Beiträge von WrongByDesign

    Titel: Meditation für Anfänger & Das Weise Herz
    Schriftsteller / Verlag: Jack Kornfield / Goldmann Arkana


    Meine Meinung über das Buch:
    Jack Kornfield genießt internationales Renommee als Vermittler zwischen fernöstlichen Traditionen und westlicher Welt und als Lehrer der Achtsamkeitsmeditation. Der Autor weist einen faszinierenden Lebenslauf auf: Er verbrachte mehrere Jahre in unterschiedlichen Klöstern Asiens und hält einen Doktortitel für klinische Psychologie.

    Ich möchte Euch hier gern zwei Werke vorstellen. Einerseits ein Buch + CD in dem der Autor anschaulich und einfühlsam das Wesen der Meditation erläutert und Anleitung für erste eigene Schritte im Praktizieren dieser alten Tradition, welche sich nachweislich überaus positiv auf den Übenden auswirken kann. Andererseits das Buch "Das Weise Herz", in welchem der Autor versucht einen Zugang zur Philosophie des Buddhismus zu vermitteln. Von Letzterem besitze ich das Hörbuch, welches auch bei Amazon verkauft wird, und kann dieses für Interessierte uneingeschränkt empfehlen.

    [ISBN]344233733X[/ISBN]
    [ISBN]3442338123[/ISBN]

    Wer über den ISBN-Link das Buch bei Amazon bestellt, der unterstützt ohne Mehrkosten unseren Verein Sucht und Selbsthilfe e.V.

    Hi Engelchen74,

    ich finde ihr tut wirklich gut daran, dort noch einmal jemanden diagnostisch tätig werden zu lassen. Eigentlich sollte dafür eventuell noch mal ein längerer Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik eingeplant werden, denn eine ordentliche Diagnosestellung ist da wahrscheinlich ziemlich zeitaufwendig und erfordert engmaschige tägliche Beobachtung durch Fachpersonal. Wurden schon Test mittels bildgebenden Verfahren durchgeführt (CT, MRT usw.), und ein EEG?

    LG und ein schönes WE
    WbD

    Hmm... reizt mich zwar, weil ich ja als Rotzer in der Mitte der Neunziger mit angefangen habe und dementsprechenden Kontakt mit der Partyszene hatte, die sich hier Anfang der Neunziger zu etablieren begann. Ich muss aber mein Gesicht nicht unbedingt im TV sehen, bzw. stehe ich Pro7-Reportagen sowieso eher skeptisch gegenüber.

    Und was sagen die Ärzte, worauf die Impulskontrollstörung zurückzuführen ist? Weswegen und wann ist sie denn genau nun in dieser Einrichtung gelandet? Gibt da ja vielerlei Möglichkeiten. Ich frage auch nicht von ungefähr. Einerseits weil an Schizophrenie erkrankte Verwandte ersten Grades immer ein gewisser Faktor sind, Obacht walten zu lassen, wenn sich "ungewöhnliche" Verhaltensweisen zeigen. Andererseits, weil ich einen Freund habe, der auf Grund seiner Schizophrenie in einer ähnlichen Einrichtung untergebracht war, und von Zeit zu Zeit ähnliche Verhaltensweisen an den Tag legte. Andererseits kenne ich ich Ähnliches auch von Betroffenen einer hirnorganischen Beeinträchtigung z.B. der Frontallappen.

    Daher auch meine Frage bezüglich der unspezifischen Begrifflichkeiten. Bei frühzeitig auftretender Schizophrenie, der Hebephrenie kommt es anfänglich nämlich manchmal zum schlichten Festhalten unspezifischer Symptomsammlungen... nicht genauer benannte Verhaltensstörungen, Entwicklungsverzögerungen, Impulskontrollstörungen und geistige Behinderungen gehören in die Ecke. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich da eine Vermutung anstelle, oder das andichte. Es geht mir nur darum, dass mir die Informationslage viel zu dürftig ist, um irgendetwas dazu sagen zu können. Die mögliche Prognose ist je nach Ausgangslage dann doch gänzlich verschieden.

    Wie schaut denn das aus: Wurden irgendwelche organischen Beeinträchtigungen festgestellt, oder mal anders gefragt: überhaupt darauf untersucht? Wie sieht denn das auch mit dem Kontakt zu euch als Familie? Fühlt sie sich in der Einrichtung halbwegs aufgehoben?

    Ich weiß, dass das eine Menge Fragen sind. Vielleicht beschreibst du das Ganze einfach etwas ausführlicher.

    LG
    WbD

    Hi Mynona,

    ich fasse mal schnell zusammen:
    Ersatzprodukte (Honig, Salben, etc.) sind dir keine Unterstützung. Bei einem "kalten Entzug" hast du Angst, dass deine schulischen Leistungen leiden und du glaubst auch nicht, dass du das so hinbekommst. Außerdem soll das ganze am besten gestern und nicht heute über die Bühne gegangen sein.

    Da bleiben ja nicht viele Optionen:
    Entweder gehst du doch mal so schnell wie möglich zu einem Hautarzt, weil der vielleicht doch ein adäquates Hilfsmittel zur Hand hat. Oder du gibst doch der harten, direkten Variante eine Chance und hast dann wiederum die Auswahl entweder bis zu den Ferien abzuwarten oder eine vorübergehende kurze Beeinträchtigung in Kauf zu nehmen. Das war's.

    Nur um mal mal ein was klarzustellen: Wenn du glaubst, ohne irgendwelche Kosten aus der Sache rauszukommen, irrst du dich. Hier gibt es keinen Trick, mit dem du dich an den Unannehmlichkeiten vorbei schmuggeln könntest. Fakt ist auch, dass du so schnell wie möglich etwas unternehmen solltest. Egal ob das Suchtmittel nun ein Labello ist, oder etwas gänzlich anderes: die psychischen Abläufe sind immer irgendwo ähnlich, und je länger man einem gewissen Verhaltensmuster nachgeht, umso intensiver verfestigt sich dieses und umso schwerer wird man es wieder los.

    Zu der direkten Variante: Überall verstreute Vorräte sind keine Ausrede... die kann man gezielt einsammeln und symbolisch in die Mülltonne verfrachten und Verwandte, Freunde bitten, eventuell übersehene Reste konsequent zu entsorgen. Auch den Schlafproblemen kann man vorbeugen, indem man im Vorfeld eines Wochenendes damit beginnt und sich darauf verlässt, dass die Müdigkeit das Ganze binnen weniger Tage schon richten wird. Im Übrigen ist das nächste Wochenende dank seiner Verlängerung durch den Nationalfeiertag dafür bestens geeignet. Des Weiteren helfen da auch Entspannungsübungen, ein Glas heiße Milch oder ein Baldriantee. Vor einem allzu starken schulischen Einbruch musst du dich eigentlich auch nicht fürchten, da wir hier über einen Zeitansatz von vielleicht zwei Wochen reden, in denen es zu stärkeren Beeinträchtigungen kommen kann. Finde ich jetzt nicht so dramatisch und nichts, was man nicht wieder aufholen könnte. Mal davon ganz abgesehen ist eine winterliche Erkältung auch nicht weniger einschränkend und wirkt sich auf die Konzentrationsfähigkeit auch nicht weniger negativ aus. Damit müssen wir alle ja schließlich auch klarkommen.

    Irgendwie vermisse ich bei dir eine gehörige Portion Kampfgeist. Entweder probierst du dein Schicksal in die Hand zu nehmen, probierst etwas zu ändern und nimmst dabei auch eventuelle Rückschläge in Kauf, von denen du dich auch wieder aufrappeln kannst und daraus für das nächste Mal lernen kannst, oder du bleibst bei deinem Pessimismus, verharrst in deiner jetzigen Situation und alles bleibt beim Alten. Deine Entscheidung.

    LG
    WbD

    Hi Engelchen74,

    die Diagnosestellung ist in dieser Form viel zu vage, als dass man dazu etwas sagen könnte. Impulskontrollstörungen können verschiedene Ursachen haben, wovon einige gut medikamentös angegangen werden können, andere eher schlechter. Auch Verhaltensstörung und geistige Behinderung sind ziemlich unspezifische Begrifflichkeiten, wozu man so einfach nicht viel sagen kann.

    Über was für eine Art von Behinderteneinrichtung reden wir hier, und weswegen ist sie dort hingekommen?

    LG
    WbD

    Hi FeelFree,

    ich probiere nur mal ganz kurz zu antworten, weil mir die Zeit im Nacken sitzt. :winking_face:

    Zitat

    Eins ist klar, ich liebe sie und sie liebt mich und genau das ist der Punkt, der mich wirklich verletzt. Sich zu trennen obwohl man sich liebt.

    Manchmal trennt man sich auch, weil man sich liebt, von daher klingt das überhaupt nicht soooo unsinnig.

    So wie ich das sehe, stehen bei ihr ja in nächster Zeit eine ganze Menge Belastungssituationen an, vor deren Folgen sie dich vielleicht schützen möchte. Manchmal ist es auch leichter, so etwas allein zu bewältigen, weil man sich ganz auf sich selbst besinnen kann, und nicht noch einen anderen ins Kalkül ziehen muss.

    Zitat

    Nun meine Frage, ganz bescheiden: Soll ich sie einfach ein paar Tage in Ruhe lassen und warten bis sie den Kontakt wieder aufnimmt oder soll ich aktiv werden? Ich kann es euch nicht beschreiben (ihr sagt sicher: Lauf Forest lauuuf.) aber ich kann nicht, da ich weiß, dass es noch nicht vorbei ist.

    Würde ich nie sagen. Letztlich ist es so, dass ein Mensch immer bedeutend mehr als ein Störungsbild ist, und man ihn nicht darauf reduzieren sollte und kann. Von daher ist es unsinnig, jemandem pauschal zur Flucht zu raten. :winking_face:

    Am Ende muss dir nur klar sein, ob du die zu erwartenden Belastungen tragen kannst und willst. Gerade während einer Therapie kann eine Beziehung auf eine harte Probe gestellt werden. Es kommen eine Menge Emotionen auf... Unsicherheiten... gewissermaßen beginnt man auch, sich neu zu definieren. Das ist für den Betroffenen und seine Umwelt meist eine harte Zeit. Und auch im Nachgang ist nicht auf eine kurzfristige Linderung zu hoffen. Das ist meist ein langwieriger Prozess und du musst da in dich hinein hören, ob du die absehbaren Frustrationen ertragen kannst und willst, dich da auch abgrenzen könntest.

    Ein Patentrezept, wie du nun mit der Situation umgehen sollst und willst, habe ich nicht parat. Das hängt ganz von der Situation und dem individuellen Gegenüber ab. Für wichtig halte ich da einfach Ehrlichkeit und mit den Gedanken bei sich bleiben. Soll heißen: Was willst du und wie würdest du es dir wünschen? :smiling_face:

    LG
    WbD

    Hi Quzen,

    da haben wir gewisse nicht von der Hand zu weisende Parallelen. Ich nehme privat eigentlich auch nur ungern Hilfe in Anspruch. Das zieht sich wie ein roter Faden durch meinen kompletten Alltag, von Banalitäten bis hin zu den größeren Dingen des Seins. Aber, das kann man lernen, und ich mache das seit ein paar Jährchen Stück für Stück, überwinde mich mal bewusst, jemand Kundigen zu fragen, anstatt selbst stundenlange Recherchen in Angriff zu nehmen, lasse auch mal Andere Teile meiner Einkäufe schleppen. :winking_face: Finde ich für mich persönlich wichtig, auch mal meine Hilfsbedürftigkeit bewusst wahrzunehmen und leben zu können. Mittlerweile fühle ich mich auch immer wohler damit.

    Zitat

    Ich komme recht souverän rüber und sehr selbstbewusst an sich.
    Ich denke das ich schon meine Meinungen vertrete, allerdings ist hinter der Fassade doch eine grosse Unsicherheit. Der Therapeut konnte es halt nicht sehen bzw hat sich von meinen Aussagen leiten lassen, wie gesagt ich kann nciht innerhalb weniger Wochen auf einer tiefen Ebene mit jedem sein :winking_face:

    Ja, so ein Therapeut ist auch nur ein normaler Mensch, und lässt sich dementsprechend ebenso leicht manipulieren, wenn man das möchte. Ich kenne die Situation auch, und brauche auch eine gehörige Zeit, um tatsächlich aufzutauen und mit jemandem warm zu werden. Heutzutage nehme ich das "Sich-Öffnen" bei Medizinern und Co. als bewussten Kraftakt in Angriff und gerade bei Therapeuten betrachte ich so etwas wie eine schonungslose Offenheit und Ehrlichkeit als persönliche, sportliche Herausforderung. Die Geschichte mit der Fassade ist mir auch mehr als vertraut. Ist oberflächlich betrachtet ein prima Schutzmechanismus, hat aber seine gehörigen Schattenseiten. Was machte für dich denn den Aufbau einer Solchigen erforderlich?

    Zum Thema Struktur und die ersten Anfänge finden hat der liebe Elefantenkopf ja eigentlich schon alles gesagt. Strukturen sind wichtig. Mir fällt das zwar auch äußerst schwer, mir die Einhaltung Selbiger abzunötigen, aber selbst schon grobe Strukturen führen zu überraschend positiven Effekten.
    Ich persönlich halte ja vor allem feste Schlafens- und Aufstehzeiten für äußerst wichtig. Das gibt dem Tag schon einmal einen gewissen Rahmen. Rausgehen ist mir auch wichtig... Licht, Natur soweit das möglich ist einmal pro Tag und sich selbst im Rahmen der Möglichkeiten gut bekochen. Das macht erst einmal schon einen gewaltigen Unterschied, finde ich. :smiling_face: Bei mir gibt's auch so einen "Quatsch" wie eine tägliche Tea-Time und seit einer ganzen Weile meditiere ich täglich.

    Prima finde ich, dass es bei dir mit dem Abi so gut läuft. Machst du dafür regelmäßig etwas? Solltest du dir vielleicht auch von anfang an angewöhnen, weil das hintenraus auf jeden Fall notwendig wird. Da sind wir mal wieder bei den lieben Strukturen.

    LG
    WbD

    Hallo Mialeelay und willkommen bei SuS,

    da hast du ja eine ganz schön lange Liste mit Medikamenten, und einige der von dir beschriebenen Symptome sind tatsächlich bekannte Nebenwirkungen von Präparaten die du nimmst, aber auch vom vielen Sitzen vor dem Rechner (hier vor allem die darmbezogenen Sachen, aber auch deine Knie- und Gelenkschmerzen). Machst du da einen Sport als Ausgleich und gehst regelmäßig an die frische Luft, an die Sonne? Bei uns Computerarbeitern ist das besonders wichtig, einerseits körperlich, andererseits aber auch in Sachen Licht. Wenn man nicht regelmäßig eine gewisse Dosis natürlichem Lichts bekommt, kommen einige neurologische Regelkreise auch aus dem Takt. Wenn du auf Lorazepam so paradox reagierst, solltest du das eventuell erst einmal völlig sein lassen, und das auf jeden Fall dem verschreibenden Arzt mitteilen, der hoffentlich ein Psychiater ist? Paradoxe Substanzwirkung ist hinsichtlich der Diagnostik wichtig. Das sollte unbedingt Beachtung finden.

    Darf ich fragen, was therapeutisch und diagnostisch bei dir schon passiert ist (Psychiater, Psychologen, Klinik)? Da wäre ein kurzer Abriss mal ganz schön.

    Wie lange täglich hängst du denn eigentlich vor dem PC?

    Liebe Grüße
    WbD

    Hi Marcel und willkommen bei SuS.

    Pickup kenne ich. Ich halte das Ganze allerdings für ein zweischneidiges Schwert. Das Problem hierbei ist, dass letztlich doch nur eine Fassade mit einer gewissen Außenwirkung aufgebaut wird, auch wenn die entsprechende Literatur etwas anderes propagieren mag. Soll heißen, dass die Veränderung der Lebensweise und auch der Push in Sachen positives Selbstempfinden von eher oberflächlicher und auf eine Weise auch künstlicher Natur sind. Erfahrungsgemäß bekommt da manch einer langfristig so etwas wie einen Rückschlag.

    Auf den ersten Blick habe ich so den Eindruck, als würde bei dir vieles stehen und fallen mit funktionierenden Beziehungen. Da würde ich gern einmal nachhaken, was du damit meinst, dass dir deine damalige Beziehung nicht genug vorkam? Du scheinst in dieser Zeit ja eigentlich relativ aufgeblüht zu sein?

    Was meinst du damit, dass dir der Therapeut zu lasch vorkam? Was hättest du dir von ihm eher gewünscht? Hast du die Therapie bis zum Ende durchgezogen?

    Zu deinem Entschluss dein Abi nachzuholen kann ich dich nur beglückwünschen. Ist sicher eine prima Investition in dich und deine Zukunft. So einen ähnlichen Cut habe ich vor ein paar Jährchen auch vollzogen, und mich hatte es damals auch erst mal wieder ein wenig aus der Bahn gehauen. Wie lange lebst du denn schon in Köln? Hast du da schon ein paar Freunde gefunden, mit denen du regelmäßig Kontakt pflegst? Wie läuft es denn in der Schule?

    Ich persönlich habe so den Eindruck, als rührten deine Probleme nicht allein vom Kiffen her, sicher wirkt selbiges aber noch als ein Verstärker und du könntest bestimmt davon profitieren den Konsum einzustellen. Wie siehst du das? Kennst du schon "Lass das Gras"? Vielleicht wäre das ja etwas für dich?

    Fragen über Fragen, ich weiß. :smiling_face:

    LG
    WbD

    Zitat

    muss ich (in meinem zustand) meinem therapeuten, erklären was für mich gut ist

    Das würde bedeuten, du wüsstest was für dich gut ist, und hättest letztlich kein Problem über das du hier schreiben könntest. :winking_face:

    Und, ich verstehe dich überhaupt nicht... entweder suchst du eine Anlaufstelle für deine Sorgen, oder eben nicht, weil ja alle nur unwissendes Palaver zu bieten haben. Dann gibt es keine Anlaufstelle für dich, weil du es ja ohnehin besser als die anderen weißt.

    Es ist ja schön, dass du uns an deinem Speiseplan teilhaben lässt, und noch viel schöner, dass es dir Freude bereitet hat. Der Sinnzusammenhang erschließt sich mir jetzt aber nicht so ganz.

    Zeit heilt eben nicht alle Wunden, dazu gehört auch eine gehörige Portion Wundpflege. :winking_face:

    Mein Eindruck ist, dass dein Problem nicht nur in der Glorifizierung der Droge besteht, die du jetzt krampfhaft probierst wegzubekommen, was nämlich nicht einfach so geht. Und um deine Boxer-Metapher aufzugreifen: Der Einzige, der sich hier die Hände verbindet, bist letztlich du selbst.

    Du fragst, wie du dein Probleme angehen könntest, ignorierst aber beständig meine Frage nach therapeutischer Unterstützung. Weil da läge nämlich ein wichtiger Ansatzpunkt.

    Du willst aber einfach direkt die Glorifizierung der Droge aus deinem Leben wegbekommen... dass ist so in etwa, als probiertest du das Symptom Kopfschmerzen bei einem Hirntumor mit Kopfschmerztabletten zu behandeln... offensichtlich sind ja die Schmerzen das Problem, aber nicht der Tumor.

    LG
    WbD

    Das ist auch keine gute Voraussetzung um sich wie du allein mit seinen Problemstellungen rumzuschlagen, finde ich. Andererseits, hättest du auf diese Weise auch genug Zeit übrig, um dich mal bei entsprechenden Hilfsangeboten umzusehen. :smiling_face:

    Wie schaut es denn mit der Therapie aus? Wann ist in der Ecke denn das letzte Mal etwas geschehen?

    Ich denke auch, dass sich der Besuch bei einem Therapeuten bezahlt machen würde. Einerseits bekommst du so in dein Leben einen wiederkehrenden Fixpunkt und zweitens kann dir ein Thera dem du vertraust auch auf vielen verschiedenen Ebenen dienen. Mein Therapeut damals war mir zeitweilig Ratgeber, zeitweilig einfach nur mein "seelischer Mülleimer" bei dem ich Dampf ablassen konnte, und zu anderen Zeiten wieder ein angenehmer Gesprächspartner bei eher philosophischen Themengebieten. Manchmal haben wir auch einfach nur so geplaudert. Aber, ein was habe ich immer noch stark im Gedächtnis: das Gefühl über die Zeit mehr und mehr aufzublühen, mich zu erden und in die rechte Richtung in die Spur zu kommen.

    LG
    WbD

    Zitat

    klitzekleiner Einspruch .....im Prinzip richtig, aber nicht das Öl ist das Problem, sondern die Feuchtigkeitscreme. Das Öl macht nur, daß die toten Schichten geschmeidig bleiben, die Feuchtigkeitscreme hingegen lagert sich an den untersten Schichten der obersten Hautschicht (der Epidermis) an und polstert dort mit Feuchtigkeit auf mit der Folge, daß die Haut keinen Impuls bekommt, Talg zu produzieren und eingene Feuchtigkeit in die Basalzellenschicht zu befördern.

    Den klitzekleinen Einspruch habe ich auch, obwohl das von dir Beschriebene vollkommen richtig ist. :smiling_face: Die feuchtigkeitskonservierende Wirkung wird aber auch durch den Ölfilm erzeugt, der die Verdunstung von Feuchtigkeit über die Haut eindämmt. Langfristig soll es auch hier angeblich zu einer Gewöhnung an die Feuchtigkeitsstauung und daraus resultierende Anpassung körpereigener Prozesse kommen, wovon auch die Lippen betroffen sein sollen.
    Je nach verwendeten Lippenstift, kann es im Gegenteil auch zu einer direkten Austrocknung der Haut kommen, die bloß durch die Schmierwirkung der Fette nicht auffällt, solang diese sich ausreichend auf der Haut befinden. Daher stellen sich vielleicht auch so schnell die "Entzugserscheinungen" ein. Gerade die Produkte der in den Sprachgebrauch synonymisch für Lippenpflegestifte eingegangenen Marke stehen bei Letzterem unter Verdacht.
    Mein Palaver basiert auf intensiver hypochondrischer Beschäftigung :grinning_squinting_face: mit einem kleinen Akneherd in meinem Gesicht und daraus erwachsene Hautarztbesuche und (erfolgloses) Herumexperimentieren mit diversen Cremes und Ölen. :dx::k:

    Ansonsten vollste Zustimmung, Ma'am. *salutiert* :winking_face:

    LG
    WbD

    Das Problem ist ja auch, dass die Dauerbenutzung fettender Cremes, Salben usw. zwangsläufig zu einer massiven Störung der hauteigenen Feuchtigkeitsregulation führt... Wer Lust auf extrem trockene, sich schuppig ablösende Gesichtshaut hat, möge sich nur einmal tagtäglich Öl in das Gesicht schmieren... dauert ein paar Wochen bis ein nachhaltig schadhafter Zustand erreicht ist, aber etliche Monate, bis sich das wieder auf einem normalen Niveau eingependelt hat. Ich kenne da auch ein paar Frauen, die sich durch die Verwendung von allerlei "Pflegeprodukten" eine extrem geschädigte Gesichtshaut herbeigecremt haben.

    Die Haut der Lippen sind auf Grund ihrer Beschaffenheit nun gegenüber Einflüssen von Außen äußerst reaktiv und eine Gewöhnung stellt sich hier besonders schnell ein. Das ist vor allem erst einmal ein physisches Schadbild, mit ziemlich unangenehmer Symptomatik, welches eine Entwöhnung so schwer werden lässt. Wenn du von deinem "Pflegestift" weg möchtest, wirst du dieses belastende Gefühl ein paar Tage leider durchstehen müssen, kannst dir aber für den Anfang eine gewisse Linderung durch eine fettfreie Creme reinweg auf Wasserbasis verschaffen (der örtliche Apotheker kann dir da versiert weiterhelfen und ein Produkt empfehlen, da sich diese auch schon seit Jahren mit "Drogeriegeschädigten" befassen), solltest aber darauf achten, auch von dieser Creme so schnell wie möglich wieder Abstand zu nehmen. Langfristiges Ziel kann nur der komplette Verzicht auf sämtliche "Pflegeprodukte" sein, weil deine Haut nun einmal schon ein Schadbild entwickelt hat, und sich das auch später wieder äußerst schnell einstellen wird, sowie du wieder mit entsprechenden Sachen rangehst.

    Vielleicht solltest du dir den nächsten Urlaub für dieses Unterfangen vormerken. Sinnvoll wäre es auf jeden Fall, einen Versuch noch vor dem Einsetzen des tiefsten Winters zu unternehmen, da die überaus trockene Heizungsluft die Problematik noch verstärken wird. Auf jeden Fall ist, wie .fibra schon schrieb, in dieser Zeit die ausreichende und kontinuierliche Zufuhr von ausreichend Flüssigkeit oberstes Gebot.

    Aber, ich an deiner Stelle, würde trotzdem mal einen Hautarzt zu Rate ziehen... der Besuch dort geht schnell und ist allemal günstiger als ein Jahresvorrat Lippen"balsam". :winking_face:

    LG
    WbD

    Hi dunge,

    stimmt, dass ist ein Aspekt den ich so nicht bedacht habe. So gesehen, kommt mir mein Beitrag reichlich naiv und oberflächlich, geprägt von einem gewissen "Zwangsoptimismus" vor.

    Zitat

    Das ist übrigens eine sehr verbreitete Meinung unter chronisch Kranken und Behinderten, wie zum Beispiel unter Schmerzpatienten.

    Das war mir so bisher überhaupt nicht bewusst, macht aber Sinn, wie du es erklärst. Darüber muss ich erst einmal nachdenken.

    Zitat

    Welche Realität. Deine? Meine? die von sonst jemanden?

    Zuallererst einmal die Meinige, weil ich für meinen Teil nur aus meiner persönlichen Realität heraus argumentieren kann, und nur hoffen kann, dass es mit der Realität eines anderen eine möglichst große Schnittmenge gibt, um mir überhaupt eine Verständigung zu ermöglichen. Aber, ich _muss_ auch an eine überindividuelle Realität glauben, die alle miteinander gemein haben, weil ich daraus eine gute Menge Optimismus ziehe, weil ich an Selbiger meine ganz persönliche Wahrnehmung relativieren kann: Ich kann noch jedem Menschen etwas Schönes abgewinnen, nur nicht demjenigen, den ich tagtäglich im Spiegel sehe... könnte ich mir jetzt nicht sagen, dass es wohl vermutlich an einer verschobenen Selbstwahrnehmung liegt, dies nur meine persönliche Wirklichkeit ist, die ich mir kreiere... naja, der Rest erklärt sich.

    LG
    WbD