Medikamentensüchtig und völlig verzweifelt

  • Bin seit Jahren Abhängig von Schmerzmitteln und habe keine Ahnung wie ich da wieder raus kommen soll. Es wäre schön wenn ich hier jemanden finden würde mit dem ich reden kann ohne gleich abgestempelt zu werden.:ce::bi:

  • Hallo Lichtblick!

    Also erstmal, abstempeln wird dich hier keiner für etwas! :gj:

    Weshalb hattest du denn ursprünglich die Schmerzmittel verschrieben bekommen?
    Hat sich das inzwischen erledigt oder bist du weiterhin darauf angewiesen? Ich habe selbst keinerlei Erfahrungen mit Schmerzmitteln (nur mit anderen Drogen), aber sicher melden sich bald noch andere hier zu Wort!

    Liebe Grüße, Thymia

  • Servus Lichtblick,

    was das abstempeln angeht, da hast Thymia ja alles gesagt, das gibts hier nicht!
    Aber vielleicht erzählst wirklich mal ausführlich was bei dir passiert, was du vor hast, wie es dazu kam usw.

    Um welches 'Schmerzmittel geht es denn bei dir?
    Welche Dosis nimmst du?

    Viele Fragen, hoffentlich noch mehr Antworten von dir :smiling_face:

    LG Franz

  • Erst mal Danke für die Rückmeldung. Das gibt mir irgendwie das Gefühl nicht so ganz völlig alleine da zu stehen.

    Mein Leidensweg hat schon vor etwa 14 Jahren begonnen. Damals habe ich für einen Paketdienst gearbeitet. Den ganzen Tag habe ich Pakete ausgefahren die eigentlich zu schwer waren und außerdem habe ich dabei natürlich auch viel Zeit sitzend im Auto verbracht. Damit habe ich wohl meinen Rücken völlig ruiniert. Dazu kommt eine gehörige Portion Übergewicht und ich habe drei Kinder die ich Jahrelang von früh bis spät auch während der Hausarbeiten und so weiter auf dem Arm herum getragen habe.

    Ich bekam schreckliche Rückenschmerzen und als dann noch Lähmungen beider Arme und Hände hinzu kamen wurde ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert. Neben Rückentraining, Massagen und Spritzen wurden mir auch eine Reihe Schmerzmittel verschrieben. Als das alles nichts half hat man mir vor 6 Jahren eine Bandscheibenprothese eingesetzt. Als ich etwa 4 Wochen nach der OP die Schmerzmittel(damals Tilidin) abgesetzt habe sind zwei Dinge passiert. Erstens ich litt an innerer Unruhe, leichten Krämpfen, Schweißausbrüchen und extrem unruhig zappelnden Beinen. Und zweitens wieder Rückenschmerzen aber dieses mal an zwei anderen Stellen der Wirbelsäule. Also wieder zum Arzt und es wurde festgestellt das da noch zwei weitere Bandscheibenvorfälle vorhanden sind. Aufgrund meines Übergewichtes aber nicht zu operieren. Mal abgesehen davon das man ja sowieso nicht operiert wenn keine Lähmungserscheinungen vorhanden sind so wie es damals an meinen Armen war.
    Also wieder Rückenschule, Spritzen und erneut Schmerzmittel. Als das Tilidin alleine nicht mehr half kam noch eine ganze Menge anderer Entzündungshemmende Schmerzmittel, Rheuma mittel und Antidepressiva hinzu. Aber die Schmerzen waren so schlimm das ich mich kaum noch bewegen konnte. Arbeiten ging schon gar nicht.Mein Arbeitgeber bat mich zu kündigen da ich ja offensichtlich den Anstrengungen meines Jobs nicht mehr gewachsen war. Das tat ich natürlich nicht. Statt dessen ließ ich mir immer mehr und immer stärkere Schmerzmittel verschreiben.

    Irgendwann landete ich dann bei Oxigesic. Aber auch hier ließ die Wirkung irgendwann nach und ich nahm immer mehr ein. Eines Tages ganz plötzlich und ohne Vorwarnung bekam ich von meinem Arzt kein Rezept mehr. Daraufhin habe ich das erste mal gemerkt wie Abhängig ich bereits von dem Zeug war. Ich bekam Krämpfe am ganzen Körper, furchtbare Magenschmerzen, Durchfall, Schweißausbrüche und mein Puls ist bis ins unermessliche gestiegen. Es war ein einziger Alptraum. Mein Mann brachte mich in eine Klinik und dort hat man mich erst mal mit Oxigesic versorgt und dann in eine Schmerzklinik eingewiesen. Neben den üblichen Behandlungen wie Psychotherapie, Sporttherapie, Physiotherapie und so weiter wurden auch die Medikamente umgestellt. Von Oxigesic Tabletten auf Fentanyl Pflaster. Eine Zeit lang ging das auch ganz gut, aber auch hier war es so das die Dosis im Laufe der Jahre immer höher ging.
    Als ich an einem Wochenende mal vergessen hatte rechtzeitig neue Pflaster zu besorgen bin ich wieder in einen grauenhaften Entzug gefallen. Es war die Hölle. Mein Mann ist zum Notdienst gefahren und hat mir schnell Nachschub besorgt. Leider dauert es aber viele viele Stunden bis so ein Pflaster wirkt und ich wusste nur eins. Das überleb ich nicht. Da bekam ich von einem Arzt den Tip mir einen kleinen Streifen von dem Pflaster abzuschneiden und auf oder unter die Zunge zu legen. So würde der Wirkstoff schneller aufgenommen werden und mir würde es sofort besser gehen. Gesagt getan. Ich spürte wie innerhalb von Sekunden all die Anspannung, die Schmerzen und vor allem diese entsetzlichen Krämpfe nachließen. Ich war von dem Kampf der letzten Stunden total erschöpft und bin endlich eingeschlafen.

    Das war dann mein endgültiger Untergang. Von da an habe ich dann immer öfter auf diese Weise die Pflaster eingenommen und auch hier wurden die Stücke immer größer und größer und die Abstände immer kleiner. Mittlerweile hatte ich auch meinen Arbeitsplatz verloren weil ich zu oft krank war. Auch die Hausarbeiten vielen mir mit den Schmerzen sehr schwer und ich fühlte mich von Tag zu Tag immer nutzloser. Ich fing an mich mit Essen zu trösten, nahm noch mehr zu , zog mich völlig aus meinem sozialen Umfeld zurück und fiel in eine tiefe Depression. Ich war einfach nur noch unbrauchbar und überflüssig auf dieser Welt. Also griff ich zu noch mehr Medikamenten um doch wenigstens einigermaßen zu funktionieren.
    Es ging mir dann auch tatsächlich eine Zeit lang richtig gut. Die Schmerzen waren erträglich und ich konnte fast normal meinen Alltag bewältigen.

    Aber es wurde immer schwieriger die großen Mengen an Pflastern zu besorgen. Genau genommen besorge nicht ich die Pflaster sondern es ist mein Mann der von Arzt zu Arzt rennt und immer dafür sorgt das ich ausreichend Stoff habe um nicht in den Entzug zu fallen. Er hat schreckliche Angst nochmal so etwas zu erleben wie beim letzten mal. Da ging es mir wirklich so schlecht das ich nicht mehr leben wollte und er hat sehr mit mir gelitten.

    Mir wurde klar das es so nicht mehr weiter gehen kann also suchte ich nach einem speziellen Schmerztherapeuten und machte einen Termin aus. Es war ein sehr anstrengendes aber ehrliches Gespräch mit vielen Tränen. Wir einigten uns darauf das ich erst mal einen Entzug mache um einfach auf null zu sein und um messen zu können wir stark die Schmerzen dann noch sind und um dann ein gesamtheitliches Therapiekonzept zu erarbeiten mit vernünftigen Schmerzmitteln, mit Sport mit Ernährungsumstellung und Psychotherapie und so weiter. Außerdem sollte ich nach dem Entzug für mehrere Wochen erst noch eine Rehaeinrichtung besuchen.Hörte sich für mich alles sehr gut an. Gesagt getan.

    Ich ging in eine Klinik und erlebte dort die grausamste Zeit meines Lebens. 8 Wochen lang dauerte der Alptraum dann war ich FAST auf Null und wurde entlassen. Die Mengen die ich noch nahm waren so gering das sie in der Urinprobe schon nicht mehr zu messen waren. (Heute weiß ich natürlich auch das ich noch zwei Wochen hätte bleiben sollen und es bis zum Ende durchziehen. Aber all die Vorwürfe die ich seit dem gehört habe nutzen mir heute gar nichts mehr.)

    Ich dachte den Rest schaffe ich auch alleine. Ich fühlte mich toll. Mein Kopf war wieder klar. Ich war voller Ideen und Tatendrang. Ich wollte endlich wieder leben. Das ein zigste was mich jetzt noch störte waren diese furchtbaren Rückenschmerzen, aber ich wusste ja das ich einen Arzt zu Hause habe, der mir weiter hilft. Stolz ging ich zu meinem Schmerztherapeuten und berichtete ihm wie es mir ging.

    Und das war das enttäuschendste Gespräch meines Lebens. Plötzlich war da kein Wort mehr von ganzheitlicher Therapie, Medikamentenumstellung oder ähnlichem. Er freute sich für mich das ich den Entzug geschafft hatte und meinte ich solle jetzt darauf warten das ich einen Platz in der Rehaeinrichtung bekomme. Ich fühlte mich im Stich gelassen. Keiner konnte mir sagen wie lange das dauern würde. Die Schmerzen waren schlimm. Ich konnte keine Nacht schlafen und die Medikamente die ich in der Klinik bekam um den Entzug zu erleichtern die wurden von einen auf den anderen Tag abgesetzt.
    Ich fühlte mich schrecklich und litt außerdem sehr an dem Schlafentzug. Die letzten winzigen Streifen Fentanyl die ich noch nahm wurden dann doch wieder etwas größer. Und größer und größer. Nach 6 Monaten bekam ich endlich einen Platz in der Reha. Ich fühlte mich auch ganz gut dort, aber als die gehört haben das ich doch wieder Fentanyl nehme haben sie mich sofort wieder in die Klinik zurück geschickt.

    Dort machte man mir schreckliche Vorwürfe. Wenn es mir schlecht ging sagte man mir ich wäre selber Schuld und ich hätte ja gewusst auf was ich mich einlasse. Die haben mich echt ganz schön leiden lassen weil sie sauer auf mich waren. Die Ärztin meinte einmal zu mir Der Entzug mit mir wäre auch für sie sehr ansträngend und schwierig gewesen und das ihre Geduld jetzt am Ende ist und ich muss jetzt halt da durch und ihr ist völlig egal wie. Es war schrecklich. Das einzigste was mir ein bisschen half war mein Mann der fast Tag und Nacht an meiner Seite war und meine Hand hielt und mich aufpäppelte. Aber die Anwesenheit meines Mannes war in der Klinik auch nicht erwünscht. Immer öfter wurde er gebeten nicht so viel Zeit bei mir zu verbringen. Wenn es mir schlecht ging wurde mir nicht geholfen. Im Gegenteil . Ich hatte das Gefühl die freuen sich dort darüber. Bei meinem ersten Aufenthalt hat man mir Medikamtente zur Erleichterung gegeben, mir Wärmflaschen und Gespräche angeboten und überhaupt versuchte man mir das Leben irgendwie zu erleichtern. Die Reduzierung der Medikamente wurde an mein Wohlbefinden einigermaßen angepasst. Auf diese Weise war es zwar immer noch grausam aber doch irgendwie erträglich. Aber dieses Mal bekam ich nichts. Nur hämische Worte und Vorwürfe. Ich kam nicht klar, habe es nicht ertragen und habe doch wieder zusätzlich zu den Tabletten die ich von der Klinik bekam meine Streifen genommen. Die Stücke wurden zwar immer kleiner und kleiner, aber ich kam mit dem Tempo das mir vorgegeben wurde nicht klar so das ich immer noch Streifen nahm als ich dann wieder zurück in die Reha entlassen wurde. Natürlich wusste niemand etwas davon. Es ging auch eine Zeit lang alles gut. Ich nahm nur noch so wenig das mein Kopf wieder klar war und es mir gut ging. Ich fühlte mich wohl in der Klinik, machte Fortschritte und reduzierte alleine immer weiter. aBer nach zwei Wochen sollte ich eine Urinprobe abgeben. Als ich mich weigerte wurde ich vor die Wahl gestellt. Entweder ich gehe in eine geschlossene Klinik um einen erneuten Entzug zu starten und komme danach wieder oder ich solle sofort gehen.
    Ich fühlte mich unverstanden und zurückgewiesen und irgendwie unter Druck gesetzt. Also bin ich gegangen.

    Das ist jetzt etwa 1,5 Jahre her. Seit dem nehme ich weiter meine Fentanylpflaster in Streifen geschnitten über die Mundschleimhäute ein und die Dosis wird immer höher und höher. Mein Mann geht fast täglich von Arzt zu Arzt und lässt sich Rezepte geben und trotzdem reicht es kaum aus. Außerdem geht das ganze unheimlich ins Geld. Die Situation ist kaum noch zu ertragen. Dazu kommt die permanente Angst das die Krankenkasse dahinter kommt und mir den Nachschub verweigert.
    Ich will unbedingt da raus aber weiß nicht wie. Wie finde ich denn jetzt eine Klinik in der ich den Entzug machen kann ohne ausgelacht und verhöhnt zu werden? Ich bin so verzweifelt.
    Wenn ich ein paar Stunden keinen Streifen genommen habe leide ich höllenqualen. Ich fühle mich mehr Tod als lebendig. Habe kaum noch kraft irgendetwas zu machen. Bin so zu gedröhnt das ich eigentlich immer nur müde bin und nichts anderes als Schlafen möchte. Ich werde kaum noch wach und meine ganze Familie leidet darunter. Meine Sucht verstecken kann ich schon lange nicht mehr und wenn ich nichts habe habe ich solche Entzugssymptome das ich die Schmerzen einfach nur noch laut raus schreien kann und meinen Kopf gegen die Wand schlage bis das Blut läuft weil ich es sonst nicht aushalten kann. Ich brauche in solchen Situationen einen Gegenschmerz und wünsche mir einfach nur noch sofort zu sterben. Mein Mann muss all seine Kraft aufwenden um mich daran zu hindern mir etwas anzutun. Er hat schreckliche Angst das ich aufgebe und mir einfach das Leben nehme. Er tut mir so leid. Und ich fühle mich so schlecht deswegen. Ich kann nicht mehr aufhören zu weinen und fühle mich immer wertloser.

    Bitte, kann mir jemand sagen wo ich eine Klinik finde in der ich einen Entzug machen kann bei Ärzten und Pflegern die Verständnisvoll sind und mir wirklich helfen wollen. Die sich nicht daran erfreuen wenn ich leide und die auf mich eingehen???????

    Ich muss dieses Drama endlich beenden.

    Für alle die keine Lust haben diesen Endlosen Text zu lesen hier die Kurzfassung:

    Wegen mehrerer Bandscheibenvorfälle mit starken Schmerzen nehme ich Schmerzmittel. Angefangen habe ich vor etwa 12 Jahren mit Tilidin über Oxigesic und aktuell nehme ich über den Tag verteilt 2 100er Fentanyl Pflaster in Streifen geschnitten über die Mundschleimhäute auf.

    Ich brauche dringend eine Klinik in der ich einen Entzug machen kann. Falls das hier also jemand lesen sollte. Für mich wäre wichtig zu erfahren ob jemand den Fentanyl oder Oxygesicentzug geschafft hat und wenn ja wie und wo.

    Ich brauche wirklich dringendst Hilfe. Bitte. Ich ertrage das nicht mehr.


    PS.: Jetzt starre ich seit mindestens 10 Minuten auf den Bildschirm und überlege ob ich das wirklich abschicken soll. Ich traue mich nicht so richtig. Habe furchtbare Angst. Das aller letzte was ich jetzt brauche sind Vorwürfe oder ähnliches. Bitte ich habe solche Angst.

  • hallo Lichtblick,
    bin auch noch recht neu hier bei sus und meine Probleme liegen nicht im Bereich Schmerzmittel, sondern Alkohol und Cannabis. Habe allerdings schon Tilidin und Valoron konsumiert, um mich zu berauschen. Aber nie so viel und lange, dass es zu "richtigen" Entzugserscheinungen gekommen wäre. Deshalb kann ich zu konkreten Maßnahmen in deinem Fall leider nichts sagen.
    Trotzdem möchte ich dir auf diesem Wege viel Kraft wünschen und dir meinen Respekt ausdrücken, dass du es geschafft hast, trotz deiner Widerstände und dem Gefühl, andere würden dich nicht verstehen oder dich verurteilen, dich hier mitzuteilen und dein Problem in Worte zu fassen. Das war auch für mich der erste Schritt.

    Meiner Meinung nach solltest du weiter versuchen, dir professionelle Hilfe zu suchen. Einerseits, was die Sucht betrifft, andererseits natürlich auch was die Ursachen deiner Schmerzen betrifft.

    Alles Gute hier für dich und gib bitte nicht auf!

    Liebe Grüße, Sven

  • Hallo Sven, danke für Deine aufmunternden Worte. Eigentlich weiß ich das ich dringend professionelle Hilfe brauche ich weiß nur leider nicht wo ich diese finden soll. Mein Vertrauen in Ärzte wurde mehr als einmal erschüttert und mein letzter Klinikaufenthalt war auch nicht gerade erfreulich.

    Du schreibst das Du Tilidin und Valoron konsumiert hast um Dich zu berauschen. Bevor ich Schmerzmittel verschrieben bekommen habe hielt sich meine Erfahrung mit Drogen jeglicher Art bei Null. Von Tilidin wurde mir am Anfang immer nur schlecht und schwindelig. Außerdem wurde ich schrecklich müde und bin eingeschlafen. Also ich empfand das nicht wirklich als angenehm oder berauschend. Wie fühlst Du Dich denn wenn Du dieses Zeug nimmst? Ist das ein angenehmes Gefühl und war das schon beim ersten mal so oder musstest Du Dich erst daran gewöhnen?

    Diese Fentanylpflaster die ich zur Zeit nehme sind auch ein Opiat und viel stärker als Morphin. Das ich davon körperlich abhängig wurde ging verdammt schnell aber im Nachhinein weiß ich das Tilidin meine Einstiegsdroge war. Die Entzugssymptome waren zwar nicht so stark, aber sie waren da und sehr unangenehm. Hast Du keine Angst Abhängig zu werden von dem Zeug?

    Und was ist mit Deinem Alkoholkonsum? Hast Du schon mal einen Entzug versucht? Wie geht es Dir wenn Du Dein Suchtmittel nicht hast? Wobei Du den Vorteil hast das Alkohol auf legalem Wege zu kaufen ist. Ich muss mir immer richtig was einfallen lassen und viel Menschen belügen um meine Medikamente zu bekommen. Dazu lebe ich mit der ständigen Panik nichts mehr zu bekommen. Wie lange trinkst Du denn schon und wie hat sich das entwickelt. Wenn Du Lust hast kannst Du mir ja mal davon erzählen.

    Ich interessiere mich sehr für das Schicksal anderer Menschen die in ähnlichen Situationen sind wie ich. Mir hilft es sehr wenn ich darüber reden kann, also wenn Du magst. Ich bin hier.

  • Hallo Lichtblick,

    auch wenn ich dir zum Thema selber gar nichts passendes schreiben kann, so finde ich es ganz toll, daß du wieder Schritte in die Freiheit gehen magst.

    Du brauchst auch keine Angst zu haben, daß hier irgendwelche Vorwürfe kommen - ne, ne ....ein Großteil der Leute hier, hat doch mit Sucht zu tun. Gerade deine Angst um den rechtzeitigen Nachschub und all den Stress darum kann ich als Ex-Kifferin sehr gut nachvollziehen, auch wenn sich das Kiffen womöglich vergleichsweise harmlos liest.

    Ich wünsch dir viel Kraft, eine gute Klinik zu finden und einfach mal sonnige Grüße
    Wolke

  • Hallo Lichtblick,

    Du wirst kaum daran vorbei kommen Dir eine Entzugsklinik zu suchen um an Deinem Problem etwas zu aendern. Nur die Entgiftung macht bei Dir glaube ich keinen echten Sinn, Du solltest danach eine Entwoehnungstherapie komplett mitmachen und danach auch fuer therapeutische Folgebehandlungen sorgen.

    Wer mir an der gesamten Geschichte richtig leid tut ist Dein Mann...der rennt wie ein Verrueckter durch die Gegend um Dir Deinen Mist zu bringen...seine Co-Abhaengigkeit wird ihn irgendwann nervlich kaputt machen...entweder er geht an Deinen Kurzzeitentzuegen zu Grunde oder er geht kaputt daran wenn Du Dich mit Deiner Sucht endgueltig verabschiedet ist...der wuerde Dir sogar den Entzug abnehmen wenn er koennte aber das haut nicht hin, da bist Du gefragt und je laenger Du wartest desto schwerer wird es fuer Dich.

    Ich hoffe fuer Euch beide das Du Dich in Bewegung setzt um eine passende Klinik zu finden und die Sache in Angriff nimmst.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 12:34 ---------- Vorheriger Beitrag war um 12:30 ----------

    [HR][/HR]Nachtrag:

    Vielleicht erst eine Suchtberatung aufsuchen, die kennen alle Kliniken die Dir helfen koennen.
    Vielleicht kann Dir auch die Therapeuten-Datenbank helfen
    Therapeutendatenbank SuS

  • Hallo Lichtblick,
    habe gerade Dein Thema gelesen. Medikamentenabhängig war auch ich. Ich hatte vor 7 Jahren einen Gehirntumor, dieser wurde erfolgreich operiert. Duch eine aufgetretene Komplikation nach der OP mußte ich nochmal und nochmal operiert werden. Dann nach ungefähr 6 Wochen bekam ich unerträgliche Kopfschmerzen. Am Anfang hat man die mit Paracetamol behandelt. Das half mir nicht wirklich. Also nahm ich bis zu 8 Paracetamol 500mg plus Codein 30 mg. Die halfen. Aber der Arzt meinte, damit man die Grundschmerzen in den Griff kriegen kann soll ich ab sofort Oxycodon dazu nehmen. Diesen Mix habe ich dann ca. 4 Jahre genommen. Bis letztes Jahr. Da hatte ich genug. Ich hab am Leben nicht mehr teilnehmen können. Alles war mir zuviel und zu schwer. Gott sei Dank habe ich auch einen lieben Mann, der immer zu mir stand und steht. Ich habe mit meinem Arzt gesprochen und mit den Ärzten aus der Klinik die mich damals operiert haben. In dieser Klinik gibt es eben auch eine Schmerzstation, auf welcher man auch von Opiaten entzogen wird. ALso habe ich letztes Jahr im Februar vier WOchen von Codein entzogen und dann im Juli nochmal 4 WOchen vom Morphin. Was soll ich sagen, es war kein leichter Weg. Alles war vorhanden bei den Entzugserscheinungen, aber es wurde leichter. Auch hinterher, also als ich aus der Klinik entlassen war, da ging der psychische Entzug erstmal so richtig los. Aber auch das ist zu schaffen. Ich kämpfe auch heute noch jeden Tag, da meine Kopfschmerzen ja immer noch vorhanden sind und ich sie irgendwie bekämpfen muß. Jetzt ist eine nochmalige OP geplant, in welcher die alte Narbe nochmal aufgeschnitten wird und dann bewußt eine Verletzung gesetzt wird, der Nerv dann bei minus 60 Grad vereist wird und man darauf hofft, dass die Kopfschmerzen dadurch geringer werden. Also der Termin steht und ich freue mich darauf. Vielleicht hilft es mir, denn wieder Opiate zu nehmen, wieder abhängig zu sein, nein, dass will ich wenns geht vermeiden. Ich habe Dir dies so ausführlich geschrieben, damit Du siehst, es funktioniert. Ich bin sicher, dass auch Du es schaffst. Kannst Du Dir über Deinen Arzt ne Klinik empfehlen lassen oder schau einfach im Internet nach Schmerzkliniken, welche auch Entzüge vornehmen, und lies die Beurteilungen oder Erfahrungen. Ich drücke Dir ganz arg die Daumen, dass Du bald Erfolg hast und in gute, hilfreiche Hände kommst. Liebe Grüße, Angsthase

  • Hallo Lichtblick,
    dass ich Opiate konsumiert habe, ist viele Jahre her. Somit habe ich keine Angst mehr, davon abhängig zu werden. Es war in einer Phase meines Lebens, in der ich alles mögliche ausprobiert habe. Auch mich hat das Zeug müde gemacht und mir ist schlecht geworden, die sedierende Wirkung habe ich aber geschätzt. Habe dann aber irgendwie gemerkt, dass das nichts für mich ist und es hat auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis Heroin(opiat)sucht gegeben, mit allen sichtbaren Folgen, auch Todesfälle.

    Was meinen momentanen Alkoholkonsum betrifft, so kenne ich das Gefühl der Angst gut, ob auch genug da ist für den Abend / die Nacht. Aber, wie du ja schon sagst, habe ich es hier verdammt einfach. Ich gehe in den nächsten Laden und kaufe mir von der legalen Droge, soviel ich möchte!

    Tagsüber trinke ich im Moment nicht, habe auch (noch) keine Entzugserscheinungen. Meine Abhängigkeit ist wohl (ebenso noch) psychischer Natur. Alkohol habe ich schon immer getrunken, auch zeitweise in bedenklichen Mengen, aber bei mir hat Cannabis immer die "Hauptrolle" gespielt. Seit ich vor kurzem damit aufgehört habe, ist der Alk meine Ersatzdroge geworden. Cannabis war "normal", Alkohol macht mir Angst.

    Aber ich gehe am 20. März in eine Enrgiftungsstation.

    Muss leider jetzt Schluss machen. Würde mich freuen, wenn wir uns weiter austauschen.

    Liebe Grüße, Sven

  • Hallo Wolke. Es tut echt gut so einfühlsame nette Worte zu hören.( bzw. zu lesen):ac: Danke Dir dafür und schicke ganz liebe Grüße zurück.

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 21:38 ---------- Vorheriger Beitrag war um 21:19 ----------

    Hallo Siegfried
    Wow, brutal ehrlich. Aber Du hast natürlich recht.
    Die Tatsache das mein Mann so sehr unter der Situation leidet macht mir auch sehr zu schaffen. Ich bin ihm unendlich Dankbar das er zu jeder Tages und Nachtzeit los rennt um mir meinen Stoff zu besorgen, aber auf der anderen Seite habe ich mir schon tausend mal gewünscht er würde mich an der Hand nehmen und in ein Krankenhaus bringen in dem mir geholfen wird. Alleine bin ich offensichtlich zu blöd eine Klinik zu finden.
    Aber heute habe ich mir ein paar Krankenhäuser hier im Umkreis raus gesucht. Wenn ich mich traue, dann werde ich Morgen überall anrufen und fragen ob es möglich ist dort einen Medikamentenentzug durchzuführen.
    Also nochmal Danke für Deine ehrlichen wenn auch harten Worte und noch einen schönen Abend.
    Gruß Lichtblick

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 21:49 ---------- Vorheriger Beitrag war um 21:38 ----------

    Hallo angsthase
    Was Du da schreibst klingt ja schrecklich. Es tut mir unendlich leid das Du solche Kopfschmerzen ertragen musst. Und ich drücke Dir alle Daumen die ich habe das die Operation die Du jetzt vor Dir hast Erleichterung bringt.

    Ich danke Dir für die Mühe die Du Dir gemacht hast indem Du so ausführlich geschrieben hast. Und ich bewunder Dich das Du das alles geschafft hast. Gab es irgend etwas das Dir den Entzug irgendwie erleichtert hat`? Hast Du vielleicht den ein oder anderen Tip wie man das ganze besser übersteht und bis zum Ende durchhält? Ich wünschte ich wäre auch schon so weit wie Du.

    Zu Deinen Medikamentenentzügen hätte ich mal noch eine Frage: Wieso macht man denn den Opiatentzug und den Entzug vom Codein getrennt und nicht alles auf einmal? Und sind das denn nicht beides Opiate?

    Ach ja und eins noch. Nach allem was ich jetzt von Dir weiß finde ich ANGSTHASE ist nicht der richtige Name für Dich. Du warst doch super stark und mutig.
    Wünsche Dir alles liebe.
    Gruß
    Lichtblick

  • Hi Lichtblick,

    Ich habe auch schon erfahrungen mit Tilidin gehabt und hab leute gesehn wie sie unter Entzug davon litten. Das soll dir nun keine Angst machen! Ich finde du solltest zu deinem Hausarzt gehen und das ganze ihm schildern und dich auf eine Entzugsklinik begeben. Wie äussert es sich momentan bei dir wenn du nichts davon nimmst?

    Grüße & Viel Kraft MistaNice

  • Hallo Sven, schön wieder von Dir zu hören. Ich finde toll das Du es schaffst tagsüber auf Alkohol zu verzichten. Bist Du eigentlich Berufstätig? Ich glaube wenn man den ganzen Tag auf der Arbeit beschäftigt und abgelenkt ist lässt sich das vielleicht einfacher durchhalten. Oder was meinst Du?

    Mich würde mal interessieren, warum Du Cannabis gegen Alkohol ausgetauscht hast. Was hat Dich dazu bewogen kein Cannabis mehr zu konsumieren? Aber dann statt dessen zur Flasche zu greifen? Es klingt wahrscheinlich alles etwas naiv, aber ich kenne mich überhaupt nicht aus. Kann man auf Cannabis einfach so ohne weiteres verzichten oder bekommt man auch Entzugssymptome? Und schreckt es Dich nicht ab wenn Du hörst das in Deinem Umfeld Menschen an ihrem Drogenkonsum gestorben sind?
    Ich glaube wenn ich so etwas hautnah miterleben müsste, wäre meine Angst noch größer.

    Es ist gut das Du einen Termin für eine Entgiftung hast. Ich wünschte ich wäre auch schon so weit. Das wäre ein kleiner Lichtblick am Ende des Tunnels. Hast Du Angst vor dem 20. März? Hast Du schon mal so eine Entgiftung gemacht und weißt Du was auf Dich zu kommt oder ist das für Dich alles ganz neu?

    Wenn Du magst melde Dich wieder.
    Bis dahin schicke ich Dir ein paar liebe Grüße
    Lichtblick

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 22:24 ---------- Vorheriger Beitrag war um 22:09 ----------

    Hallo MistaNice

    Zuerst werde ich ganz nervös und zappelig. Dann fangen erst meine Beine an zu zucken und dann die Arme. Ich bekomme Krämpfe in den Beinen und im Magen. Schreckliche Bauchschmerzen und Übelkeit. Muss mich übergeben und bekomme Durchfall. Dann bekomme ich auch noch Panik. Mein Herz rast wie verrückt und ich bekomme kaum noch Luft. Ich welze mich auf dem Boden herum und Schreie wie am Spieß weil ich es einfach nicht aushalten kann. Es tut unglaublich weh. Irgendwann brauche ich dann einen Gegenschmerz und fange an mich selbst zu verletzen meistens in dem ich meinen Kopf gegen die Wand haue. Die Krämpfe werden so schlimm das ich mir einfach nur noch wünsche sofort tot umzufallen. Es ist für mich unerträglich.

    Also einen kalten Entzug könnte ich niemals schaffen. Und das Gefühl das ich habe wenn mir die Medikamente ausgehen ist nicht einfach nur Angst das ist die blanke Panik einfach weil ich weiß was passiert wenn ich nichts mehr habe. Das brauche ich nie wieder. Das letzte mal das ich das erleben musste war vor 3 Wochen. An diesem Tag habe ich auch beschlossen das ich jetzt endlich was tun muss. Ich will aus dieser Abhängigkeit raus. Will wieder normal leben.

    Aus welchem Grund hast Du denn Tilidin genommen? Gegen Schmerzen und wenn ja welche oder einfach nur um Dich zu berausche? Hast Du auch irgendein Suchtproblem?

  • Es war eher zum Berauschen. Ja ich hab ein suchtproblem das ich aber seit 5.1 bearbeite und seither bin ich komplett Clean!
    Wie gesagt, ich würde zu nem Arzt deines Vertrauens gehen und um eine Therapie bitten. Schmerztherapie und entzug!

    Wünsche dir viel erfolg!

  • Zitat von Lichtblick;235717

    Also einen kalten Entzug könnte ich niemals schaffen.

    Dann suche Dir wirklich eine Klinik die sich vorrangig um Suchtprobleme kuemmert. Ein normales Krankenhaus kann damit ueberfordert sein weil es da einfach nicht zum Tagesgeschaeft gehoert.

    ...und von wegen brutal und ehrlich...beides stimmt...

    ...meine Worte waren ehrlich...

    ...Deine Sucht ist brutal und unbarmherzig...

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Gibt es hier zufällig irgend jemanden der mir eine Klinik empfehlen kann? Vorzugsweise im Saarland oder Rheinland-Pfalz??????
    Ich habe gerade in einer Klinik angerufen die sich erst mal erkundigen müssen ob sie überhaupt Medikamentenentzüge durchführen?? Der junge Mann am Telefon meinte das sie meistens mit Alkoholentzügen zu tun haben. Die rufen mich zurück um mir bescheid zu sagen. Das klingt nicht wirklich nach Erfahrung. Hilfe. Wer kennt sich aus?

    Es hat mich so viel Überwindung gekostet dort anzurufen und jetzt bin ich doch nicht wirklich viel weiter. Apropos weiter. Ich habe auch bei einem Schmerztherapeuten angerufen und einen Termin vereinbart. Die gute Nachricht ist ich habe einen Termin bekommen. Die schlechte Nachricht ist: Der Termin ist erst am 30. Mai. Unglaublich. Gibt es wirklich soooo viele Menschen mit Schmerzen und so wenig Spezialisten?????

  • Hallo Lichtblick,

    puuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuh - da haste ja dir (und Männe) ein Paket aufgeladen...
    Hut ab, dass du die Kraft findest, dich hier zu offenbaren!
    Da gehört schon einiges dazu an Mut...

    Ich bin ja jemand, der sozusagen aus Dummheit freiwillig in die Abhängigkeit(en) reingerutscht ist & ich muß sagen,
    so Schicksale wie das deine finde ich immer besonders schlimm.
    Man könnte jetzt auf Ärzte, Kliniken etc schimpfen - aber das bringt ja auch nix.

    Ich drücke dir die Daumen, dass du eine gute Klinik findest & vor allem auch eine gute Nachbetreuung und Schmerzbehandlung von einem fähigen Arzt!

    LG.Ganesha

  • Hey Lichtblick,

    also ich hab meine Entzüge im städt. KH auf der Psychatrie (Idar-Oberstein) gemacht, was ich aber allerdings nicht unbedingt empfehlen würde. Dann kenn ich vom hören-sagen Rheinhessen-Fachklinik Alzey*-*Abteilung für Akutpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. oder in Neunkirchen AHG Klinik Münchwies - Zentrum für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Suchtmedizin.

    Allerdings kann ich dir jetzt nichts direkt empfehlen, weil ich selbst dort nie war.Sorry.

    Hast du keine Suchtberatungsstelle iwo in der Nähe? Dort bekommt man immer gute Infos. Oder dein Hausarzt?

    LG

  • Zitat von Lichtblick;235799

    Die gute Nachricht ist ich habe einen Termin bekommen. Die schlechte Nachricht ist: Der Termin ist erst am 30. Mai. Unglaublich. Gibt es wirklich soooo viele Menschen mit Schmerzen und so wenig Spezialisten?????

    Hey, das geht doch sogar noch relativ schnell. Versuch das im Ruhrgebiet, da kannst da bequem 3-4 Monate laengere Wartezeiten einrechnen, wenn es denn reicht. Halt das positive davon im Auge, der Termin steht und da kann man drauf hin arbeiten.

    Und fuer eine Klinik...geh zu einer Suchtberatung bei Dir, die wissen mit Sicherheit welche Klinik fuer Dich eine Loesung waere.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Hallo Lichtblick,
    ja, ich beantworte Dir Deine Fragen gerne. Also, als ich das erste Mal in der Klinik war, letztes Jahr im Februar und vom Codein entzogen habe, dachte ich am Anfang auch, dass ich wärhend des Aufenthaltes unbedingt auch das Morphin, also das Oxycodon entziehen will. Nach zwei Wochen war ich sehr froh, dass ich nur mit dem Entzug vom Codein zurecht kommen mußte. Es war nicht schön. Aber ich wurde sehr gut versorgt. Gegen die Entzugsschmerzen, bzw. um entspannen zu können, habe ich das Medikament Neurocil bekommen. Die Beinschmerzen, Bauchschmerzen, Zuckungen, Übelkeit und Unruhe waren trotzdem da und mal mehr und mal weniger zu spüren. Ich bekam hochdosiertes Magnesium. Gegen die Bauchschmerzen habe ich Wärmepackungen bekommen, Osteopathiebehandlungen und für die Entspannung auch noch Fangopackungen und Massagen. Auch progressive Muskelentspannung hat mir dann nach einiger Zeit geholfen. Jetzt wußte ich auch warum die Ärzte mir gesagt haben, dass es nicht möglich ist von allen beiden Substanzen gleichzeitig zu entziehen. Als ich dann im Juli das Morphin, Oxycodon entzogen habe erging es mir von den Entzugerscheinungen ähnlich. Nur das ich jetzt für meine Kopfschmerzen weden Codein noch Morphin hatte. Ich mußte sehen, mit 4x 40 Tropfen Novalgin zurechtzukommen. Es klappte auch. Auch bekam ich wieder das Neurocil zur Entspannung. Sehr gut geholfen haben mir auch die Termine bei meiner Psychotherapeutin. Ich bin eh der Meinung, dass eine Psychotherapie auch dann zu Hause dringend weitergeführt werden soll. Ich bin nach 3 Monaten nach dem Morphinentzug und trotz regelmäßiger Einnahme meiner Antidrepressiva, in eine schwere Depression gefallen. Aber auch da kommt man mit der Hilfe von Ärzten, Therapeuten wieder raus. Ganz wichtig war mir auch, dass ich hier immer schreiben konnte und sehr viel Unterstützung bekam. AUch während meiner Eintzüge hielt ich immer Kontakt hier im Forum. Das hat mir sehr viel geholfen, wenn es mal wieder kein guter Tag in der Klinik war. Ich wußte immer, hier werde ich verstanden. Hier gibt es Menschen, ganz liebe Menschen, die das zum Teil alles auch schon mal durchgemacht haben. Wenn man in so einem Fall, dann Zuspruch erhält, das hilft sooooo sehr und ich bin sehr dankbar dafür. Ja, so war es halt bei mir. Ich denke jeder Mensch reagiert immer ein bisschen anders, aber soweit ich nun weiß, die Entzugserscheinungen sind ähnlich, mal mehr mal weniger. Ich hoffe ich konnte Dir ein bisschen helfen und Dir Deine Fragen beantworten. Bitte habe auch keine Angst vor dem, was Du nun vor Dir hast. Es ist nicht immer toll, aber das Erfolgserlebnis wenn man mit allem durch ist, ist sehr, sehr schön. Auch schon während des Morphinentzuges hatte ich schöne Erlebnisse wie z.B. nach ungefährt 2 Wochen ohne, es kam mir vor als würde sich ein Schleier vor meinen Augen lichten. Ich konnte plötzlich wieder klar sehen. Das ist schwer es zu beschreiben, aber es war toll. Jeder Tag der verging, brachte Besserung. Ich sage halt auch, dass wenn ein Entzug sehr leicht wäre, man wahrscheinlich auch sehr leicht wieder rückfällig werden könnte, als wenn er nun nicht ganz einfach ist. Wenn Du noch Fragen hast oder ich Dir irgendwie weiterhelfen kann, dann melde Dich jederzeit bei Dir. Ich schicke DIr nun noch ein großes Kraftpaket damit Du eine für Dich passende Klinik findest und es bald angehen kannst. ........ hase:gj:

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