Beiträge von Rabert

    Der Terminservice läuft doch mittlerweile über die KV, oder? Das bekomme ich schon hin, werde jetzt nochmal zugelassene Therapeuten in meiner Nähe anrufen bzw auf den Anrufbeantworter quatschen. Schadet ja nicht!

    Ja, über die Kassenärztlichen Vereinigungen der jeweiligen Länder. Hier findest du die jeweilige Telefonnummer für dein Bundesland:


    Schneller Termin beim Facharzt | Interaktive Deutschlandkarte.

    Das Problem ist, dass man sich da zwar manchmal den Ort aussuchen kann, wo man hinfahren kann/möchte, aber niemals den Arzt bzw. die Ärztin. Aber besser ein unbekannter Arzt als gar kein Arzt, wenn man denn tatsächlich einen braucht. Ich habe den Terminservice schon ein paar Mal in Anspruch genommen und hatte bislang keine Probleme. Ich bin aber auch ein ebenso anspruchsloser wie pflegeleichter Patient.

    Denk dran, dass du für den Terminservice so eine spezielle Nummer vom Arzt brauchst, die er auf die Überweisung aufklebt. Die musst du dem Terminservice nennen, ohne diese Nummer kein Termin.

    Ich freue mich sehr, dass du in deinem Umfeld Verständnis findest und von ihm aufgefangen wirst. Das hat nicht jeder. Das ist es in der Tat, worauf es ankommt. Wie heißt es so schön, nur das, was man nicht zählen kann, zählt wirklich!

    Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Entscheidung mit dem Rauchen - von was auch immer - aufzuhören! Vor allem aber Chapeau!, dass du das bislang trotz aller Schwierigkeiten durchgezogen hast. Das schafft nun wirklich nicht jeder!

    Du leidest im Moment heftig an Depressionen. Dies zu behandeln und zu bekämpfen sollte deine erste Priorität sein. Suche dir einen Facharzt, Hausärzte sind damit fast immer überfordert. Lass dir über den Terminservice der Krankenkassen einen Termin geben, solltest du nicht über deinen Hausarzt zeitnah an einen Psychologen oder Psychotherapeuten vermittelt werden können. Warte nicht länger damit, du brauchst m.E. ziemlich schnell kompetente Hilfe.

    Dass diese Depressionen dazu führen, dass du die Realität verzerrt wahrnimmst, weist du wahrscheinlich selbst. Du bist nun ständig auf der Suche nach Katastrophen und Negativem und findest dies auch überall, weil du es so willst und alles entsprechend bewertest. Dies zu wissen, hilft leider meistens nicht viel. Es ist gut, dass du Freunde und Familie hast. Wenn du dich ihnen öffnest, können sie dir vielleicht auch eine große Hilfe sein.

    Wer nicht wählen geht wählt rechts wurde gestern ja eindrucksvoll widerlegt.

    Ganz im Gegenteil. Eben weil die Wahlbeteiligung so hoch war, war der Erfolg der Rechten nicht so hoch wie allseits befürchtet.

    Der grosse Gewinner leider die Grünen, an ihre Klimakampagne glauben wohl mehr als angenommen.

    Bei immer mehr Menschen scheint sich Vernunft durchzusetzen. Tatsache ist, dass die Grünen bei allen unter 60 (also bei der im Allgemeinen arbeitenden Bevölkerung) nun die stärkste Partei ist. Und bei den ganz Jungen unter 30 sogar stärker als die CDU/CSU, SPD und FDP zusammengenommen. Das ist kein Zufall.

    Einen weiteren großen Verlierer gibt es noch und das ist gut so, die Linken.

    Die Linke hat verloren, leider. Es wird mir ewig ein Rätsel bleiben, wie die Opfer des Neoliberalismus eine braun angestrichene neoliberale Partei als ihren Retter ansehen können, anstatt auf die Partei zu blicken, die schon immer die Interessen der Arbeiter und Geringverdiener in ihrem politischen Programm hatten.

    Upps...ne doch...alles im grünen Bereich =)

    Sehe ich letzendlich auch so ... allerdings aus ganz anderen, quasi gegensätzlichen, Gründen. :18:

    Grany, du hast die Beiträge von Erbsbohne schon gelesen, oder? Ich mache keine Ferndiagnosen, ich reagiere auf eine schriftliche Bitte um Hilfe und teile meine persönlichen Erfahrungen. Ich schreibe auch dazu, woher ich meine Erfahrungen habe und womit ich sie begründe, damit jeder sie in den für sich selbst relevanten Kontext stellen und beurteilen kann. Das hier ist ein Selbsthilfeforum, keine Fachkonferenz von Therapeuten, und das weiß jeder, der hier mitliest.

    Ich habe Quellen angegeben, damit Mitleser die Gelegenheit haben, sich mit dem Thema auseinander zu setzen und sich selbst ein Bild zu machen. Und um zu belegen, dass ich mich (zufällig und aus persönlicher Betroffenheit) gründlich informiert hatte, bevor ich hier diesen Beitrag veröffentlichte. Diese Quellen sind bewusst vielfältig ausgewählt, populärwissenschaftlich, wissenschaftlich und literarisch. Ich habe viel mehr gelesen und die Quellenverzeichnisse bei Wikipedia und im Fachbuch geben einen Eindruck davon, dass man sich in der Wissenschaft mit diesen Fragen ernsthaft auseinander setzt. Was mich aber jetzt doch interessieren würde ist, inwiefern die von mir genannten Quellen mit dem geschilderten Fall nichts oder nur am Rande etwas zu tun haben sollen. Kannst du das mal kurz ausführen? (Ich nehme ja jetzt mal an, dass du sie gelesen hast, wenn du das so behauptest.) Oder möchtest du behaupten, dass es - im Gegensatz zu den Erkenntnissen von Barry, Kerig und Stellwagen - Eigenschaften wie Narzissmus, Machiavellismus oder Psychopathie bei Kindern oder Jugendlichen nicht gibt? Auf die Belege dafür wäre ich gespannt.

    Erklär doch mal, wie dein Beitrag Erbsbohne, ihrem Sohn oder dem Enkel helfen kann. Ich bin überzeugt, nach dem was ich von Erbsbohne gelesen habe und was ich über derartige Konstellationen bisher gelernt habe, dass allen Drei nur geholfen werden kann, wenn der Enkel möglichst bald in eine Umgebung gebracht wird, in der er eine professionelle, langfristige und nachhaltige Hilfe bekommen kann - und in der er sich ihr nicht entziehen kann. Das ist und bleibt meine unmaßgebliche Antwort auf die Frage von Erbsbohne.

    Ich denke, ich kann jetzt sagen, dass die Entzugserscheinungen vorbei sind. Hat so ziemlich genau 2 Wochen gedauert.

    Ich hatte glücklicherweise keinen Suchtdruck, aber fast zwei Wochen lang ziemlich starke und teilweise sehr unangenehme physische Entzugserscheinungen. Das eigentliche Problem war, dass ich damit überhaupt nicht gerechnet hatte und mich das vollkommen unvorbereitet traf. Die größte Hilfe war, dass ich das nicht alleine durchstehen musste, sondern meine Familie an meiner Seite war.

    Leider habe ich mir während des Entzuges eine Infektion eingefangen. Menschen die an einem Multiplen Myelom leiden sterben früher oder später an den Folgen einer einfachen Infektion, falls sie die eigentliche(n) Krebsbehandlung(en) überleben. Das ist ungefähr so wie es früher bei Aids war. Das ist noch ein Grund warum ich es mir gut überlegen werde, noch weiter zu reduzieren. Denn es scheint so, als würde mein bereits schwer angeschlagenes Immunsystem durch den Entzug nochmals weiter angegriffen und geschwächt und mich der Entzug zu einem noch wehrloseren Opfer für Viren, Bakterien und Pilzen aller Art machen.

    Zumindest werde ich die nächste Reduzierung, wenn sie denn stattfinden wird, besser vorbereiten. Ich bin jetzt gewarnt.

    ... und hier noch ein Thread, dieser über meine Erfahrungen mit dem Hydromorphonentzug, den ich jetzt gerade hinter mich gebracht habe: Hydromorphon, ohne Klinik, ohne Substitution.

    Ich hatte glücklicherweise keinen Suchtdruck, aber fast zwei Wochen lang ziemlich starke und teilweise sehr unangenehme physische Entzugserscheinungen. Das eigentliche Problem war, dass ich damit überhaupt nicht gerechnet hatte und mich das vollkommen unvorbereitet traf. Die größte Hilfe war, dass ich das nicht alleine durchstehen musste, sondern meine Familie an meiner Seite war.

    Ich habe keine Ahnung welche Probleme ein Suchtdruck mit sich bringen kann, aber die physischen Erscheinungen - so unangenehm sie sind - kann man durchstehen und gehen auch wieder vorbei. Bei mir hat es etwa 2 Wochen gedauert.

    Die (noch)Lebensgefährtin meines Bruders (er zieht gerade bei ihr aus) hat eine Tochter, die die gleiche Entwicklung zu nehmen scheint. Sie ist zwar erst 10, aber der Weg, den sie eingeschlagen hat, ist bereits deutlich sichtbar. Mein Bruder zieht vor allem wegen dieser Tochter aus, weil er sich nicht länger von ihr terrorisieren lassen und seinen 7jährigen Sohn vor ihr schützen will (die Lebensgefährtin gehört auch zur Fraktion der Nichterzieher und maßregelt grundsätzlich nicht). Deshalb hatte ich mich in den vergangenen Monaten etwas ausführlicher mit dieser Problematik beschäftigt.

    Daher möchte ich zunächst drei Quellen empfehlen:

    1. Wikipedia: Die Dunkle Triade (https://de.wikipedia.org/wiki/dunkle_triade)

    2. Sachbuch: Narcissim and Machiavellianism in Youth (Narcissim and Machiavellianism in Youth: Amazon.de: Christopher T. Barry, Patricia K. Kerig, Kurt K. Stellwagen: Fremdsprachige Bücher)

    3. Literatur: Doris Lessing, Das Fünfte Kind (https://de.wikipedia.org/wiki/das_f%c3%bcnfte_kind)

    Was ich gelernt habe? Entweder wird dein Sohn den Enkel los, oder der Enkel wird ihn zerstören. Der Enkel gehört in eine intensive sozial-psychiatrische Einrichtung die speziell darauf eingerichtet ist, solche Fälle langfristig zu betreuen. Solange er noch unter 18 ist, können die Eltern, gegebenenfalls mit Unterstützung des Jugendamtes oder des Gerichts, ihn einweisen lassen. Danach wird dies früher oder später die Justiz übernehmen.

    Es gibt böse Menschen, für die es keine Hoffnung auf Besserung gibt. Warum es sie gibt, woran das liegt ist genauso ungewiss wie die Antwort auf die Frage, warum ich Krebs bekomme und mein Nachbar, der raucht, trinkt und sich ungesund ernährt, eben nicht. Das ist wie Seelenkrebs.

    ...da er sowieso im Moment nicht weis wohin mit seiner Situation.

    Ich sehe das etwas anders. Er weiß ziemlich genau was er will. Er will kiffen, er will zocken, er will Party, er will Sex. Auf alles andere hat er keinen Bock, schonmal gar nicht auf eine "Beziehung". So was macht nämlich Arbeit.


    Tu dir selbst einen Gefallen und schreib ihn ab. Kennst du das Prinzip der verzögerten Gratifikation? Du verzichtest im Jetzt um in der Zukunft eine umso größere Belohnung zu erhalten. Der momentane Verzicht ist für dich nicht einfach, aber du kannst darauf bauen, dass du in Zukunft jemanden finden wirst, der tatsächlich eine Beziehung mit dir haben will. Und - damit du dann nicht das dritte Mal auf die Nase fällst - ändere deine Strategie der Partnerwahl: suche dir den nächsten Freund doch mal im wirklichen Leben, nicht im Internet!

    Ich kann es mir nicht vorstellen, dass es für solche Fälle keine kostenlosen Lösungen gibt. Aber eines erscheint mir sicher - der Enkel muss da raus, sonst zerstört er die Existenz seiner Familie. Er ist 15, der kann sich nicht um irgendwelche Papiere kümmern, das müssen schon die Eltern machen. Wenn beide das Sorgerecht haben, würde ich an Stelle deines Sohnes das Thema mal an die Mutter delegieren, wenn meine Optionen ausgeschöpft sind. Sorgerecht heißt auch Sorgepflicht. Bei uns in der Gegend gibt es eine Stelle im Jugendamt, die in solchen Situationen kostenlos berät und soviel ich weiß auch ein paar Optionen anbieten kann.

    Zumindest solltest das mal wirklich genau durchdenken, vermutlich kommst du doch auch nicht ohne Schmerzmittel in Zukunft aus, oder?

    Das ist es ja bei mir eigentlich auch was ich austesten möchte - ob meine vier gebrochenen Wirbel das Schmerzmittel noch brauchen oder nicht. Ich bin ja jetzt mittlerweile fast 2 Wochen bei 2x 4mg, und einen wesentlichen Unterschied merke ich derzeit noch nicht. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass sich das nach einiger Zeit wieder etwas anders darstellt. Ich beobachte das jetzt erstmal.

    Der Entzug ist jetzt wohl vorbei. Mein Körper fühlt sich zwar wie gerädert an, aber das ist so ziemlich alles, was von der Sache bislang übriggeblieben ist. Die aktuelle Übelkeit wird vom Antibiotikum sein, ich habe schon immer Probleme damit gehabt. Vor drei Jahren war ich von 360 Tagen fast 250 Tage im Krankenhaus (christliches Triple: Ostern, Pfingsten und Weihnachten im Krankenhaus - und als Bonus auch unseren Silberhochzeitstag) und Chemos, Bestrahlungen und Stammzellentransplantation habe ich deutlich besser überstanden als die ganzen hochdosierten Antibiotika wegen der Immunsuppressionsprofilaxe, zwei Lungenentzündungen, eine Blutvergiftung und einem multiresistenten Keim. Wenn ich Antibiotika nehmen muss, ist mir übel und ich kann einfach nichts oder kaum was essen.

    Ich werde jetzt jedenfalls meine Dosis - anders als ursprünglich geplant - bis auf Weiteres nicht nochmal reduzieren. Es sei denn, mein Rücken meldet sich doch noch, dann werde ich vielleicht wieder auf 8mg zurückgehen. Aber bis jetzt sieht es eigentlich nicht so aus. Und wie gesagt, psychische Probleme habe ich mit der Reduktion überhaupt nicht, ich hatte nie den Wunsch verspürt höher zu dosieren.

    Die Zugfahrt scheint mir geholfen zu haben, denn als ich gestern Abend wieder zu Hause war, ging es mir schon ein spürbar besser.

    Heute morgen hatte ich dann wieder eine Infusion bei meinem Onkologen und die Gelegenheit genutzt, um mit ihm über den Entzug zu sprechen. Nach seiner Meinung sollte ich das Hydromorphon einfach nicht reduzieren oder absetzen, weil es mir damit ja gut geht und es praktisch keine Nebenwirkungen hat außer Verstopfung (hatte ich schon länger nicht mehr) und verkleinerte Pupillen. Ich weiß noch nicht genau, was ich davon halten soll. Jedenfalls ging es mir bis heute Mittag ganz gut, ich konnte gestern Abend und bis heute Mittag sogar wieder richtig was essen und trinken, bis:

    Wenn ich eine Infusion bekomme, wird immer vorher mein Blut in so einem Automaten auf 20 Werte untersucht. Sah diesmal nicht besonders gut aus und er meinte, ich hätte mir wohl zusätzlich eine Infektion eingefangen. Da jede Infektion bei mir tödlich verlaufen kann, bekomme ich dann immer sofort ein ziemlich starkes Antibiotikum (diesmal Moxifloxacin). Davon wird mir stets übel und ich verliere jeglichen Appetit. Dabei habe ich über die letzten Tage bereits knapp 3 kg Gewicht verloren ...

    Jetzt scheine ich das mit Entzug weitgehend hinter mich gebracht zu haben, und nun fühlt sich mein Magen wieder genauso schlimm an wie in der letzten Woche.

    Mit den Rückenschmerzen scheint es sich dahingehend zu entwickeln, dass sie sich etwas frühzeitiger und etwas häufiger melden als vorher, ohne jedoch stärker zu werden. Das werde ich jetzt erst mal eine Zeitlang beobachten.

    Ich habe gerade gelesen, dass der Wahl-O-Mat durch ein Gerichtsurteil gesperrt wurde. Der Grund ist genau der, den die Bundeszentrale für politische Bildung bisher immer angegeben hat, warum man bei dem Programm nur 8 Parteien auswählen kann: Während die BPB das damit begründete, dass man die Wahlentscheidung nicht grundsätzlich ersetzen will und der Nutzer daher eine Vorabauswahl aus dem angebotenen Spektrum treffen soll, hat das Gericht nun festgestellt, dass dadurch (wohl auch weil die größeren/bekannteren Parteien bei der Auswahl ganz am Anfang stehen) die kleineren Parteien systematisch benachteiligt werden, weil die Teilnehmer tendenziell nur bekanntere Namen auswählen. Wer nur die üblichen Verdächtigen wählt, übersieht so vielleicht die Kleinpartei, die den eigenen Interessen möglicherweise deutlich näher kommt. Geklagt hatte die Kleinpartei VOLT.

    Mann, mann, mann ... gestern Nachmittag / Abend kamen die Gelenk- und Muskelschmerzen mit Macht zurück. Heute morgen beim Aufstehen war es dann etwas besser, aber nicht viel. Nervender ist aber der Durchfall, der einfach nicht aufhören will. Ich befürchte, dass da mein Arzt langsam mal intervenieren muss.

    Mal sehen, wie es weiter geht. Heute Nachmittag wird aber wohl eine Herausforderung, weil ich wieder eine mehr als fünfstündige Zugfahrt vor mir habe.

    Nobody is perfect, Elyursa. Ich meine aber zu erkennen, dass du das Ganze mittlerweile bereits etwas differenzierter betrachtest und Verzweiflung und Liebeskummer etwas nachgelassen haben. Etwas erschreckt hat mich jedoch die Tatsache, dass du bereits eine ähnliche Beziehung hinter dir hast. Ich hoffe, dass sich da kein Muster zu entwickeln beginnt. Aber vergiss nicht: Du bist erst 20! Du darfst ausprobieren und Fehler machen, du musst es sogar, dass gehört zum Erwachsenwerden dazu. Achte nur darauf, dass du aus deinen Erfahrungen immer etwas mitnimmst um es beim nächsten Mal etwas besser zu machen - so entwickelst du dich ständig weiter.

    Intervallfasten soll gut sein. 12 h.

    Als mein Krebs behandelt wurde, hatte ich in den Monaten ca. 25kg abgenommen und wog am Schluss noch 60kg. Mein Krebs ist leider nicht heilbar, und ich werde in einigen Jahren irgendwann nochmal so eine Therapie machen müssen. Darum brauche ich etwas Substanz und habe versucht wieder Gewicht zuzulegen. Als ich dann nach ca. 2 Jahren wieder bei 78kg war, fühlte ich mich damit nicht mehr richtig wohl. Ich wollte lieber um die 75kg wiegen und vor allem nicht weiter zunehmen.

    Da bin ich dann auf diese Intervalldiät gestoßen. Ich esse seit Herbst letzten Jahres nur noch zwischen 12 Uhr Mittags und 20 Uhr Abends. In der Zeit was und soviel ich will, und dazwischen konsequent nichts, keine einzige Kalorie. Ziel erreicht, ich nehme nicht mehr zu und bin mittlerweile bei 76kg. Probleme mit Hunger hatte ich nie.

    Kann ich also empfehlen.

    Wenn man damit abnehmen will, halt einfach nicht so viel (oder das Richtige) Essen zwischen 12 und 8.

    Ich halte euch gerne up to date und freue mich über eure Meinungen/Tipps.

    Liebe Elyursa,

    du bist klug. Du bist gut in der Schule. Du machst Pläne und ziehst die durch. Du akzeptierst Verpflichtungen und bist (nicht zuletzt dir gegenüber) zuverlässig.

    Dein Freund ist so ziemlich das Gegenteil davon, auch wenn du das durch die aktuelle dicke rosarote Brille vielleicht nicht so sehen magst. Aus deinen Beschreibungen entnehme ich nicht viel Kompatibilität zwischen euch. Was euch verbindet, sind unbedeutende Belanglosigkeiten. Das ist kein Fundament. Kannst du mit ihm darüber reden? Wird er morgen eine eigene Wohnung suchen? Wird er übermorgen beginnen Bewerbungen zu schreiben? Wenn nicht, warum nicht?

    Ich könnte viel zu dem Schreiben, was du geschrieben hast (excuses, excuses an prominentester Stelle), aber ich glaube gar nicht, dass ich das muss, denn du weißt das alles wohl selber, wenn du ehrlich zu dir bist. Dein Freund verhält sich nicht wie ein erwachsener 29jähriger Mann, sondern wie ein halb so alter pubertierender Knabe. Ich habe auch den Hauptschulabschluss gemacht. Und danach die Handelsschule. Und danach die Höhere Handelsschule. Und danach eine Ausbildung. Ich habe eben nicht gezockt, nicht gekifft, nicht gesoffen, und mein Leben war das Gegenteil von langweilig. So geht das, so kann das auch heute noch gehen, wenn man Verantwortung für sein Leben übernimmt. Du machst das ja ähnlich, du gehst deinen Weg, im Gegensatz zu ihm gestaltest du dein Leben und lässt dich nicht einfach nur herumtreiben.

    Überlege dir gut, ob du wirklich in diese Beziehung investieren möchtest, in die Beziehung mit einem Partner, der scheinbar nichtmal in sich selbst investieren will. Du bist noch sehr jung, zu jung um einen in der Pubertät steckengebliebenen jungen Mann erst noch zu erziehen. Du wirst mit Sicherheit noch viele junge Männer kennenlernen, die dir auch gewachsen sind. Die erste Liebe, der erste Sex, klar, dass ist schon ein Hammer. Aber bitte nimm erst die rosarote Brille ab und schalte deinen Verstand ein, bevor du dich entscheidest. Natürlich kannst du auch die Entscheidung treffen, die Hand ins Feuer zu halten.

    Also ich drück dir die Daumen

    Danke! :3:

    Ich werde mir die Zeit geben die es braucht, aber aufhören werde ich mit der Reduktion erst dann, wenn ich bei Null bin oder wenn mir der Rücken sagt, ich sollte besser nicht mehr reduzieren.

    Letzte Nacht bin ich mehrfach mit heftigen Polyneuropathie-Anfällen in den Füssen aufgewacht. So ganz vorbei ist die Sache wohl noch nicht. Meinem Magen und meiner Verdauung geht es zwar schon besser, ist aber immer noch relativ weit weg von normal. Gelenk- und Muskelschmerzen sind aber bereits weitgehend verschwunden. Ich fühle mich nur weiterhin kaputt, abgeschlagen und müde und habe kaum Appetit und mag nichts trinken. Letzteres macht mir langsam ein wenig Sorgen, ich muss mir das Wasser bewusst reinzwingen.

    Das alles ist aber bislang ein Spaziergang im Vergleich zu meinem Zustand während der Krebstherapie, und das habe ich auch durchgestanden. Ich werde das hier durchziehen.

    Die Idee mit einem alternativen, etwas schwächeren Medikament ist auch nicht schlecht. Mein Hausarzt hatte auch mal kurz Benzos zur Milderung möglicher Entzugserscheinungen in den Raum geworfen, haben wir haben das beide sogleich als zu riskant verworfen. In der Gemeinschaftspraxis meines Hausarztes ist auch eine Palliativärztin, die mich auch schon länger kennt, die sollte sich da ja auskennen. Die werde ich mal darauf ansprechen. Der Vorteil von Hydromorphon ist ja dessen geringe psychoaktive Wirkung. Ich würde ungern ein alternatives Medikament nehmen, das diesbezüglich schwieriger ist. Auch wenn ich meine, dass ich nicht besonders suchtanfällig bin. Das führende Wort hat diesbezüglich aber mein Onkologe, der mir auch die Rezepte ausstellt. Den sehe ich am Montag und werde ihn erstmal von meinen Erfahrungen mit der Reduktion berichten. Mal sehen, was der sagt.

    Zumindest habe ich gelernt, dass das vollständige Absetzen des Hydromorphon wohl nicht so einfach ist wie die Reduktion von einer relativ hohen Dosierung auf eine Geringere und deutlich länger dauert, als ich es bislang vermutet hatte. Aber es eilt auch nicht, ich habe ja keinen Zeitdruck.