Hallo Franz,
sorry, war in den letzten Tagen ziemlich mit mir beschäftigt und habe deinen Rat befolgt.
Ich habe jetzt einen Termin. Am 25.09. werde ich stationär in einer Klinik die auf die Themen Psychosomatik, Schmerz, Sucht, Angst und Depression spezialisiert ist, aufgenommen.
War ein bisschen tricky so schnell einen Aufnahmetermin zu bekommen, aber ich hab da etwas dramatisiert und schwupp es hat geklappt. Heute ist der 31. Tag meiner Abstinenz. Ich sitze hier mal wieder mit Schlaf und Nerventee vor meinem Rechner und bin jetzt ziemlich erleichtert, dass sich etwas tut. Zum Glück bin ich schon seit einem Monat clean, damit spare ich mir die Entgiftungsstation. Ich bin dann auf einer offenen Station untergebracht und es scheint hier von Sport über Gesprächstherapie, Gruppengespräche etc. ein großes Angebot zu geben. Du hast wohl vollkommen recht damit, dass ein Hausarzt wohl eher nicht dazu geeignet ist. Ich habe deshalb meinen Termin bei selbigen abgesagt und mich gleich an den Fachbereich gewandt.
Es ist schon wirklich sehr komisch aber von 9 Uhr -12 Uhr bin ich ein einziges Nervenbündel und vor Angst und Unruhe wie gelähmt. Am Nachmittag bin ich recht gut drauf und habe Selbstbewusstsein. Abends ab 21 Uhr bin ich wie erschlagen. Müde ohne Ende. Ich geh gegen halb zehn ins Bett und schlafe auch gut ein. Aber so gegen 0 Uhr liege ich wach und schlafe bis morgens nur sehr wenig bis gar nichts.
Ich habe eine Fitnessuhr mit Pulsmesser und Schlafüberwachung. Seit beinahe 3 Jahren trage ich die und meine Schlaflänge ist derzeit nicht mehr als maximal 4 Stunden. Die bezifferte Schlafqualität elendig schlecht. Antrieb etwas zu unternehmen habe ich so gut wie gar nicht. Ich bin daher froh, dass durch den Klinikaufenthalt wohl etwas mehr Druck kommen wird. So werde ich mich wohl kaum gegen den Sport und das Schwimmen wehren können und wollen.
Meine derzeitige Medikation wird überprüft und ich werde vermutlich, nach einer Diagnose, anders eingestellt werden. Ich hoffe aber noch immer, dass ich irgendwann einfach ein normales Leben ohne Medikamente und natürlich ohne das Scheiss Gras führen kann.
Jetzt steht mir noch eine belastende Sache bevor. Mein Sohn wird am nächsten Freitag 6 Jahre alt und naturgemäß freut der sich ohne Ende darauf. Ich kann allerdings nicht anwesend sein und muss ihm das irgendwie in den nächsten Tagen beibringen......
Zu deiner Frage, wo du mich damals betreut hast!? Es war das Programm von Quit the Shit oder Lass das Gras. 60 Tage mit der Option um 30 zu verlängern. Soweit ich noch weiß, war es im Mai 2012 und ich war während der 3 Monate auf Kos im Urlaub. Ich bin Vermögensberater bei einer Bank und meine Mutter war zu dieser Zeit an Krebs erkrankt. Ich wollte damals aufhören, um mich an die letzten Monate, die meine Mutter noch zu leben hatte, gut erinnern kann.
Du hast mir mit einigen Teerezepten zum Ausschwemmen und eben guten Tipps geholfen. Leider hat sich damals schon abgezeichnet, dass ich ein Schmerzproblem habe. Ich bekam anfänglich noch Tramadol verschrieben und du hast mich zu diesem Zeitpunkt schon vor Opioiden gewarnt.
Mehr kann ich nicht sagen.
Grüße