'n Schnaps halt.. Zumindest für die, die gefahrenlos welchen trinken können.
Daher ja auch die übertragende Bedeutung des Wortes.

Liebe Rose,

Du schaffst das TSCHAKATSCHAKATSCHAKA!!!!

LG die Löwin

Obwohl das Tage-Ohne-Zählen nicht mehr all zu wichtig für mich ist, ich aber weiß, dass es das einmal war, vervollständige ich hier mal meine "Chronik" (komplizierter Satz )
Gerade ausrechnen lassen: 902 Tage; somit über zwei Jahre

Das wünsch ich dir, lotte!

Danke Rose Hätte selbst nicht gedacht, dass es sich mal so entwickelt.

Nun wünsch ich allen, die sich hier im Thread angesprochen fühlen, viel Kraft fürs weiterkämpfen. Tag für Tag, denn nur so gehts.
Und irgendwann kommt vermutlich der Punkt, wie bei dir lottekind, dass es an Relevanz verliert.

Aber bis dahin: Durchhalten!

Toll, Zyna! Freut mich, dass du nun ohne Schnitte leben kannst und willst!

2554..
Wie immer alles gut - obwohl ich heute nach einer Situation doch Bedenken hatte, ob die wirkungslos an mir vorüberzieht... Scheint wohl so zu sein... Auch gut.. Und hab ich ehrlich gesagt auch so erwartet.

Lieber Aufhörclub-Thread,

als ich deine Verwandten und dich 2003 kennenlernte, habt ihr mich doch sehr verunsichert.
Ich las in euch von Menschen, denen es ging, wie mir, die sich jeden Tag verletzten und ich dachte, "cool, ich bin wirklich nicht alleine so krank, dass ich im Prinzip jeden Tag nur Tag Null schreiben kann".
Und dann gab es noch andere Menschen, deren Erfolge zwei-, drei – oder sogar schon vierstellig waren. Und da war niemand dabei, der glücklich damit war, der froh war und dem es leicht viel Abstand von euch und eurem Thema zu bekommen. Das hat mir einerseits 'Angst gemacht, weil ich das Gefühl hatte wirklich sehr krank zu sein. Von Anderen zu lesen, dass es auch noch nach gefühlten ewigen Zeiten so schwer war, von eurem Thema wegzukommen.
Ihr könnt da natürlich nichts dafür, ihr seid ja nicht für das Problem an sich verantwortlich auch und nicht für den Umgang der Menschen mit dem Problem.
Und andererseits war ich sogar neidisch/eifersüchtig (?) auf diese Menschen, die so weit gekommen waren.
Und sauer auf mich, dass ich das nicht konnte. Aber auch das ist natürlich nicht eure Schuld.

Ich erinnere mich sogar, dass ich irgendwann eine Phase hatte, in der ich unbedingt einen Eintrag bei euch schreiben wollte und teilweise mehrmals am Tag einen Tag Null gepostet habe.
Zum einen, weil’s eben einfach so war, aber auch um euch auszunutzen, damit Andere lesen können, dass es mir nicht gut geht. Eigentlich echt mies, aber vielleicht seid ihr dafür zumindest zu einem kleinen Teil auch da.
Gebracht hat es mir natürlich nichts.

Zwei Jahre später, als ich dann wirklich mit dem Schneiden und anderen selbstverletzenden Dinge aufhören wollte, war ich dann wieder unsicher, wie ich mit dir umgehen soll.
Einerseits wollte ich natürlich auch endlich mal in der Lage sein meine Erfolge mit dir zu teilen, andererseits hast du mir damit natürlich auch einiges erschwert. Andere Betroffene nennen es "Druck" – ich hab's immer so erlebt, dass ich durch das Lesen in dir immer mehr Verlangen mich zu schneiden bekommen habe.
Und das, obwohl ich bis dahin dachte, dass du genau das Gegenteil erreichen möchtest. Und ich hab' mir natürlich versucht Gedanken darüber zu machen, warum das bei mir nicht funktioniert – zu einem Ergebnis bin ich damals nicht gekommen. Vielleicht war ich zu dieser Zeit einfach noch zu krank?

Ein paar Wochen später, als auch meine Einträge hier tatsächlich zweistellige Zahlen enthielten, wurde das dann weniger. Es gab Tage, an denen vergaß ich völlig in die zu lesen, und dann wiederum Tage, an denen ich gar keine Erfolge mehr aufschreiben wollte, sondern mir ein altbekanntes "Tag Null" zurückgewünscht habe.

Aber meine Zahlen wuchsen weiter, entweder durch deine Hilfe oder trotz deiner Existenz – Ich kann es rückwirkend leider nicht mehr sagen.

Und irgendwie empfinde ich das als traurig, denn im Prinzip möchte ich mich hier und jetzt gerne mit einer Emotion von dir verabschieden. Entweder mit Dankbarkeit, dass ich dich und deine Verwandten kennenlernen durfte und für eure Hilfe und Unterstützung. Oder damit, dass ich sauer auf euch bin, weil ich nicht das Gefühl hatte, dass ihr mir geholfen habt, obwohl ich mir das gewünscht und auch erwartet hab.

Aber im Moment (und dieser Moment dauert eigentlich auch schon Jahre) empfinde ich weder das eine noch das andere. Ich denke eher, dass es vielleicht Zufall war, dass ich dich oder euch kennengelernt habe und irgendwann auch von euch profitieren konnte. Vielleicht geht das jedem Betroffenen so, vielleicht nur Einigen. Eine Emotion hab' ich dazu nicht mehr. Es war alles, wie es war, alles kam, wie es kam – Und heute ist es einfach, wie es ist. Die Höhen und Tiefen, die ich mit euch erlebt habe, waren einfach da und gehören als Dinge in meine Vergangenheit und mein Leben – Ohne dass ich heute noch gefühlsmäßig daran hänge.

Möglicherweise ist das nicht gut, möglicherweise ist genau das gesund oder gesünder. Ich weiß es nicht. Und ehrlich gesagt interessiert es mich gerade auch gar nicht.

Es tut mir leid, wenn es nun böse klingt, wenn ich schreibe, dass ich kein Interesse mehr an dir/euch habe und dass ich mich anstrengen muss überhaupt noch an euch zu denken…
Es ist einfach so und ab heute werde ich mir da auch keine Gedanken mehr machen, ob das nun wirklich undankbar, böse, arrogant oder wie auch immer klingt.
Denn so ist es nicht gemeint.
Ihr und ich wissen, dass ihr mich auf einer schwierigen Wegstrecke meines Lebens begleitet habt – und dass ich das niemals vergessen werde, genauso wenig, wie ich meine Vergangenheit vergessen werde.

Aber diesen Wegteil will ich hier nun abschließen – um es mit den Worten einer sehr guten Freundin zu sagen: "Jetzt ist der Punkt, an dem ich keine Baustellen mehr will".
Eigentlich ist diese Baustelle schon lange abgeschlossen, aber bis jetzt fehlte immer der von mir gesetzte Schlusspunkt.

Und nein, es ist natürlich kein kompletter Schlussstrich und ich werde nun nicht in ein Vermeidungsverhalten übergehen, dich ignorieren oder gar verleugnen.
Aber heute ist’s mein vorerst letzter Besuch hier, in dem es um mich geht.

Ich wünsche dir und euch noch viel Erfolg mit anderen Betroffenen und wohl leider auch mit den Generationen von Menschen nach mir, die eure Hilfe brauchen.
Diesen Menschen wünsche ich aber gleichzeitig auch, dass sie sich irgendwann von euch verabschieden werden, vor einem Hintergrund, wie ich ihn erlebt habe, erlebe und versucht habe zu beschreiben.


In diesem Sinne zieh ich mich nach dem 'verflixten siebten Jahr' nun mal zurück!

Bis - von Seiten MEINER Probleme - hoffentlich nicht allzu bald!

.fibra.