Liebe Ninjana,
ich möchte auch mal meinen Senf hinzugeben.
Zum einen hatte ich bis vor kurzem selbst einen Mann, der meinte von Koks allein weg zu kommen.
Ich hab das fast ein Jahr mitangeschaut.
Weil er ohne Drogen ein Traummann ist.
Er hätte mich nie geschlagen, war liebevoll, aufmerksam und charmant.
Nur da gabs ein Problem:
Von heute auf morgen wollte er ganz spontan sein Ding machen.
Urlaub mit Freunden (heute weiß ich ebenfalls Kokser) im Büro schlafen auf Drogen, Handy aus und out of order sein.
Er war nicht erreichbar. Einfach Verantwortungslos.
Ich dachte ständig, ähnlich wie Du, er kriegt das wieder hin und hatte Monate dann auch eine Pause. Alles war super.
Wir waren auch vier Jahre verheiratet und ich wollte Kinder. In einer langen Pause wurde ich auch schwanger und hab es Gott sei Dank verloren.
Ich hab mich so geschämt, weil ich rausgefunden habe, dass er trotz diesem Wunschkind heimlich immer weitermachen musste mit dem Koks.
Ab da war für mich klar, dieser Mann kann niemals mehr vob selbst aufhören, wenn er seine schwangere Traumfrau doch angeblich wieder für Drogen allein zu Hause sitzen lässt.
Ab da war der Kinderwunsch mit ihm abgehakt und ich kann Dir nur sagen, dass Du definitiv therapeutische Unterstützung brauchst. Suche dir eine Telefonnummer, irgendwas und rede mit Außenstehenden darüber und wie Du Dich wappnest, wenn er wieder vor Deiner Tür steht.
Auch wenn Du Dich jetzt konsequent getrennt hast, hört man raus, dass von Deiner Seite noch eine emotionale Abhängigkeit da ist.
Sonst hättest Du u.a. nicht ein Kind mit einem Suchtkranken zeugen können.
Allein die Vorstellung ein geschädigtes Kind zu kriegen, etc wurde von Euch beiden komplett ausgeblendet. Bitte nicht als Vorwurf verstehen, aber das zeigt, dass Du Deine eigenen Grenzen oft überschritten hast und der Traum eine Familie mit ihm zu haben größer war, als die realistische Vorstellung bald alleinerziehende Mutter zu sein.
Ich hoffe für Dich sehr, dass Dein Kind weder geistige noch körperliche Schäden in seiner DNA von ihm mit sich trägt!
Als ich nämlich erfahren habe, dass es wieder heimlich losging als ich schwanger war, habe ich geflüstert - Du hast das nicht verdient, ich wünsche Dir, dass Du das alles nie mitbekommst. Und drei Wochen später habe ich geblutet. Ich wollte nicht, dass es diesen Vater hat.
Ich kann also zumindest teilweise mitfühlen, dass diese Schwangerschaft nie so verlaufen ist, wie Du sie dir gerne gewünscht hast und sicher mit sehr viel Stress für Dich verbunden ist.
Für alle Partnerinnen, die es erwägen mit so jmd ein Kind zu zeugen, kann ich nur sagen: seid nicht so egoistisch!
Der Vater hat mit dem Kind noch mehr Stress ! Er wird sehr wahrscheinlich mehr konsumieren, weil Du / ihr auf das Baby voll fokussiert seid.
Habt ihr vorher versucht auf die Abhängigkeit einzugehen, ist euch das zeitlich gar nicht mehr möglich und in der Zeit wird er 100 % sein Ding machen, weil ihr mit dem Baby beschäftigt seid.
Schon in normalen Beziehungen fühlen sich Männer ungeliebt, wenn ein Baby da ist, mit Suchtkranken wird es nicht besser.
Im Kopf hast Du glaube ich verstanden, dass es mit ihm ohne Therapie nichts wird, aber versuche dir wirklich zu verinnerlichen, wie Du nun für Dich vorgehst und Dich nicht einlullen lässt.
Such Dir bitte Hilfe !
Hab ich auch gemacht - telefonisch.
Denn ich höre ganz klar heraus, dass Dein Selbstwert gar nicht mehr vorhanden ist, sonst hättest Du viel früher den Absprung geschafft.
Alles Gute !