Cannabis? nein danke - Ich fahre Auto.

  • Hallo liebe Community,

    Ich hoffe ich bin nicht total an der falschen Stelle - Da es hier ja eher um die Selbsthilfe und Suchtbewältigung geht - Falls doch bitte ich um berichtigung und entschuldige mich hiermit dafür.

    Jedoch bin ich seit Tagen am rätseln.. googeln... und wieder googeln.
    und finde einfach nicht "die" Antwort auf meine Frage, die wäre:

    Ich habe vor 10 Tagen das Kiffen vollkommen beendet und bin glücklich damit, keinerlei Entzugserscheinungen, außer gelegentlichen Agrresionsschübe und diesem Gefühl wie wenn man mit dem rauchen aufhört, und man manchmal einfach die Zigarette vermisst, das vergeht aber nach ein paar Minuten - nur nicht schwach werden heißt die devise. Also zum glück keinerlei Körperlichen Entzugserscheinungen. Die einzigste Entzugserscheinung ist der Entzug der alten "clique" - was mich aber weniger stört. Mein Konsum hatte sich immer auf 2 - 4 Abende pro Woche beschränkt mit zwischenzeitlichen Pausen,und meine Reisebereitschaft auf öffentliche Verkehrsmittel, habe ich in einer Woche etwas geraucht habe ich das Auto stehen gelassen, meistens geht es auch ohne. - Jedoch genau das möchte ich ändern, deshalb habe ich vordergründig beschlossen die Sache sein zu lassen. Ich komm schonwieder von der Frage ab :cs:

    Wie gesagt 10 Tage bisher kein Konsum, und mein Ziel ist es sicher ins Auto steigen zu können, ohne den Gedanken "was sag ich wenn ich angehalten werde, geh ich mit aufs Revier und gebe ein Blutprobe ab oder bring ichs gleich am Auto hinter mich?"

    Wie sind da eure Erfahrungen,
    - wann kann ich wirklich sicher Autofahren,
    - wie stelle ich das überhaupt fest?
    - ist nun das aktive Thc oder cooh relevant?
    - Bin ich auf einem guten Weg, oder ist es zu Beginn immer so "einfach"?

    20 Jahre, 94 Kg, 171cm, M


    Liebe grüße

  • Hallo Salt,

    ich kenn mich leider nicht so aus, aber vielleicht hlft dir das hier weiter: Drogentest auf Cannabis | Drogen-Aufklaerung

    Ein Entzug ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Manche haben extreme Probleme, manche schaffen es relativ leicht, bei manchen kommen die psychischen Entzugserscheinungen erst nach ein paar Wochen... Aber wenn du es mit deinem ganzen Willen sein lassen willst, dann bist du denke ich schon auf einem guten Weg, denn dieser Wille ist der erste und wichtigste Schritt.

    Ich wünsch dir ganz viel Kraft, dass du es schaffst!!!

  • Hi Salt,

    gleich vorweg: Ich bin weder Mediziner, noch Anwalt, daher Angaben ohne Gewähr, nicht zuletzt, weil die regionale Auslegung bisweilen doch arg variiert.

    wenn es um die Fahrtauglichkeit geht, ist nur das Thc, bzw. sind dessen psychoaktive Metaboliten relevant. Auch hierbei gibt es eine Grenzdosis, ab der erst mit entsprechenden gesetzlichen Konsequenzen zu rechnen ist.

    Maßgeblich hierbei ist ein Bluttest, wobei man da im Normfall von 2-3 Tagen, bis zu einer Woche spricht. Individuelle Eigenheiten (bspw. slow metabolizer) können jedoch dazu führen, dass der Einzelne nicht irrelevant von diesen Mittelwerten abweicht. Je nachdem wieviel und wie lange du vorher gekifft hast, kann es jedoch sein, dass ein evtl. Urintest noch positiv anschlägt, was dir aber, sofern der Bluttest negativ ausfällt, schlimmstenfalls eine Menge Stress im Sinne von "Na dann fahren wir mal zum Stechen, und bauen ihren Karren auseinander." einbringen kann.

    Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, lässt du den Karren am besten noch 2 Wochen stehen. Wenn Not am Mann ist, und die den Karren deswegen brauchst, muss dir deswegen aber auch nicht das Herz in die Hose rutschen.

    LG
    WbD

  • Hi Salt,

    auch ich bin da kein Mediziner oder so etwas aehnliches aber Thc lagert sich vorrangig im Fettgewebe ab und man kann die Konzentration etwas schneller verringern in dem der Stoffwechsel mehr angeregt wird. Das heisst am besten etwas Sport machen, Ausdauersport, Joggen, Fahrradfahren und dabei viel Wasser trinken damit die Nieren bei der Koerperentgiftung unterstuetzt wird.. Es ist sicher nicht so das da durch einige Tag Sport alles abbaust, aber evtl. schaffst du es damit ein paar extra ng/ml abzubauen was ja auch nicht zu verachten ist.

    LG Siegfried

  • Vorweg, danke für eure Antworten.

    Also ist hauptsächlich das aktive Thc maßgebend? Außer beim Bluttest?
    Okay, naja das Auto brauch man eigentlich immer, aber wenn man nicht zu faul ist tun es die öffentlichen Verkehrsmittel häufig doch.
    Dann werde ich deinem Rat nachgehen und es noch 2 Wochen stehen lassen. Besser ist :).
    Sport und viel trinken tu ich seit beginn, aber danke für den Tipp.
    Eine zuverlässige Methode um zu überprüfen wann ich auch im Blut "clean" bin, gibt es wohl nicht oder?
    Und für den Urin kann man ja in der Apotheke schnelltester holen, auch wenn diese wohl nicht sonderlich genau sind...

    - Wenn man sich bei einem Drogenbeauftragten meldet, bleibt dies alles anonym bzw. herrscht dann eine Art "ärztliche Schweigepflicht"?
    Wenn man doch vielleicht mal wen zum Reden brauch, weshalb auch immer.


    Lg
    Salt

  • Suchtberater unterliegen auch einer Schweigepflicht, also keine Sorgen.

    Für die Feststellung der Fahrtauglichkeit ist eigentlich reinweg der Bluttest maßgeblich. Selbst überprüfen kannst du das nicht, aber im Normalfall sollte sich das binnen ein paar Tage unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte bewegen.

    Auf jeden Fall ne prima Entscheidung der Verkehrssicherheit und dem Führerschein zuliebe aufs Kiffen zu verzichten. Wenn du das mit dem Alk auch so konsequent hältst, kannste fahren bis die Ölquellen nur noch Staub husten. :winking_face:

    LG
    WbD

  • Dann werde ich mich mit diesem eventuell auch mal auseinandersetzen

    .Ich bin auch froh mit der Entscheidung, plötzlich blühen totgeglaubte Freundschaften wieder auf, Ich fühle mich produktiver, einfach besser - ein herrliches Gefühl muss ich zugeben.

    Habe sowieso in der letzten Zeit oft gedacht ich muss was ändern.. Auf gehts :).

    Keine Berauschenden mittel am Steuer, das hab ich mir schon bevor ich den Führerschein begonnen habe geschworen, wir sind nicht allein auf dieser Welt/Straßen.

    Da ihr euch ja alle sicher sehr gut auskennt, vorallem mit der Psyche der Menschen bzw. was es in Ihnen "verbricht" habe ich noch eine Frage (außerdem möchte ich mal etwas in Richtung Psychologie Studieren :gi: und bin daher sehr gespannt):
    Ist es eurer Meinung nach "sich die Sache selber gut reden" wenn man immernoch der Meinung ist nichts verbrochen zu haben? Ich bin mir fast sicher das es einen dem Menschen näher bringt, man offener für andere wird und es einem zumindest wichtiger wird, wie es anderen geht - eben nicht nur sich selbst? Wie soll ichs beschreiben... "open minded"? Ich glaube erst dadurch haben mich Soziale Dinge beschäftigt und interessiert. Eventuell eine wichtige Erfahrung im Leben. Ich habe ehrlichgesagt _leider_ noch kein schlechtes Gewissen dafür entwickelt, für das was Rechtlich nicht erlaubt war. - Auch wenn ich die Konsequenzen wohl passiv immer vor dem geistigen Auge hatte. - und das gibt mir noch ein wenig zu denken.

    Nunja, dass Kapitel hoffentlich für immer geschlossen :).
    Danke für die Info mit dem Berater WrongByDesign.

    Und allgemein danke an das wirklich nette Forum,
    Ihr macht hier nen spitzen Job, und helft sicherlich einer menge Menschen..

    Zitat von WrongByDesign;241645

    Auf jeden Fall ne prima Entscheidung der Verkehrssicherheit und dem Führerschein zuliebe aufs Kiffen zu verzichten. Wenn du das mit dem Alk auch so konsequent hältst, kannste fahren bis die Ölquellen nur noch Staub husten. :winking_face:

    LG
    WbD

    Lang wirds wohl nichtmehr dauern :fr:

    Lg Salt


    //Edit: hab nochmal drüber nachgedacht, das wird wohl von Mensch zu Mensch, Situation und Hintergründe komplett anders sein.. Also hat sich das auch :smiling_face:

  • Hmm, meine ganz private Meinung:

    Ich bin ja nun schon eine ganze Weile von dem ganzen Kram runter, und ich habe bis heute nicht das Gefühl, irgendetwas "verbrochen" zu haben. Da plagt mich eher manchmal das schlechte Gewissen mir selbst gegenüber, mir all die Jahre so einen Sack Steine auf den Buckel gebunden zu haben, aus dem ich reichlich Nachschub schöpfen konnte, um mir Selbige zwischen die Treter zu knallen.

    Ich persönlich differenziere da auch stark zwischen dem rechtlichen, und dem moralisch-ethischen Aspekt. Da die generelle Rechtsauffassung nicht in jeder Hinsicht meine eigenen moralischen Grundsätzen widerspiegelt... nun, letztlich kann ich sagen, dass ich in all den Jahren reinweg mir geschadet habe, teilweise wider besseren Wissens, ich entsprechend meiner persönlichen Auffassung auch keines Verbrechens in dem Sinne schuldig gemacht habe. :winking_face:

    Zum Thema "open minded"... hmm, ja klar, anfänglich hat das bei mir sicherlich ein gewisses Mehr an Sensibilität gegenüber den Befindlichkeiten "anderer" Gruppen zu schaffen. Über die Zeit hat es auf sozialer Ebene letztlich nur hemmend gewirkt.

  • Kiff ist die schlechteste Droge für Autofahrer überhaupt, die lange Nachweisbarkeit bringt quasi jeden Kiffer massiv in Gefahr seinen Lappen zu verlieren. Aktives Thc kann (wenn man Pech hat) bis zu 24-48 Stunden nach dem letzten Konsum im Blut nachgewiesen werden. Hat man mehr als 1ng delta9THC pro ml Blut dann ist der Lappen weg und zur Neuerteilung bedarf es einer MPU (Idiotentest), für die man im Vorfeld über 6 MOnate Drogenscreenings ablegen muss.

    Jeder der beruflich auf seinen Führerschein angewiesen ist, sollte da mal drüber nachdenken. Ich empfehle jedem interessierten Leser das Drogen MPU Forum von Jurathek - das juristische Portal

    Obwohl ich mich gut mit dem Thema auskenne und meine Freunde eindringlichst gewarnt habe und es Ihnen erklärt habe, hält sie das nicht davon ab nach einem Konsumabend am nächsten Morgen wieder Auto zu fahren. Wenn man es nicht weiss und gecasht wird, dass ist man zu blöd gewesen um sich zu informieren. Aber wenn man es weiß, sich dann falsch verhält und dann gecasht wird, dann hat man es verdammt nochmal verdient. Ich warte ja immer noch darauf, dass die Leute mal mit Thc im Blut angehalten werde. Drupp Autofahren ist scheisse, und ich habe kein verständnis dafür.

    Beste Grüße

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