EDIT: die Überschrift passt nicht ganz, denn sooo klein ist der Einblick doch nicht geworden...
Hallo zusammen,
Vielleicht hat ja einer von euch ein paar Ideen, wie ich das anpacken könnte. Jedenfalls muss ich mir nun mal was von der Seele reden, denn es wird Zeit für mich endlich einen entgültigen, neuen Abschnitt in meinem Leben zu öffnen und endlich, für das erste mal in meinem Leben NORMAL zu sein um endlich fähig sein zu können an Karriere und Liebe/Familie zu denken.
Vieles davon wissen nichtmal meine engsten Freunde, noch Verwandte, weil es mir einfach zu peinlich wäre, mit jemandem "live" über bestimmte Dinge detailiert zu reden. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass ich jemals jemandem anvertrauen werde, was ich mir hier bei euch von der Seele reden möchte. Vielleicht sind ja auch welche unter euch, die mein Leben nachvollziehen können und etwas mit mir teilen möchten - ich bin für alles offen, was Dich und mich nach vorne bringt!
Zu meiner Situation:
Ich bin anfang 30, männl., vollzeit Berufstätig (noch) + (ohne die Möglichkeit einer Pause / eines Urlaubs von mehr als 2-3 Wochen), wohne bei Frankfurt am Main und habe ein ausgeprägtes Suchtproblem. Dieses möchte ich jedoch bekämpfen und habe im Laufe der letzten 15 "Sucht-Jahre" den ein oder anderen Teil-Erfolg im alleingang erzielen könne. Jedoch waren das oft nur
größere Pausen und/oder Suchtverschiebungen. Mir ist bewusst, dass ich ein generelles Problem mit dem Thema "Sucht" habe, das ich angehen muss.
Ich habe mit ca. 12 angefangen zu rauchen und Alkohol zu trinken. Alkohol jedoch nie in besonderem Umfang, der für einen 12-16 jährigen derzeit Ungewöhnlich gewesen wäre. Danach war Alkohol nie ein großes Thema mehr. Mit 15/16 habe ich angefangen zu Kiffen, was ich im Grunde bis heute täglich mache (ausser 2x einer Pause von einem Jahr und einmal einer Pause von 1,5
Jahren). Früher allerdings habe ich tägl. locker 5g weggeraucht, wenn nicht mehr. Und das in extrem großen Glasbongs. Mit 16 bis etwa 25 habe ich viele chemische Drogen genommen, wie XTC und Speed. Beides eher am Wochenende. Speed wurde dann allerdings auch 2, oder 3 mal zum Dauerproblem (Erinnere mich nichtmehr an alles), wo ich jeweils ca. 1 Jahr fast täglich 1-3g Speed genommen habe. (immer Nasal). Zw. 16 und 25 noch ab und zu Kokain oder LSD/Pilze... beides sehr sehr selten, wobei Kokain für mich besonders gefährlich ist, aber glücklicherweise zu teuer. Auch die ein oder andere Biodroge wie Pilze, Kakteen, irgendwelche Slavias,Kräuter, etc habe ich auch "getestet". Seit nun etwa 5 Jahren nehme ich keinerlei Dinge mehr,
ausser Cannabis und eben einer "neuen" Sache. Auch das Zigaretten rauchen habe ich vor 4 Jahren erfolgreich aufgegeben. Allerdings kommt nun durch meinen mehrfachen Bandscheibenvorfall (2 mal operiert und nun doch wieder Probleme ) und den damit einhergehenden leichteren Zugriff auf besondere Medikamente eine neue Sucht dazu... ich nehme nun seit ca. 2 Jahren täglich
Tramal... ca. 100-400mg, je nach Tag und Schmerzen. Das mit den Schmerzen ist (meistens) keine Ausrede, da ich zb. in dieser Sekunde Rückenschmerzen habe, obwohl ich heute morgen 200mg genommen habe. (Komme um eine OP früher oder später wohl nicht vorbei). Somit ist es für mich mit dem Tramal doppelt schwer aufzuhören. Wenn ich mal einen Tag garkeine Lust auf dieses
Medikament habe, habe ich sehr oft, wenn nicht fast immer, leider echte Schmerzen, welche mich dann doch dazu bewegen zum Mittel zu greifen. Sicherlich könnte ich durch eine Behandlung und Sport hier einiges machen, doch leider bin ich durch meinen Job im Grund 5 Tage die Woche 99,9% nur für die Arbeit am Leben. (Stichwort"IT" ... wenn arbeit gibt, gibts arbeit, da lässt sich leider nicht viel durchplanen).
Aktuell:
Mein Kiff-Rythmus ist im Grunde immer der selbe. Abends nach der Arbeit anfangen... bis ich dann ins Bett komme sind meist ca. 1-2g weg. (vor der Arbeit rauche ich nichtmehr seit ich 22 bin). Am Wochenende sind es ca. 3-4g am Tag. Tramal nehme ich tägl. zw. 100 und 400mg. Diese letzten beiden Suchtstoffe in meinem Leben möchte ich nun auchnoch loswerden... wenn auch das mit dem Tramal erstmal keine Priorität hat, da ich zu 100% zusehen muss, dass mein Rücken gesund wird, da ich sonst so oder so auf Schmerzmittel angewiesen sein werde - ohne ist das arbeiten nichtmehr möglich und der Verlust würde mein Leben komplett zerstören, da dies mein letzter Anker ins echte Leben ist.
Die Folgen von all dem sind und waren:
Probleme mit der Polizeit sind ja schon fast "Ehrensache"... sowohl Kauf, als auch Verkauf.. Diebstahl...usw. Ich habe psychische Probleme, welche schonmal so stark waren, dass ich - zumindest glaube ich das - eine Panikattacke hatte, was absolut nicht toll war. Nun bin ich antriebslos (auch ohne Kiffen, nurnoch mit Tramal habe ich Energie auch mal das Haus zu
verlassen um zb einkaufen zu gehen) habe ich ständiges Zittern, Unsicherheit, Zuckungen, ab und an Sprachprobleme, Unbehagen in fast allen Situationen in denen ich nicht alleine bin... totaler Verlust des normalen sozialen Lebens (Einkapselung)... hocke privat nun auch nurnoch am PC seit ca.5 Jahren und habe meine Leben nun komplett online... was mir ein bisschen Sicherheit gibt. "Draussen" habe ich speziel in neuen Situationen oder unter Stress sehr oft Probleme und Angst. (An eine Beziehnung ist garnicht zu denken (so GERN ich meine Liebe auch verschenken würde), da das rausgehen heissen würde und
letztendlich Konfrontation mit einer echten Frau!!! Ha... schön wärs... no chance. "Glücklicherweise" ist meine Angst über meine Gesundeheit mitlerweile so groß, dass ich mich nichtmehr trauen würde, irgendwas zu nehmen, ausser Cannabis oder Tramal, da ich ernsthaft glaube, dass mein Herz und/oder meine Psyche einen Kick von Koks, Pepp, Pillen oder LSD nichtmehr verkraften würde. Bin mir fast sicher, das wäre mein Ticket in die geschlossene oder den Sarg... früher oder später. Ich habe auch überhauptkein Selbstbewusstsein mehr und fühle mich ständig mies, ungeliebt, hässlich (was mich die Drogen auch gemacht haben), etc. etc... nicht gerade ein toller Start ins Nachtleben eines normalen Freitag Abends... da zock' ich lieber nen Spiel, da sehen alle gleich Scheisse aus. Körperlich, neben der Bandscheibe - ist meine Lunge bestimmt nichtmehr die beste (oft Bronchitis, eitrige Bronchitis), habe Herzprobleme (keine Ahnung ob echt oder psychisch), die mal soweit gingen, dass ich sehr sehr krasse Rythmusstörungen hatte über 2-3 Tage. (Habe auch heute noch regelmässig Herzstechen und ein komisches Gefühl in der Brust...allerdings oft so schnell oder subtil, dass ich nichtmehr weiß, ob das echt ist. Ein Arzt, welcher mein Herz mit Ultraschall ansah fand nix, Belastungstest auch nix... Langzeit EKG bin ich schon nichtmehr hin zur Behandlung...aus Angst vorm Ergebnis... Paradox² ich weiß...willkommen in meiner Welt. Allerdings habe ich schonmeistens "im Stillstand" einen Puls wie bei normalen Menschen beim Joggen...sogar im Bett ist die Frequenz oft wie als würde ich durch die Stadt laufen. Wie gesagt, keine Ahnung ob das psychisch ist oder nicht, glaube nicht wirklich, dass das mein Kopf ist, aber wer weiß. Durch den ganzen Chemodreck habe ich auch ziemliche Zahnprobleme bekommen. Mitlerweile sind 2 Backenzähne gezogen, einer kommt noch raus, viele andere müssen gebohrt werden... wenn da nur nicht die Angst wäre. Ja und der Rest schaut auch nicht gerade gesund aus... Braun war ich das letzte mal... äh... keine Ahnung, vergessen. Finanziell schaut es besonders gruselig aus. Ich habe seit meiner frühen Jugend viele Dummheiten gemacht, die sehr sehr teuer waren. Ich habe immernoch runde 15.000€ Schulden, konnte immerhin schon runde 7.000 ab-arbeiten - immerhin. Wären die Beschaffungskosten von rund 300-400€ pro Monat (im Idealfall) nicht, würde ich von diesem Berg natürlich noch schneller runterkommen und könnte mir vielleicht sogar mal einen Urlaub leisten - was meinem Kopf auch mal helfen würde.... ausser Arbeit... Drogen... Drogen nehmen um arbeiten zu können... arbeiten um Drogen kaufen zu können... Drogen nehmen um von der Arbeit (und dem miesrablen Leben) abschalten zu können ... ist nichtmehr viel über in meinem Leben und das bisschen Geld was ich verdiene, geht nun in Drogen und Wohnung und Schulden, wenn was übrig bleibt, kaufe ich sinnlosen Scheiss, damit ich mich nen Tag lang besser fühle ... auch eine Art sein Geld rauszuschmeissen.
Zusammenfassend:
Ich war durch dieses Leben schonmal an einem Punkt, an dem ich regelmässig des nachts alleine durch die (fremde) Großstadt lief um Zigarettenstummel zu sammeln, damit ich überhaupt was Tabakmässiges hatte. Essen... naja... ein paar leere Flaschen gesammelt und dann reichts fürn Fladenbrot. War absolut alleine in dieser Großstadt! (Es gab EINE Person, mit der ich Kontakt hatte... meinen Dealer, der genau so kaputt war wie ich). Es kam ausserdem aus Geldnot zu ein paar "Begegnungen", die mir jetzt so peinlich sind, dass ich heulen könnte. Das besonders kranke daran ist, dass ich sogar mal eine solche Begegnungem suchte, weil ich so alleine war... (das war dann wohl der tiefste Tiefpunkt, meines "Lebens"). Zu allem überfluss hab ich Idiot die einzige Person, die an mich glaubte (derzeit meine Freundin, zu welcher ich in die Großstadt am Arsch der Welt zog) vergrault und kannte dort sonst niemanden. Hatte bevor ich in diese Stadt zog gutes Übergewicht und war an diesem Punkt so
untergewichtig, dass mein Arzt später, als ich die Notbremse zog und zu Mama viele hundert km in die 2z. Whg zog, mal meinte, ich sähe Magersüchtig aus. Zu dieser Zeit war ich jeden Tag so drauf, dass ich mitunter nichtmehr wusste ob es Tag oder nacht ist, oder welcher Tag oder Monat... noch wusste ich wie lange ich schonwieder wach war... 2-3 Nächte hintereinander waren die Regel vor jedem Crash. An die Rekorde erinnere ich mich nurnoch Bruchstückhaft. Der Hauptbahnhof war fast mein Zuhause...bzw. alle Bahnhöfe im Umfeld. Hatte ca. 40 mal Schwarztickets gesammelt... keine Ahnung warum die mich bis heute nicht kontaktieren. (Evntl. weil anderes Bundesland). Eines Abends fand ich mal eine Tabakpackung am HBF... mit ca. 2g Schore (Heroin) drinn... zum Glück war ich zu doof das zu rauchen und hatte keinen Kick! Darüber bin ich nun zwar weg und habe nun wieder übergewicht (auch nicht so geil), aber die Zeit hängt mir immérnoch im Hinterkopf, nach nun ca. 7 Jahren. Das war echt schlimm. War nichtmal in der Lage mir Hilfe zu holen und wenn man dann auf einmal von Leuten über die Straße als "Scheiss Junky" angeschriehen wird, kommt man dann doch ins grübeln... und das von Pepp und Pillen. Ich habe viel erlebt, was ich lieber nicht erlebt hätte, einiges davon war so schlimm für mich, dass ich es garnichtmehr aus dem Kopf bekomme, sogar dafür bezahlen würde, es vergessen zu können...weniges war so toll, dass ich darüber schwärmen möchte - war eh immernur das gleiche... total zerbombt irgendwo irgendwas machen... immer extatisch und total verpeilt. Meine "Freunde" bestanden genau die Hälfte meines Lebens aus Losern, Dealern, Kriminellen, Junkys in irgendeiner Art und vielen vielen armen Seelen, denen es mitunter noch vieeeeel schlechter erging und ergeht als mir. Ich betrachte mich selber als halbwegs intelligenten Menschen, mit viel potential... im inneren glaube ich, ich kann fast alles erreichen... wenn da nur nicht der große Junky in mir wäre,
der faule, bequeme Arsch, der es immer wieder schaft, sich selber irgendeinen Scheiss einzureden und einen Grund zu finden, doch zuhause zu bleiben und sich zu rauchend und rauschend vor dem PC zu verkriechen. Mich selbst so betrachtend zerreisst mich der Gedanke, was ich hätte erreichen können. Ich komme aus einer Familie, die sich immer um mich gesorgt hat (habe sie nur nicht gelassen), Geld war nie ein großes Thema, kam auf eine gute Schule... tja, so kanns gehen.
Danke fürs zuhören / zulesen ... musste einfach mal raus, da ich sonst keine Gelegenheit finde, bzw. niemanden sonst im Umfeld habe, der die Tiefe meiner Probleme fassen könnte. Tut gut - Danke!
Euer Sadguy
PS: der Text hat bestimmt ne Menge Fehler ... bitte seid nachsichtig 