Ich habe ca. sechs Jahre lang jeden Tag gekifft, meist abends nach der Arbeit. Grund dafür war meist Stress oder Sorgen, die ich einfach vergessen wollte. Ich habe gemerkt, dass ich mit meinem Studium und meinen privaten Problemen besser zurecht komme, wenn ich abends einfach "mein Hirn ausschalte". Irgendwann bin ich dann vom Tüten rauchen auf Bong rauchen umgestiegen, das habe ich sicherlich so an die vier Jahre gemacht. Letztes Jahr bin ich dann wieder auf Tüten umgestiegen, da mir das mit der Bong dann doch irgendwann zu heftig geworden ist. Ich habe auch mal im letzten jahr versucht, mit dem Kiffen aufzuhören, bzw. eine Pause zu machen, habe aber nur einpaar Tage durchgehalten, dann habe ich wieder angefangen, täglich zu rauchen.
Der Hauptgrund, wieso ich aufhören wollte, war das liebe Geld. Wenn ich mir so überlege, was ich schon alles verkifft habe und was man sich davon alles hätte leisten können....nee...da will ich gar nicht drüber nachdenken!
Bisher hatte ich immer das Gefühl, dass ich trotz (und manchmal auch gerade wegen) des Kiffens mein Leben ganz gut im Griff habe. Hab mein Studium recht gut geschafft und schreibe gerade meine Doktorarbeit an einem nicht ganz unbekannten wissenschaftlichen Institut. Ich dachte mir, solang ich das noch alles schaffe, ist ja noch alles in Ordnung. Nachdem sich aber mein Ex-Freund vor etwa zwei Jahren von mir getrennt hat, ist das alles schwieriger geworden. Ich habe in der ersten Zeit nach der Trennung ziemlich viel gekifft, teilweise auch schon nachmittags so während der Arbeit angefangen. Im Nachhinein betrachtet war das schon großer Mist, denn ich hätte natürlich viel viel mehr schaffen können ohne Kiffen. Jetzt habe ich so ein bisschen das Problem, dass ich dieses Jahr im Sommer fertig sein muss, da dann bald mein Stipendium ausläuft.
Jetzt habe ich nochmal einen Versuch gestartet aufzuhören. Heute bin ich bei Tag fünf, und ich bin mächtig stolz, dass ich bis jetzt so gut durchgehalten habe. Mein Tagesablauf hat sich zu früher zwar eher noch verschlechtert, gehe noch später ins Bett und dementsprechend auch später auf. Aber das werde ich wohl hoffentlich auch bald noch in den Griff bekommen, wenn die Angst vor dem Schlafengehen weniger wird und das Vertrauen kommt, dass ich auch so ohne Probleme einschlafen kann.
Seit Sonntag treibe ich auch jeden Tag Sport, was mir enorm dabei hilft, abends schön müde zu werden. ich bilde mir auch schon ein, etwas mehr Kondition zu bekommen, Musklekater oder so habe ich auch kaum.
Jetzt aber mal zu meiner eigentlichen Frage:
Wie haltet ihr es so mit dem Kiffen? Steht ihr auf dem Standpunkt, dass man am besten ganz die Finger davon lassen sollte, also so wie ein trockener Alkoholiker? Oder darf man sich ab und zu auch mal ne Tüte genehmigen?
Ich glaube, mein Ziel ist es erstmal, nicht mehr alleine daheim zu Kiffen.
Einen schönen sonnigen Tag euch allen, das Loewenherz