Beiträge von Mickey69

    Hallo Sven,

    nun, das sieht bei Dir nach Suchtverlagerung an allen Ecken und Kanten aus. Daneben sind Medikamente im Spiel; 1,5 Liter Wein – das ist schon eine ordentliche Hausnummer.

    Aber Du schaffst es, über Deine Probleme zu reden und hast somit den ersten Schritt aus der Abhängigkeit heraus gewagt.

    Als ich derzeit vom Thc anhängig war, glaubte ich auch, jederzeit aufhören zu können. Dann stieg ich eben zwei Wochen auf Vodka um und ließ das Gras weg. So sturzbetrunken war ich ganz stolz auf mich, da ich 14 Tage von illegalen Drogen abstinent war. In Wirklichkeit hatte ich meine Süchteleien nur in ihrer Chronologie verschoben.

    Schicke Dir an dieser Stelle viel Mut und Kraft rüber.

    LG Mickey

    Hallo Sven,

    den richtigen Weg Richtung Selbsthilfegruppe & Entgiftung hast Du schon gefunden.

    Hier kurz meine Geschichte: Insgesamt war ich 14 Jahre von hochprozentigem Alkohol & Cannabis abhängig – derzeit seit 1,5 Jahren clean. Bedingt durch falschen beruflichen Ehrgeiz und die verlorene Beziehung zu einer Frau wurde der Konsum immer heftiger, lag am Tag bei 2 g Thc & 1 Flasche Vodka. Letztendlich folgte der Totalabsturz. Freundin, Arbeit, Wohnung – alles weg! Hätte ich eher die Notbremse gezogen, wäre es nicht so weit gekommen. Mit der Selbsthilfegruppe Narcotics Anonymous hatte ich derzeit gute Erfahrungen gemacht.

    Und es gibt eine Zeit nach den Drogen. Neue soziale Strukturen aktivieren, vielleicht alte Hobbys wieder finden – dem Leben einen Sinn geben.

    So weit ein paar Impressionen.

    LG Mickey

    Hallo,

    dann von mir einen herzlichen Glückwunsch (danke für Deinen Bericht) und immer weiter so - auf in ein cleanfreies Leben. Das hört sich positiv an.

    Wenn Du magst, dann halte uns hier auf dem Laufenden - wie sich Dein Leben neu entwickelt.........

    LG Mickey

    Hallo Politoxe,

    das sehe ich leider genau so wie mein Vorredner. Das akute Suchtproblem schön zu reden, bringt Dich nicht wirklich weiter. Du hast Dir soziale Hilfe hier im Forum geholt - das ist bestens. Aber jetzt müssen die Spezialisten, die Ärzte ran. Deine Medis hast Du sicherlich von einem Neurologen bekommen, ein Suchtmediziner hilft Dir ebenso weiter. Zumindest wäre eine Drogenberatung Deine erste Anlaufstelle.

    Einen Neuanfang im realen Leben kannst nur Du selber starten. Schicke Dir hierfür viel Kraft und Mut rüber.

    LG Mickey

    Hi Pingala,

    stimmt, der einzige Gewinn aus der Sucht heraus ist, im Moment zu leben. Nur eben der direkte Augenblick, die ersten Entzugserscheinungen sind ein Hindernis. Durch das erneute Konsumieren richten wir unsere Psyche zugrunde. Das ist eine Abwärtsspirale.

    LG Mickey

    Hi Antary,

    da stimme ich Dir zunächst vollkommen zu. Um Drogensucht langfristig zu überwinden, bedarf es Vergangenheitsbewältigung. Was denn nun für eine Therapieform genau die richtige ist, werden Dir wahrscheinlich die Experten hier beantworten können. Aber im Trend liegst Du genau richtig.

    Als ich derzeit ein paar Probleme hatte, habe ich mir einfach einen Termin beim Pschologen geholt - der weiss dann sicherlich schon, was er da anstellt. Hatte hier die Art & Form der Therapie auch nicht näher reflektiert - vielleicht ist das einfach auch zu lange her. Aber die Gespräche hatten gut getan.

    LG Mickey

    Hi Antary,

    dass Deine Nachschlafzeiten bei Kiff & Co. durcheinander geraten, ist im Entzug leider ganz normal – aber Du scheinst es mit einer Portion Humor zu sehen. Das eine Bier sei Dir gegönnt, wenn es nicht zur Gewohnheit wird. Immerhin steht da eine Suchtverlagerung auf dem Spiel, so etwas endet meistens böse.

    Viel Erfolg bei Deinen Telefongesprächen am Wochenbeginn! Wünsche Dir weiterhin einen entspannten Sonntag.

    LG Mickey

    Hi Antary,

    naja. ich sitze vor der Flimmerkiste und gucke mir das DSDS Spektakel an, dazu eine Tafel Schokolade und Wuffi Biene neben mir.

    Schön, dass Du Deine Vergangenheit & Gegenwart für Dich analysierst - und ohne Kiffzeugs klar kommst. Erstaunlich gut, dass Du viel träumst und fein einschläfst - das reinigt die Psyche. Was machst Du am Wochenende?

    LG Mickey

    Hi Antary,

    virtuelle Kiff - Flashbacks sind leider ganz normal, so was hatte ich öfter. Die Träumerei wird sich ebenfalls wieder positiv einpendeln. Struktur im Alltag ist ebenfalls gut. Lass Dich von Deinen Gefühlen nicht verwirren. Wünsche einen guten Start ins Wochenende.

    LG Mickey

    @ Alice Dee
    Das war bei mir nicht viel anders. Ich hatte hundert Mal mit Kiffen aufgehört, um dann mit dem Trinken anzufangen – klassische Suchtverlagerung. War vorher auch mal in einer realen Selbsthilfegruppe. Das hielt so einen Monat – danach ging es mit der Süchtelei weiter. Ich vertrete hier die Auffassung, dass der Abhängige den Totalabsturz braucht, um aufzuwachen. Ein Drogenrausch ist für mich jetzt nur noch ein psychoaktiver Alptraum. Manchmal bedauere ich das – aber wir haben da keine andere Wahl.

    LG Mickey

    @ Alice Dee
    Das ist alles so okay und wir sind keine schlechten Menschen. Vielleicht haben uns die Drogen semi-kriminell gemacht – Stichwort: Allein der Besitz nach BTMG ist strafbar.

    In meine Stammkneipe war ich nur gegangen, um mir neuen Stoff zu besorgen. Manchmal war ich jeden Tag dort.

    Okay, und natürlich hatte ich zunächst meine Finanzen ebenfalls im Griff und niemanden betrogen. Die soziale Hauptaufgabe eines Süchtigen besteht eben darin, in der Gesellschaft nicht aufzufallen. So hatte ich am Arbeitsplatz gekifft, und irgendwie hatte es keiner gemerkt.

    Im Freundeskreis war ich der lockere Typ und bin auf viele Sauf- & Kiff- Touren gegangen.

    Irgendeine Frau spielt hier natürlich eine Hauptrolle - sie war der Grund für meine Abhängigkeit. Und Achtung: Dies ist jetzt keine Begründung!

    Dann kamen Pfändungen vom Finanzamt und der Krankenkasse mit dazu (bin quasi scheinselbständig) – hatte mich hier frustriert um nichts gekümmert.

    Irgendwann klappte das Kartenhaus zusammen.

    LG Mickey

    Das sind gute Neuigkeiten. Immer weiter und nicht aufgeben. Natürlich solltest Du im Fitness-Studio trainieren - die Kräfte sinnvoll einsetzen. Hast bisher alles richtig gemacht!

    Dir eine gute Zeit

    LG Mickey

    @ Siegfried

    Stimmt – irgendwann ging es nur noch um das Abstürzen. Am frühen Nachmittag - direkt nach der Arbeit - wurden hochprozentige Cocktails runtergekippt, die Sucht war Selbstzweck.

    Am Morgen danach wurde der Bohnenkaffee gleich wieder mit Vodka gemischt, die Abwärtsspirale drehte sich weiter. Und der klassische Flachmann für die Hosentasche wurde mein ständiger Begleiter.

    Nicht vergessen seien meine Cannabis-Stickies, die ich wie Zigaretten immer und überall konsumierte.

    Im Effekt hatte mich das alles sehr nahe an den Abgrund gebracht.

    LG Mickey

    Was für einen Zugewinn hatten die Drogen für mich? Die Aussagen meines Vorredners möchte ich hier etwas bewusst auf die Spitze treiben. Also:

    Vodka saufen & nett Kiffen hatte was Kulturelles und war stark mit Wein, Weib & Gesang verbunden. Ehe sich diese Aussagen glorifizieren, sei darauf hingewiesen, dass alles mit einem Totalabsturz endete.

    So weit ein paar Gedanken dazu.

    LG Mickey

    Naja, das was Siegfried sehr schön beschrieben hat, trifft bei mir komplett zu – soziale Verhaltensmuster neu erlernen, Zukunftspläne neu schmieden – ein notwendiges Übel; manchmal freue ich mich nicht wirklich. Und zufrieden abstinent sein, ist wahrscheinlich ein Schlüssel.

    LG Mickey

    @ Antary
    Stimmt, Miss Pipers Posting war an Dich gerichtet.....

    Gib Dir ruhig etwas Zeit - für Dich. Wenn Du Dein Ding mit dem Sport - vielleicht einfach nur mechanisch - durchziehst, dann kommen die positiven Energien von selbst.

    Natürlich muss ein Leben ohne Drogen neu definiert werden, die Gefühle auch. Einiges sortiert sich - nach und nach. Vieleicht solltest Du Dir überlegen, was für Gedanken & Sehnsuchte Du früher hattest - und die einfach auf ein drogenfreies Dasein übertragen.

    @ Alice Dee
    Bei so einer langen Suchtgeschichte kommt sicherlich einiges durcheinander. Bei mir waren es 14 Jahre auf Thc & Vodka - auch irgendwie politox, seit 1,5 Jahren clean. Und immer noch macht sich melancholische Stimmung breit - soziale Strukturen sind zerbrochen, etc.

    Wir alle sind auf einem langen Weg und müssen uns damit arrangieren, eben süchtig zu sein. Wenn es bei mir zu einem neuen Konsum kommt, bin ich sicherlich verloren. Das ist eine Frage des Suchtdrucks und der Vermeidungsstrategien.

    LG Mickey