Das Gefühl ich bin nichts wert

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich weiss nicht wie ich mein Gefühl im Betreff beschreiben soll und ich bin auch schon oft in diesem Forum hier gewesen weil ich einfach mal sehen wollte ob ich hier jemanden finde dem es vielleicht ähnlich geht. Ich fange einfach mal an:
    Es ist so das ich manchmal so aus heiterem Himmel mich ganz allein auf der Welt fühle und mich auch nichts wert fühle. Wie so eine Möbelstück fühle ich mich, das in der Ecke steht und keine Beachtung findet, auch nicht von mir selbst.
    Ich habe leider keine Freunde, bin verheiratet und habe ein Kind. Aber trotzdem habe ich dieses Gefühl (trotz Famile). Das sich niemand wirklich für mich interessiert und das es auch völlig wertlos ist wie ich mich fühle, das niemand Kontakt mit mir will, das ich langweilig bin, all solche Gedanken. Dann denke ich oft das ich für mich dasein muss, das ich "mich liebhabe", aber ich kann das nicht mit voller Überzeugung sagen, ich sage mir "ich habe Dich lieb", aber ich glaube nicht daran und ich glaube das daher auch das Gefühl der Einsamkeit entsteht. Ich merke ganz oft am Tag wie dieses schreckliche Gefühl in mir hochkommt, so ganz allein zu sein und ich kann nichts daran ändern und nur warten bis es irgendwie wieder verschwindet (durch Ablenkung o. ä.). ich kann mich da nicht trösten , ausser durch Menschen die mir ein freundliches Wort sagen, denen es vielleicht ähnlich geht, aber diesen Menschen gibt es hier nicht, d. h. ich kann meinen gefühlen keinen Raum geben und mir bleibt nur mein trauriger Gedanke und das ich mich immer mieser fühle.

    Mir fehlt so sehr eine wirkliche Freundin, jemand die mit mir seelenverwandt ist, der ich das Gefühl der Leere erzählen kann und die mich versteht. Aber alles was ich hier habe sind oberflächliche Bekanntschaften und ich muss mich hüten ehrlich zu sein, denn hier kann auch niemand etwas für sich behalten. So habe ich nur meine Gedanken, die immer wieder auftauchen und so komisch wie es klingt, manchmal fühle ich mich auch wohl in meiner traurigen Welt und ertrage mein Alleinsein. Merke aber auch das es nicht normal ist sich so abzuschotten und niemanden, ausser meinem Mann und mein Kind zu sehen. Es ist aber auch meine Meinung das man von einem anderen Menschen nicht verlangen kann verstanden zu werden, denn niemand hat die gleiche Vergangenheit, niemand kann wirklich so empfinden wie ich es tue, dafür müsste derjenige dasselbe Gefühl haben, bzw. das selbe Leben gelebt haben. Jeder lebt irgendwie in seiner eigenen Einsamkeit und mit seinen eigenen Problemen. Ich möchte lernen aus mir heraus aus diesem Gefühl herauszukommen, mir selbst so wichtig zu werden das ich mich ernstnehme und mir selbst nahe zu sein, aber ich weiss noch nicht wie...

    vielleicht hat ja jemand eine Erfahrung damit gemacht und kann mir einen Tipp geben?

    :o: fürs lesen und evtl. antworten

  • Hallo Sternchen,

    oh ja, dieses Gefühl hatte ich vor 10 Jahren. Es hielt sich ca. ganze hartnäckige 5 Jahre - nun ist es aber weg.
    Ich bin aus einem anderen Bundesland nach Rheinland-Pfalz gezogen, mit zwei Kids und Mann.
    Die Mentalität war mir fremd, ich kenne es als Rheinländer einfach anders, einfach viel aufgeschlossener. Jo, mit dem Umzug fing das alles an. Habe nur geheult, weil ich einsam war. Ist nicht so, als hätte ich mich nicht bemüht Kontakte zu knüpfen, alleine schon durch die Kinder - aber es waren falsche Menschen - und ich habe mich dann immer mehr zurückgezogen. Ich habe meine Zeit gebraucht zu lernen wie egal es mir sein kann, was Menschen über mich denken oder reden.
    Es änderte nichts an der Tatsache, dass ich keine Leute um mich hatte, aber das wollte ich plötzlich auch nicht mehr. Ich fing an eine hohe Mauer zu bauen. Niemanden habe ich mehr an mich ran gelassen. War auch nicht mehr auf der Suche nach irgendwem.
    Ich glaube das hat geholfen. :smiling_face:
    Seitdem habe ich einige nette Menschen getroffen, wo ich nie dachte das es solche überhaupt noch gibt.
    Ich habe einfach damals losgelassen. Und auch wenn es eine harte Zeit war, sie hat mir den Rücken gestärkt, sie hat mich stark gemacht, einfach anders zu schauen. Alles aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.
    Diese Leute hier, die ich um mich habe in dem Ort, lächel - sie sind mir egal geworden.
    Und mit dem Egal ist meine Mauer gebrochen und konnte wieder kraftvoll nach draußen gehen, weil es mir egal war was sie sagten oder dachten.
    Und ich denke, wenn man nicht zwanghaft auf der Suche nach Freunden ist - so wird auch Dir irgendwann einmal jemand über die Füße fallen, von dem Du es nie gedacht hättest.
    Versuch glücklich zu sein, tu Dir ganz viel Gutes, was Dich glücklich macht und denke so wenig wie möglich an das Negative um Dich herum.
    Schau wer Du bist, und schau wie glücklich Du mit Dir sein kannst wenn dieses oder jenes nicht wäre - dann schalte es einfach ab, hmmmmm weiß nicht ob ich das überhaupt irgendwie richtig erklären kann, aber vielleicht verstehst Du mich ein bisschen. :smiling_face:
    Ich wünsche Dir wirklich ganz viel Kraft über Dinge zu stehen, und mit neuen Mut einfach in die Weltgeschichte zu leben, und irgendwann .... :winking_face:
    Alles Liebe,

    Leben

  • dieses Gefühl kenne ich zugut.

    Ich fühle micht seit jahren alleine obwohl ich eine Familie habe.Hab bis jetzt kein einzigen freund.Weil ich das sage was ich denke und viele kommen damit nicht klar.Und ich möchte mich auch nicht verstellen auch wenn die Gesellschaft das will.Das sehe ich nicht ein.

  • Hallo Ihr Lieben,

    es tut gut zu lesen das ich nicht allein bin mit dem Problem. Es ist wirklich so, wenn man sich damit abgefunden hat allein zu sein ist man es nicht mehr. Das heisst, dann tut es nicht mehr so weh und man zieht nicht sein Selbstwert darüber das man allein ist. Ich weiss nur nicht ob ich mich richtig ausgedrückt habe, ich meine dieses tiefe Gefühl der Einsamkeit, das ich wirklich ganz allein bin auf der Welt und auch wenn Menschen um mich herum sind habe ich das Gefühl das ich allein bin. Ich finde dann das alle Menschen mit denen ich in Kontakt bin oberflächlich sind und ich einfach keinen wirklichen engen, ehrlichen Kontakt mit jemanden aufbauen kann. Die Menschen die ich kenne sind nicht ehrlich, es zählt mehr das Äussere, d. h. wohin in den Urlaub, der Job und ob man auch schön viele Kontakte hat, alles so ein Angebergerede. Es gibt aber auch welche dabei die sind keine Angeber, die ruhen irgendwie in sich selbst und dann finde ich es schön mit einem Menschen zusammenzusein der in sich ruht, aber die gibt es leider selten. Es ist bei mir aber so das ich keinen Bock habe auf so ein oberflächliches Geschwafel und daher auch diese Kontakte nicht pflegen möchte. Es ist mit denen langweilig, so gemein das klingen mag. Ich kann dort nicht sein wie ich bin, manchmal bin ich z. B. so traurig und ich habe in dieser Gruppe auch schon mal geweint, weil mir das Wasser buchstäblich bis zum Halse stand und einfach alles scheisse war. Aber, man kann es nicht fassen, sie übergingen das einfach und redeten weiter über ihre Belanglosigkeiten und ich habe mir hastig die Tränen abgewischt und kam mir so einsam vor und mir war klar das ich hier niemals ehrlich sein kann, ich muss diese Art von Sprache mitsprechen, deswegen fühle ich mich einsam. Irgendwann hat es bei mir dann "klick" gemacht und ich sagte mir das diese Menschen nicht zu mir passen und das ich dann lieber allein bin. Das Dumme ist nur das die Kinder dieser Mütter gern zusammen spielen und zur Schule gehen und so trifft man sich immer mal wieder, obwohl dumm ist das nicht, es ist mir egal und ich ziehe gute Miene zum bösen Spiel, weil ich mich da nicht outen kann und möchte.

    Ich wollte Euch nur schreiben das ich es schön finde Menschen zu finden die ähnlich empfinden und das ich nicht sonderbar oder so bin weil ich lieber allein bin.

    Danke nochmals für alle Antworten

    :cx:

  • Hallo Sternchen,

    irgendwie finde ich mich zu 100 % in Deinem Beitrag wieder, und demnach müsste ich ebenfalls "sonderbar" sein – bin ich vielleicht auch, aber weißt Du was?
    Es ist mir ganz egal.
    Ich bin sowas von stur, das mir ganz egal ist was andere über mich denken.
    Und ich bin so stur, dass ich immer sage was ich denke – und das ist nicht immer von Vorteil, das weiß ich selber, aber auch das ist mir egal – und auch die Konsequenzen die ich dadurch schon ertragen musste. Jedoch braucht man für so etwas ein ganz doll "dickes Fell" – und ich sagte es ja schon, ich war ebenfalls alleine. Trotz dass ich einen Ehemann habe und zwei Kinder. Aber ich war alleine, also einsam, genau wie Du es empfindest und wurde hier herumgeschubst – lach, weil ich eben "sonderbar" bin, nun mal nicht so wie die anderen Mama´s hier, die sich gerne das Maul zerrissen haben über jeden der gerade nicht da war, oder eben eingebildet – ach einfach ätzend.
    Ich war es selber schuld, aber ich war es gerne.
    Ich habe mich, wenn ich wie andere Mütter auf den Kigabus gewartet habe, auf die andere Seite gestellt. Ganz bewusst, ich wollte nicht dazu gehören als ich merkte wie sie hier "tickten" – alle mitmachten bei dem ganzen Mist – eben nur um dazuzugehören, sich einfügten in das Muster.
    Naja – so hatten sie aber wieder ein paar Jahre Gesprächsstoff – eben mich.
    Ich habe damals den Weg gewählt "alleine" zu bleiben.
    Und als ich mich damit richtig dolle angefreundet hatte und das alles OK fand, da taten sich irgenwann irgendwo doch ein paar Menschen auf ( lach – nicht die Mama´s ) denen ich mich öffnete, und denen ich gegenüber treten wollte und auch so etwas wie eine Freundschaft aufbaute, auch wenn ich bis heute noch mit diesem Wort erhebliche Schwierigkeiten habe. :smiling_face:
    Liebes Sternchen, lass bitte den Kopf nicht hängen. Bleib ruhig wie Du bist, denn irgendwo gibt es Menschen dort draußen, die mögen Dich, eben weil Du bist wie Du bist.
    Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du das ganz bald erfahren darfst.
    Glaube mir, es gibt sie. :smiling_face:
    Auch außerhalb Deiner Familie. :winking_face:

    Alles Liebe,

    Leben

  • Hallo Stern,da kann ich Dir mal eine Geschichte erzählen.Es gab früher in meiner Klasse mal einen kleinen Jungen,Klein,Dick,und dem sind pausenlos irgendwelche Missgeschicke passiert.Der hatte echt die Trottelstrahlung und natürlich haben alle anderen immer gelacht.Aber das hat ihm garnichts ausgemacht,weil er so wie er war,mit sich zufrieden war.Irgendwann hat der Junge dann gemerkt das die Anderen garnicht über sondern mit ihm gelacht haben.Und noch etwas später hat dieser Junge festgestellt das manche Mädchen es sogar ganz anziehend fanden wenn mann ein bisschen trottelig war.Was ich sagen will ist,das jeder Mensch etwas wert ist und wenn Dir DeineFamilie dieses Gefühl nicht geben kann,schnapp Dir Dein Kind und fang woanders neu an.Gruss S.i.

  • Hallo Stern10, ich habe gerade Deinen Beitrag und die der anderen Mitglieder zu diesem Thema gelesen.
    Dieses Gefühl der Einsamkeit, trotz Familie, kenne ich auch. Aber meine Erfahrung zeigt, dass es vorerst am
    Besten ist, dieses Gefühl zu akzeptieren. Für die anderen Menschen, ausserhalb der Familie, sind wir garnicht
    so wichtig, wie wir immer denken. Die meisten haben wohl eher ihre eigenen Probleme und versuchen häufig,
    durch gewisses Gerede, von sich selbst abzulenken. Suche Dir ein schönes Hobby, bei dem Du relativ schnell
    kleine Erfolge erzielen kannst (.B. stricken einer Mütze). Das wird Dein Kind und Deinen Mann erfreuen und
    das Gefühl der Einsamkeit verschwindet für eine gewisse Zeit, weil Du andere Erfolge kennen lernst.

    Liebe Grüsse, kriegerdeslicht.

  • kriegerdeslicht
    Stimm dir zu für die Menschen aussherhalb sind wir nicht so wichtig, aber ich halte es eher für dämlich Blödsinn zu labern um von den eigenen Problemen abzulenken und ich denke auch, dass es einen Weg gibt dem entgegen zu wirken, so wie ich verstehe fühlen sich Menschen wie "wir" einfach fehl am Platz wenn alles was man hört grösstenteils oberflächlich ist und eigentlich überhaupt nichts aussagt.

    Sternchen
    Klar fühlt man sich dann einsam und Sucht nach jemandem oder etwas das einem diese Einsamkeit wegnimmt, aber im Endeffekt kann man sich diese Einsamkeit nur selbst nehmen. Was ich damit sagen will ist, das einem der Kopf sagt das etwas nicht stimmt, weil man eben in seinem Leben erfahrungen mit solchen und solchen Menschen gemacht hat und man sich durch das gelernte halt eben von schlechten erinnerungen distanziert und dann ins Nachdenken kommt, was dazu führt das man sich angewöhnt bei diesen Menschen immer ins Nachdenken zu kommen, versuch doch mal dich irgendwie, wenn du wider so denkst zu öffnen den Menschen gegenüber, wenn sie über langweiligen Bockmist reden, dann red halt auch über langweiligen Bockmist auf deine Art, oder mit der Prise Humor, so gut wie du schreibst hast du ja bestimmt welchen. :smiling_face: Ich weiss von früher als es mir besser ging und meine Einstellung zu anderen noch besser war, ich viel mehr Menschen durch diese Einstellung kennen gelernt habe. Versuch dich zu entspannen ist ganz wichtig, lern deinen Körper mal neu kennen, such dir neue Hobbies mit denen du andere begeistern kannst, strick dirn Smiley aufn Pully, ich meine das komische Gefühl das du da hast, ist ja nur dein ICH das dir sagst das etwas nicht mehr stimmt und dich dazu zwingt dich mit dem Problem auseinander zu setzen, so seh ich das zumindest.

    Und ich wette wenn du dir selbst gut tust tun dir auch andere wider gut....vorallem wichtig gib nich zu schnell auf und beiss dich nich zu sehr fest, wenn du eher in die Richtung gehen willst wirst du zwar erst mal stolper bis du die treppe hoch bist und dann kanns ja nur noch schön gemütlich geradeausgehen.

    Gruss Dave

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