jetzt muß ich auch mal eine Frage haben,.... betreffend ADHS...vielleicht bissl viel Text, irgendwie hab ich immer Schwierigkeiten, mich kurz zu fassen, aber egal:
Hintergrund sind 18 Jahre mit meinem Sohn und der Diagnose ADHS seit seinem ca. 4 Lebensjahr, genauergenommen sind es die Diagnosen F91.1 und F90.1, ich lese lediglich im
LRS-Gutachten den Begriff ADHS, für mich alles einundasselbe:-)
jedenfalls bezieht sich meine Frage, kann sein daß ich mich jetzt etwas "unbegabt" ausdrücke, ist auch schwierig es zu formulieren, weil ADHS ja nunmal soviele Nuancen hat, wie der Individuelle Mensch selbst...auf die Berücksichtiung dessen in der "Gesellschaft", bzw. unter gesetzlichen Aspekten
ums mal abzukürzen, hab ich versucht,bisher einen Weg zu finden, also irgendwie gesetzlicher Art, daß
ADHS definitiv als "Krankheit" sozusagen berücksichtigt wird...oder respektiert wird.
nicht nur als, Zitat: "der hat eine Einschränkung, richtig, aber er muß damit irgendwie klarkommen"...dieses "irgendwie" hat mich dabei sehr gestört:-)....und die "Schulmaueren" waren schon sehr dick und haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen!...von seinen Kindergartenzeiten fang ich jetzt gar nicht erst an!
im Grunde ist dieses Zitat ja nicht ganz verkehrt....nur gesetzlich schauts dann letztendlich beispielsweise
für meinen Sohn dann eben so aus, sagen wir mal, arbeitsamtstechnisch z.B., daß das ADHS (also diese Einschränkung) nicht berücksichtigt wird und er kurzerhand eben eine Maßnahme in Form ner Kulimontage aufs Auge gedrückt bekommt unter dem Aspekt "die faule Socke, wenn er keine Ausbildung macht und dies und jenes nicht durchhalten kann, dann halt DAS"...also da ist dann dieses "irgendwie" und das paßt mir ganz einfach nicht, so!
schließlich hab ich genau diese Einstellung jahrelang mit ihm in der Regelschule erlebt und da ich komplett die Schnauze voll hatte davon vor knapp nem Jahr, hatte ich
letztendlich nur die Möglichkeit gesehen, im Hinblick auf sein ADHS mir den
§35a SGB, also Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche von einer psychatrischen Klinik "attestieren" zu lassen, das war als er 17 war....um, (das war eine Überlegung von mir) zu verhindern, daß mein Sohn mit Volljährigkeit sofort in die "Maschinerie von Arbeitsamt und Kommune" gerät, eben mit Aussicht auf derartige Kulimontagen, etc...
wobei noch nicht mal feststand, das z.B. das Arbeitsamt diese Diagnose hätte akzeptieren MÜSSEN....die haben da scheints ihre ganz eigenen Richtlinien...mit ihren tausend PSU`s und berufsfördernden Maßnahmen, aber ohne groß sich um die Diagnose ADHS zu scheren....
jedenfalls,die Nachteile, obwohl ich sie nicht genau kannte im Hinblick auf diesen § und in welche "Maschinerie" er DANN wohl geraten wird, erschienen mir aber irgendwie zu heftig, weil ich nun mal ADHS in meinem Denken NICHT als seelische Behinderung betrachte!....(kann ja aber noch werden, das mit der seelischen Behinderung!!)
da erinnere ich mich gerne an den Kampf damals, eine finanzielle LRS-Förderung, so im Alter von ca.10Jahren, für meinen Sohn zu erhalten (165,-EUR monatlich in einem speziellen Institut konnt ich mir nun mal nicht leisten), da hieß es schon damals, also wenn mein Sohn "nicht mehr gesellschaftsfähig ist oder suizidales Verhalten äußert" dann ja, ansonsten nein.
ich mein, ich war damals, wie auch heut!! froh drum daß er weder suizidal veranlagt war und auch froh drum, daß er "gesellschaftlich gesehen" immernoch auf dem Weg war sozial zu werden....das nur als Info beigefügt, daß ich schon jahrelang diesbezüglich immerwieder mit dem sog. "Gesetz" arg in Konflikt kam....
was mir die Schule damals vor "die Füße geschmissen" hatte, nur damit sie selbst nicht mit dem Gesetzt in Konflikt kommen, war eine wöchentliche sog. Förderstunde von einer Deutschaushilfskraftleherein, die nach nem halben Schuljahr einfach mirnichtsdirnichts im Sande verlief....
mit Wechsel in die siebte Klasse und Lehrerwechsel stand ich mit meinem Sohn einfach so wieder bei Null...
keiner wußte was mehr vom verganengen Jahr...ich krieg noch heut die Krise, wenn ich daran denke
ich frage jetzt rein für mein Wissen und meine Person.....mein Sohn, mittlerweile eben 18 merkt wohl selbst nur, daß er nicht SO kann wie andere....möchte wohl gerne, geht aber nicht....ehrlichgesagt kann ich auch nicht genau sagen, wie sich dieser Zustand auf sein gesundheitliches Dillemma momentan auswirkt (ich bin ja nicht er)....momentan rennt er von Arzt zu Arzt, zu hoher Blutdruck, 158:117, Puls zu hoch im "Normalzustand", letzte Diagnose war ein gastroösophagealer Reflux mit einhergehender Speiseröhrenentzündung, die jedoch auch nicht irgendwie den hohen Blutdruck erklärt....(nur zu eventuellen Rückschlüssen:
Drogenscreening negativ:-)
Ritalinpräperat, bzw.genauergesagt, Equasym, welches er bis zur 8. Klasse Hauptschule genommen hatte, lehnt er gänzlich ab...ich glaub aus der Zeit hat er ne "Tablettenphobie":-)
1.Klasse Regelschule erfolgte die Ausschulung auf eine sepereate Schule für Erziehungshilfen, in der 5.Klasse Rückschulung auf die Regelschule
Hauptschule bis zur 10. mit Abschluß 4,1, war ein einzigster großer Kampf, seltsamerweise wurde DA im Endzeugnis English komplett gestrichen mit der Note 6, ich aber hab vier jahrelang mich mit den Lehrern gestritten, daß seine Benotungen in Deutsch und English an seinem ADHS gemessen berücksichtigt werden,und zwar ohne Erfolg, ja!!!...da wurden vier Jahre lang, fünfer und sechser kräfitig verteilt, anstatt kleine Erfolge zu loben, was natürlich ungeheuer motivierend war für meinen Sohn!!!
anschließende Berufsschule hat er nach zwei Monaten verweigert----->"Schulphobie" so ungefähr.
im Rahmen eines "unterschwelligen" Arbeitsprojekts der Stadt dann hatte er sich ganz gut gemacht darin, den Anforderung eines, sofort von denen in die Wege geleiteten EinstiegsqualifizierungsPraktikums innerhalb eines Betriebes jedoch konnt er schon nach vier Wochen nicht mehr standhalten...
schulische Defizite und zuletzt, durch die Psychatrische Klinik hier einen "erarbeiteten" IQ von 85, eben noch mit der "Einschränkung ADHS", das jahrelange Kämpfen mit Schule und Lehrern, also das hat ja nicht nur mich mürbe gemacht, sondern ich denk mal, ihn auch ziemlich....weil Power ins Leben einzusteigen hat er grad gar keine, was ich irgendwie nachvollziehen kann....
meine Frage zielt darauf ab, wie er sichs zukünftig wenigstens etwas "leichter" oder "ebener" machen kann, eben ohne ständiges kämpfen und doch jedesmal gegen Mauern zu laufen.
klar ist schon, daß er seinen eigenen Weg damit jetzt gehen muß, versucht er ja auch gerade, aber ich kann ja wenigstens mal fragen hier, was gesetzlich möglich wäre.....?????
meine eigene Option besteht im Moment lediglich darin, ihn erstmal komplett mit irgendwelchen "erzwungenen berufsbildungsgstechnischen Maßnahmen" in Ruhe zu lassen, zu Gunsten seiner Seele sozusagen, ....was allerdings jetzt schon wieder mit der Frage des Kindergelds z.B. in Konflikt gerät....
auf welches er momentan nun mal ziemlich angewiesen ist, da er sonst kein Einkommen hat....nur als Beispiel, mit dem §35a wäre ihm das Kindergeld ZUM BEISPIEL erstmal bis 25 Jahre sicher...
also ich will hier sicherlich nicht das Motto beschreiben: wie kann ich als HarzIVler am einfachsten durchs Leben kommen, sondern versuche lediglich Optionen zu finden, wo er vielleicht endlich mal nach 18 Jahren Kampf auch mal zur Ruhe kurz kommen kann und eventuell auch mal irgendwie zu nem "Erfolg" kommen kann und nicht immer nur zu hören bekommt:
"Wenn der will, dann kann er schon"....ich finde, die Frage der Motivation speziell bei ADHS sowieso ist eines der schwierigsten Themen und ich geh natürlich bei sonem Satz von irgendnem Amtssesselpupser ziemlich gleich in die Luft...
mein Sohn hingegen geht da wohl lediglich frustriert in die Definsive bei sonem Satz, da ers
Zeit seines Lebens im Grunde nie anders gehört hat und deshalb eben meine Frage,
ob es ein gesetzliches Urteil, Präzidenzfälle, was weiß denn ich, bezüglich ADHS gibt.
ob das in seinem Falle hilft, weil wie schon beschrieben, ein §35a SGB finde ich zu nachteilig, weiß ich nicht, ich wills nur für mich erstmal wissen.
also ich hab schon ganze Doktorarbeiten gelesen über ADHS, aber irgendwie nie nen
Gesetzestext gefunden:-) ...weil vielleicht, wenns sowas gibt, gehts für ihn dann etwas leichter, ich weiß es nicht....weil irgendwie ist zwar alles diagnostiziert, schriftlich in irgendwelchen Akten festgehalten, sein ganzes Leben ist die "Karriere eines klassischen ADHSler"..... letztenendes aber wird man doch nur für blöd erklärt....das war die Aussage von einem vom Amt...
"Sie leiden an Realitätsverlust".....so ungefähr:" der hat doch zwei Arme, zwei Beine und nen Kopf, was wollen Sie eigentlich?!"
Gruß
doggy
wenn keiner ne Antwort hat, macht auch nix, ....vielleicht hab ich jetzt einfach mal geschrieben ums zu schreiben und weil mich diese Thematik immerwieder aufs Neue packt, wütenderweise, grad auch wenn ichs lese....
vielleicht auch deshalb so wütend, weil ich im Hinblick auf meine eigene Suchterkrankung weiß, wie schwierig es ist....die "Gesellschaft" allgemein gesehen hat keinen Platz dafür....so kam und kommt mir das eben auch mit ADHS vor....jeder kennt es, "ahja, hab ich schon mal gehört":-) aber keiner weiß damit umzugehen.
vielleicht auch, weil ich bereits weiß, daß mein Sohn seinen Weg ganz alleine finden muß, so wie ich eben auch mit der Sucht, die zwar "Einschränkungen" hat, ich mittlerweile gelernt hab, dementsprechend mein Leben danach auszurichten.....er hat das ja noch vor sich, sein Leben mit ADHS "auszurichten"
allerdings find ich es etwas einfacher mit einer nicht-akkuten Sucht umzugehen, wie mit einem ständig akkuten ADHS???...
und wenn die Sucht beispielsweise akkut ist,... also da hab ich ja dann die volle Bandbreite des Gesetzes zur Verfügung, gel! ....bei ADHS wohl nicht...
Dinge, die ich eben nicht verstehe:-)