Hallo Franz,
erst einmal ein herzliches Dankeschön für dein Interesse und deine investierte Zeit für die Antworten.
Es tut unglaublich gut mit neutralen Personen über diese "Hölle" sprechen zu können.
Das gibt mir auch nochmal eine andere Sicht auf die Dinge. Lässt mich erkennen, was ich sonst übersehe, vor Allem auch
in Bezug auf mich selbst und den Umgang mit den Problemen die mein Sohn hat und verursacht.
Scheinbar ist er wieder voll im Geschäft, so leid mir diese Erkenntnis für dich tut.
Auch das war natürlich mein erster Gedanke! Es muss dir auch nicht leid tun, mich macht es einfach unglaublich wütend, wie leichtfertig er mit seinem und auch gleichzeitig unserem Leben und zu Hause umgeht indem er sich in solche Machenschaften stürzt.
Mit dem Rezept steigert er aber seine Aktivitäten in krimineller Hinsicht, hatte eigentlich aus der ersten Gerichtsverhandlung Bewährung offen?
Die Frage ist natürlich auch, nimmt er die Benzos (auch) selbst oder dienen die nur dem Handel?
Er war nie auf Bewährung, er ist immer mit einem blauen Auge davon gekommen und er war halt noch jung genug!
Und Mama hatte ja einen guten Anwalt an der Hand, leider war seine Gage auch dementsprechend hoch.
Er hat die Benzos nach dem Entzug in der Klinik verschrieben bekommen und sie auch eingenommen regelmäßig wie vom Arzt verordnet.
Und er hat "seine" auch noch. Er nimmt sie aber nur wenn er "Panik" hat und dann nicht einschlafen kann.
Letztlich spielt das aber keine Rolle, früher oder später (so leid es mir wiederum für dich und deine Familie tut) wird er damit sowieso erwischt.
Ehrlich gesagt bin ich mittlerweile soweit, dass ich denke das es genau das richtig wäre, wenn er damit erwischt wird.
Es hat in seinem Leben bisher noch keine richtigen Konsequenzen gegeben die er alleine bewältigen musste, denn Mama
war ja immer da und hat ihn rausgeboxt.
Da du als Mama und nicht ihr als Betroffene hier schreibt, gibt es natürlich auch ganz unterschiedliche Ansätze.
Deinem Sohn würde man natürlich immer wieder zu einer Therapie anraten, leider macht es den Anschein, dass er dazu noch nicht bereit ist.
Letzteres trifft meist erst ein, wenn er gar keinen Ausweg mehr sieht oder es um seine Gesundheit ganz schlecht steht.
Und genau das ist der Punkt, er war schonmal an dem Punkt wo er mit seiner Gesundheit wegen dem Konsum gekämpft hat. Dann hat er den freiwilligen
Entzug gemacht und es ging ihm besser. Aber er sieht einfach nicht ein, dass er sich einer langfristigen Therapie unterziehen müsste. Das er ohne professionelle Hilfe immer wieder im selben Teufelskreis landet.
Wie auch immer eure Bedingungen ausfallen mögen, meine Ideen sind ja auch nur aus dem Stehgreif entstanden, sollten ihm in einem Gespräch mitgeteilt werden.
Dieses Gespräch soll keine Diskussionsrunde werden, das gehört im klaren deutlich aufgezeigt, es dient ganz allein den nun geltenden Regeln und da gibt es letztlich nichts zu diskutieren.
Ist dazu nicht bereit, würde ich es in großen Buchstaben ausdrucken und an seine Zimmertür kleben
Das ist der Plan, leider lässt er sich aber seit gestern nicht mehr zu Hause blicken 
Handy ist meistens aus, oder er hat mich nicht nur via WhatsApp blockiert sondern auch meine Nr., und anrufe ohne Nr. nimmt er nicht ab.
Er ignoriert auch von seinen (normalen) Freunden, Bruder oder anderen Family-Mitgliedern die Mails.
Das letzte was ich ihm vermittelt habe war, dass wenn er bis Freitag (quasi heute Abend) das Chaos da oben in seinem Dachgeschoss nicht beseitigt hat, ich am Wochenende da oben wüte und dann fliegt alles raus!!! Und da kenn ich keine Gnade. (Beim Aufräumen/Putzen der Zimmer meiner zwei Söhne war ich IMMER knallhart....das war aber auch das einzige wo ich so richtig durchgegriffen hatte wenn ach nach mehrmaliger Ermahnung keine Ordnung gemacht wurde)
Die nächsten Schritte werden sein, das ich ihm das Internet "abschneide", und die Zahlungen für sein Handy einstellen werde.
Und sobald ich ihn zu fassen bekomme, ist sein Schlüssel auch weg!!!
Und wenn er dann meint, dass er gar nicht mehr Heim kommen müsste, um mich zu bestrafen weil er genau weiß ich komme um vor Sorge, dann muss er es tun. Ich werde versuchen von den Sorgen Abstand zu nehmen!
Meiner Meinung geht es nämlich nicht um „keine Drogen mehr zu nehmen“, so wie ich die Situation auffasse, muss eine langfristige Therapie (in Hinsicht Suchterkrankungen und anderweitigen psychischen Erkrankungen) erfolgen.
Ja ABSOLUT, und ich sehe es nicht mehr ein meine Zeit damit zu vergeuden, ihn "aus dem Dreck zu ziehen", alle seien Angelegenheiten für ihn zu Managen und meine seelische Gesundheit und meine Beziehung auf s Spiel zu setzen damit es ihm besser geht, ohne das er was dafür tut, sprich sich endlich mal seiner selbst annimmt!
vielleicht kann man diese Betreuerin mit ins Boot holen
Ehrlich gesagt möchte ich das ganz und gar nicht. Ich habe irgendwie ein negatives Gefühl dieser Person gegenüber. Vielleicht ist es auch verletzter Stolz...das sie mehr Verständnis für seine Depression hat als ich, nach seiner Aussage.
Aber bisher hat mich mein Gefühl nur sehr selten getäuscht wenn ich Antipathie gegen jemanden gehegt habe. Lange Rede kurzer Sinn.....NEIN die Betreuerin mit ein zu beziehen ist keine Option für mich.
Lieber würde ich natürlich einen liebevollen und netten Weg vorschlagen, doch nach deiner Schilderung wird sowas kaum was bringen.
Liebevoll, nett, verständnisvoll, nachgiebig, nicht konsequent genug war ich sein ganzes Leben lang bis jetzt.
Habe mir den Rat eines Psychologen und der Erziehungsberatungsstelle und noch einigen anderen Personen zu Herzen genommen und ihn nicht fallen lassen, sondern immer mit Fürsorge, Liebe und Verständnis behandelt.
Deshalb hält er sich auch an keine Regeln, er weiß das ich nie so konsequent bin/war ihn tatsächlich hängen zu lassen oder vor die Tür zu setzen wie ich es immer angedroht habe.
Nichts wird deinen Sohn zwingen können, solange er nicht selbst in irgendeiner Weise dazu bereit ist und eine gewisse Einsicht mitbringt, dass sein jetziges Leben nicht mehr so weitergehen kann.
Ja das lässt er mich immer wissen, dass ich ihn ja zu nichts (mehr) zwingen könnte, vor Allem was auch seine Volljährigkeit betrifft, fühlt er sich da sehr sicher.
Aber ich bin jetzt an einem Punkt angelangt, an dem ich glaube, dass ich nichts weiter tun kann außer tatsächlich einmal konsequent zu sein und knallhart meine Regeln durchzusetzen.
Und wenn er fällt, dann muss ich ihn fallen lassen und wenn er um Hilfe bittet mit Hinblick auf die Annahme professioneller Hilfe, dann werde ich ihm aufhelfen.