Wohin führt mein Weg?

  • Hallo,

    ich (22)habe mich nach einer sechs Jahre dauernden Beziehung von meinem Freund (33) getrennt. Wir sind vor zwei Jahren in das Haus meiner Eltern gezogen, wo wir eine Wohnung unter ihnen lebten. Wir schmiedeten viele Pläne, wie wir die Wohnung ausbauen etc und auch mein Vater war immer sehr begeistert von allem. Meine Mutter war glücklich, weil wir hin und wieder was mit ihnen unternahmen und auch zusammen im Urlaub waren.
    Die Trennung traf sie natürlich sehr. Mittlerweile haben sie sich damit abgefunden.

    Ich lebe vorerst wieder in der Wohnung meiner Eltern. Das stresst mich sehr, denn ich bin es gewohnt, eigenständig zu leben. Sie leben so ganz anders als ich.
    Mein Ex-Freund lebt noch in der Wohnung darunter. Wir verstehen uns noch relativ gut, ich bin natürlich nicht immer so begeistert, ihn zu sehen, weil ich Abstand gewinnen will und die Beziehung ja auch mein Leben geprägt hatte. Ich will ihn aber natürlich auch nicht rausschmeißen.

    Meine Eltern waren schon immer eher streng und haben naja, ich sag mal, jeder macht Fehler in seiner Erziehung. Aber sie waren schon immer sehr streng. In der Anfangsphase meiner Beziehung bin ich ein Jahr lang im Nachbarort gewesen (wir wohnen in einer Kleinstadt, ringsum nicht viel los). Das ging gut. Danach sind wir aller voller Hoffnung und Visionen in die Wohung im Haus meiner Eltern gezogen.

    Nach der Trennung weiß ich nicht genau, was ich vom Leben will. Ich liebe meine Eltern und komme gut mit ihnen klar. Ich will allerdings so schnell wie möglich wieder allein wohnen. Denn ich bin einfach kein Mensch mehr, der es mit seinen Eltern in EINER Wohnung aushält.

    Sie klammern auch sehr.

    Es ist schwer.

    Der Plan war, dass ich nach dem Auszug meines Exfreundes dessen Wohnung übernehme, also eine Etage tiefer. So sind wir alle zusammen im Haus, meine Eltern lassen mich größtenteils in Ruhe, wir haben kürzlich eine Veranda gebaut und es ist immer jemand da, der sich um die Hunde kümmern kann. Ich selbst habe einen kleinen Mops und meine Eltern besitzen ebenfalls einen Mops-Mix.

    Meine Mutter ist psychisch sehr labil und ich glaube, sie hat Depressionen. Sie kam damals von der Großstadt hier her, in der jetzt ihre Mutter lebt- ganz allein. Sie vermisst die Großstadt. Dummerweise sind meine Eltern auch arbeitslos, sie kümmern sich sehr, aber hier in der Umgebung findet man nicht viel. Meine Mutter versauert zu Haus, hat keine Freunde oder Bekannte, geht kaum weg und bereut es sehr, hier hergezogen zu sein. Sie will zurück in die Großstadt zu ihrer Mutter. Die ja ganz allein ist. Aber sie können nicht zurück, meine Großeltern haben hier das Haus, in dem mein Vater arbeitet und das einfach nicht verkauft werden kann. Denn es ist sein Lebenswerk, er hat hier alles angerichtet. Seit vielen Jahren. Er fühlt sich hier wohl.

    Mittlerweile ist die Sache eskaliert, meine Mutter weint nur noch, weil sie unglücklich ist. Mein Vater kann nicht viel tun, er sagt, wir finden wieder Arbeit, wir unternehmen was. Aber letztlich kann es meiner Mutter nur in ihrer Heimatstadt oder ganz woanders gut gehen...

    Und ich?

    Damals mit meinem Partner hatte ich noch gute Aussichten, im Moment, wo ich single bin, stehen mir ja quasi "alle Türen offen", das ist ein interessantes Gefühl. Ich würde gern mal in die Richtung meiner Schule ziehen (sind zwei h mit Fahrtweg und Laufweg von meinem Dorf entfernt), um dort mal ganz allein ein bisschen zu leben. Das ist auch eine größere Stadt. Wäre aufregend. Mein Vater bekommt natürlich schon Panik, will das nicht, hat Angst, dass ich nicht mehr zurückkomme. Weil meine Mutter ja auch schon wegwill.
    "Verlasst mich nur alle"
    "Wenn ich das gewusst hätte, dann hätten wir das Haus nie gekauft..."
    Es ist so furchtbar!!
    Dann würde es finanziell für mich sich wahrscheinlich nicht wirklich lohnen, aber es war ein so schöner Gedanke, mal was Neues auszuprobieren: Ich bin ein sehr zurückhaltender, stiller Mensch voller Selbstzweifel und Ängsten. Ich habe große Komplexe. Ich hätte gedacht, dass ein jahr dort mich mal ein bisschen mutiger, offener machen würde.
    Ich lerne ja auch nicht leicht Menschen kennen und würde mich dann sowieso nur an die paar Freunde und Bekannten klammern, aber immerhin. Vielleicht schaffe ich es ja doch, mal neue MEnschen kennenzulernen.

    Ich neige auch dazu, nicht lange allein bleiben zu können. Die Trennung ist mittlerweile schon wieder drei Monate her und ich weiß, dass es richtig war. Aber ich wünsche mir natürlich irgendwie... eine Beziehung... was auch immer...
    Mein Freund war mein erster Freund. Wir waren zwischenzeitlich mal getrennt und in der Zeit hatte ich einige Kontakte, aber es war nichts Ernstes. Jetzt ist es natürlich spannend und aufregend für mich, was sich noch ergeben könnte. Ich versuche, nichts zu überstürzen, sehne mich aber auch nach Dingen, die ich in den vielen Jahren einfach nicht bekommen konnte. Mal wieder intensiv flirten- ob ich das überhaupt kann?? - oder einfach auch einen Mann näher kennenzulernen. Das wäre wundervoll.
    Mit meinem Freund habe ich praktisch ja nur nebeneinanderher gelebt und er war auch nie mit mir auf einer Wellenlänge. Ich hatte ganz andere Bedürfnisse als er.

    Es ist schwer, wirklich zu sagen: Ich will erst mal nicht mehr hier wohnen.

    Ich sagte: Ich hab vor, wieder zurückzukommen. Dabei weiß ich gar nicht, ob ich das wirklich will.

    Aber er ist so traurig, er redet mir -unabsichtlich? Keine Ahnung - Schuldgefühle ein. Überhaupt fühle ich mich sehr schuldig für alles.

    Und ein Haus ist ja heutzutage eine nicht zu verwerfende Sicherheit. Ist etwas schönes.
    Aber ich weiß einfach ncit, ob ich mein Leben lang hier in diesem Dorf bleiben will, in dem Selben, in dem ich meine Kindheit verbracht habe, und das ohne ein Leben außerhalb, so ein paar Jahre weg von hier. Ich weiß einfach nicht. Andererseits hätte ich auch Angst, wenn ich jetzt doch umziehen sollte vorrübergehen, dass ich dann nicht mehr zurücwill.
    Aber mein Vater müsste dann das Haus verkaufen (bzw. meine Großeltern) und sein Lebenstraum wäre dahin. Das kann ich ihn nicht antun.
    Was ist, wenn ich mal so ende wie meine Mutter? Unglücklich? Einsam? Unerfüllt?
    Ohne Job?
    Hier sieht es ja nicht so wahnsinnig gut aus mit Jobs. Einen riesen Freundeskreis hab ich ja auch nicht. Ich will nicht vereinsamen in diesem Dorf.

    Udn was ist, wenn ich doch mal einen Mann kennenlerne, der eben NICHT hier mit herziehen würde??
    Was dann?
    "Tut mir leid, wir können nicht zusammenbleiben, ich muss im Haus meiner Eltern wohnen, bis ich sterbe"
    ???

    Mein Gott, das und die Alternative, meine Eltern zu enttäuschen, womöglich ihre Ehe zu zerstören und meinen Vater in Depressionen zu stürzen, macht mich total fertig.

    Ich bin jung, mein Leben steht mir offen?

    Nein, ich bleibe hier, bis ich grau werde...

    Eigentlich gefällt es mir hier. Aber andererseits will ich mein Leben lang nicht die gleichen Straßen sehen und auch mal andere Menschen treffen. Auch, wenn ich eher zurückhaltend bin.
    Aber ich möchte was aus meinem Leben machen. Spaß haben. Und nicht in meinen Selbstzweifel und hier im Dorf versinken. Vielleicht tu ich das nicht. ABer vielleicht doch.

    Ich weiß nicht, ich bin total durcheinander.

    Ich habe mich nun entschieden, auf jeden Fall wegzuziehen, weil mir das auch andere Menschen geraten haben.
    Aber trotzdem ist es schwer, meine Eltern enttäuschen zu müssen.
    Sie bedeuten mir sehr viel. Mein Vater hat dieses Haus doch nur wegen mir ... gebaut....

    Und ich soll ihn nun enttäuschen?

    Ich kann es nicht, ich kann es einfach nicht. Das macht mich verrückt. Ich bin nur noch am Grübeln - ist normal bei mir - und weiß nicht weiter. Jeder sagt mir: "Geh, leb dein Eigenes Leben!!" Aber was ist mit meinen Eltern? Ich kann den traum meines Vaters nicht einfach zertreten!! Das geht nicht!!

    Liebe Grüße...

  • Natürlich ist es immer schwer von den eltern wegzuziehen: Für die Kinder, die sich darauf freuen, aber und gerade auch für die Eltern, die ihre Kinder ziehen lassen müssen. Generell ist es immer schwieriger für die Zurückbleibenden als für die Weiterziehenden, undabhängig vom Eltern-Kind-Verhältnis.

    Ehrlich gesagt, ich sehe es auch so: Du bist jung, geh deinen Weg und probiere aus, was dich interessiert. Du willst Neues kennenlernen, andere Menschen, andere Orte, andere Situationen. Mach das!
    Diese Erfahrungen zu machen, schließt den Kontakt zu deinen Eltern nicht aus. Auch wenn du ein paar Kilometer entfernt wohnst, kannst du sie besuchen oder sie dich. Im Zeitalter von Telefon und Internet seid ihr nicht mehr auf Brieftauben angewiesen, deren Auftrag vielleicht nie erfüllt wird. :winking_face:
    Deine Eltern bzw. anscheinend machst du dir ja eher Sorgen um deinen Vater, werden damit leben müssen. Du schreibst es ja selbst, du hast dich eigentlich schon entschieden, willst es aber aus Unsicherheit noch nicht umsetzen. Sie werden deine Entscheidung akzeptieren (müssen) und das auch schaffen - und dann könnt ihr gemeinsam schauen, wie ihr damit umgeht und was ihr daraus macht. Wie gesagt, du bist ja nicht aus der Welt, nur weil du nicht mehr im gleichen Haus wohnst.

    Enttäuschung hin oder her. Ich denke, du solltest eher auf dich schauen.
    Was ist denn schlimmer? Dein ganzes Leben in dem jetzigen Kaff verbringen, bis du grau wirst? Einsam, unglücklich und unerfüllt? *deine Worte zitier*
    Oder wegziehen, deine Eltern vorübergehend enttäuschen, aber dafür das Gegenteil erleben. Viel Neues kennenlernen, aber immer mit der Option zurückkehren zu können?
    Ich glaube, auch wenn deine Eltern anfangs enttäuscht sind, dass du wegziehst, werden sie stolz auf dich sein, dass du das alles schaffst. Allein wohnen, und alles, was dazugehört. Und ich denke, gerade deine Mutter kann nachempfinden, dass du dich nach etwas anderem sehnst. :winking_face:


    Ich bin auch in 'nem kleinen Dorf aufgewachsen, und mit Anfang zwanzig in ein anderes Bundesland gezogen. Gut, bei mir is' der geografische Abstand zu meinen Eltern ziemlich groß, und wir haben auch kein so tolles Verhältnis zueinander. Aber es war das beste, was ich gemacht habe. Ich denke, ich wär in meinem damaligen Umfeld nicht glücklich geworden. Sicher, ich vermisse das Ein oder Andere - oder besser gesagt, die ein oder andere Person - aber hier geht's mir viel besser als es mir dort je gegangen ist. Mir geht's wirklich gut, ich bin glückllich und würde nicht dauerhaft zurück wollen. Besuche okay, aber mehr eben auch nicht. Und ich muss sagen, durch den Abstand, den ich zu meiner Familie gewonnen habe, ist auch unser Verhältnis ein wenig entspannter geworden.

  • Hallo Haselmaus,

    "Wohin führt MEIN Weg."
    So lautet die Überschrift Deines Themas.
    Und genau das solltest Du Dir vor Augen führen.
    DEIN Weg.
    Es ist alleine DEIN Weg.

    Weißt Du, Deine Eltern sind ihren Weg gegangen, und sie haben Dich doch nicht in die Welt gesetzt, damit Du irgendwann ihren Weg weitergehst. Sie haben Dir ein Leben geschenkt, für welches Du als erwachsener Mensch eigenverantwortlich bist und selbst bestimmen kannst welchen Weg Du einschlägst.
    Es ist Deine Zukunft die Dir bevorsteht, für die Du ganz alleine verantwortlich bist.
    Ganz sicher möchten Deine Eltern, dass Du glücklich bist, irgendwann Dein Leben glücklich lebst, eine Arbeitsstelle hast und zufrieden und selbstbewusst wirst. Ich kann mir nicht vorstellen, das sie möchten, dass Du so unglücklich wirst wie sie es sind. Unerfüllt und einsam.
    Finde zu Dir selbst und denk´ ein bisschen mehr an Dich.
    Gehe DEINEN Weg, nicht den Weg den andere für Dich vielleicht vorbestimmt haben.
    Dadurch wird die Verbindung zu Deinen Eltern ja nicht abgebrochen.

    Liebe Grüße,
    Leben

  • Hallo Haselmaus,
    erstaml herzlich WIllkommen hier.
    Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen. Ich habe selber vor über einem Jahr den Schritt gewagt und bin aus der Kleinstadt 500km weit weg gezogen. Mein Vater hat ähnlich reagiert wie deiner: "Wenn du gehst kommst du besimmt nicht wieder, du zerstörst die Familie"
    Meine Eltern hatten/haben jeweils ein sehr schelchtes Verhältnis zu ihren eigenen Eltern und deshalb war es das Größte dass sie dann selber eine Familie hatten. Man muss dazu sagen das mein Verhältnis zu ihnen vor dem Umzug auch ziemlich schlecht war, mein Vater leidet ebenfalls an Depressionen und Burn-Out und hat nicht selten seine schlechte Laune an mir und meiner Mutter ausgelassen. Nicht dass das wer falsch versteht, es gab nie handgreiflichkeiten, er war einfach nur mies drauf. Meine Mutter sagte immer: "er kann nicht daür", für mih war es irgednwann zu viel weil ich selber Probleme hatte.
    Bevor ich jetzt hier zu viel von mir schreibe (Sorry!): Ich bin ausgezogen, gegen jeden Widerstand und das Verhältnis zu meinen Eltern ist jetzt wesentlich besser als die letzten 6 Jahre. Sie wollten auch nicht los lassen (ich hab keine Geschwister) und mussten es dann zwangsläufig. Wie Leben schon schreibt: es ist DEIN Weg und vebenso DEIN Taum aus deinem Leben was zu mahen und dih auszuprobieren!
    Also lass nicht zu, dass sich jemand zwischen dich und deine Träume stellt! Du bist nicht aus der Welt und auch nicht unerreichbar. Du musst deinen Weg gehen und dein Leben leben, ebenso wie deine Eltern es getan haben.
    Ich hoffe ich konnte dir mit meinem Beitrag ein wenig Mut machen.
    Liebe Grüße, lotte

  • Vielen Dank für eure einfühlsamen Worte. Natürlich ist mir das alles in den letzten Wochen immer mehr bewusst geworden. Ich hoffe nur, dass ich diesen Schritt jetzt auch wirklich gehen KANN, dazu gehören ja auch neben der Überwindung, den Eltern erst mal doch wehzutun, auch Dinge wie eine Wohnung mit halbwegs zahlbarer Miete, ich glaube, in der Stadt soll es schon für 200 Euro warm eine kleine Wohnung geben. Das wäre wundervoll. Nur eine WG würde ich wirklich nicht wollen, denn dazu bin ich absolut nicht der Typ. Ich bin nicht so gesellig. Ich möchte selbst bestimmen, wann ich mit Menschen zusammenkomme. Aber ich hoffe, es wird alles klappen: Die Wohnung zu finden und dass die Bafög-Stelle mir auch wenigstens den Höchstsatz zahlt, sonst wird es sehr schwer mit der Wohnung. Ich bekomme für die Ausbildung ja kein Geld, sonder muss sogar noch Schulgeld zahlen. Da hoffe ich, dass alles irgendwie gut geht. Vielleicht kann ich noch ne Kleinigkeit arbeiten, das ist hier in Sachsen natürlich schwierig, ihr wisst doch selbst, wie es mit der Arbeit aussieht. Aber mal einmal die Woche Zeitungen austragen oder so, vielleicht geht das ja.

    Ich sehe gerade mit gemischen Gefühlen in die Zukunft und denke mir, alles könnte gut werden, aber man weiß ja nie. Aber ich freue mich, wegzuziehen. Es ist ja erst mal vorübergehend, aber ich halte mir alle Türen offen. Sicher wird irgendwas - und hoffentlich nicht meine Eltern - meinen Lebensweg beeinflussen, das ist klar. Entscheiden kann man sich sowieso erst, wenn es soweit ist.

    Ich finde es schön, wenn ihr auch von euch selbst erzählt, das ist interessant und zeigt, dass es auch anderen Menschen so geht wie mir.

    Und ganz sicher willl ich niemanden mit meinen Entscheidungen verletzen.

    Leider ist das nicht immer möglich.

    Am Montag werde ich mal bei der Wohnungsgesellschaft anrufen und mich erkundigen. WEnn Preis und Ausstattung und Zustand und Termin stimmen würde, auch die Lage, und ich hab sie mir angesehen, kann ich da ganz einfach zusagen? Oder gibt es noch wichtige DInge zu beachten? Ich habe mir noch nie selbst eine Wohnung suchen müssen. Damals bin ich in die Wohnung meines Exfreundes gezogen. Da war schon alles fertig.

    Ich bin gerade ziemlich glücklich, dass ich dieses Forum hier gefunden habe. Und ich habe den Eindruck, egal wie viel man hier hineinschreibt, es wird einem immer nett geantwortet, das tut auf jeden Fall gut, sich alles von der Seele zu schreiben. Und es kann nicht jeder mitlesen, also die nicht angemeldeten.
    Da werde ich wohl mein "Tagebuch" vernachlässigen :grinning_face_with_smiling_eyes: ....

  • Hey Haselmaus,
    Wenn du dir ne Wohnung suchst solltest du dir die vorher auf jeden Fall ansehen.Achte auch drauf, wie es mit Maklergebühren aussieht, die können nämlich agnz schön hoch sein. Am besten wär natürlich wenn du was ohne Provision findest. Dann solltest du bei der Besichtigung auf jeden Fall auf Schäden achten, nichts dass es später heißt, du hättest die verursacht. Wenn du was gefunden hast, schau dir vor dem unterschreiben auf jeden Fall den Mietvertrag an, manchmal kommen die auf ziemlich bescheuerte Ideen. Ich selber habe mir auch erst 2 Wohnungen angeschat und das nicht alleine, ich bin dann ins Studentenwohnheim gezogen. So gut kenn ih mich also auch ncht aus. Aber google doch einfach mal "Wohnungsbesichtigung" oder so, da gibt es auf jeden Fall Listen zu finden, wo drauf steht auf was man alles achten sollte.
    Ich weiß nicht wie es bei euch aussieht, hier ist es extrem wichtig dass man ein gepflegtes Auftreten zeigt weil pro WOhnung auch schonmal 20 Bewerber da sein können und die sich natürlich auch die Leute angucken. ABer die Wohnungssituation ist hier sowieso recht schwierig.
    Ich wünsch dir viel Glück!

  • Zwanzig Bewerber pro Wohnung? Das ist ja Wahnsinn! Ich hoffe, das ist bei uns nicht so, sonst hab ich ein Problem... aber ich glaube, bei uns ist das anders, denn hier stehen schon mal Wohnungen ewig leer... auch dort...

    Ja, klar werde ich mir alles genau ansehen und den Mietvertrag intensiv durchlesen. Ich werde wohl auch eine Freundin oder vielleicht sogar meinen Vater mitnehmen, wenn er möchte, also ich glaube, er würde da schon mitkommen, auch, wenn er so seine Meinung hat zum Umziehen.

    Ich werd noch mal recherchieren. Vielen Dank!

  • Hallo Haselmaus :wink:

    Schön, dass du dich hier wohlfühlst

    Ich kann da den Vorrednern nur zustimmen. Meiner Meinung nach, schafft in der Familie zu so einem Zeitpunkt Distanz ganz neue Nähe. Hast du deinen Eltern schon mal ehrlich gesagt, in was für einem inneren Konflikt du dich befindest? Ich denke auch, du solltest deinen eigenen Weg gehen, dich ausleben. Hey, schön, dass du schon damit anfängst! Freut mich gerade sehr für dich. Das ist auch deine Aufgabe, nichts anderes. Selbst wenn du dich verpflichtet fühlst, die Verantwortung für das Haus (und ein Stück weit für die Eltern) zu übernehmen, wer weiss, wenn du dich jetzt selbst verwirklichst kann es ja auch so kommen, dass du dich in x Jahren genau nach so einem Zuhause sehnst.
    Wenn du dich aus Pflicht- und Schuldgefühlen selber hemmst, ist damit doch auch niemanden geholfen. Du wirst unglücklich und kannst irgendwann auch nicht für deine Eltern da sein. Und, vorallem ändert sich deine Stellung in der Familie nicht, du bist in einem Alter, indem du die Flügel ausbreiten solltest, sonst werden deine Eltern dich vielleicht auch nie als richtig erwachsen respektieren können. Du kannst ihnen auch ein Vorbild sein, sich selbst erfüllen und Verantwortung zeigen schließt sich ja nicht aus, du kannst wegziehen und ihnen gleichzeitig zeigen, dass sie dir wichtig sind, dann kann dein Vater auch erkennen, dass du nicht weg bist, sonder einfach nur ausgezogen und erwachsen. Ich denke deine Eltern lieben dich und sie werden sich, nach ersten Loslassen und vllt Verletztsein, auch freuen, wenn du dich über die neue Wohnung freust.

    Viel Spaß beim Wohnungssuchen, dass ist auch spannend! Lottekinds Tipps kann ich da nur zustimmen.
    grany

  • Keine Panik, das mit den 20 Bewerbern pro WOhnung und den horrenden Mietpreisen ist hier nur so weil die ganze Satdt eigentlich nur aus Siemens Mitarbeitern besteht, die das Geld haben und eben unter der Woche hier ne Nude brauchen. Ich glaub außer vielleicht in München ist das nirgendwo schlimmer^^ Und dein Vater kommt bestimmt mit, meiner war dann trotz allem Streit auch mit hier um sich das Wohnheim und die Uni anzusehen.
    Zum Thema Bafög: da solltest du dich genau erkundigen, ist das was du machst ein Studium oder eine Ausbildung? Wenn deine Eltern ein eigenes Haus haben kann es sein, das du den Höchstsatz nicht bekommst. Aber auch da keine Panik: Der Höchstatz liegt meine Wissens bei 625 Euro aber auch mit 400 kommt man ganz gut aus, auch mit Auto. Du wirst sehen, das wird schon!

  • Ich mache eine schulische Ausbildung und bekomme bereits Bafög, mir wurde gesagt, wenn ich eine eigene Wohnung habe, bekomme ich einen höheren Satz. Das mit dem Haus ist etwas komplizierter, eigentlich gehört es meinen Großeltern, die da aber nicht wohnen, sondern um die Ecke. Meine Eltern sind beide leider schon sehr lange arbeitssuchend. Ich dachte, der Höchsatz liegt bei 460 Euro? Damit wär ich ja auch schon zufrieden (bekomme im Moment nur das Kleine, 212). Aber wenn es mehr werden würde, wär das auch super.

  • hm ok, das ist mir neu. kann sein dass das Ländersache ist, hier in Bayern sind es tatsächlich seit Oktober 2010 670 euro. aber frag da lieber nochmal nach. sorry für meine chaotische rechtschreibung, ich versuch mir grad mathe beizubringen^^

  • Nein, du könntest schon Recht haben, keine Ahnung, woher ich das denke zu wissen... vielleicht hat es mir der Bafög-Typ am Telefon auch gesagt. Wäre aber dann fies, dann will ich auch 600 euro bekommen^^ Naja mal sehen, was die Zeit bringt. Und wegen Rechtschreibung... wäre mir nicht aufgefallen... Mathe kann schon mal die grauen Zellen sprengen... ; )

  • Nun hab ich das - denn fairerhalber muss es ja sein - mal meiner Oma gesagt, mit dem Umziehen. Da ist natürlich auch sie total, nun ja, unleidlich geworden, war sauer. Sie hatte mir eine Couch versprochen, von einer Bekannten, die ich bekommen könnte. Heute meinte sie aber: "Naja, für Zwickau bekommst du die Couch nicht!!!" Und meinte, ich soll an meinen Vater denken, sein Blutzuckerspiegel ist jetzt ständig hoch (er hat Diabetes) und ihm geht es schlecht etc ... ich war wieder nur am heulen.... Und sie kann es nicht verstehen, fünf mal sagte sie voller Abscheu den Satz"Wenn der Esel... übermütig? unzufrieden??? ist, geht er aufs Eis".... Mein Gott... Ich finde einfach keine Unterstützung, ich stoße hier nur auf Unverständnis und Ärger! Und dann meinte sie, von was ich den Umzug denn bezahlen will.
    Ich hab gesagt, ich hab ein paar Freunde, die mir bestimmt mal helfen und ... naja sooo viele MÖbel brauche ich nicht. Ich hab ja auch noch 2.000 Euro vom Bausparen übrig, das würde ich dafür verwenden... und ich wollte ja so gebrauchtes und geschenktes Möbel nehmen. Die Küche wäre in der Wohnung auch schon drin...
    Jetzt meinte mein Opa, er glaubt, dass ich, wenn ich einen höheren Bafög-Satz bekommen würde, kein Kindergeld mehr bekomme, ist das wahr??? Ich hab fest mit dem Kindergeld gerechnet , sonst kann ich tatsächlich nicht ausziehen. Das wäre furchtbar. Ich hab mich so darauf gefreut, ich wollte es unbedingt... ich brauche einfach Abstand, ich möchte selbständig werden... ich möchte .. ihr wisst doch... Wenn jetzt alles wiedernicht geht... aber andere machen es doch auch... Wie geht das???
    Natürlich erwarte ich langsam von meiner Familie keine ernsthafte Unterstützung mehr... mein Vater sagte zwar, dass er mir hilft, aber ich rechne nicht damit, es ist alles sehr halbherzig und so.
    Und meine Oma ja shcon gar nicht.
    SIe sagte "Du kannst da nicht leben, du machst dir Schulden, von was willst du das bezahlen etc"
    Aber da gibt es doch günstige Wohnungen, für Studenten, für solche, die auch kein Geld haben... und wenn ich höheres Bafög bekomme und so... Andere machen das auch... ich müsste ja auch so viel bezahlen, wenn ich hier wohnen würde...

    Ich bin wieder nur am Weinen, das macht mich alles so fertig, ich möchte einfach genr mal selbst entscheiden können, was ich mache... Und mir würde das bestimmt guttun, ihr und auch Andere habt mir doch dazu geraten....

  • Hallo Haselmaus,

    Das ist echt nicht schön, so gar keine richtige, vorallem emotioale, Unterstützung von deiner Familie zu bekommen. Aber geh deinen Weg weiter, entscheide selber. Die Worte deiner Oma sind sicherlich sehr verletzend gewesen, aber das ist halt auch eine Generationsfrage. Sie kann nicht verstehen, wozu du weg gehen solltest, wo du doch eine Familie dort hast, sowas gab es früher einfach nicht. Deine Familie muss sich erstmal daran gewöhnen, dass du jetzt erwachsen bist und selbstständig deinen eigenen Weg gehst. Nimm dir das ein oder andere dumme Kommentar nicht so sehr zu Herzen, das ändert sich auch wieder.
    Schön, dass du Freunde hast, auf die du zählen kannst. Lass dich nicht irre machen, oder dir Schuldgefühle einreden. Das Bafögamt berechnet deinen Grundbedarf und überprüft deine Vermögenswerte - da ist das Kindergeld auch mit drin. Soll heißen: nein, das Kindergeld wird nicht gekürzt.
    Trau dich einfach weiterhin, auch wenn es jetzt den Eindruck macht, dass du viel riskierst, es lohnt sich schon allein deswegen, dass du für dich einstehst und dich endlich selbst verwirklichen kannst.

    Wünsche dir ein dickes Fell,
    lg,
    grany

  • hey haselmaus,
    kopf hoch erstmal. das is in der tat ne scheiß situation.
    aber darauf gibts nur eine antwort: setz dich durch. ist hart, ich weiß. aber es ist dein leben. deins ganz allein. und auch wenn das jetzt scheiße klingt, irgednwann kommt mal der zeitpunkt wo deine eltern und großeltern nicht mehr da sind und dann? bist du unglücklich weil dir dann spätestend klar wird, dass du ein ganz anderes leben hättest haben wollen! es kann ja auch durchaus sein dass du merkst, dass du doch nach hasue gehörst. dann kannst du immernoch wieder zurück gehen. aber dann haste es versucht! dann weißt du, dass du da bleibst weil das allein in der stadt wohnen nichts für dich ist.
    was das kindergeld angeht: meiner info nach bekommst du das unabhängig vom bafög. aber sicher bin ich mir da nicht, frag lieber mal nach.
    das deine familie natürlich traurig ist wenn du gehst, ist klar. wär ja schlimm wenns nicht so wär. aber sie sollen so fair sein, dir dein eigenes leben zu ermöglichen! alles andere ist einfach egoistisch. warte mal noch ein paar tage und sprich das thema nochmal an. wenn sie dann immernoch so reagieren, musst du entscheiden was du willst. willst du wirklich weg: dann augen zu und durch. sie werden dir nicht auf ewig böse sein! die lieben dich doch!
    ich schick dir mal ganz viel kraft und sturheit rüber!
    du machst das schon!
    LG, lotte

  • Vielen Dank. Ihr seid so lieb.

    Ich habe jetzt im Netz noch mal recherchiert, und da steht eigentlich auch immer, dass man trotzdem Kindergeld bekommt, auch wenn man nicht mehr zu Hause wohnt.
    Naja aber ihr denkt schon, dass ich mir eine Wohnung finanzieren kann? Ich habe ja, wenn es GUT läuft, insgesamt etwa 500 -650 Euro übrig.
    Aber eigentlich hatte ich mir das schon ausgerechnet...
    - 300 Euro Miete (ist schon hoch rangegangen)
    - 150 Euro Essen/Woche
    - 50 Euro Strom
    - 50 Euro Telefon & Internet

    huch das wird viel, naja ich bin überall etwas höher rangegangen...

    - Kosten für den Hund (ist aber nur ein Kleiner)

    + hoffentlich! ein paar Euro von einem kleinen Nebenjob (Zeitungaustragen oder so, ich hoffe, ich finde was)

    - 40 Euro??? Fahrkosten, wenn ich immer zu meinen Eltern fahren will. Aber vielleicht würd ich das nicht jedes Wochenende tun.

    Ich weiß nicht.
    Hab ich noch was vergessen? DIe Wohnungsmiete wäre schon warm...
    Hmmmm...
    Familienversichert müsste ich noch sein, oder? Hat zumindest jemand mal gesagt...

    Herrejeh. Klar, viel Geld habe ich nicht.

    Aber das macht mich hier auch kaputt, ich möchte das alles ertragen, mich durchsetzen und ausziehen.

  • hey haselmaus,
    na klar das sollte auf jeden fall reichen. wie schon gesagt, ich hab knapp 500 euro und komm immer ganz gut hin, trotz auto.
    familienversichert bist du so weit ich weiß bis du 25 bist, bzw wenn du in der ausbildung bist unter umständen auch noch länger.
    zu den 150 euro die du für futter eingeplant hast: da kann man noch einiges rausholen, wenn man nen bissl drauf achtet, was man so kauft und isst. ich trinl seit nen paar monaten nur noch tee und leitungswasser, das macht sich ziemlich bemerkbar. und die günstigen sachen die man in jedem laden so bekommt schmecken eigentlich ach genauso wie die anderen. also wenn du es geschickt anstellst kommst du auch mit 80-90 euro im monat für essen hin. aber das musst du dann eh für dich selber rausfinden.
    sollte aber mit 500-650 eur kein problem sein.
    zu dem job: such dir was, wo du einigermaßen normal bezahlt wirst. zeitungen austragen is doch mehr ausbeute als alles andere^^ dafür das du bei jedem wetter stundenlang rumrennen musst. aber nebenjobs kriegt man doch eigentlich überall ganz gut. da wirste schon was finden.
    viel glück weiterhin!
    LG lotte

  • Hallo Haselmaus,

    Familienversichert bist du auch wenn du ausziehst. Und du bekommst dein Kindergeld völlig unabhängig davon, ob du noch bei deinen Eltern lebst oder nicht. Ich habe auch nicht mehr finanzielle Mittel zur Verfügung als du und es funktioniert sehr gut, bei mir.

    Zitat von Haselmaus;177162

    - 150 Euro Essen/Woche


    Also wenn du pro Woche 150 € veranschlagst ist das zuviel. Für den Monat 150€ finde ich etwas eng, Essen ist total teuer geworden.

    lg,
    grany 

  • was esst ihr denn alle :g: ich dachte iegentlich immer ich würd scho viel geld für futter ausgeben, aber 150 euro in der WOCHE? bei mir sinds pro woche maximal 30 und ich bin jetzt nicht grad wer die wenig isst. oder hab ich grad irgednwas überlesen?

  • Huuu, tut mir leid...
    herrjeh...
    ich meinte im MONAT...
    Ich trinke auch nur Tee und Leitungswasser... nein In der Woche... da würd ich nie mit hinkommen. hab mich verschrieben!!!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!