Guten Morgen!
Jetzt bin ich schon knapp 2,5 Monate kiff-frei. Ich bin stolz auf mich und immer noch zuversichtlich, mein Leben nun besser auf die Reihe zu kriegen, aber seitdem ist bei mir zunächst erstmal sehr viel aus dem Gleichgewicht geraten. Um es kurz zu machen: ich habe irgendeine blöde Allergie entwickelt, es ist allerdings noch unklar, was es genau ist. Die Allergieschübe fingen Mitte Dezember an, nachdem ich 10 Tage lang Durchfall hatte. Juckende schmerzende Quaddeln im Gesicht und am Hals, extrem unangenehm. Ich versuchte zuerst, mich selbst zu heilen und schob alles auf den emotionalen Stress, nach dem 5. Schub ging ich dann zum Notarzt und liess mich spritzen. Das war vor etwas mehr als 2 Wochen. Seitdem nehme ich täglich Antihistaminika. Am 24. war ich auswärts essen und schon am selben Tag hatte ich einen neuen Schub, der Tags darauf noch schlimmer wurde. Wieder zum Notarzt, Spritze. Ich habe Urin- und Bluttest Ende Februar (so ist das in Spanien, wenn man nicht privat versichert ist). Bis dahin soll ich auf alles mögliche verzichten. Da ich vermute, auf verschiedene Sachen reagiert zu haben (reifer Käse, Rotwein, Fischkonserven und frischen Fisch), habe ich eine Histaminintoleranz im Verdacht.
Ich habe seitdem endlich mal mein Zimmer eingerichtet, bin nämlich vor 9 Monaten umgezogen, auf die Insel. Bis Dato hatte ich nur mein Home-Office stehen, um arbeiten zu können. Jetzt fühle ich mich schon richtig wohl hier. Der nächste Schritt wird sein, mich im Februar für Yoga anzumelden, habe eine nette Schule in der Nähe gefunden, wo ich zu Fuss hinlaufen kann. Zugleich möchte ich endlich anfangen, mit dem Auto zu üben. Ich habe 2007 Führerschein gemacht, bin aber ein Stadtkind, brauchte das eigentlich gar nicht. Auch in der Stadt in Andalusien kam ich gut ohne fahren aus. Aber hier fühle ich mich ein wenig am Arsch der Welt, auch wenn eigentlich alles sehr überschaubar ist und sowieso auch sehr paradiesisch ist. Es gibt hier zwar auch Busse, die fahren aber nur sehr selten. In die nächstgelegene "Stadt" brauche ich 30 Minuten zu Fuss. Strände sind aber viele nur mit dem Auto zu erreichen. Auch ein Fahrrad wäre nicht schlecht, aber hier gibt es natürlich keine Fahrradwege und es ist sehr hügelig. Bis vor kurzem machte mir die Idee zu fahren Panik. Ich denke, dass ich jetzt mit klarem Kopf besser darauf klarkommen werde.
Und obwohl ich mir seit Jahren eine Veränderung wünschte, ist der neue Wohnort wieder ein kompletter Neuanfang, mit dem ich mich noch anfreunden muss. Mein Freund ist hier geboren, für ihn war es also ein Nachhausekommen, für mich ist es fast, als ob ich in ein anderes Land gezogen wäre. Es ist schön, Familie in der Nähe zu haben und seine Familie ist wirklich sehr nett. Aber ich muss aus dem Arsch kommen und mir selbst ein paar neue Bekanntschaften/Freunde suchen und Auto fahren, fühle mich so irgendwie sehr isoliert und irgendwie abhängig.
Ich würde mich über Geschichten von anderen sehr freuen, es fühlt sich irgendwie eher wie ein virtuelles Tagebuch als ein Forum an.
Bis dahin LG
saritaverde