Unabsichtlicher kalter Entzug von Tramadoltropfen

  • Hallo zusammen, ich weiblich bin 49 und Tramadolabhängig. Ich habe es damals in der Klinik und auch danach vom Internisten bekommen. Danach hat der Hausarzt es einfach weiter verschrieben. Ich habe eine Autoimunerkrankung der Leber und MS. Im Moment reichten 100 ml ca 3 bis 4 Wochen. Am Donnerstag Abend habe ich nun die letzten Tropfen verbraucht. Am Freitag wollte ich in der Arztpraxis ein neues Rezept holen, aber die Praxis hatte zu - kein Rezept. Nun sind nich nicht mal ganz 48 Stunden vergangen aber ich habe schon heftig an Erzugserscheinungen zu knabbern. Ich hab schon viel gelesen, kein kalter Entzug und schon gar nicht ohne ärztliche Aufsicht, aber es ist nun mal so, ich habe es mir nicht ausgesucht. Ich habe keine Ahnung wie ich das aushalten soll und es wird sicher noch schlimmer und wenn das dann wochenlang anhält. Aber bis Montag hätte ich dann schon 3 Tage geschafft. Wäre doch blöd dann wieder anzufangen.

    Kann mir eventuell jemand einen Tipp geben. Ines

  • Aber bis Montag hätte ich dann schon 3 Tage geschafft. Wäre doch blöd dann wieder anzufangen.

    Nimmst du Tramadol jetzt nur noch weil du abhängig bist, oder nimmst du es, weil dein Arzt meint dass du es wegen deiner Erkrankungen benötigst?

  • Ich glaube nicht, dass ich es wegen der Erkrankung noch brauche. Mein Internist hat mir ja auch immer wenn ich ihn danach fragte die kleinstmögliche Flasche aufgeschrieben mit der Bemerkung, ich möchte nicht dass Sie sich daran gewöhnen. Aber da ich es vom Hausarzt bekommen habe habe ich irgendwann ihn nicht mehr gefragt. Der Hausarzt hat meines Erachtens keine Ahnung. Der ist eher fahrlässig aber trotzdem hab ich es mir immer geholt Wie es dann mit der Bekämpfung von Schmerzen en bei mir aussieht weiß ich noch nicht. Ich hab ja auch mit den Bandscheiben zu tun. Also ich hab immer hier geschrien als es darum ging Krankheiten zu bekommen.


    Ich hab schon so schlimme Entzugserscheinungen und weiß nicht wie ich damit klar kommen kann

  • Da Tramadol ja nicht mit einem BTM- sondern mit einem normalen Rezept verschrieben wird, kannst du beim bei dir zuständigen ärztlichen Notdienst mal anrufen (116 117) und das Problem schildern. Eigentlich müsste der Arzt dir dann so ein Rezept ausstellen können. Damit gehst du dann zu Notdienst-Apotheke (wg. Wochenende).

  • Hallo,

    Das ist ja ziemlich dumm gelaufen.

    Wie lange nimmst du denn diese Tropfen schon? Und hast du in der ganzen Zeit nie eine Pause gehabt, sondern immer gleich ein Nachfolge Rezept bekommen? Nie bemerkt, dass du Entzugserscheinungen hast, wenn du die Tropfen nicht nimmst? Ich wundere mich ehrlich ein wenig, dass du da so gar nicht damit gerechnet hast, entzügig zu werden-es klingt ja so, als hätte dein Internist dich halbwegs aufgeklärt, was das Abhängigkeitspotential von Tramadol betrifft... Du hast es dir dann von deinem Hausarzt verschreiben lassen? Warum...

    Für den Moment kann ich dir wenig helfen, ich selbst habe schon ein paar mal davon entzogen, teilweise komplett von heute auf morgen (was eben nicht ungefährlich ist und von daher nicht zu empfehlen!), aber auch schrittweise mit ärztlicher Begleitung. Schwitzen /Frieren, Schmerzen im Rücken und Beinen, wahrscheinlich geht es dir schon so... Wieviel mg/Tag nimmst du denn?

    Dir war doch bewusst, dass du abhängig bist, oder nicht? Das ist mir nicht ganz klar.

    Bist du alleine oder hast du jemanden bei dir, der dir helfen kann?

    Und willst du aufhören? Dann am besten mit ärztlicher Begleitung!

    Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, heute noch oder zumindest morgen einen ärztlichen Notdienst oder eine Klinik aufsuchen. Denn für Entgiftung gibt es Wartelisten und medikamentös versorgt werden Schmerzen, Erkrankungen, aber eben keine Sucht...

    Hattest du Freitag nicht die Möglichkeit, eine Vertretung aufzusuchen? Und warum so spät erst zum Arzt...

    Ich befürchte aushalten... Und am Montag zum Arzt. Und dir davor bewusst werden, ob du aufhören willst, um zu sehen, ob du noch Schmerzmittel brauchst...


    Was Rabert schreibt, ist eine gute Idee. Hast du noch die Schachtel oder einen Medikamentenplan, damit belegt ist, dass du das Medikament bekommen hast? Und dein Problem schildern. Wobei ich nicht sicher bin, ob ich nur Entzugserscheinungen nennen würde. Denn da wird dich meist jeder abweisen.

  • Ich habe das jetzt so gemacht und beim Arzt ein Rezept bekommen. Nun ist mir zwar nicht gegen die Sucht geholfen aber ich kann es planen mit vielleicht sogar einer Klinik oder Ärzten die sich auskennen. Ja warum habe ich es mir immer wieder verschreiben lassen. Vielleicht weil ich Angst hatte vor den Entzugserscheinungen. Aber vor habe ich schon aufzuhören.

  • Danke Valeria77 und Rabert für eure netten Kommentare! Ich werde dann demnächst mal mich bei einer Suchtklinik anmelden. Denn mit meinen vielen anderen Medukamenten die ich wegen diverser Erkrankungen noch nehmen muss macht das sicher mehr Sinn und ist bestimmt auch besser für die Gesundheit. Der Internist hatte mich nicht wirklich aufgeklärt sondern nur die eine Bemerkung fallen lassen. Aber ich hab natürlich irgendwann herausbekommen dass es abhängig macht. Schon vorher, aber wie es halt so ist mit einer Sucht... Ich nehme die Tropfen schon ca. 4 Jahre. Am Anfang so die ersten zwei Jahre bin ich mit 50 ml in 3 Monaten ausgekommenZuletzt brauchte ich 100 ml in 3 Wochen. Aber ich nehme das Zeug permanent ein da es auch gegen Schmerzen hilft. Aber es gibt Tage da nehme ich weniger und dann wieder mehr. Bis jetzt gab es nie Entzugserscheinungen da ich ja immer was vorrätig hatte.

  • Naja, die kannst hier im Forum ja eine Menge Beiträge lesen, wie schwierig es ist vom Tramadol wieder ganz wegzukommen.

    In einer Suchtklinik wird man dich mit ziemlicher Sicherheit schnell entgiften können, aber sei dir bewusst, dass die wirkliche Entwöhnung Monate dauern kann, bis man keinen Suchtdruck mehr hat, und ggf. auch mit therapeutischer Begleitung gemacht werden sollte.

  • Erstmal gut, dass dir geholfen werden konnte und du jetzt weitere Schritte planen willst! Hier kannst du wirklich gerade über Tramadol viel lesen und hast auch ein bisschen gespürt, dass es nicht einfach ist aufzuhören. Aber ich glaube, dir ist nun eindeutig klar, dass du abhängig bist. Von daher entweder zu einem Arzt (eventuell nicht unbedingt der Hausarzt, welcher einfach nur verschreibt), am besten ein Schmerzzentrum, oder nach einer entsprechenden Klinik suchen. Alleine oder mit Hilfe einer Suchtberatung. Die therapeutische Betreuung finde ich auch sinnvoll, bin selbst gerade auf der Suche.

    Viel Erfolg dabei!

  • Wieso hast Du schon mehrere Versuche gebraucht (wie Du geschrieben hast) Meldet man sich dann direkt bei einer Suchtklinik an, well ich wüsste gar nicht an welchen Arzt ich mich wenden soll. Ich bin seit einigen Wochen Erwerbsunfähigkeitsrentner und muss mir zum Glück keine Gedanken machen um einen eventuellen Arbeitsplatz den man verlieren könnte.

  • Tja... Mehrere Versuche. Weil ich leider wieder rückfällig geworden bin. Das letzte Mal waren es Schmerzen, ich habe Athrose in beiden großen Zehen und kann nicht mehr schmerzfrei laufen. Ich muss operiert werden, zur Zeit aber nicht möglich und ich habe auch große Angst vor der OP. Auf alle Fälle hatte mir mein Hausarzt (welchen ich nicht uber meine vorherige Sucht aufgeklärt hatte) erst tilidin aufgeschrieben. Das wäre kein Problem gewesen, bei mir ist es speziell Tramal, diese schmerzstillende, aber auch aufputschende, aufheiternde Wirkung (ich bin anfangs tatsächlich leistungsfähiger). Tilidin vertrug ich nicht, er schlug Tramal vor, ich machte mir vor, dass ich damit umgehen kann, tja... Konnte ich nicht. Und ich steigere die Menge, da ich zu einer irren Toleranz neige... Da ich ein Schmerzmittel brauche, damit aber nicht umgehen kann, bin ich jetzt substituiert, es gab für mich keine andere Lösung. Heißt nicht, das ich dies empfehlen kann, es gibt hier sogar einen Beitrag von mir, wo ich in die Luft gegangen bin, als mir das vorgeschlagen wurde. Das andere mal bin ich "so" rückfällig geworden. Dieser Glaube "einmal wird schon gehen", entspannt sein, das Gefühl... War stärker als jegliches Wissen, jegliche Vernunft. Daher eben die Wichtigkeit der Psychotherapie! Den körperlichen Entzug fand ich die ersten drei, vier Tage hart, danach ging es aufwärts. Nur eine bleiernde Müdigkeit blieb lange. Mich hat es ja wach gemacht.

    Ehrlich gesagt, hat mir ein Neurologe /Psychiater eine Überweisung geschrieben und ich bin bei der Klinik vorstellig geworden. Wahrscheinlich würde dir eine Beratungsstelle helfen. Oder du fragst bei der Klinik, welche in Frage kommt, einfach nach. Ich war halt wegen meiner Depressionen in Behandlung und hatte diesen Kontakt schon.

    Wieviele Tropfen sind das denn am Tag? Das klingt wenigstens nicht nach zuviel!!

  • Beitrag von Mimaaiden (8. September 2019 um 07:49)

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  • Menge der Tropfen ist immer bissel unterschiedlich Zwischen 3 x 30 und 6 bis 7 x 30. Was bedeutet substituieren??? Ich brauche eigentlich auch Schmerzmittel, da ich durch einen Unfall ein schwer arthose geschädigtes Knie, Polyarthrose, Bandscheibenvorfälle, MS mit Spastik am linken Bein habe. Die Autoimunerkrankung macht keine Schmwrzen. Das war bis jetzt auch ein Grund von mir dass ich noch nicht wirklich eine Entwöhnung gemacht habe, weil was wird dann??

  • 20 Tropfen sind doch 50mg,wenn ich mich nicht irre. Dann sind es ca. 225mg bis 525mg,ich glaube 400mg ist die "normale" Dosierungsgrenze. Wenn du wegen deiner Erkrankung und den damit verbundenen Schmerzen Tramal nimmst und keine Probleme hast, nicht weiter höher zu gehen, dann würde ich dagegen nix sagen. Aber warum mal mehr Tropfen, wenn du gar keine Schmerzen hast bzw aufgrund der Einnahme nicht weißt, ob du welche hast... Bei mir waren es diesmal die Schmerzen, oft aber auch die reine Sucht, sprich das Gefühl. Substituieren ist die Gabe von Ersatzstoffen, methadon, subutex, substitol. Bei mir in der Praxis sind hauptsächlich "klassische Junkies" (tut mir leid, hab überlegt wie ich es anders formulieren könnte), aber auch reine Schmerzpatienten und Mischlinge wie ich. Ich würde das nicht unbedingt empfehlen, außer du schaffst es nicht in einer normalen Dosierungsgrenze zu bleiben.

    Werd dir doch erstmal klar, wie du weiter vorgehen willst! Weiter nehmen, aufhören? Klinik hatte ich mich selbst angemeldet, die paar Möglichkeiten aus dem Netz gesucht bzw Information vom Psychiater, angerufen, die sagen dann, was sie wollen. Ich musste in einer Vorstellungsrunde vorsprechen.

    Ich glaube, du solltest zu einem Schmerzzentrum gehen. Das wäre denk ich, ein erster Schritt.

  • Die letzten Beiträge von Rabert und Valeria77 wurden hierhin verschoben ==> Hydromorphon

    Ich bitte dringlichst, wenn man eigene Themen diskutieren möchte, dann an geeigneter Stelle!

    Ich finde man sollte Themen anderer insoweit respektieren, dass man die nicht "entführt" - wenn das über mehrere Beiträge geht, reagieren wir dann eben als Team!

    Servus Mimaaiden

    wenn man das so ließt, dann finde ich, hast du ganz schön Glück gehabt dass der ärztliche Notdienst überhaupt Tramal verschrieben hat.

    Was für ein Rezept hat der denn jetzt ausgestellt?

    Ganz ehrlich, ich verstehe schon mal nicht warum überhaupt Tropfen verschrieben wurden - dazu dann auch noch so lange ...

    Ein Arzt der wenigstens bisserl mitdenkt, hätte nach kurzer Zeit eigentlich auf Retard umstellen müssen!

    Bevor ich da noch näher drauf eigehe, würde mich interessieren was du sonst noch für Medikamente einnimmst - wenn du das schreiben willst :winking_face:

    Grundsätzlich solltest du dringend einen Schmerztherapeuten oder - wie schon von Valeria77 geraten - ein Schmerzzenrtum aufsuchen.

    Mal abgesehen von deinem deutlichen Suchtproblem, sind Opiate/Opioide für die von dir genannten Diagnosen einfach nicht die richtigen Medikamente.

    Das betrifft Arthrose, Bandscheibenvorfälle und auch die MS!

    Nicht dass man dir Schmerzmittel streitig machen will, vielmehr gibt es einfach passendere Stoffe für diese Beschwerden.

    Aber du könntest auch für den Moment selbst einen Schritt machen - nämlich jetzt umgehend mit Retard beginnen.

    Tropfen sind der Teufel an der Sache, die bringen dir den (vlt. unterbewussten) Kick, weil mehr Tropfen einnehmen lindern nicht größere Schmerzen.

    Über die empfohlenen 400mg hinaus wirst nicht mehr echt viel mehr Schmerz reduzieren können, aber ich denke um das geht es eh nicht, richtig?

    Vielleicht schreibst du auch etwas mehr über deine MS, wie lange die schon bekannt ist und was da alles so unternommen wird ...

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