Beiträge von Rabert

    ... dann würde ich wenigstens nicht mehr so Fett aussehen.


    ... Wer will mich? Wer lehnt mich nicht ab?

    Bist du nicht diejenige mit den Fotoshootings? Wie bekommt man denn Fotoshootings, wenn man fett ist, man nicht gewollt ist, man abgelehnt wird? Könnte es nicht eher sein, dass man dich für Fotoshootings möchte, weil man dich akzeptiert, weil man dich will, weil man dich attraktiv findet?

    dann würde ich wenigstens nicht mehr so Fett aussehen

    Mit einem BMI von 22 bist du nicht fett, noch nicht mal übergewichtig, sondern mitten drin im Normalgewicht, genauso weit weg vom Übergewicht wie vom Untergewicht. Diesbezüglich also alles gut, alles gesund, keine Baustelle.

    Ich habe an anderer Stelle meine (und die meiner Frau) Einstellung zu Hunden angedeutet. Das kam scheinbar bei einigen hier nicht so gut an. Darum will ich das hier nochmal ausführlich erklären.

    Ich mag Hunde. Katzen auch. Vögel ebenso, und Eichhörnchen, Igel, Kröten und alles andere was da sonst so kreucht und fleucht. Ich töte auch keine Wespen oder Spinnen. Hunde und Katzen scheinen mich auch zu mögen. Mich knurrt kein Hund an und zwei von drei Katzen, denen ich irgendwo begegne, laufen zu mir und streichen um meine Beine.
    Was Hunde angeht, bin ich sogar Profi. Ich habe mal für ein paar Jahre die damals größte Hundewachstaffel Deutschlands geleitet und kann die dafür nötigen Ausbildungszertifikate vorzeigen.

    Mit den Tieren selbst habe ich fast nie Probleme, eher mit den Menschen, die Tiere halten. Menschen, die ihre Tiere vermenschlichen, sind mir geradezu unheimlich - und machen mich oft auch traurig, um ihretwillen und wegen des Tiers. Menschen, die ihren Hunden Kleidchen anziehen und in einer Art Kinderwagen herumfahren. Menschen, die ihre Katzen totfüttern. Menschen, die kein Problem damit haben, ihre Hunde und Katzen während der Brutsaison in Schutzgebieten frei herumlaufen zu lassen. Menschen, die Kleintiere einsperren anstatt sie in Freiheit leben zu lassen.

    Ich wohne weit weg von Stadt- und Autolärm quasi mitten im Wald. Mein Grundstück und meine Umgebung teile ich mit vielen Tieren. An Marder, Igel, Fledermäuse, Kröten, Rehe und viele andere Tiere erfreue ich mich fast täglich, ich brauche nur in den Garten oder in den Wald zu gehen. Leider sehe ich auch die Katzen unserer Nachbarn täglich, die auf der Suche nach Opfern durch unseren Garten streifen, und die nicht nur in diesem Frühjahr die Küken der Ente, die bei uns am Fenster gebrütet hat, direkt nach dem Schlüpfen aus dem Nest geholt haben, sondern auch in das benachbarte Naturschutzgebiet eindringen und die dort besonders geschützten Kleintiere töten.

    Meine besonderen "Freunde" sind jedoch die Hunde, oder besser ihre Besitzer. Ich wünschte mir, das Verhältnis zwischen verantwortungsvollen Hundebesitzern und Leuten, die nur etwas zum kuschelnund liebhaben wollen, wäre umgekehrt. Dann hätte nicht nur ich weniger Probleme, sondern auch die Tiere. Wie gesagt, ich weiß, was Hunde sind, welche Ansprüche sie haben und wie man sie ausbildet. Deshalb habe ich auch keinen, weil ich diese Verantwortung nicht tragen will. Mir und meiner Frau sind unsere Freiheit wichtiger. Daher weiß ich aber auch, dass es kaum einem Hund in einem Haushalt wirklich gut gehen kann, weil die Besitzer entweder nicht die Möglichkeit oder nicht das Wissen haben, wie man einen Hund artgerecht hält. Wenn ich sehe, wieviele Hundehalter es gibt, und wie sehr der Hundetrainer in meiner Nachbarschaft um seine wirtschaftliche Existenz kämpft, ist das geradezu erschütternd.

    Ich weiß aber auch, dass Hunde gerade für kranke Menschen ein großer Gewinn sein können. Sie sind außerordentlich empathisch und merken es schneller als wir selbst, dass wir ein Problem haben. Sie sind ein dankbarer (und wehrloser) Spiegel der Emotionen ihres Herrchens oder Frauchens. Gerade hier wäre es besonders wichtig, dass sich diese Gruppe Menschen ihrer besonderen Verantwortung für ihr Haustier bewusst sind - und oft sind gerade sie, aufgrund ihrer Erkrankung, gar nicht in der Lage, diese Verantwortung und die sich daraus ergebenen Pflichten zu erkennen und danach zu handeln. Für mich ist das fast wie das Züchten eines Lebewesens um für den Bedarfsfall einen Organspender zu haben. Klingt hart, aber denkt mal darüber nach.

    Es gibt natürlich auch Ausnahmen. Es gibt Menschen, die behandeln ihre Tiere artgerecht. Für die sind Hund oder Katze nicht süß, knuddelig oder knuffig, sondern eigenständige Lebewesen, die mit dem gebührenden Respekt behandelt werden. Fast alle Bio-Bauern die ich kenne, zählen dazu. Fast kein Hundebesitzer in einer Stadtwohnung zählt dazu (denn ein Hund gehört nunmal nicht in eine Stadtwohnung, genauso wenig wie eine Katze). Aber hoffentlich alle Angehörigen dieses Forums!

    Worauf ich in diesem Forum nochmal besonders aufmerksam (gemacht) wurde, ist die besondere Beziehung, die Menschen zu ihren Haustieren aufbauen. Die Trauer, die Menschen empfinden, wenn ihr Haustier stirbt. Eine Trauer, die einfach nur deswegen überhaupt entstehen kann, weil man das Tier anthropomorphisiert. Das ist für das Tier nicht gut, solange es lebt, und für den Menschen nicht gut, weil man dann die Trauer ertragen muss, wenn das Tier stirbt. Gerade die Klientel dieses Forums hat aber oft Schwierigkeiten mit solchen emotionalen Achterbahnen. Der subjektiv empfundene Gewinn, den das Tier während seines Lebens gebracht hat, wird durch die Folgen des traumatisch empfundenen Schmerzes, den dessen Tod verursacht, zu einem Großteil wieder aufgezehrt, und manchmal sogar völlig zunichte gemacht. Es gibt Menschen, die kommen über den Tod ihres langjährigen Mitbewohners nicht mehr wirklich hinweg. Für einen gesunden Menschen kaum ein wirkliches Problem, für einen kranken Menschen kann das aber schon existentiell werden.

    Gerade im Umgang mit Tieren ist es zwingend erforderlich den Tod als Teil der Natur, Teil der Existenz zu akzeptieren. Wer das nicht kann, sollte kein Haustier halten. Unmittelbar, weil man sich selbst damit zwangsläufig und regelmäßig selbst Schmerzen zufügt, und mittelbar, weil man unterschwellig damit aus dem Tier etwas zu machen versucht, was es nicht ist und nicht sein will: einen Menschen. Ich sehe in stiller Verzweiflung immer wieder, wie Menschen das Leiden ihrer Haustiere endlos verlängern, weil sie sie nicht gehen lassen wollen oder können.

    Ein interessantes Sonderkapitel sind Assistenzhunde. Diese Tiere sind medizinische Hilfsmittel. Sie sind in ihrer Rolle genauso ausgebildet wie die Menschen ausgebildet werden, die einen bekommen. Das gilt für alle anderen speziell ausgebildeten Hunde ebenso. Seien es Jagdhunde, Spürhunde, Wachhunde oder Rettungshunde - wer so einen Hund hat, hält ihn zwangsweise artgerecht, weil der Hund ansonsten seine Qualifikation verliert. Dass man zu so einem Tier über die Jahre eine besondere Beziehung aufbaut, ist nur natürlich. Dass der Verlust schmerzt, wenn das Tier stirbt, auch. Aber diese Menschen wissen, dass man eigentlich nur ein ganz spezielles Werkzeug verloren hat, das man möglichst schnell wieder ersetzen muss. Keiner dieser Menschen anthropomorphisiert sein Tier, denn damit würde er die Ausbildung und besondere Qualifikation des Tieres gefährden. Gebrauchshunde verlieren ihren Wert, wenn sie nicht artgerecht behandelt werden, d.h. als Mensch(ersatz) und nicht als Hund. Das habe ich damals gelernt, als ich eine Hundewachstaffel leitete.

    Wenn man einen Hund als Hund behandelt, macht das jedoch richtig Arbeit und kostet Zeit. Das ist bindend und fordernd und zwingt einen ständig einzuhaltenden Stundenplan auf. Das gilt- in teilweise geringerem, teilweise stärkeren Ausmaß - auch für alle anderen Haustiere. Meine Frau und ich verzichten auf Haustiere, weil wir diese Reglementierung unseres Tagesablaufs nicht wollen.

    Das wurde nun fast ein Roman. Ich bin auf die Rezensionen gespannt!

    Außerdem sagen viele ich sei Fett.

    Das stimmt einfach nicht. Zahlen lügen nicht. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland ist "fetter" als du. Dein Gewicht ist so normal wie es nur sein kann. Wer dir so etwas sagt, hat entweder eine ungesunde Einstellung zu Gewicht oder will dir nur weh tun.

    Niemand wird mich schräg anschauen?

    Jedenfalls nicht wegen deines Gewichtes. Alles andere kann ich nicht beurteilen - wie gesagt, ich habe dich noch nicht gesehen.

    Ich überlege meiner Frau den Gefallen zu tun und mal zu einem (von Freunden viel empfohlenen) Heilpraktiker zu gehen... nicht mein Ding normalerweise, aber Selbstheilung sagt mir schon was ... hier jemand Input?

    Heilpraktiker können kaum Schaden anrichten, es sei denn sie raten von schulmedizinischer Behandlung ab. Dann sind sie gefährlich. Ob er dir helfen kann, hängt im Wesentlichen von deiner physischen und psychischen Disposition hinsichtlich Placebo-Effekt ab. Wenn du dafür empfänglich bist, können Wunder geschehen. Falls nicht, frag den Heilpraktiker, ob er dir anerkannte medizinische Studien vorlegen kann, in denen nachgewiesen wurde, dass sein Behandlungsvorschlag wirksam ist. Wenn er das nicht kann (was bei heilpraktischen Behandlungsmethoden nahezu immer der Fall ist), dann kann dir nur der Glaube an die Richtigkeit und Wirksamkeit seiner Behandlung helfen (aka Placebo-Effekt).

    Nachdem das gesagt ist: Wenn du damit deine Frau glücklich machen kannst, und ihr das Geld für seine Rechnung übrig habt, wird es kaum schaden ihr den Gefallen zu tun.

    Sofern es um Psychotherapie geht, sind psychotherapeutisch ausgebildete Heilpraktier meines Erachtens nicht besser oder schlechter als akademische Psychotherapeuten. Aber ich glaube nicht, dass deine Probleme psychotherapeutisch behandelt werden können.

    Nach meinem BMI von 22, bin ich im Normalgewicht. Aber eben zu nah am Übergewicht, meiner Meinung nach.

    Deiner Meinung und Wahrnehmung nach vielleicht. Nach der offiziellen Definition bist du damit jedoch punktgenau mitten drin im Normalgewicht, genauso weit weg vom Untergewicht wie vom Übergewicht, und volle drei Punkte schlanker als der Durchschnitt in Deutschland, der bei knapp 25 liegt und gehörst zur schlankeren Hälfte in unserem Land. Niemand wird dich wegen Übergewicht schräg anschauen.

    Anlässlich der Diskussion für die Details des Arbeitsvertrags werden angesichts der Lücken in deinem Lebenslauf möglicherweise Fragen gestellt. Sei einfach ehrlich und du selbst.

    Du kannst ruhig zugeben, dass du rauhe Zeiten gehabt hast und es in früheren Jahren für dich nicht immer einfach war, dein Leben in den Griff zu bekommen. Keine Details, auch nicht auf Nachfrage. Sag, dass das alles vorbei und vergangen ist. Verweise auf deine konsistent guten und ununterbrochenen Leistungen in den vergangenen 5 bis 10 Jahren, die ja offensichtlich zeigen, dass du in deinem Fachgebiet was kannst - und weswegen die dich ja auch haben wollen.


    Wenn die nachbohren und wissen wollen, ob du im Knast warst oder sowas, könnte das vielleicht relevant sein für deine neue Position. In dem Fall biete an, dass die gerne ein polizeiliches Führungszeugnis haben können, wenn sie sich diesbezüglich Sorgen machen. Fragen nach deiner aktuellen gesundheitlichen Verfassung sind nicht erlaubt. Fragen nach gesundheitlichen Problemen in der Vergangenheit auch nicht (zumindest in Deutschland). Sollten solche Fragen gestellt werden sage, dass du solche privaten Details nur mit guten Freunden teilst. Also in fernerer Zukunft vielleicht auch mit ihm (oder ihr).

    Es ist ja auch bekannt, dass es bei Opioiden einen Gewöhnungseffekt gibt. Eigentlich müsste bei gleichbleibenden Schmerzen mit der Zeit die Medikation erhöht werden, um dem Gewöhnungseffekt entgegen zu wirken. Wenn die Schmerzen aber auch nach jahrelanger Einnahme nicht zunehmen, gleichen sich scheinbar abnehmender Schmerz und Gewöhnungseffekt aus. Die Frage ist dann nur, ob das proportional ist, oder ob nicht in Wahrheit die Schmerzen schon so stark abgenommen haben, dass man das Opioid gar nicht bräuchte. Man nimmt es nur aus Gewohnheit und weil der Arzt es verschreibt. Ich bin mir sicher, die Frage kann nur durch Selbstversuch beantwortet werden: ausprobieren, wie sich die Schmerzen bei geringerer Dosierung verhalten.

    Ich habe in den vergangenen Jahren insgesamt dreimal um jeweils 50% reduziert. Mein Schmerzstatus hat sich dabei nie signifikant verändert. Erst bei der letzten Reduktion habe ich eine Verschlechterung bei/nach Belastung bemerkt, und das auch nicht gravierend.

    Da wo ich mich bewerben mag, sind die mir bereits zugewandt, deswegen kein Schreiben.

    Das sind doch die besten Voraussetzungen. Der Lebenslauf ist dann wahrscheinlich nur Formsache, weil die das wohl beim On-Boarding in der Akte haben müssen, um da einen Haken dran machen zu können.

    Man wird dich einstellen, weil man dich kennt, weil man deine Kompetenzen will und weil man deine relevante Berufspraxis aus den letzten Jahren kennt und schätzt. Was davor war ist mit einiger Sicherheit ziemlich irrelevant.

    Der Versuch zu tricksen wäre ein Showstopper, wenn er bemerkt wird - und die Wahrscheinlichkeit das so etwas bemerkt wird ist ziemlich hoch, vor allem dann, wenn man kein souveräner Lügner ist. Würde ich nicht machen. Es gibt heute kaum noch Menschen mit einer geradlinigen Biographie. Du bist mittlerweile quasi der Normalfall.

    Nochmal: die letzten 5 bis 10 Jahre sind wichtig. Was davor war ist nur dann von Interesse, wenn das irgendeinen unmittelbaren Bezug zu deiner neuen Tätigkeit hat.

    Wirklich nur ein Verdacht meinerseits, aber ich glaube nicht, dass die Menge Morphin noch viel Schmerz schluckt

    Dieser Gedanke treibt mich auch um. Aber ich habe die Reduktion von 8mg auf 4mg tatsächlich bei meinen Schmerzen gemerkt. Wie bereits geschrieben, wurden sie im Prinzip nicht stärker, aber ich reagiere empfindlicher auf Belastungen. Ich werde mit ziemlicher Sicherheit im kommenden Jahr auf 2mg zu reduzieren versuchen, weil diese höhere Empfindlichkeit bei Belastung mich jetzt nicht so erheblich stört oder belastet, und der Dauerschmerz nach wie vor gut auszuhalten ist.

    kennt ihr das? Ich meine das Opiate die Traüme unterdrücken?

    Das Problem hatte ich eigentlich nicht. Ich achte aber nicht so sehr darauf, für mich sind Träume halt ... Träume. Soviel ich weiß, träumt sowieso jeder. Es erinnert sich nur nicht jeder immer daran, ob und was er träumt oder geträumt hat. Ich weise dem keine besondere Bedeutung zu, ob ich mich an meine Träume erinnern kann oder nicht.

    Körperlich gehts mir noch bescheiden - keine Kraft halt durch das viele Liegen und Rest Entzug ist sicher auch noch dabei...

    Das könnte auch ein chronisches Fatigue Syndrom sein. Dein Körper hat in den vergangenen Jahren ziemlich viel mitgemacht und das hinterlässt Spuren im Energiehaushalt.

    Du hast deine Moralvorstellungen, dein Mann hat offensichtlich gänzlich andere Moralvorstellungen. Da wird jetzt nach vielen Jahren eine bislang anscheinend kaum sichtbare (oder bislang bewusst ignorierte) Sollbruchstelle eurer Beziehung offen gelegt, an der diese Beziehung nun tatsächlich zu zerbrechen droht. Wenn die Beziehung gerettet werden soll, dann müsstet ihr beide aufeinander zugehen und Misstrauen in Verständnis verwandeln. So wie du das schilderst bist du weder bereit noch in der Lage dazu.

    Vom Verstand her müsste ich wohl gehen....

    Ich sehe das eher im Gegenteil. Deine Reaktion ist nicht verstandesgetrieben sondern rein emotional. Vom Verstand her müsstest du versuchen eure Ehe zu retten und deinen Mann so zu akzeptieren wie er ist. Er ist sicherlich kein Verbrecher, und ob er tatsächlich süchtig im medizinischen Sinne ist, wage ich zu bezweifeln. Du kannst und willst seine Vorlieben und Neigungen im sexuellen Bereich nicht akzeptieren und reduzierst ihn auf diesen einen Aspekt seiner Existenz. Du willst ihn nun zwingen dass er deine Überzeugungen und Werte übernimmt. Dass das auf Dauer nicht funktionieren kann, dürfte dir klar sein. Deine Emotionen, die du diesbezüglich offensichtlich weder steuern noch ändern kannst, werden dich wohl zwingen zu gehen.

    Ich verspüre nicht den geringsten Wunsch mehr zu nehmen. Ich habe immer eine Packung mit 100 Tabletten zu Hause, mehr zu nehmen wäre und ist gar kein Problem. Aber, wie du schon schreibst, ich möchte auch grundsätzlich nicht mehr nehmen als ich unbedingt muss. Als ich vor drei Jahren aus dem Krankenhaus kam, hatte ich eine Dosierung von 2x24mg Hydromorphon täglich (das entspricht in der schmerzstillenden Wirkung etwa 4.000 mg oder 1.600 Tropfen Tramadol am Tag), und habe das bis jetzt schrittweise auf 2x4mg täglich reduziert, und - wie gesagt - ich will mittelfristig ganz davon weg, wenn meine Schmerzen das erlauben.

    Vor ein paar Wochen habe ich zwei unangebrochene Packungen Palladon (das ist unretardiertes Hydromorphon), 200 Tabletten, wegen Ablauf des Verfalldatums wieder zu meiner Apotheke zurückgebracht. Man hat mir das - neben der Telefonnummer einer Palliativambulanz im Nachbarort - damals mitgegeben, um plötzlich auftretende Schmerzspitzen damit abfangen zu können. Es waren zwar Schmerzspitzen da, aber nie so schlimm, als dass ich dafür eine Palladon-Packung angebrochen hätte. Als ich mit frischen Wirbelbrüchen im Krankenhaus lag, habe ich das aber schon hin und wieder in Anspruch genommen.

    Ich meine auch, dass ich überhaupt keine Veranlagung habe süchtig zu werden. Glück gehabt. Körperliche Entzugserscheinungen habe ich jedoch durchaus, wenn ich weiter reduziere. Aber ich habe die Folgen von Wirbelbrüchen, Hochdosis-Chemo und Stammzelltransplantation noch zu gut in Erinnerung, als dass ich mich davon zu sehr beeindrucken lassen würde. Da habe ich schon wesentlich Schlimmeres überstanden.

    Aber warum mal mehr Tropfen, wenn du gar keine Schmerzen hast bzw aufgrund der Einnahme nicht weißt, ob du welche hast...

    Genau das war die Frage, deren Beantwortung mich letztendlich in dieses Forum geführt hat, nur nicht in Richtung mehr, sondern in Richtung weniger. Auch nicht mit Tramadol sondern mit Hydromorphon, aber die Problematik ist gleiche: Nehme ich das Morphin nur, weil ich es gewohnt bin und es mir so verordnet ist, oder muss ich es nehmen, weil anderfalls meine Schmerzen stärker werden. Was ich jedoch ausschließen kann ist, dass ich es nehme, weil ich es will oder ein Verlangen danach habe.

    Ich habe das Hydromorphon dann um 50% reduziert, um die Antwort zu bekommen - denn grundsätzlich möchte ich nicht gezwungen sein, regelmäßig so etwas einzunehmen. Die Reduzierung selbst war unangenehm, die Antwort nicht ganz eindeutig: Ich habe nun nicht mehr Schmerzen als mit der vorherigen höheren Dosis, aber ich habe das Gefühl, dass bei Belastung die Schmerzen früher einsetzen als bislang. Also scheint das Morphin für mich schon eine schmerzrelevante Wirkung zu haben und die Einnahme hat somit eine Berechtigung.

    So wirklich überzeugt bin ich aber noch nicht. Ich werde das in absehbarer Zeit (vielleicht nächstes Jahr) nochmal testen, indem ich nochmal reduziere.

    Naja, die kannst hier im Forum ja eine Menge Beiträge lesen, wie schwierig es ist vom Tramadol wieder ganz wegzukommen.

    In einer Suchtklinik wird man dich mit ziemlicher Sicherheit schnell entgiften können, aber sei dir bewusst, dass die wirkliche Entwöhnung Monate dauern kann, bis man keinen Suchtdruck mehr hat, und ggf. auch mit therapeutischer Begleitung gemacht werden sollte.

    Da Tramadol ja nicht mit einem BTM- sondern mit einem normalen Rezept verschrieben wird, kannst du beim bei dir zuständigen ärztlichen Notdienst mal anrufen (116 117) und das Problem schildern. Eigentlich müsste der Arzt dir dann so ein Rezept ausstellen können. Damit gehst du dann zu Notdienst-Apotheke (wg. Wochenende).