Depression nach Tavorentzug

  • Will mal wieder meine Gedanken aufschreiben. Ich finde hier sind sie gut aufgehoben bzw. bekomme Anteilnahme.
    Ich war gestern bei der Party meines Bruders. Kurz bevor ich los machen wollte, wollte ich nicht mehr zu der Party gehen. Meine Innere Stimme sagte mir las es. Bin aber dann irgendwie trotzdem hin gegangen. Als ich ankam und aus dem Auto ausstieg kam mir am ganzen Körper das zittern. Als hätte ich große Angst. Dann ging ich rein und wurde von allen sehr Willkommen geheißen. Dann hat sich mein Körper wieder so darauf eingestellt als würde ich unter einer Glasglocke sein. Das ist wie - wenn ich andere in die Augen schaue fühle ich nichts mehr. Es kommt bloß da durch wenn mich einer herzlich anlächelt. Dann stand ich unter vielen Leuten und kam mir vor wie ein wandelnder Geist. Ich war auch sehr deprimiert. Ich fand schon gute Gespräche doch wollte ich so schnell wie möglich wieder weg. Was ich dann auch tat. Die meisten bekamen es mit das mit mir zur Zeit was nicht stimmt. Ich habe mich auch von vielen nicht verabschiedet. Ein Kumpel schaute mich auch deprimiert an als würde er mir das zeigen wollen was in mir vorgeht. Ich bekomme diese Übertragung mit und weiß dann was Phase ist. Dies passierte mir auch heute als ich einen Kumpel im Krankenhaus besuchen war. Ich war innerlich sehr unruhig was er immer merkt.
    Mein Bruder war auch sehr nett zu mir. Weil er auch will das ich in sein Haus mit einziehe. Mir graut es aber noch etwas vor der Renovierung. Das Bad muss gemacht werden. Dann will er noch neue Fenster einbauen. Nun das trägt er. Aber kann ich verlangen das er mir die Fließen für das Bad bezahlt? Zudem sind ja noch die Mieter drin. Das ich auch noch nicht weiß wann oder ob diese ausziehen werden. Das steht noch in den Sternen. Zumindest ist mir schon wohler bei den Gedanken endlich ne Bude gefunden zu haben.
    Ich wollte eigentlich in der neuen Wohnung den Tavorentzug machen. Doch frage ich mich warum sich die meisten Ärzte wo ich in Behandlung war nicht darauf einlassen?
    So gönne mir jetzt etwas Ruhe.

    M.

  • Hallo matthes,

    klingt gut das Du Deine Liste fertig hast und dann auch weiter nach Plan ausschleichen kannst. Wegen den anderen Vorkommnissen auf der Party Deines Bruders solltest Du Dich nicht verrückt machen. Ich denke mal das das mit der Reduzierung zusammenhängt und Du damit schlicht und einfach auf anderer Ebene gefordert warst.

    Den Ärzten kann ich irgendwie nur zustimmen das die eher wollen das Du den Entzug noch in der alten Wohnung machst. Betrachte die neue Wohnung doch mal als tavorfreien Neuanfang, Du hättest ein anderes persönliches Wohnumfeld, eine anders gestaltete Wohnung, schlicht und einfach gesagt weniger Punkte die triggern können. Ähnliches hatte ich bei meinem trockenwerden. Ich mußte bestimmte Möbel rausschmeissen weil da immer meine Reserven drin standen. Sowas aktiviert im Unterbewusstsein das Suchtgedächtnis. Vielleicht liegt ein derartiger "Hintergedanke" bei Deinen Ärzten.

    Viele Grüße:

    Siegfried

  • Ich habe es jetzt geschafft das Tavor für jeden Tag ( Abends ) auf 0,25 mg zu reduzieren. Dies werde ich erstmal weiterhin durch ziehen. Konnte gestern zwar nicht einschlafen bzw. durch schlafen. Habe aber dafür länger geschlafen.
    Bin auch im Moment noch etwas fertig weil meine Eltern zu Besuch waren. Meine Mutter hatte immer etwas mitgebracht was ich nicht wollte. Sie akzeptiert ein NEIN einfach nicht. Wie so andere in meiner Familie auch nicht. Und dies hat mich krank gemacht. Ich kann es immer und immer wieder sagen : NEIN NEIN NEIN. Dies geht einfach nicht in deren Kopf rein.
    Deswegen war es für mich dieses Jahr auch zum ersten Mal verwunderlich das ein Kunde zu mir sagte - dem ich was fertigen sollte. Wenn es nicht ist dann ist es eben nicht. Schon komisch. Da muss man sich erstmal daran gewöhnen.
    Zum anderen hoffe ich die nächste Zeit was zu finden was mir Spaß macht. Ich will auch meinen Bruder nicht drängen das er die Mieter raus schmeißt. Aber es gibt mir schon ein besseres Gefühl was zu haben was erstens weiter weg ist von meinen Eltern. Und gut aufgehoben zu sein. Ich gehe auch immer noch gebeugt meine Treppen in meine Werkstatt runter das wieder ein Spruch von meinem Onkel und Tante kommen könnte, was denen nicht passt. Die habe Probleme sage ich euch. Der Streit den wir hatten geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf raus. Die sagen zwar wir müssen zusammen arbeiten, doch nach meinem und anderen empfinden raus, nur zu deren Vorteil. Wenn ich wo andres hin fahre sind die Gedanken fast weg. Ein Kumpel sagte auch mal , das ich Abstand brauche. Ja so schnell wird das auch nicht gehen mit der Wohnung und ich werde wohl wieder einen Winter hier verbringen müssen und meinen Onkel beim Schnee schippen treffen. Der vor anderen log das ich kein Schnee schippen würde.Ich weiß es ist kein Winter. Dieses Trauma habe ich noch. Ich weiß bloß eins das ich mir wie beim letzten Jahr das Schnee schippen bezahlen lasse und von den anderen Nachbarn unterschreiben lasse das ich geschippt habe. So habe ich immer was in der Hand falls mein Onkel wieder quer tickt der Arsch.
    Ich hoffe auch das diese Gedanken dann weg sind wenn ich umgezogen bin. Ich hoffe bald.

    M.

  • Hallo matthes,

    auch wenn andere ein Nein nicht akzeptieren können, egal aus welchen Gründen, behalte Dein Nein da wo Du Grenzen ziehst. Das ist der beste Weg aus Suchtkreisläufen auszubrechen.

    Viele Grüße:

    Siegfried

  • Hallo an Alle,

    Schade das sich hier niemand gefunden hat der schon einen Tavorentzug hinter sich hat. Ist schon ganz schön hart im Moment. Wenn ich in meinem Sessel sitze geht es. Da habe ich Ruhe. Seit dem ich das Tavor diese Woche auf 0,25 mg täglich herunter gesetzt habe verspüre ich eine große Unruhe. Macht sich beim arbeiten bemerkbar. Ich habe es noch nicht geschafft bei der Suchambulanz an zu rufen. Das letzte Mal als ich da vor einem Jahr anrief sagten diese ich solle in die Klinik gehen. Doch dazu habe ich keine Lust. Da schmeißen einen die Schwestern um 7 Uhr raus. Zu Hause ist es zur Zeit so das ich schlecht einschlafen kann , aber dafür dann 11 Uhr Vormittag wach werde.
    Ein Freund rief mich heute an und wollte mal wieder wissen wir es mir geht und sagte : Na mit Tavor vollgestopft. Der hat doch keine Ahnung sage ich da nur. Ich erzähle zu viel merke ich. Dies ist Rufmord. Er war auch lange Zeit auf Diazepam, da habe ich auch nichts gesagt. Ich weiß auch nicht ob ich dies ihm sagen soll das ich dies nicht in Ordnung fand.

    Zumindest hat mir heute mein Bruder grünes Licht gegeben das die Wohnung die er für mich hat bald frei wird. Ich müsste mich nur noch etwas gedulden. Ich denke so mindestens 3 Monate. Solange ist die Kündigungsfrist.
    Nochmal drei Monate warten ist schon ne lange Zeit. Ich hoffe da wieder fit zu sein. Ich frage mich gerade was ich diese 3 Monate mache. Ich bin nächste Woche bei meinem Psychiater bestellt. Ich hoffe der verschreibt mir ein Ergorezept das ich da was machen kann.
    Ich würde mich freuen wenn sich doch noch Personen melden die es geschafft haben von Tavor runter zu kommen.

    Gruß Matthes

  • Hallo Matthes, ich bin die Tine und auch Tavorabhängig, will schon ewig runterdosieren, schaff es aber nicht, liege bei 4 mg auf den tag verteilt. Von wieviel bist du denn runtergegangen. du kannst stolz auf dich sein, bei 0,25 mg zu sein. Den rest schaffst du auch noch. Liebe Grüße Tine

  • Servus Matthes,

    ich habe mal grade geschaut ob du irgendwo genau angibst mit welchen Schritte du reduzierst, hab es entweder überlesen, nicht gefunden oder es ist nicht aufgeführt :winking_face:
    Du schreibst aber von einer Liste, vielleicht stellst die ja mal hier rein ...

    Zitat

    Ich denke auch das ich mehr Ahnung habe mit dem Absetzten als mein jetziger Therapeut


    Was sagt der denn genau?
    Gibt er dir einen Absetzplan zur Hand?

    Eines sollte klar sein, der Entzug sollte in gaaaanz langsamen Schritten vorgenommen werden, eigentlich solltest kaum Entzugserscheinungen verspüren, sonst ist es schon zu schnell.
    Als Richtwert hat sich für die erste Hälfte einer Tagesdosis bewährt, [FONT=verdana, arial, helvetica, sans-serif]die tägliche Dosis alle 1 bis 2 Wochen um 10-20% zu reduzieren[/FONT].
    Bei der 2. Hälfte setzt man aber dann nur noch max.10% an ...

    Ja, eine wochenlange Aktion, gar Monate und doch ist das vermutlich der beste Weg.
    Gehörst du eher zu den Schnellentziehern?

    Oft kann man es natürlich nachvollziehen dass man's schnell hinter sich bringen will.
    Dass es dem Ende zu, also immer die letzten Schritte, um einiges schwieriger als zu Anfang ist, dass ist bekannt und überall auch beschrieben ...

    Von Klinik fange ich erst gar nicht an, dass es das beste und sicherste wäre, ist dir ja klar.
    Abgesehen vom nervigen Wecken, hat man natürlich auch eine medizinische Notfallversorgung wenn es drauf ankommt :face_with_tongue:
    Nur weil es noch nie Probleme gab, heißt es nämlich nicht, dass es nicht doch mal Komplikationen geben könnte.

    So, nun bist du dran :grinning_squinting_face:

    LG Franz

  • Hallo Tine

    Ich habe Mitte April wieder angefangen Tavor zu nehmen weil mich mein Nachbar(Onkel) anzeigen wollte. Dies hatte mich ganz schön mit genommen. Und nimmt mich immer noch mit. Ich habe dann jeden Tag 1 mg genommen bis so ca. Juni. Dann habe ich es langsam runter dosiert auf 0,5 mg täglich. Es ging schon muss ich sagen. Anfang August war ich dann in der Klinik auf der Suchtstation. Seit Mitte August habe ich es dann runter Dosiert auf 0,25 mg täglich. Dies will ich erstmal 2 Wochen so halten und dann jeden Woche einen Tag 0,25 mg weg.
    4 mg am Tag ist ja ganz schön. Dies habe ich immer vermieten so viel zu nehmen.

    Hallo Franz,

    Die Liste ist ganz schön lang die ich erstellt habe. Wenn es interessiert der kann mir ne PM schicken mit seiner E-Mail Adresse. Dem schicke ich dann die Liste per Mail.
    Mein Therapeut hat mir keinen Absatzplan gegeben. Er ist eigentlich Sozialpädagoge/ Familien und Paartherapeut und vom Sozial psychiatrischen Dienst.Ich habe mich an ihn gewannt weil ich schon in den letzten zwei Jahren eine ambulante Therapie gemacht habe und keine weitere bezahlt bekomme. Und die Gesprächsstunden bei ihm kostenlos sind.

    Du hast Recht Franz. Klinik ist der sicherste Weg. Doch traue ich mich nicht so richtig. Da ich auch in den letzten 1,5 Jahren dreimal da war und nach einer Woche wieder gegangen bin. Das entscheiden fehlt mir schwer. Ich kann auch sagen das es im August irgendwie Streß für mich war. Obwohl die Behandlung schon gut war von den Schwester und Pfleger her.

    Du schreibst :

    Nur weil es noch nie Probleme gab, heißt es nämlich nicht, dass es nicht doch mal Komplikationen geben könnte.
    Ich merke nur eins das die Ängste etwas größer zur Zeit sind als mit mehr Tavor. Aber das liegt an den Entzugserscheinungen.
    Ich habe letztes Jahr schon mal einen Tavorentzug gemacht. Da war es heftiger. Da war ich auch auf täglich 1 mg und habe es dann innerhalb von 4 Monaten ausgeschlichen und am 4 Dezember 2011 die letzte genommen. Da war ich dann auch bei aller 14 Tagen mit der Einnahme angelangt. Was dann kam war schon heftig. Dies war im Januar. Da war ich einkaufen und hatte starke Schwindelgefühle das ich dann gleich in die Notaufnahme ging. Ich erzählte alles dem Arzt und er sagte das keine Entzugserscheinungen mehr da sind.
    Ich wünschte mir auch das ich mich mit was anderem Beschäftigen könnte als mit dem Entzug. Ich habe diese Diskussion auch angefangen aus der Not heraus um ab und zu jemanden zum schreiben zu haben. Manchmal ist es wie ein Zwang zu schreiben das ich damit nicht aufhören kann und trotzdem schreibe. Den die meisten Kumpels die ich kenne haben keine Ahnung davon weil sie keine Medikamente nehmen. Auf meine Eltern brauche ich auch nicht bauen weil diese meine Grenzen nur schwer akzeptieren.

    So mache jetzt erstmal wieder Schluß. Mir wird es schon wieder zu viel.

    LG Matthes

  • Hallo Matthes,

    das ist ja ein toller Freund. Sorry, dass ich das so sag, aber wenn ich so was hör, dann macht mich das wütend. Gerade jemand der selbst schon mal süchtig von etwas war müsste doch wissen, wie schwer es ist ein Medikament abzudosieren. Auf sein Fehlverhalten solltest du ihn wirklich ansprechen. Kannst ihn ja fragen, wie er sich gefühlt hätte, wenn du solche Sprüche losgelassen hättest, als er auf Diazepham war. Du musst ihm da Grenzen setzen, sonst kann es gut sein, dass er solche Aussagen immer wieder trifft.

    Ich finde ja nachwievor, dass Klinik trotzdem immer noch das beste wäre. Aber die Suchtambulanz wäre alternativ auch eine gute Sache. Sagst halt, dass du bereits angefangen hast abzudosieren und weil du nicht in ne Klinik willst, weil dich da nicht wohl fühlst, rufst du jetzt bei der Ambulanz an und bittest um nen Termin. Bevor dus alleine machst geben die dir bestimmt nen Platz. Musst nur hartnäckig sein. :gi:

    lg Sphaira

  • Hallo Sphaira

    Ich habe diesen Freund nochmal über Skype geschrieben das ich das nicht in Ordnung fand und bat darum nicht mehr über meinen Entzug zu reden. Er meine : Ach so einer bin ich - Kopf in den Sand. Er ist auch einer mit dem man keine langen Gespräche führen kann. Und ausreden lassen tut er auch keinen. Er mag zwar in vielen Dingen Recht haben. Doch ist er jetzt auch im betreutem Wohnen. Ich habe im Moment auch keine Lust ihn mehr an zu rufen bzw. vorbei zu fahren.

    Ich wollte vorhin in der Suchtambulanz anrufen. Doch haben die nur Sprechzeiten Dienstags bis Donnerstags. So muss ich noch bis Dienstag ausharren.
    Ja ich weiß Klinik wäre das beste. Doch weiß ich nicht ob ich da nochmal hin gehen kann. Habe wie oben schon beschrieben die letzten 1,5 Jahre dreimal abgebrochen. Dieses Jahr August waren die mächtig sauer weil ich schon wieder ging. Da weiß ich nicht ob die mich noch behandeln wollen. Zum anderen haben die auch mit bekommen das ich durch meinen Depri nicht oft lache bzw. ein lächeln erwidern kann. Dies liegt an dem Entzug schrieben sie im Arztbrief.

    So richtige Lust habe ich auch nicht auf Montag auf den Termin beim sozial psychiatrischen Dienst.Dies war aus einer Not heraus entstanden. Der Therapeut hat ja Recht wenn er sagt das ich mich währen solle. Dies mache ich ja wird aber bei den wenigsten Anerkannt. Schon sehr komisch. Gerade diese Leute die mir sagen wehre dich. Und wenn man sich dann wehrt wird es nur schwer akzeptiert.

    Werde heute noch mein Schachbrett weiter bauen. Ich hoffe ich finde etwas Ablenkung.

    Keep in Contact

    Gruß Matthes

  • Servus matthes,

    wer sagt du bekommst keine weitere Therapie bezahlt??
    Deine KK?

    Würdest du nun eine Entgiftung stationär machen, dürfte sich das auch ändern :face_with_tongue:
    Wenn du jetzt wirklich alles durchziehen willst, dann kannst auch nach 3 Fehlversuchen erneut dort aufkreuzen. Die dürften das ja kennen und normal bekommt man immer eine weitere Chance, viele brauchen mehrere Anläufe und das dürfte denen ja nicht neu sein.

    Ablenkung ist immer der bessere Weg, was machst denn genau hinsichtlich des Schachbretts?

    Deine Liste kannst mit gerne per PN oder Mail zukommen lassen - einfach auf meinen Nick klicken und dann kannst ja auch wählen ob PN oder Mail :winking_face:

    Zum Lachen kann ich dich leider auch nicht bringen, doch eines ist gewiss - tut dir das Schreiben gut, dann mach das auch.
    Du könntest ja auch einen Blog erstellen und da wirklich deine Tage festhalten. Wer da lesen und antworten kann, ist perfekt einstellbar ==> Neue Funktion - Blogsystem
    So schlägst 2 Fliegen mit einer Klappe ...
    Einmal bist gut beschäftigt, weil ganze Tage zu beschreiben erfordern doch einiges an Zeit und ein großer Vorteil ist auch, wenn man später solche Texte hat.
    Das kann gut vor Rückfällen schützen, keiner will zurück in den Schlamassel, deine Fortschritte sind auch gut zu verfolgen :smiling_face:

    Lust oder nicht, zum Termin am Montag musst hingehen, aktiv gegen deine 'Sucht ist nun angesagt, auch wenns manchmal nervig ist :r:

    LG Franz

  • Hallo Franz - Hier nochmal Matthes

    Die Krankenkasse zahlt nur aller zwei Jahre eine ambulante Physiotherapie. Und bei meiner letzten ambulanten Physiotherapie hat die Krankenkasse gesagt das sie keine weitere Therapie bezahlt. So musste ich zum sozialpsychiatrischen Dienst gehen. Ich komme zwar nicht so richtig klar mit seiner lache - ich meine den Therapeuten. Doch bringt er mich auf Dinge die ich üben muss. Mich währen. Und dies mache ich vermehrt jetzt, wenn mir irgendwas nicht passt.

    Hinsichtlich meines Schachbrettes. Habe ich einen Tisch gebaut mit eingelassenen Schachbrett. Und dann will ich noch darunter zwei Schieber bauen wo man die Schachfiguren aufbewahren kann. Der Tisch ist fast fertig. Will Montag die Platte auf das Untergestell verleimen.

    Dann habe ich mich wieder innerlich aufgeregt. Das mein Vater , dort wo ich Knoblauch gesteckt habe auf das Bett drauf gegangen ist und nochmal alles durch gerecht hat. Da muss ich mich gut daran erinnern das meine Familie nur schwer auf mich hört. Meine Nachbarn tun dies mittlerweile. Es ist gut so das wir uns aus dem Weg gehen. Ich darf dies bloß nicht zu laut sagen.

    Ansonsten habe ich. Dies habe ich bestimmt schon oben beschrieben das Tavor jetzt aller zwei Tage 0,5 mg reduziert. Dies will ich erstmal zwei Wochen so beibehalten.

    Kann ich was gegen mein Vergessen machen. Ist schon komisch das ich manchmal nicht weiß was für ein Tag ist. Aber das lag am Streß den ich monatelang hatte. Gibt sich das auch wieder?

    So mache jetzt erstmal wieder Schluß

    Schönen Abend noch

    Gruß Matthes

    - - - Aktualisiert - - -

    Oh jetzt verwechsle ich schon Physiotherapie mit Psychotherapie. Ich meine oben natürlich Psychotherapie.

  • Wenn du mit der jetzigen Dosis zurecht kommst, dann ist es nicht verkehrt die nun mal 2 Wochen zu belassen ...

    Was den Blog angeht, da werden nicht so viele mitlesen, ich dachte da eher an ein Schreiben für dich - als Beschäftigung, aber auch zum Rückblick.

    Also solltest schon zweigleisig fahren und auch weiter hier schreiben oder halt auch mal neue Themen eröffnen, wenns denn neues gibt :winking_face:

    LG Franz


    Edit: Ich finde aber auch keinen Blog von dir bei uns ... ??

  • Hallo Franz,

    Ich habe lange darüber nachgedacht und gesucht was ich wohl habe. Ein Freund hat mir vor einiger Zeit gesagt das ich wie erstarrt bin. Das Trauma sitzt wahrscheinlich noch sehr tief was mir meine Nachbarn angetan haben. Fast Gefühllos zu sein ist schon komisch. Das einzigste was funktioniert. Und darüber bin ich sehr froh, das ich meine Holzarbeiten wieder machen kann. Das gibt mir Raum und Freiheit.
    Zum anderen habe ich mir gesagt. Da mein Körper eh keine Gefühle oder wenige zulässt habe ich das Tavor letzten Freitag abgesetzt. Dies ist der 5 Tag wo ich kein Tavor mehr nehme. Das einzigste was ist. Ich kann schwer einschlafen. Ansonsten spüre ich nichts von Entzugserscheinungen wie beim letzten Mal. ich werde dies so beibehalten. Ich sage auch nicht zur Nachahmung empfohlen. Ich denke auch das sich mein Körper einen Schutz aufgebaut hat. Wie ich da raus komme weiß ich noch nicht. Ich denke wenn ich die Wohnung meines Bruders bekomme wird vieles von mir abfallen. Aber dies kann noch eine Zeit dauern. Mein Bruder will diese Woche mal bei mir rum kommen das wir die Einzelheiten besprechen. Ich denke da muss ich noch mindestens drei Monate warten bis diese ausziehen. Ich finde leider nichts besseres. Kann es mir zwar noch nicht ganz vorstellen da zu wohnen. Aber vielleicht wird ja alles anders.
    Am Donnerstag habe ich auch einen Termin beim meinem Arzt. ich werde es ihm alles erzählen. Letztens habe ich ihm auch eine E-mail geschickt. Doch Zeit zum Antworten hat er nicht. So sind die Ärzte nun mal.

    ich habe im Block ein neues Thema eröffnet. Aber hier zu schreiben ist auch Ok. Ich weiß auch nicht wenn ich von Trauma schreibe ob dies hier im Sucht Forum am rechten Platz ist ?

    So mache mir jetzt erstmal was zu Essen.

    Freue mich weiterhin auf Antworten.

    Gruß Matthes

  • Hallo matthes,

    klar kannst Du hier auch über Dein Trauma reden. Ich denke mal das es der Grund oder zumindest ein Grund für Deinen Medikamentenmißbrauch ist. Und warum sollte man nicht über die Ursachen reden können. Schließlich musst Du die ja verarbeiten um die Auswirkungen wie Medikamentenmißbrauch oder sonstige suchtartige Verhaltensweisen in Zukunft zu vermeiden. Wenn wir uns hier in diesem Bereich nur mit den "Entzug" oder der "Entwöhnung" auseinandersetzen würden dann würde ein wichtiger Teil fehlen weil wir ja Wege finden wollen mit der Ursache zu leben ohne das wieder irgendein Suchtverhalten auftaucht.

    Viele Grüße:

    Siegfried

  • Hallo Siegfried,

    ich fange vielleicht mal so an. Das hat mir mal ne Therapeutin gesagt. An mir wird es ausgelassen was nichts mit mir zu tun hat und ich kann mich nur schwer dagegen währen. Dies übe ich aber jetzt. Zusagen was ich nicht will und auch wenn mir was nicht passt.
    Zum anderen hat sich dadurch das ich das Tavor seit letzten Freitag nicht mehr nehme irgendwie eine Schutzlosigkeit eingeschlichen. Wenn ich andere anschaue fühle ich mich Schutzlos. Als gebe es keine Grenzen. Mir fehlt es zumindest auch sehr schwer den anderen in die Augen zu schauen. Dies ist ein sehr großes Problem für mich. Gestern war ein Freund bei mir und wir sahsen am Tisch. Er hat es mitbekommen und schaute mir erst Recht stark in die Augen. Ich fühlte dabei nichts. War dann froh als ich im Bett war.
    Das einzigste was mich zur Zeit antreibt ist mein Hobby jeden Tag in meine Holzwerkstatt zu gehen. Da kann ich es manchmal kaum erwarten. Ich konnte Monate lang nichts machen.

    ich weiß nicht wie ich über mein Trauma reden kann. Die Nachbarn die es ausgelöst haben gehen mir jetzt aus dem Weg bzw. lassen mich in Ruhe. Ich kann im Moment nur eins sagen das mein Nachbar zu allen was zu sagen hatte. Ich sage manchmal Kriegskinder. Dies habe ich auch schon bei anderen beobachtet die im Krieg geboren sind.

    So mache mir jetzt erstmal was zu essen.

    Gruß Matthes

  • Hallo matthes,

    sich zu wehren kann verdammt hart werden wenn einem das eigene Selbstvertrauen fehlt.Ich denke mal das Du gerade mit Selbstwert und Selbstvertrauen einige Defizite hast. Das abzustellen ist auch nicht mal eben so auf die schnelle gemacht. Dein Hobby in Deiner Holzwerkstatt scheint Dir Spaß zu machen und das kann durchaus dazu beitragen das Du mehr Selbstwertgefühl entwickelst nach Fertigstellung angefangener Arbeiten. Ja, das kenne ich auch irgendwie, aber so etwas allein hat bei mir nicht ausgereicht um das Selbstwertgefühl auf ein erträgliches Mass zu bringen. Vielleicht hilft es Dir ja auch wenn Du ansonsten auch noch sportlich aktiv wirst, idealerweise in einem Verein wo ein sportliches Konkurrenzverhalten recht fördernd sein kann.

    Das die "Schutzmauer" weg ist das ist ganz normal wenn man ein Suchtmittel weglässt. Du solltest aber hier mal akzeptieren das diese Mauer die da fällt keine Schutzmauer war sondern das es sich um die Mauern des selbst erschaffenen Suchtgefängnisses handelt.

    Über ein Trauma zu reden....ja, echt, da gibt es kein Patentrezept für. Ich selbst habe da auch einige aufzuarbeiten. Teilweise kann ich mittlerweile darüber reden, manches davon kann ich immer noch nur mit mir selbst bearbeiten. Dann schreibe ich das was ich empfinde bzw. was mir da durch den Kopf geht in Form einer Geschichte nieder. Aufkommende Wut lasse ich raus in dem ich dann meine Wut in sportliche Energie umsetze. Fahrradfahren oder Joggen bis zum kaum noch Luft bekommen. Das muß nicht richtig sein, bei mir funktioniert es und das ist das worauf es für mich ankommt. Du wirst da Deinen Weg finden müssen und ob das mit reden allein getan ist das wage ich zu bezweifeln. Aber es gehört dazu.

    Wenn ich so sehe das Du da irgendwelche Nachbarn für Dein Trauma verantwortlich machst dann frage ich mich warum Du nicht einen Ortswechsel als Möglichkeit ansiehst ? Versuch rauszukommen aus dem Umfeld das Dich belastet. So lange wie die Dir dauernd über den Weg laufen, so lange wirst Du permanent an dieses traumatische Erlebnis erinnert.

    Viele Grüße:

    Siegfried

  • hallo Siegfried,

    Ja das stimmt. Es kostet mich sehr starke Überwindung von meinem Haus die 50 m die Treppen runter zu gehen in meine Werkstatt, weil ich immer denke es kommt ein Spruch meines Nachbarn. Zum Glück lässt er und sie mich jetzt in Ruhe.
    Letztes Jahr habe ich auch schon einen Ortswechsel angestrebt aber da war ich auch auf Tavor. Und da sagte mir ein Arzt : erst das aus dem Wege räumen was am meisten verführerischsten ist. Das war ganz schön Streß parallel zu dem Tavorentzug ne Wohnung zu suchen. ich habe gesucht und gesucht und bin dann wegen Überlastung im August in die Klinik. Vor zwei Wochen habe ich in der Not meinen Bruder angerufen weil ich keine geeignete Wohnung gefunden habe die meinen Anforderungen entsprach. Er hat ein Haus in Dresden das er jetzt saniert. In der Wohnung die er für mich hat leben aber noch Mieter drin die er raus haben will. Wir haben gestern telefoniert das wir uns mal zusammen setzten wie wir es angehen. Ich habe auch ein Schreiben meines Psychiaters das ein Wohnungswechsel befürwortet wird, weil sich mein Zustand nicht bessert. Ich hoffe natürlich das ich die Wohnung bekomme. Aber da muss ich noch mindestens drei Monate warten.
    Denn in Radebeul sind die Mieten sehr teuer geworden. Da hätte ich bloß ne Wohnung bis zu 30 qm bekommen. Das sind kleine Löcher mit offener Küche. Die Wohnung meines Bruders ist größer.

    Du hast Recht mein Selbstwertgefühl ist nicht gerade berauschend. Meine Arbeit mache ich zwar mit Freude. Doch fehlt mir wahrscheinlich die Rückmeldung bzw. Anerkennung. Letzte Woche war ein Kumpel da und hat mit kurz bei meiner Arbeit zugeschaut und sagte : was du alles machst Matthes und das ich ein kompetenter Mann bin. Das baut schon auf muss ich sagen.

    Ich hatte auch schon überlegt alles aufzugeben und mir woanders was aufzubauen. Doch hier wo ich bin brauche ich keine Werkstattmiete an meinen Vater zu zahlen. Das Haus liegt auch halb im Wald und ist super ruhig. Es ist schon schwer sich mit dem Gedanken zu beschäftigen hier die Zelte ganz abzubrechen. Ich lebe jetzt 17 Jahre hier. Ich wollte auch schon was ganz anderes machen. Doch weiß ich nicht was. Ich denke das ich schon bei meinen Holzarbeiten bleiben will. Ein anderer Onkel sagte mal das er es an meiner Stelle ganz aufgeben würde. Doch wohin. Ich kann nur betten das es erstmal mit der Wohnung bei meinem Bruder klappt. Vielleicht klärt sich da manches das ich etwas Abstand bekomme.

    Zu dem Tavor kann ich auch sagen das ich es vor einigen Jahren als ich in der Reha einen Entzug machte diese Schutzlosigkeit auch da war. Dies verging dann auch nach einiger Zeit wieder. ich hoffe bald. Es gibt mir auch große Rückendeckung das ich hier mit dir einen Austausch gefunden habe.

    Zum Sport kann ich sagen das ich mich fast jeden Freitag mit Freunden zum Tischtennis treffe. Im Sommer sind wir am Citybeach in Dresden und im Winter in der Halle. Ich kann auch aus finanziellen Gründen nicht jedes Mal dabei sein. Das letzte Mal habe ich nicht so stark gespielt. Das lag aber am Entzug. Ich kann aber sagen seit dem das Tavor weg ist es meine Leistungsfähigkeit besser geworden ist. Ist zwar noch ganz schöner Gehirnfasching was ich so erlebe aber es kommen auch gute Zeiten. Ich mache mir zumindest keinen Streß mehr.
    Ich fühle auch wenn ich in meine Werkstatt gehe das da Nachbarschaftsseits Frieden herrscht. Doch werde ich auch. Und das hast du gut zum Ausdruck gebracht immer wieder an das Trauma erinnert. Mich graut schon vor dem Winter meinen Onkel beim Schneeschippen zu treffen. Er hatte auch letztes Jahr lügen verbreitet ich würde nicht Schnee schippen. Und wenn ich nicht vor 12 Uhr geschippt habe rief er meinen Vater an und der mich. Und diese Lügen haben ich satt. Ich habe schon zu meiner Mutter gesagt das ich es mir das nächste Mal von meinen anderen Nachbarn unterschreiben lasse das ich geschippt habe. Da kommt es auch schon wieder hoch als ich vor zwei Jahren den Weg auf den unteren Parkplatz ging und mein Onkel zu mir sagte das ich nicht geschippt hätte. Ich sah auf die Strasse und sah das da keiner geschippt hat. Und weiter sagte er das mein Vater der gerade mit dem Auto hoch kam in der Höhe meines Grundstückes stecken geblieben ist. Ich fragte später meinen Vater ob dies war war. Er verneinte es und sagte das er schon weiter unten stecken geblieben ist.

    Ich habe dieses Thema auch schon zu lange plakatiert und thematisiert.Und viele sagen das ich Abstand brauche. Deswegen fahre ich Abends auch immer mit dem Auto weg. Ich fühle auch seit neustem das ich mich allein und einsam fühle. Da versuche ich dann unter Leute zu gehen. Aber da halte ich es auch nicht lange aus. Ich kann nur hoffen das es bald mit der Wohnung bei meine Bruder klappt.
    Morgen habe ich wieder Termin bei meinem Psychiater. Die letzten Male habe ich auch den Eindruck gehabt das er sich dies alles bloß anhört und wenig sagt. Doch was gutes hat er schon gesagt. Das ich mein Chef in meinem Leben bin. Mal sehen wie es morgen wird. Ich hoffe gut. Und er sieht es ein das ich ne eigene Bude brauche. Diesen Winter habe ich keinen Bock mehr hier zu verbringen.
    Du hast Recht Siegfried. Nur mit Gesprächen ist einem nicht geholfen. Die letzte Psychotherapie hat wenig gebracht.
    Ich halte dich ( euch ) auf dem laufenden wie es morgen war.

    Gutes Nächtle noch.

    Matthes

  • So bin wieder zu Hause von meinem Arzt. So richtig konnte mir mein Arzt auch keine Antwort geben als ich sagte das ich mich nicht mehr im Spiegel erkenne bzw. anderen nicht mehr in die Augen schauen kann. War gerade bei meiner Schwägerin. Da war es wieder extrem. Wenn es an dem Selbstwertgefühl liegt. Wie baut man das auf ? Ich habe auch gelesen das ich Beziehungsängste haben könnte. Dies trifft auch zu. Werde heute Abend wieder mal in das Buch schauen wie man sein Selbstwertgefühl aufbaut. Das ist doch kein Zustand. Manchmal ganz schön zu kot...

    Der Arzt meinte auch das der wirkliche Entzug noch kommt. Das Tavor bleibt von den letzten Einnahme noch bis zu 6 Wochen im Fettgewebe. Ich denke schlimmer kann es nicht werden. Ich arbeite auch wieder und das macht mir zur Zeit am meisten Spaß.

    Gruß Matthes

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