Hilfe seit 28 Jahren Schmerzmittel die 20 Jahre Tramal

  • Hallo Leute,

    zu meiner Geschichte, ich hatte 81 einen schweren Autonunfall (2 Jahre Krankenhaus, 6 Moante Koma, fast alles gebrochen was geht und andere Verletzungen) und leide seit damals an anhaltenden Schmerzen. Bis etwa 2 Jahre nach meinen Krankenhausaufenthalt habe ich von Morpium entgiftet, erst Spritzen dann Tabletten bis hin zu Zäpfchen, bis ich weg davon war. Dann wurde getestet was mir in Zukunft helfen könnte über viele Jahre. Am Ende sind mein Arzt und ich bei Tramal gelandet, es hat am besten geholfen und die wenigsten Nebenwirkungen gehabt. Erst habe ich über Jahre eine Anstaltspackung mit Tropfen bekommen, 1 Hub gleich 5 Tropfen. Doch die Tropfen mußte ich schnell immer mehr nehmen und wenn ich mal zu wenig genommen hatte weil der Schmerz nicht so stark war, bekam ich die hier im Forum oft geschilderten Entzugserscheinungen. Ich sagte mir immer, damit mußt du leben. Bis ich dann 1992 Dr. Weber er ist Schmerzterapeut kennen lernte, der hat mich erst einmal in Krankenhaus zur Entgiftung geschickt, die dauerte genau 9 Tage dann war ich erst einmal durch damit. Doch dann wurde auch mir wieder ein Versuchskaninchen, etliche Medikamente und Behandlungen haben wir probiert und nichts half. Also landeten wir einige Jahre später wieder bei Tramal. Seit dem Tag nehme ich aber keine Tropfen sondern Retardtabletten. Ich muß z Zt. 3 mal täglich 4 Tabletten a 200mg nehmen. Auch bei dieser Behandlung habe ich die Entzugserscheinungen bemerkt und zwar, nachdem der Dr. Weber mich nicht weiter behandeln durfte und ich eingestellt war, überwies er mich zurück an meinen Hausarzt. Der hatte auch zuerst schon die Tabletten verschrieben, immer in 100derter Packungen. Doch dann auf einmal meinte er er würde Probleme mit der Krankenkasse bekommen, wenn er mir die weiter verschreibt. Also schickte er mich wieder ohne Tabletten nach hause. Da bemerkte ich die Entzugserscheinungen mal richtig dolle. Ich ging wieder zu ihm mit letzter Kraft und er verschrieb mir dann doch die Tabletten. Doch von diesem Tage an muß ich jeden Monat um die Tabletten betteln, kein schönes Gefühl zu mal er mir immer wieder vor allen Leuten nahe legte das ich ein Junkie sei und süchtig bin! Ich suchte mir also einen wieteren Arzt der mir Tramal verschrieb. was aber nicht klappte. Nun gehe ich immer und muß betteln um meine Tabletten, dabei brauche ich sie doch! Ich möchte auch keine Tabletten nehmen, aber dann ist ja noch der Schmerz, den ich ohne Tabletten nicht aushalte. Was soll ich machen und wie kann ich allein zu Hause entgiften, damit ich erst einmal weniger Tabletten benötige?

    Ich danke für eure Hilfe,

    Liebe Grüße,

    Klaus

  • Servus Klaus,

    ich bin selbst Schmerzpatient nach Unfall und kenn diese ganze Maschinerie ...

    Seit nun 6 Jahren nehme ich zuerst Tilidin und dann Tramal-long wie du.
    Bei mir kommt hinzu dass ich früher Junkie war und eigentlich keine 'Opiate nehmen sollte, doch die Ausnahme bestätigt die Regel :winking_face:

    Zu deiner Dosierung kann ich nur sagen, die finde ich viel zu hoch, 2400 mg täglich, also dafür ist Tramal normal nicht ausgelegt!
    Daher solltest erneut entziehen und zwar wieder klinisch, aber ob ws bei der Dosierung auch in 9 Tagen geht, das mag ich eher anzweifeln. Doch das spielt ja keine Rolle, dann dauert es halt 15 Tage ...
    Nur wenn man ganz runter ist, kann man auch neu einstellen und das sollte unbedingt gemacht werden.
    Natürlich kann ich nur mutmaßen, doch bei der Dosierung ist schon viel Suchtanteil, wie gesagt, Tramal kann man nicht unendlich steigern, irgendwo hört die schmerzstillende Wirkung eh auf :face_with_tongue:

    Ich nehme morgens 200 und am Abend 100, mache jährlich 1-2 Abdosierungen, so konnte ich den Level auf die Jahre immer gleich halten. Man muss das halt genau mit einem Schmerzthera anschauen und immer neu prüfen.
    Ich für mich gehe nur soweit ran dass ich den Schmerz dann ertragen kann, schmerzfrei bin ich ja auch nicht, aber dafür gibt es zusätzlich ja Sachen wie Muskelrelaktion und Co.

    Vermutlich kann man als chronischer Schmerzpatient nicht ganz ohne 'Schmerzmittel, doch man muss den Suchtfaktor raus bringen, es reicht wenn man bedingt der Krankheit abhängig ist :winking_face:
    Kannst du mit dem Satz was anfangen?

    Zudem würde ich dir dringend eine begleitende Psychotherapie empfehlen, Suchtstrukturen sollten abgebaut werden, nur so kann man meiner Meinung auch dauerhaft so ein Medikament nehmen.

    LG Franz

  • Hallo Franz,

    erst einmal danke für deine Antwort. Ich habe hier wohl auch einiges vergessen zu schreiben. Werde es hier mal kurz nachholen. Das die Einnahme zu hoch ist, habe ich mir auch gedacht, weil sie eben keine weitere Wirkung mehr zeigte, wie du schon geschrieben hast. Darum habe ich bisher auch schon von allein und weil mein Hausarzt mich ständig betteln läßt (ich mag schon nicht mehr hin gehen) die Dosis auf 2 mal 2 Tabletten am 1. Tag und 3 mal 2 Tabletten am 2. Tag und wieder 2 mal 2 Tabletten usw, also jeden ersten Tag 800 mg und jeden 2. Tag 1200 mg runter geschraubt. So habe ich zu mindest diese Entzugserscheinungen noch nicht. Manches mal warte ich auch mit der Einnahme bis die Schmerzen unerträglich werden, dann bekomme ich diese bekannten Entzugserscheinungen wie, summen im Kopf, Antrieblosigkeit, nicht schlafen können und und und. Trotzdem glaube ich das ich wirklich sehr süchtig bin, denn wenn ich es auf den Monat sehe, nehme ich locker 150 Tabletten (ich muß dazu sagen, dass ich selbst wohl auch etwas falsch mache und vielleicht dadurch selbst Schuld an meiner Sucht habe, denn nach etwa 1 Jahr Tabletten Einnahme habe ich immer ein Würgegefühl bekommen, wenn ich die Tabletten schlucken wollte, daraufhin habe ich diese dann immer vorher zerbröselt, was die Folge hatte, dass ich sie wieder problemlos einnehmen konnte sie aber auch schneller und kräftiger am Anfang wirkten. Ich habe jetzt leider erst wieder im Januar 2013 einen Behandlungstermin bei meinem Schmerzterapeuten, da ist dann mein Wunsch, dass ich entweder auf 3 Tabletten am Tag herunter komme, oder eine totale Entgiftung mache. Was dann kommt wird sich zeigen, vielleicht gibt es ja mit ner Weile etwas anderes was hilft. Nur Tramal würde ich am liebsten nicht mehr nehmen. Die Dosierung von 3 mal 4 Tab. a 200mg hat auch mein Schmerzterapeut nicht gemacht, sondern mein alter Hausarzt der leider seit 2 Jahren tot ist und ich bin dann bei seinem Nachfolger geblieben, der zuerst alles so übernommen hat. Mein Schmerzterapeut hatte mich damals auf 3 mal 200mg eingestellt, was allerdings nur etwa ein Jahr wirklich geholfen hatte, seit ich die Tabletten zerbröselt habe, brauchte ich ständig mehr bis ich vor etwa 2 Jahren auf 2400mg war. Seit etwa 1,5 Jahren mache ich es jetzt mit der Einnahme so wie am Anfang beschrieben, 1. Tag 4 Tab und 2. Tag 6 Tab usw. Doch unter diesen Umständen merke ich immer wieder, wenn das Tramal zu wenig im Körper wird habe ich diese Erscheinungen und kann mich nur sehr schlecht kontrollieren, meistens schaffe ich es nur 2-3 Tage, dann nehme ich erst einmal für 1-2 Tage wieder mehr um meine Erledigungen zu schaffen und damit es mir besser geht. Dann habe ich einmal was probiert, da kannst du bestimmt auch etwas zu sagen, ich hatte Besuch von einem Kumpel der mein Leiden mit bekommen hatte. Er holte aus seiner Tasche Gras (Hasch) und dreht eine Zigarette (ich hatte zuvor erst einmal in meiner Jugend sowas probiert danach nie wieder, ich bin jetzt 46), er sagte rauch einfach mal und ich tat es. Es war echt super, nicht dieses Gefühl das ich mich übergeben muß wie damals, nein, meine Schmerzen waren zum ersten mal wirklich verschwunden. Ich habe dieses allerdings nur dieses eine mal gemacht, da ich neben der Tramalsucht nicht auch noch von Gras süchtig werden wollte. Aber ganz ehrlich, wenn es Gras in Tablettenform geben würde, würde ich meinen Arzt darum bitten. Dazu eine Frage, würde ich von Gras eigentlich genau die gleichen schlimmen Entzugserscheinungen bekommen oder macht es gar nicht wirklich süchtig? Man hört ja so viel verschiedenes? So, jetzt habe ich wohl erst einmal genug geschrieben, will dich ja auch nicht verwirren, weil ich oft etwas durcheinander schreibe, ich würde mich über eine weitere Stellungsnahme von dir freuen,

    Freundliche Grüße,

    Klaus

  • Morgen Klaus,

    es ist jetzt nicht wichtig wer "schuld" trägt, wenn es so was überhaupt in deinem Fall gibt :winking_face:
    Daher solltest du weder dir selbst noch sonst wem eine Schuld zusprechen, nur eines ist nun wichtig, dass jetzt gehandelt wird - Januar ist ein Witz!

    Die Beschreibung wie du dein >Medikament konsumierst, ja ich wähle extra den Begriff, das besagt leider schon sehr deutlich, dass du ziemlich heftig unterwegs bist.
    Wenn du jetzt auf 800 bzw. 1200 mg bist, ist bereits ein toller Schritt, doch die Erfahrung besagt, je weiter man runter geht, um so schwieriger und gefährlicher wird es.
    Daher nochmal, lass dich sofort zum Entzug einweisen, bei deiner Dosierung sollte man nicht selbst entziehen und noch über ein halbes Jahr so weiter machen, wird dich auch psychisch total zerstören.
    Es muss jetzt was passieren!!!

    Zum Gras ...
    Ungern vergleiche ich Suchtstoffe, weil jeder seine Gefahren mit sich bringt :face_with_tongue:
    Ehrlicherweise dürfte ein Entzug von 'Cannabis einfacher sein als von Tramal, aber dabei geht es nur um einen körperlichen Entzug!
    Darauf folgt ja die Entwöhnung, also der psychische Entzug und der ist meiner Meinung bei fast alles Stoffen gleich schlimm - viele haben gleiche Probleme mit 'Cannabis, als andere mit 'Heroin oder 'Alkohol.
    'Cannabis wirkt schmerzlindernd, doch in Form vom 'Kiffen kann es in der Regel nicht als Medikament eingesetzt werden :winking_face:
    Du warst stoned, nix anderes und langfristig würde der Effekt ja auch ausbleiben.

    Vielleicht solltest mal bisserl mehr über dein Leben schreiben, was machst du so, arbeitest du wieder, hast du Familie?

    Wenn du nicht weißt wohin, wir unterstützen dich gerne bei der Kliniksuche oder können eventuell auch einen Platz vermitteln.
    Nicht lange überlegen, machen und dann kann man erst neu planen, wenn eben mal ganz runter bist von dem Zeug!

    LG Franz

  • Moin Franz,

    ok das mit dem Gras ist ab sofort vergessen, ich fragte nur, weil mich einige sagten das man davon nicht süchtig wird und nur nach dem Absetzen einige Tage etwas schlecht schläft. Also Gras ist kein Thema mehr!!!
    Mit dem Entzug ist es auch anders wie du es verstanden hast, ich habe schon mit einem Arzt geredet, der weist mich schon Anfang August hier in Harburg ein, habe dort schon einmal entgiftet. Die Zeit brauche ich aber auch, um erst einmal meine Sachen soweit zu regeln, damit alles läuft, wenn ich länger weg bin. Was ich mit Januar meinte ist die Schmerztherapie, dort kann ich frühstens im Januar einen Termin bekommen, ich werde versuchen solange nach der Entgiftung weiter stationär im Krankenhaus weiter behandelt zu werden, mein Ansprechpartner sagte das sowas möglich ist.

    Mein Leben, nun ja, bis zu meinem 30. Lebensjahr war alles top. Ich hatte trotz Schmerzen meinen Job (ich nahm damals schon Tramal) und das war gut so, bis eines Tages eine rutine Untersuchung beim Firmenarzt dazu führte mich mal wieder röntgen zu lassen. Dabei stellte sich heraus das der Knorpel, der sich um einen Bruch bildet, dass Knochenmark quetscht, um das Knochenmark gewachsen ist und auch nicht operiert werden kann, ohne das ich hinterher gelähmt bin. Das sagten sogar mehrere Ärzte. Ok, es folgten viele Untersuchungen was für mich das schlimmste bedeutete, ich war krankgeschrieben. Nach 18 Monaten konnte man mir immer noch nicht helfen und ich ging nach Kiel in die Schmerzklinik, auch dort würde ich schnell wieder entlassen mit dem Hinweis das ich mit den Schmerzen so gut wie möglich leben muß, aber was viel schlimmer war, der Knorpel war so gewacksen, dass er, wenn er weiter wacksen sollte irgendwann das Knochenmark durchtrennen würde. Von da an war mein Leben im Eimer, ich durfte nicht mehr arbeiten, nicht mal Teilzeit oder im Büro, gar nicht mehr! Ich habe mir damals sogar einen Anwalt genommen um gegen die Krankenkasse zu klagen, denn die war es, die sagte, wenn ich arbeiten will solle ich mir eine andere Kasse suchen und welche Kasse nimmt schon einen auf der so eine Vorgeschichte hat und dazu noch dauerhaft die Gefahr einer Querschnittslähmung bestand. 2 Instanzen habe ich geklagt und beide male sagten auch die Richter ich muß mich damit abfinden die Gesundheit gehe vor. Nun hatte ich keine Möglichkeiten mehr und bekam Frührente bis heute und fortlaufend. Nun sitze ich fast nur noch zu hause rum am PC und halte mich im Internet auf, Freunde habe ich nur wenige, aber die arbeiten alle und können nur sehr selten mit mir etwas unternehmen, weil sie auch Familie haben. Ich selbst habe keine Familie mehr! So läuft mein Leben also immer gleich, 1 mal im Monat raus zum Doc Rezept und Medikamente holen und 2 mal im Monat auf Vorrat einkaufen, sonst sitze ich nur zu hause.

    Ich hoffe ich konnte dir einen kleinen Einblick in mein Leben geben, solltest du Fragen haben, nur zu!

    Danke und freundliche Grüße,

    Klaus

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