Arbeit hat sie zum Ende des Monats gekündigt und den Schwiegereltern werde ich schreiben, daß sie sich raushalten sollen und wir auch. Wenn Jens zur Suchtberatung geht wegen steffi ist das in Ordnung. Dann sollen sie es auch untereinander besprechen die beiden. Mein Therapeut sagt das auch. Er sagt auch, daß es ihre Entscheidung ist, wenn sie wegziehen möchte. Sie muss das selbst entscheiden. Und wenn die Schwiegereltern dann traurig sind, wegen dem Enkel, ist das auch nicht unsere Sache. Ich freu mich natürlich für uns hier, daß sie kommt. Ich muss dann auch doll aufpassen, daß ich mich nicht einmische. Ich werde ihr nahelegen, daß sie sich eine Familienhelferin vom Jugendamt holt. Hatten wir auch mal, als ich hier einzog und mein Stiefsohn 14 war, damit wir da keinen Ärger untereinander bekommen. Da ist eine neutrale Person besser, als wenn ich ihr Vorschriften mache. Ich glaube, daß ist wertvoller als eine Therapie, denn ich denke, daß sie ungllücklich ist mit der Situation und deshalb mit dem Haushalt nicht so klar kommt. Ihr Freund hilft ihr ja auch nicht. Sie findet es oft wichtiger, mit ihrem Kind zu basteln, zu singen. Wenn wir da sind, bastelt sie auch immer mit mir. Vielleicht ist das gar nicht so schlecht, lieber mal was liegen zu lassen, als sich kaputt zu buckeln für den Haushalt. Sie kann stundenlang mit dem Kleinen spielen. Diese Aufgabe meistert sie besser, als ich in jungen Jahren. Meine Schwiegermutter hat mich getrimmt auf Haushalt. Und zwischendurch ist sie im Netz. Anders mache ich es eigentlich auch nicht, nur daß ich nicht mehr so viel zu tun habe, bei uns beiden. Der Haushalt ist schnell gemacht. Es ist nicht so, daß sie von morgens bis abends vor demComputer sitzt, aber wenn der Kleine imBett ist, dann spielt sie lieber, als z.b. Fern zu sehen oder abends noch Wäsche zu machen. Sie hat auch dort keinen Anschluß gefunden in Bielefeld. Hier hat sie noch alle ihre Freunde. Die freuen sich schon auf sie. Viele haben auch schon Kinder und sind verheiratet. Also Kontakte hätte sie hier bessere, auf jeden Fall. Sie scheint dort sehr einsam zu sein. Danke, daß du mir immer antwortest. Deine Meinung ist mir viel wert immer.

  • Zitat von Tine

    Ich kenne Steffi nun auch schon 6 Jahre und in diesen 6 Jahren ist mir aufgefallen,daß sie ständig am Computer sitzt und dieses Spiel World of Warkaft spielt. Jede freie Minute. Nun ist sie ja vor 4 Jahren nach Bielefeld gezogen und hat dort ein Kind bekommen und wir dachten, es ist alles in Ordnung. Wir waren des öfteren mal da und ich stellte fest, daß sie immer noch so viel spielt und die Wohnung wie sau aussieht. Sie schläft lange und das Kind spielt für sich alleine.


    Zitat von Tine

    Wir als Eltern und Schwiegereltern wissen nun nicht, wie wir Steffi klarmachen, daß sie dringend Hilfe braucht. Sie ist spielsüchtig, das steht fest. Und das schon seit vielen Jahren und immer dasselbe Spiel.



    Sag mal Tine, merkst Du noch, was Du alles so von Dir gibst?????
    Das oben zitierte, hast Du am 16.12. geschrieben, das ist so ziemlich das genaue Gegenteil von dem, was Du eben geschrieben hast:mad:

    Hat mittlerweile überhaupt mal jemand mit der Betroffenen geredet, bevor sich alle um sie herum in wirren Aktionismus stürzen?
    Boah, wenn ich den ganzen Thread hier lese bekomme ich echt einen zuviel..........
    :74:
    Mittlerweile weiß ich absolut nicht mehr, was mit Steffi los ist. Vielleicht hat sie auch ganz einfach kein Bock mehr auf ihren Freund und er is deshalb erstmal zu einem Freund gefahren, whatever.......

    Reden hilft da manchmal,...... und Tine versuch doch mal, nicht immer wahllos, irgendwelche 3.Wahrnehmungen als Tatsachen aufzufassen und ebensowenig, jede hier geäußerte Meinung, gleich wieder als Deine zu übernehmen.:smiling_face_with_horns:

    LG,
    Kassi

  • Ich bin nun mal voller Widersprüche und unsicher. Was heut noch so ist, ist für mich am anderen Tag schon anders. Das kommt daher, da mein Verstand gegen mein Herz und mein Herz gegen meinen Verstand arbeitet. Letzten Endes weiß ich nicht, wie schlimm es ist. Ich weiß nur, daß sie nun herkommt mit dem Kleinen, so wie sie es sich wünscht. Ist ja auch ihre Entscheidung ganz allein, wo sie wohnen will. Eine Ausbildungsstelle hat sie auch schon für Oktober. Hab ich mich natürlich drum gekümmert, ging auch nicht anders, da sie nicht einfach mal kommen kann. Sie wird in 2 Wochen kommen und sich die Wohnung ansehen, die wir ihr besorgt haben. Ich höre Euch schon wieder, sie ist alt genug. Vielleicht ist das ein Überbleibsel aus DDR-Tagen. Da hat man sich so unterstützt in der Familie und da wars auch nicht so schwer eine Ausbildungsstelle zu bekommen. Da leg ich mich für meine Kinder ohne zu überlegen ins Zeug und ich finds richtig.

  • Hi Tine!

    Zitat von Tine

    Eine Ausbildungsstelle hat sie auch schon für Oktober. Hab ich mich natürlich drum gekümmert, ging auch nicht anders, da sie nicht einfach mal kommen kann. Sie wird in 2 Wochen kommen und sich die Wohnung ansehen, die wir ihr besorgt haben.


    Sorry, dass kann ich beim allerbesten Willen nicht nachvollziehen und finde das auch nicht richtig. Du tust grad so als müßte sie aus China anreisen:72:
    Hinzu kommt, dass überhaupt nicht klar ist wie sich ihre momentane persönliche Situation im Detail gestaltet.

    Und Tine, ich werde bei sowas einfach sauer, weil Dein teilweises völlig überzogene Helfersyndrom in meinen Augen, eine absolute Egonummer ist, um Deine eigenen Unfähigkeiten zu kompensieren.
    Sorry Tine, das ist wirklich nicht böse gemeint, aber ich bin da einfach durch eigene Erfahrungen vorbelastet. Niemand wird Dir das danken (Du hast ja schon versucht, so ähnliche Dinge Deinem Sohn emotional in Rechnung zu stellen) und Dich selbst bringt es keinen Millimeter weiter.

    Zitat von Tine

    Das kommt daher, da mein Verstand gegen mein Herz und mein Herz gegen meinen Verstand arbeitet.


    Mhmm, damit müssen wir uns alle tagtäglich rumschlagen, mitunter helfen rationale Überlegungen tatsächlich die sinnvolleren Entscheidungen zu treffen.

    LG,
    Kassi

  • Hallo Tine!

    Ich sehe das leider auch ein wenig kritisch...

    Dazu hab ich nochmal eine frage zum verständnis auch wenn ich wenn ich den Thread hier verfolgt habe.

    Weiß Steffi mittlerweile was ihr mit ihr vorhabt?

    Was ich nicht so ganz begreife ist, dass sie praktisch gezwungen werden soll. Aber ihr solltet doch wissen, dass man keinen zwingen kann Hilfe anzunehmen, der keine Hilfe will, oder????

    Oder hab ich irgendwas falsch verstanden?

    Dann Tine, glaube ich, dass es vielleicht mal besser für dich wäre, wenn du dich nicht so in die Sachen deiner Kinder reinstecken würdest. Klar, du hast sie gern und sie sind dir wichtig, aber man merkt deutlich, dass dir das an die Substanz geht.
    Manchmal ist weniger mehr....

    Sie ist erwachsen und wenn ich dann das lese mit der Ausbildung... Tut mir Leid, aber dafür hab ich auch kein Verständnis. :21:
    Wie sollen sie lernen selbstständig zu werden?

    Ich kann da mal ein kleines Beispiel geben, weil ich ja auch dieses Jahr eine Ausbildung mache oder Studium anfange. Das geht jedem bei mir so im Jahrgang. Wenn uns Jemand erzählen würde, dass seine oder ihre Mutter ihm oder ihr eine Lehrstelle gesucht hat oder eine Bewerbung geschrieben und/oder abgegeben hat, dann hätte diese Person ein ganz schwaches Bild bei dem Rest hinterlassen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!