Hey Saliniome,

leider kenne ich mich mit dem Thema Bulimie nicht aus, wir haben damals als Jugendliche mal "aus Spaß" Essen erbrochen, aber zum Glück ist es dabei geblieben.

Du hast geschrieben, dass du einigen "Freunden" die Freundschaft gekündigt hat und dass dir auch jemand von denjenigen gesagt hast, du wärst zu dick. Ich denke, das hängt auf jeden Fall mit deinem jetzigen Gefühl zusammen.

Bitte versuch dich abzulenken und mache etwas Gymnastik oder gehe raus joggen oder irgendwas. Lass das nicht zu sehr an ran, ich weiß das das schwierig ist. Würde dir so gerne irgendwie helfen

Du steckst im Moment, wie pain auch schon sagte, in einer Umbruchsituation. Alles läuft ein bisschen aus den Fugen und geht schief. Da kommen alte Ängste, Emotionen und Sorgen wieder hoch, ohne das man es will.
Ist deine Bullemie damals professionell behandelt worden?

Bei Essstörungen muss der Betroffene erst lernen, sich selber so anzunehmen, wie sie /er ist und das braucht Zeit. Wie pain schon sagte, lenk dich ab, versuch dich von den negativen Gedanken weg zu bringen. Als ich meine 'Ich muss jeden Spiegel verhängen, weil ich meinen eigenen Anblick nicht ertragen kann'-Phase hatte, hat mein Therapeut mir geraten, mich selbst 'umzuprogrammieren'. Ich musste jeden Tag mehrfach zu mir selber IN DEN SPIEGEL sagen, dass ich gut bin, wie ich bin, dass ich mich mag, so wie ich bin und dass ich liebenswert bin, so wie ich bin. Nach einiger Zeit wurde es dann besser, weil ich mich selber ernster genommen habe.
Sonst hilft auch immer etwas für sich selber zu tun, irgend etwas, dass du gerne machst oder gut kannst oder dir einfach Spaß machst. Positive Emotionen helfen durch solche Zeiten durchzukommen. In einer Klinik mussten wir morgens immer den Marienkäfer machen, um gut in den Tag zu starten. Dazu legt man sich auf den Rücken, zappelt mit Armen und Beinen in der Luft und lacht, bis die Luft weg bleibt. Es klingt ziemlich blöd und albern, hat aber den Start in den Tag immer unglaublich erleichtert und gleich am Morgen positive Gefühle geschaffen.

Abnehmen heißt auch Veränderung, aber vielleicht kannst du die Energie auch in eine andere Richtung lenken und dir zum Beispiel einen neuen Haarschnitt verpassen oder dich einem Lauftreff anschließen und so für mehr Bewegung und Veränderung sorgen.

Du bist in Ordnung, so wie du bist und das Äußere hat für mich keinen Einfluss darauf, was für ein Mensch du bist. Gut, ich weiß auch nicht wie du aussiehst, aber das interessiert mich auch nicht, denn es macht DICH nicht zu einem anderen Menschen, wenn du dick oder dünn bist.

Die Idee mit dem Haarschnitt war auch nur als Beispiel gemeint. Es geht nur um äußerliche Veränderung, damit du dich selber mehr magst und akzeptierst.

Du fängst jetzt bald wieder eine Therapie an, oder?
Ich würde die Bullemie da auf jeden Fall ansprechen. Ohne Behandlung geht das nicht von alleine wieder weg, auch wenn man an den Ursachen gearbeitet hat. Das braucht Zeit und kehrt oft nach mehreren Jahren wieder zurück.

Übergewicht ist relativ! Es gibt kleine Leute, die sehr viel wiegen, obwohl sie gertenschlank sind und es gibt große Leute die weniger wiegen und mehr Körperumfang haben. Jeder Mensch hat anderes Gewebe und Kilos sind nicht wirklich ausschlaggebend.
An dem Spruch 'Dick ist nur, wer sich dick fühlt' ist durchaus etwas dran, weil es nur natürlich ist, etwas mehr auf den Rippen zu haben für schlechte Zeiten. Das heißt, du kannst mit deinen 80kg durchaus voll normal sein.

Wenn du dich aber partout unwohl fühlst, wäre vielleicht Sport eine Alternative? Das hat mehrere positive Effekte und hilft einem, sich selber zu akzeptieren. Kilos weg hungern dagegen hilft nicht, denn irgendwann kommen sie doch wieder und die ganzen Erfolgserlebnisse, die man durch den Sport bekommt, hat man dabei auch nicht.

Ich persönlich muss auch sagen, dass ich meistens finde, ein bisschen mehr ist schöner. Ich würde zum Beispiel auch keinen Kerl nehmen, der aussieht, als wäre er gerade in zwei Hälften geschnitten worden.

ich bin 163 cm und wiege 79 Kilos. Da ich eine Schilddrüsenunterfunktion habe und
Antidepressivas nehmen muß und noch eine Eßstörung habe (Bulimie) ohne
Erbrechen ist es extrem schwierig abzunehmen. Das was ich mache, ich mache viel
Sport. Abgenommen habe ich damit allerdings noch kein Gramm.
Doch alles sitzt gut proportioniert da, wo es hingehört. Trotz angenehmer Figur finde ich mich
zu dick, zu schwer. Ich bin froh, daß durch den Sport die Hosen nicht mehr
kneifen!

Die meisten Menschen denken, sie nehmen ab durch weniger essen.
Das ist nur bedingt richtig, ißt man zuwenig, fährt der Stoffwechsel runter und
der Körper "verbrennt" weniger. Ich mache FDH, versuche mich weitgehend fettarm
und zuckerfrei zu ernähren. Doch das regelmäßige Einhalten von Mahlzeiten ist
wichtig, um den Stoffwechsel anzuregen