Beiträge von Waldwesen

    Hallo liebe Forenmitglieder,

    seit einigen Monaten übe ich mich in Abstinenz von Alkohol und Cannabis. Für dieses Jahr feuere ich mich an, 365 Tage nüchtern zu schaffen.
    Vorgestern habe ich meine Mitbewohnerinnen (Studentinnenwohnheim) darauf angesprochen, dass sie bitte keinen Alkohol in der Küche lagern, sondern mit auf ihr Zimmer nehmen sollen und ihnen in diesem Zuge von meiner Suchterkrankung erzählt. Wir sind derzeit zu siebt und vier haben sehr goldig reagiert. Eine ist sehr schüchtern und schreibt kaum etwas und die andere Verbleibende schreibt auch nicht oft; schüchtern ist sie nicht.
    Ich war ein halbes Jahr an einer Krombacher-Flasche vorbeigelaufen und vor wenigen Wochen ist dann noch eine Flasche Rum aufgetaucht. Das hat mir dann irgendwann die Sicherung rausgehauen.
    Ich hatte in der WhatsApp-Gruppe (persönlich eher unmöglich, alle auf einmal zu treffen) auch geschrieben, dass das Leben ja bekanntlich immer wieder Probleme birgt (wo Suchtdruck entsteht) und wenn ich dann - eigentlich - an meinem Rückzugsort darauffolgend kämpfen muss, habe ich keinen Ort, an dem ich mich sicher fühlen kann. Ich habe auch gesagt, dass das meine körperliche sowie psychische Unversehrtheit verletzt.
    Ich hätte gerne nachgelesen, was vor vielen Monaten mal in WhatsApp geschrieben wurde, ich meine, es war etwas mit Rum und dass sich jemand gestört hat, dass Alkohol in der Küche steht. Und die eine Person, die selten schreibt, aber nicht schüchtern ist, müsste gesagt haben, sie lässt ihn da stehen, wo er steht. Aber ich will sie nicht direkt ansprechen, weil ich nicht kontrollieren kann, ob das wirklich so gesprochen wurde (altes Handy mit Verlauf kaputt).
    Ich kann Menschen sehr gut erspüren und es ist zumindest nicht abwegig, dass sie stur/egoistisch ist und ihren Alkohol nicht in ihr Zimmer stellt. Genau, darum geht es, ganz vergessen, zu erwähnen - der neue Rum, den ich bis zu dem Punkt ausgetrunken hatte, bis zu dem der alte noch voll war, steht immer noch da und sie war in dieser Zeit definitiv hier, hab sie telefonieren gehört.

    Also ich möchte auf jeden Fall bis Mitte nächster Woche abwarten, weil über den Jahreswechsel keine Vorlesungen waren und wenn sicher alle wieder regelmäßig hier sind, dann kann ich erst sicher sagen, dass eine Dame sich weigert, ihren Alkohol wo anders zu lagern.

    1. Habt ihr Erfahrungen, wie man sturen Menschen einfache utilitaristische Prinzipien erklärt? Sie leidet nicht bis kaum, wenn sie der Forderung nachkommt, während ich ernsthafte Probleme bekomme.

    2. Wenn alles reden nichts bringt, wie würdet ihr handeln?
    Was habe ich eigentlich für Rechte, wenn jemand meine Gesundung behindert?
    Eine Option wäre, dann auch auf hart zu spielen und den Schnaps zu entsorgen. So als ultima ratio


    Freue mich auf eure Antworten und wünsche euch noch einen wunderschönen Tag :smiling_face:


    Liebe Grüße,

    Waldwesen

    Hallo Franz,

    ich danke dir für deine Antwort. Ich hatte dann nicht mehr ins Forum gesehen. Wir haben über andere Dinge gesprochen, also ich habe über Theoretisches Fragen gestellt und musste nicht lügen, habe es aber verheimlicht. Die Kostenzusage ist noch nicht da und gestern habe ich ein Zigarettle, also quasi die halbe Jointlänge geraucht und einen Kurzen getrunken. Weißt du, ich möchte auch einfach unbedingt Therapie machen, so neben der Bearbeitung der Sucht stehen andere Themen im Vordergrund (weswegen mir der Aufenthalt so wichtig ist). Mein Vater hat das Cannabis und den Alkohol in seinem Schlafzimmer stehen... Somit habe ich nun seit Beginn meines Abstinenzversuches Anfang Oktober zum ersten Mal zu seinen Sachen gegriffen. Ich würde so gerne erzählen. Es stimmt, wahrscheinlich wäre die Entgiftung kurz, wenn sie beschlossen werden würde. Wenn ich erst in der Klinik über die "Ausnahmen" spreche, befürchte ich Konsequenzen. Ich war ja noch nie in so einer Klinik und kann mir dann Szenarien bis zur Entlassung vorstellen, weil ich vorher zur Sozpäd nicht ehrlich war... Weswegen sich Reinen-Tisch-Machen nun aufdrängt... Ein paar Tage früher weg von meinem Freund sind wohl das Schlimmste, was passieren kann... Wenn ich genug Infos habe, dann kann ich mich bei auftretendem Suchtdruck daran erinnern und mich überzeugen. Wenn ich den Sinn aber noch nicht so recht darin erkennen kann, komplett nüchtern zu bleiben, fällt es mir schwer, dass einfach zu machen.

    Warum darf man nicht hauptsächlich nüchtern sein und z.B. einmal in zwei Wochen konsumieren? Weißt du, wisst ihr das?

    Ich habe irgendwie Angst vor der Reaktion und eigentlich müsste ich alle Rückfälle/Entscheidungen gegen die komplette Abstinenz berichten, denn in der Klinik sollte ich ja nicht erst rausrücken...

    Ich danke für bestehende und kommende Antworten!

    Viele liebe Grüße

    Hallo liebe Forumsmitglieder:wink:,

    ich schätze mal, meine Frage passt am besten in diesen Themenbereich, da es um eure Erfahrungen mit Suchtberatungsstellen und Suchtkliniken geht.
    Ende November/Anfang Dezember (den genauen Termin erfahre ich wahrscheinlich morgen) gehe in in eine Frauensuchtklinik. Ich hatte deshalb drei Wochen lang keinen Alkohol getrunken und kein Cannabis konsumiert. Am 31.10. und am 04.11. habe ich Alkohol getrunken und vom 05. bis zum 07.11. habe ich gekifft. Mein Körper war bei der Urinuntersuchung am 26.10. komplett substanzfrei. Ich war überrascht, wie schnell das dann doch ging, andererseits dürfte der zweite Test in der Klinik dann nicht positv sein, wenn ich lügen würde. Und somit zur Frage: Muss man wegen dieser überschaubaren Menge in die Entgiftung, wenn man es bei der Beratungsstelle zugibt? Denn ich habe nur konsumiert, weil noch Zeit war. Ganz genau weiß ich ja aber auch nicht, wann die Cannabioide ausgeschwemmt sein werden. Zweifellos werde ich bis zur Klinikaufnahme abstinent bleiben. Daher mache ich die Entgiftung eh. Ich befürchte, dass ich jetzt schon früher weg muss, wenn ich ehrlich bin. Ich möchte die Sozpäd aber auch ungern anlügen.
    Was sind eure Erfahrungen mit der Zeit vor der Suchtklinik und vorherigem Klinikaufenthalt zur Entgiftung?
    Wer war ehrlich und wie ist es ausgegangen?
    Denkt ihr, ich müsste in den Entzug - wie haben die Suchttherapeuten bei euch gehandelt?

    Ich hoffe, ich bekomme schnell Antwort(en) - morgen um 10 Uhr ist das Gespräch...

    Danke für's Lesen und liebe Grüße :3: