Beiträge von strider

    Das ergibt Sinn. So wirst du erstmal feststellen wo du stehst. Und andererseits nicht unvermittelt in einen schweren Entzug reinrauschen.

    Obwohl mir das mit den Huben fragwürdig vorkommt. Es gibt vermutlich solche und solche Huben. Ich kann mir vorstellen, die einen können doppelt so groß wie die anderen sein.

    Ein Dosierbecher, eine Spritze, oder Tropfenzählen käme mir aussagekräftiger vor.

    Bau das aus, mit dem du schon gute Erfahrungen gemacht hast.

    - Sport

    - Raus in die Natur

    - Zusammenschluss oder Aktivität mit Leuten, was du als aufbauend empfindest.

    - Tapetenwechsel

    - offen bleiben für andere Hobbies, Interessen, Aktivitäten und Leute, abseits von Substanzkonsum

    Wenn es auch nur eine vorübergehende Pause vom Kiffen ist - schaden kann es wohl nicht.

    0,4 Gramm am Tag und deutliche innere Tendenz zur Dosissteigerung, ist schon ein Wort. Das hört sich schon wie ein starker Anker im Alltag an. Also der Konsum freut dich, und sonst noch die Vorfreude auf den Konsum.

    Immerhin kriegst du überhaupt auch sonstige Aktivitäten gebacken.

    Ich war aber selber in so einer Situation, und ich glaube nicht, dass du jetzt viel mehr machen kannst, als du schon machst. Also überhaupt was anderes zu machen, und Pausen anzustreben. Letztendlich scheinst du das Kiffen aktuell zu brauchen.

    Was ist das mit dieser "Pause", wie kommst du auf diese Idee? Das Einzige was festzustehen scheint: Die Pause ist lästig, zum Glück vorübergehend, vielleicht besteht eine Hoffnung, sie komplett zu vermeiden, in jedem Fall darfst du nach diesem - furchtbaren - Abschnitt endlich wieder kiffen. Ach, wenn es doch nur endlich schon wieder so weit wäre, und diese Pause doch schon hinter dir läge.

    Ich weiß net, wie und warum überhaupt, das mit der Pause was werden soll.

    Trotzdem finde ich den Gedanken "interessant", dass du dich fragst, wie du dir mit irgendwelchen Ablenkungen eine Pause erleichtern könntest.

    In der Tat denke ich, dass es Sachen gibt, die für dich genauso interessant und wertvoll, oder besser gesagt erheblich interessanter und wertvoller als Kiffen sein können. Du bist aber nicht frei, diese zu entdecken und auszuleben, da das Kiffen dich massiv ablenkt und in seinen Bann gezogen hat.

    Aber du bist noch jung. Du wirst dich bestimmt noch wundern, was es im Leben alles zu erleben gibt. Sei gespannt, wo du in etlichen Jahren stehst. Wenn du diese Krücke jetzt brauchst, dann ist das so. Die wirst du wohl abwerfen, wenn es an der Zeit ist.

    Aufhören mir Rauchen ging für mich, indem mir die Augen geöffnet wurden über die Schäden des Rauchens:

    - Immer Fiepen in den Bronchien, so dass ich in der Stille vom eigenen Atem gestört wurde (!), z.B. beim Einschlafen

    - Sodbrennen

    - Kurzatmigkeit

    - Mach mal Ultraschall der Halsschlagader, ob du schon Arteriosklerose hast

    - Arteriosklerose setzt auch gleichzeitig in den Herzkranzgefäßen und Beckengefäßen (schlechtere Erektionsfäigkeit) an, ist es im Hals, ist es auch schon an den anderen beiden Stellen

    - Räusperst du dich noch, oder hat der Schleim schon vor Jahren aufgehört, nach oben abtransportiert zu werden? Dann sind schon die Flimmerhärchen abgestorben, deren Zellen vollständig in Plattenepithel umgewandelt (Narbengewebe), was mit erhöhtem Krebsrisiko einhergeht

    - Rauchen bedeutet eine ellenlange Liste verschiedene Arten Giftstoffe im Blut, die allerlei Schäden und Krebsrisiko bedeuten, z.B. Blasenkrebsrisiko

    - Selbstredend bedeutet größere Mengen Kondensat in der Lunge Lungenkrebsrisiko

    Die schweren Folgen des Rauchens fangen endgültig nach 20 Jahren mit einer Packung am Tag an. Da braucht man sich nichts vor machen.

    Augen auf machen.

    Was ist jetzt wichtiger? Atmen können? Vielleicht seinen Sport machen zu können?

    Oder dieses "Genuss-"mittel?

    Triff deine Wahl, lebe damit. Aber man soll sich nichts vormachen und den Kopf in den Sand stecken.

    Ich wollte seit Jahren aufhören, hatte es auch schon versucht und einige Monate durchgehalten.

    Mir ging es vom Rauchen schlecht, ich litt bereits unter einigen der oben genannten Qualen. Eines Tages wusste ich plötzlich: Das ist der Tag, Ende mit diesem Schmutz.

    Die ersten Wochen war es komisch. Ich kann mich ab dem ersten Tag nie mehr erinnern, jemals nochmal das Gefühl gehabt zu haben, eine Zigarette zu "brauchen". Nur mit geringen Rückfallimpulsen hatte ich zu schaffen. Ich war sehr zügig, und bin noch froh, von dieser entsetzlichen Pest frei zu sein, und die klare Luft zu atmen.

    Bei mir war es höchste Eisenbahn. Es wäre viel besser gewesen, fünf Jahre früher aufzuhören! Aber besser spät als nie.

    Am besten war, dass ich mich etwas erholte, das Fiepen in der Lunge hörte bald auf. aber was zerstört ist an Gewebe, das kann man nicht mehr wieder gutmachen. aber man kann aufhören den Rest seiner kostbaren Gewebe auch noch zu vernichten. Bei mir hat sich schon Kondensat in der Lunge abgebaut! Ein sehr angenehmes Wissen!

    Zugenommen habe ich danach etwas, aber das bekomme ich nach einigen Jahren auch in den Griff. Und lieber etwas Speck, als sich komplett den Ast abzusägen, auf dem man sitzt. Wir müssen früh genug über die Wupper gehen.

    So grandios ist das Rauchen nun auch wieder nicht.

    Also hast du innerhalb von zwei Wochen von 5000 mg Tramadol auf 1000 mg Tramadol am Tag reduziert ohne jetzt große Probleme zu haben.

    Das erstaunt mich.

    Trotzdem sei auf der Hut, ob heftige Reaktionen kommen. Hattest du die Krampfanfälle bei maximalen Dosen, durchschnittlichen Dosen, oder als du unterdosiert warst?

    Du kommst von einer Maximaldosierung. Da könnte es sein, dass du im Körper noch große Reserven an Wirkstoffen hast (normalerweise ist die Halbwertzeit von Tramadol aber nur 6 h, trotzdem kann es je nach Opioid sein, dass irgendwelche Reserven eingelagert sind, oder wirksame Abbauprodukte rumschwirren). Selbst falls du jetzt die 1000 mg am Tag beibehältst, halte ich es für denkbar, dass du in den kommenden Tagen oder Wochen in einen merklichen Entzug reinkommst. Wenn ich mich da nicht täusche.

    In niedrigeren Dosierungen kann sich der Körper dann auch ziemlich festkrallen, am restlich verfügbaren Stoff.

    Wenn es bei dir alles zehnmal schneller und auch einfacher geht, als ich geschätzt habe, dann wäre es ja gut.

    Jeder hat etwas andere Leidensfähigkeit. Auch die Opiate sind alle etwas unterschiedlich.

    Tatsache ist, wenn man reduziert, ohne sich an den neuen stand zu gewöhnen, und weiterreduziert, und das auch noch von einer Riesendosis, dann wird der Entzug schwerer. Ich habe mal versucht in den typischen zwei Wochen von Methadon zu entgiften, das war in meiner damaligen Situation für mich unschaffbar.

    Wenn man immer 10 % von der letzten Dosis reduziert, und sich eine Woche an den neuen Stand gewöhnt, dann kommt an Entzugserscheinungen wenig an (wenn man es langsam genug macht: praktisch gar nichts mehr). Deswegen bin ich ein großer Anhänger der Methode "Ausschleichen" geworden. Aber das dauert eben. Zwei, drei Monate, aber von einer niedrigen Dosis kommend. Natürlich ist das krankenkassenmäßig ein bedrohlicher Kostenfaktor, wenn Entgiftungen plötzlich fünf Mal so lange dauern sollten, als üblich. Deshalb wird das wohl auch nie Standard werden.

    Mit einer konsequenten Planeinhaltung kann man sich aber ohne viel was abdosieren, wie beschrieben. Ob das für dich machbar ist (Eigendisziplin, genug verfügbares Tramal) kannst nur du beurteilen.

    Selbst wenn du es schnell machst, dann rate ich, Stufen einzuziehen, wo du wochenlang die Dosis hältst. Bis du keinen Entzug mehr spürst, und dann ruhig noch mehrere Tage.

    Und dann wieder hinein ins Vergnügen... Bis zur nächsten "Erholungsstufe".

    So wird es vielleicht jedenfalls mal kein Sturz in eine am Ende noch viele Wochen dauernde vergleichsweise schwere und sehr unangenehme Entzugssymptomatik.

    Wenn man täglich abdosiert, ohne dass der Körper sich an die geringere Dosierung gewöhnt, dann wird der Entzugsstress immer mehr.

    Mach mal eine Pause. Bleib auf der aktuellen Dosis eine Woche, schau, ob du dann überhaupt normal bist. Sonst bleib so lange dort, bis du normal geworden bist.

    Dann geh weiter mit der Abdosierung.

    Das ist ein schonender Entzug, mit dem man bei klaren Sinnen von dem Zeug wegkommt.

    Die harte Tour lässt dich in einem lang anhaltenden schweren Leidenszustand zurück. Wenn du die Disziplin und Leidensfähigkeit besitzt, dann geht es auch so.

    Manche sagen ja, ein Entzug muss weh tun, damit man es lernt. Ich halte dies Argumentation aber für Humbug. Da so eine vorhersehbare schwere Krise das Rückfallrisiko meiner Meinung nach erheblich erhöhen sollte.

    Außerdem stellt man, wenn man sich von dem Suchtmittel löst, sein Leben auf einigen Ebenen zu einem gewissen Grad um. Der ganze Mensch braucht es doch, sich irgendwie an die neuen Zustände langsam zu gewöhnen. Kalter oder schneller Entzug ist wie von Null auf Hundert in 0,5 Sekunden. Ich meine man muss da Sorgen haben, dass es einen nicht zerreißt bei der Beschleunigung.

    Es hat Vorteile und Nachteile, in eine Einrichtung zu gehen.

    Vorteil:

    Man kommt aus dieser Tretmühle Schule raus, wo gefordert wird, das Lernpensum zu schaffen, und sich dabei noch in der Gruppe der Halbstarken zu behaupten. Auch jedes Zuhause kann Schwierigkeiten mit sich bringen, die größer oder kleiner sein können. Bei mir zuhause gab es zum Beispiel viel Spannungen zwischen den Eltern. Was gestresst hat.

    Nachteil:

    Man weiß nicht, wie es in der Einrichtung ist. Dort kann es negativere oder positivere Zufälle geben, die viel ausmachen. z.B. wie man sich mit Therapeut und Gruppe versteht. Und ob eine günstige Gruppendynamik herrscht, oder mehr destruktiv, z.B. ob Drogen im Haus sind, extrem negativ oder aggressiv gestimmte Leute da sind.

    Du musst nicht weiter wissen. Du bist jetzt 19 Jahre.

    Die ganzen Gegebenheiten, in die du reingeworfen wurdest, die hast du dir nie ausgesucht, dafür kannst du nicht verantwortlich gemacht werden.

    Entspann dich.

    Das Umfeld, deine Gefühle, Ideen, die Anforderungen die man an dich stellt, die Hilfen, die man dir gibt: versuch mal das wahrzunehmen. Lerne, deine Situation und dich selbst wahrzunehmen. Was Leute von dir wollen, und warum. Was du fühlst. Was du willst, was du wollen willst, was nicht.

    Vielleicht ist es auch leer, wo du jetzt drin bist. Das gehört zum Leben dazu. Wenn du Leere fühlst, dann spürst du das Bedürfnis nach Sinn oder Erfüllung. Das ist vollkommen berechtigt, und sogar gut, auch wenn es schmerzhaft ist.

    Dann kannst du lernen, was du brauchst und später wie du Leere füllen willst und kannst. Und wie nicht.

    Vielleicht schaffst du es nicht, das musst du auch nicht. Schon gar nicht heute und nächsten Monat. Überleg doch erst mal, jahrelang, was du überhaupt schaffen willst. Was deine Ziele sein sollen.

    Du willst vorgestern genommen haben, was du als 1000 Tropfen Tramadol bezeichnest.

    Ich kann kaum glauben, wie jemand so riesige Mengen Tramal beschaffen soll.

    Das wären 50 ml am Tag. Bei 100 mg Tramadol pro ml sind das 5 Gramm Tramadol Reinsubstanz. Entspricht etwa 500 mg Morphium.

    Du bist maximal aufdosiert. So etwas wie Ausstieg aus der Opiatsucht gibt es für dich aktuell nicht. Es sei denn, du lässt dich ins Koma legen.

    Ermittle erstmal, wieviel Tropfen du genau nimmst, um ganz normal zu sein. Vielleicht wären das demnach aktuell 40 ml. Davon ausgehend machst du deine Planung.

    2018 solltest du nutzen, dich herunterzudosieren.

    2019 im Frühjahr oder Sommer kannst du den Ausstieg planen.

    Ich würde raten, einen Plan zu machen, ausgehend von deiner realen aktuellen Dosis, dann erst ml abmessen, am Ende Tropfen zählen.

    Jede Kalenderwoche 10 % reduzieren. Oder alle fünf Tage, aber nicht schneller.

    Begib dich in Behandlung, du benötigst hier ein fest strukturiertes Vorgehen, Kontrolle, langen Atem, wie immer man es nennen will.

    Ich will aus dem svv raus kommen was wahrscheinlich nicht klappt da ich eine Borderline Persönlichkeitsstörung habe

    Weder mit Borderline noch mit selbstverletzendem Verhalten habe ich Erfahrungen.
    Deswegen kann ich dir nichts Spezifisches raten.

    Warum du nicht mehr raus kommst, diese und ähnliche Fragen erlerne, dir selbst zu beantworten. In den kommenden Monaten, vielleicht sogar Jahren. Denn so lange dauert es wohl oft, (sich) besser zu verstehen.

    Du leidest scheinbar unter einem Gefühl der Last und Überforderung. Ich bezweifle, dass dir das von außen gänzlich abgenommen werden kann.

    Wie gesagt, du bist noch nicht so erfahren. Ich meine, dass du Jahre brauchst, dich besser zu verstehen, und auch Stellung zu beziehen, zu der Welt, in die du hinein geboren wurdest.

    Ich stelle mal die Behauptung auf, dass du schon das selbstverletzende Verhalten überwinden kannst, auch wenn du mit einer Borderlinestörung und sonstigen Komplikationen zu tun hast.

    Sicher gibt es sogar viele Wege, durch die du weiterkommst. Lebenswege, die nicht in zwei Wochen gewählt und gelebt werden.

    Was macht dir gerade Druck, und was scheint dir so belastend?

    Gehst du bald in die Klinik, was steht gerade an? Was ist deine Alltagssituation?

    Vom Hörensagen ist der Benzodiazepinentzug richtig gefährlich. Es drohen Krampfanfälle, die lebensgefährlich verlaufen können.

    Benzodiazepine finde ich eh die Hölle, also ich rede jetzt von hartem Missbrauch, nicht therapeutische Anwendung. Kenne nichts, was einen so zu einem ferngesteuerten Zombi machen kann.

    So einen kalten Entzug von Benzos hätt' ich nie gemacht und muss man wohl auch abraten davon. Eher langwierig und konsequent ausschleichen. Nicht innerhalb von Tagen, sondern Monaten.

    Grüße ins schöne Hannover und viel Erfolg und Glück weiterhin.

    Den Schein wirst du nicht viel länger wahren können. Sich zahnärztlich selber versorgen oder gar nicht versorgen muss man schon sehr wollen... Willst du das? Wenn du ein Loch im Gaumen kriegst, willst du das dann so lassen?

    Diese Entscheidungen wirst du treffen.

    Wenn du aus dieser Nummer rauskommst, dann mit großem Schaden jetzt. Alternativ bestenfalls mit sehr viel größerem Schaden in ein paar Jahren.

    Man könnte auch sagen, jetzt sind dir von den Fellen die Hälfte weggeschwommen, demnächst bleiben halt nur ein, zwei, oder gar keins mehr.

    Entweder steh zu deiner Lage, arbeite an dir und besiege diese Sucht, oder bleib beim Koks und akzeptiere deinen körperlichen Verfall, umarme die schweren Folgen, die angefangen haben, einzusetzen. Auch dann wirst du übrigens dazu stehen müssen.

    Hinausschieben, Augenzumachen, Weglaufen, ja kann man noch kurze Zeit. Ist aber de facto nichts anderes wie die gerade genannte zweite Option.

    Oh, du bist wirklich recht jung. Eigentlich bist du in dem Alter voller Kraft und Tatendrang und zu jung um so schlaff abzugammeln, das geht doch mit 80 auch noch.

    Ich finde es besser, dass du auf Subutex bist, als auf Methadon oder Heroin, weil man damit etwas aktivierbarer ist. Aber letztendlich ist es doch ein Bleistiefel, und man ist stets an die Vergabe angekettet. Immer am Schwitzen, immer Schwächegefühle. Immer leicht bedröhnt nach der Tablette.

    Von den Drogen wegzukommen kann schon lang und aufwändig sein. Und deine Ängste nehmen auch nicht gerade ab, sondern du wirst durchaus mit Dünnhäutigkeit zu kämpfen haben, wenn du aufhörst mit Opiaten. Aber das ist etwas, womit man umzugehen hat, und auch irgendwie umgehen kann und wird.

    Wie hast du dich in den letzten Paar Monaten entwickelt?

    Ich finde wirklich, dass Sport in der Natur ein Riesenmotivator sein kann, und auch eine Möglichkeit, sozialem Stress zu entfliehen, aber auch zu zweit oder in einer ausgewählten Gruppe aktiv zu sein.

    Meine Güte, mit 23 ist man ja halb feucht hinter den Ohren noch. In 10 Jahren kannst du lange clean sein, und mit beiden Beinen im Leben stehen, und noch ein langes und aktives Leben vor dir haben.

    Fang mal an, Sachen zu machen, und zu entdecken die dich erfreuen könnten. Und dann mal sehen, ob und wie du dich von den Drogen abnabeln kannst, um freier zu agieren, und dich auszuleben.

    Für mich hörst du dich nicht an, als ob du in der Verfassung bist, gerade deinen Realabschluss zu machen.

    Ich finde es gut, dass du stationär wohin gehst.

    Du bist einfach zu jung, das ist ein Problem. Keine Erfahrung, keine Menschenkenntnis, versteht sich noch nicht selber richtig.

    Wo willst du denn raus kommen? Warum willst du dich jemand anvertrauen? Was hast du alles aufgegeben?

    Wenn du nicht weißt, wie du weitermachen sollst, dann mach halt erstmal Pause. Setz dich nicht unter Druck, lass dich von niemanden vollabern, manipulieren und unter Druck setzen. Hol dir Hilfe, hol dir Schutz.

    Atme erst mal durch. Wenn das jetzt nicht geht, dann mach das es geht.

    Lass dich erst mal krank schreiben, bevor du in der Schule hockst, und absolut nicht mehr klar kommst.

    Wenn dich deine Eltern zu Hause stressen, frag deine Großeltern ob sie dich aufnehmen, sonstwas.

    Wichtig ist, dass du mal durchatmest, und Kameraden findest, die dich verstehen, mit denen du reden kannst. Die auch so sind wie du. Und dich als Geprächspartner akzeptieren, so wie du bist, mit allen Macken.

    Du musst nicht alles mitmachen, was von dir gefordert wird, du musst nicht so sein, wie die Mehrheit. Wenn du nicht so angenommen wirst wie du bist, dann kann das sehr wohl auch das Problem deines Umfelds sein, jedenfalls ist das längst nicht in jedem Fall der Fehler nur alleine von einem selbst. Die Welt ist eh verrückt.

    An sich funktioniert ja manches alltägliches ganz gut. Ich vermute, dass die Aggressivität vom Absetzen überschießt.

    Ich wüsste aber an dem Punkt nicht definitiv, was ich jetzt raten müsste. Einfach unbegrenzt weiterkiffen, Aufhören fordern, Umorganisieren, Trennen.

    Das sollte systematisch aufgearbeitet werden, Drogenfrage, Beziehungsaspekt. Unter persönlicher Beteiligung von beiden, auch die des Partners. Um sich konkret über die sinnvollen und realistischen Handlungsoptionen in dieser Krise unzweifelhaft klar zu werden, und eine der richtigeren Optionen wählen zu können.

    Mit Bedürfnisse meine ich ob die Beziehung auch in dieser schwierigen Situation ein Geben und Nehmen ist. Also ihr gegenseitig vom Partner was kriegt, Geld, Hilfe, Freiraum, Entlastung, Bestätigung, Lob, Dank, Zuhören, gekocht, irgendwas.

    Du zeichnest hier ein Bild, dass du grossteils aktuell dich auf den Partner einzustellen hast, eventuell selber ausbrennst. Falls der Eindruck treffend wäre, dann muss allen klar sein, dass das kein gesunder Dauerzustand wäre.

    Wie Sch...e sollte man sich nicht behandeln lassen, dazu würde ich jedenfalls keinem raten.

    Auch Verständnis gibt man freiwillig, und in einer Beziehung wechselseitig. Ansonsten bin ich für Auge um Auge, Zahn um Zahn, weil ich das für gesünder halte, als alles zu schlucken und in sich reinzufressen.

    Der Punkt ist: du sagst selber, dass du ihm eine klare Ansage gemacht hast. Warum hast du diese klare Ansage so gemacht? Impulsiv? Oder aus gut überlegten Gründen?

    Deine Grenzen klar aufzuzeigen - vorab - kann eigentlich nur dazu führen, hinterher sich auch zu behaupten.

    Zumal wenn so ein von dir gefühltes Gefälle von Leiden in der Beziehung herrscht.

    Du brauchst hervorragende Gründe, finde ich, um ihm in dieser Situation nicht die angekündigte Konsequenz zu ziehen.

    Jedenfalls nicht "Beruhig dich & versteh mich & weiter wie bisher". Das ist wenig, nichts, genau genommen. Irgendwo solltest du darüber nachdenken, wie du bestimmte begründete Überzeugungen von dir jetzt verteidigst und behauptest.

    Das ist jedenfalls meine Meinung aus der Ferne.

    Dass jeder neue Entzug schlimmer wäre als der vorige, davon weiß ich nichts.

    Die Frage ist, ob das ein Misserfolg auf dem (vielleicht langen, gewundenen) Weg in die Abstinenz ist. Warum auch immer.

    Oder ob es eine Rückkehr bis auf weiteres in den Hafen des Kiffens ankündigt. Warum auch immer.

    Jeder von euch muss wohl für sich zu einem Teil selbsständig bestimmen, was er will und was auch geht.