Alleine pack ich es nicht - ich brauche eure Hilfe!

  • Hallo ihr lieben Leidensgenossen!

    Eigentlich will ich hier garnichts reinschreiben - bin zu deprimiert und alles andere als zuversichtlich - allerdings sehe ich diesen Eintrag als eine von wenigen, mir noch übriggebliebenen Chancen,
    mein Leben in den Griff zu bekommen.(

    Ich besuche die 12 Klasse eines allgemeinen Gymnasiums, hätte aber eigentlich schon vor 2 Jahren mein Abitur in der Tasche gehabt - hätte ich nicht mit dem Drogen-Mist angefangen :frowning_face:
    Nach einem 2monatigem Klinikaufenthalt war mir klar: Die Schule bzw. meine Schulerfolge waren mein Leben lang eine Stütze für mich.
    Wenn ich wieder leben will, ohne Ängste, Schuldgefühle und unreife Abwehrstrategien, so muss ich wieder das Mädchen werden, das ich einmal war - und "einfach" wieder gut in der Schule sein.
    Die von den Psychiatern gestellte Diagnose: "drogeninduzierte psychische- und Verhaltensstörungen" habe ich ignoriert :14: , blieb allerdings ca. 2 Monate nach meiner Entlassung clean.
    Zu meinem alten Freundeskreis pflegte ich keinen Kontakt und stand - mangels "normaler" sozialer Beziehungen- alleine da.
    Bald lernte ich neue Freunde kennen und verlor sie bald darauf.(hab ein kleines Problem mit Nähe) Sie waren ebenfalls Kiffer und ich mal wieder mitten in der Sucht drin.

    Diesmal war mir der Zusammenhang zwischen meiner misslichen Lage, meines allgemeinen "Unglücks" und dem unbeherrschten Konsum klarer.
    Trotzdem ließ ich diesen Gedanken nur selten zu und....ihr könnt euch ja denken, wie ich ihn von mir fernhielt. :face_with_rolling_eyes:
    Solange bis es gar nicht mehr ging und ich mir Hilfe holte: ich ging zu einer Suchtberatung und trat einer Selbsthilfegruppe bei.
    Die Maßnahmen brachten leider keinen langfristigen Erfolg mit sich: Ich hatte zwar aufgehört, mittlerweile aber die Schule gewechselt und überrascht festgestellt, dass ein großer Teil meiner Stufe kiffte.
    Die Selbsthilfegruppe war "blöd", ich stieg aus und gliederte mich in die Kifferreihe unserer Schule ein.
    Der kontrollierte Konsum währte nicht lange. Die alten "Psycho-Muster" manifestierten sich (unglaublich großes Misstrauen anderen gegenüber), die Fehlstunden häuften sich - also griff ich zu Pepp :14: *logisch, oder?*
    Alles lief wieder besser, ich fing sogar an auf eine gewisse Art beliebt zu werden (diskutierte ständig mit allen rum :1: ) doch bald hatten sich die sozialen Ängste wieder an die Oberfläche gearbeitet und was die Schulleistung anging: so setzte ich mich unter enormen Druck, dem ich bald nicht standhalten konnte.

    Da steh ich nun jetzt.
    In irgenwelche Lügengeschichten (Lehrer,Mitschüler) verstrickt, voller Angst "die Kontrolle zu verlieren" bzw. "verrückt zu werden" und die Schule abbrechen zu müssen.

    Ich weiß nicht, inwieweit all meine Probleme nach Außen hin sichtbar sind. Ich bin jugendlich, da sind vorübergehende Eskapaden normal und bis zu einer gewissen, von mir stets eingehaltenen Grenze, erlaubt. :smiling_face:
    Ich selbst leide aber enorm unter meinem inneren Erleben, bin allerdings nicht in der Lage das Rauchen langfristig sein zu lassen.
    So, nun kommt ihr ins Spiel =)
    Ich bitte euch, mir all euch bekannten Tipps und Tricks mitzuteilen, welche mir auf meinem Weg der Abstinenz helfen könnten.
    Ich beweise euch auch, dass ich viel umgänglicher bin, als es einem auf den ersten Blick erscheinen mag. :5:

  • hey, das klingt nach ner schwierigen situation. Cool ist doch auf jeden fall schonmal, dass du immer wieder auf unterschiedliche arten versucht hast deine probleme anzugehen. Gerade psychische geschichten sind natürlich nicht nicht einfach aus der welt zu räumen, dass erfordert arbeit und durchhaltevermögen, aber es ist durchaus möglich auch damit zurechtzukommen. Hast du schonmal etwas in richtung verhaltenstherapie versucht? Ist vermutlich der pragmatischste weg, um mit ängsten umzugehen und einen passablen umgang damit zu finden. Dein hauptproblem scheinen ja versagens - und soziale ängste zu sein, also ist das vielleicht einen versuch wert?
    Was das kiffen angeht bin ich in einer ähnlichen lage, bei mir klappts ganz gut mit ablenkung aller art und vor allem sport. Anonsten fülle ich den tag mit anderen aktivitäten, auch ungeliebten wie arbeit und haushalt, hauptsache irgendwas was einen beschäftigt und abends erschöpft sein lässt. Außerdem kann man die kohle die man spart auch investieren, um sich zu belohnen, für gutes essen oder so. Willensstärke ist aber wohl das a und o. Viel glück!

  • Servus goldy,

    erster Blick, mal ganz ehrlich, ich denk man kann mit dir klar kommen :face_with_tongue:
    Meintest du, erster Blick hinsichtlich deiner Geschichte?
    So oder so, hier ist jeder willkommen und ich finde du hast einen super Einblick gegeben und man kann da auch gut drauf antworten :smiling_face:

    Aber keine 'Angst, es gibt noch zig Möglichkeiten dem Übel "'Cannabis" entgegenzutreten, nicht nur diese eine!
    Man verzweifelt, wenn man scheinbar alles schon probiert hat, das ist natürlich verständlich.
    Du hast Therapie gemacht, du hast eine SHG besucht, hast alles mögliche getan und nichts hilft :frowning_face:

    Du hast aber auch hier geschrieben, du überlegst wie es klappen könnte, also hast du was ganz wichtiges - den Willen was zu ändern!
    Manche brauchen 2, 3 oder mehr Anläufe, es muss nicht nur das Angebot von Therapieplätzen stimmen, du musst auch innerlich dazu bereit sein, viele Umstände spielen da eine Rolle.

    Was ich nicht ganz verstanden habe, was war vor der Kifferzeit?
    Hattest da auch 'Ängste oder andere Probleme?
    Was hast als Kind so gemacht?

    Über kontrollierten Konsum muss man dir nichts erzählen, das klappt bei Süchtigen in der Regel nicht.
    Aber du hast nun auch eine Grenze überschritten, du hast THC mit einem anderen Stoff ausgeglichen, 'Cannabis reicht auch nicht mehr ... was auch immer ...
    Das heißt, du kommt nun wirklich in noch schlimmere Regionen und das muss schnell beendet werden, sonst wirde es noch schwerer!

    Schaffst dein Abi? Wann ist das vorbei??
    Kannst dir noch ne Therapie vorstellen, vielleicht auch klinisch?
    Wobei, du warst in der Klapse, richtig? Eine Suchttherapie schaut normal schon etwas anders aus, das war ja eher wegen der Psychose, also ne Akutbehandlung, oder?

    Ein Patentrezept kann ich nicht liefern, aber bakunin hat ja schon einen Teil angesprochen.
    Mal sehen was du antwortest, erzähl noch bisserl mehr.

    Ach und mit 20 lässt auch nicht mehr jeder jugendlichen Leichtsinn durchgehen :face_with_tongue:

    LG Franz

  • Wie ich mich über die schnellen und einfühlsamen Antworten freue...! :smiling_face:

    bakunin:
    Danke für deine Vorschläge, daran werde ich mich wohl leider halten müssen, wenn ich die ersten Wochen überstehen will :13:
    Ich hasse nämlich Sport und Haushaltsarbeit, allerdings würde mir eine Einstellungsänderung diesbezüglich viel Nutzen bringen...
    In psychologischer Behandlung befinde ich mich bereits und kann sogar Fortschritte verzeichnen :top:
    Leider vollzieht sich die Arbeit an dem in meinem Kopf steckenden Chaos nur langsam :wall:
    Was machst du eigentlich, wenn du in Versuchung gerätst?
    Wie gehst du mit dem Druck um und wie lange hält dieser an?

    Franz:

    Worauf sich meine Aussage bezog?
    Ich denke, sie resultiert aus der negativen Einstellung mir gegenüber, die mich hin und wieder dazu zwingt mich für mein (in vielen Hinsichten von der Norm abweichendes) Wesen zu entschuldigen :winking_face:
    Danke für die coole Erwiderung(-en) :smiling_face:

    Ein paar Zusatzinfos:

    Mein ganzes Leben war ein pures Chaos, mein Vater skurril und gewalttätig (Alkoholabhängig), meine Mutter devot.
    Ständige Umzüge, negative Erfahrungen mit der Migration und der Integration in die unterschiedlichsten Gesellschaftsgruppen führten zu einer Tendenz sich zu isolieren und als Opfer zu fühlen.
    Die meiste Zeit meiner Kindheit verbrachte ich damit Bücher zu lesen und Klassenbeste zu sein.
    Wenn mir die Integration doch gelang, so war ich ganz anders: Ich war aktiv, dominant und sehr kreativ, was die Gestaltung von Freizeitaktivitäten angeht. An sich bin ich eigentlich ein großer Menschenfreund,
    dem leider nur ein paar soziale Handgriffe und ein stabiles Selbstwertgefühl fehlen.

    Mit 13 wurde ich von einer drogenkonsumierenden Clique aufgenommen, ließ aber bis ich 17 war selbst die Finger von. (Ich wurde keineswegs zum "Mitlaufen" gedrängt!)
    Eine sehr destruktive Beziehung brachte mich dann schließlich dazu, auf meinen Stolz "zu scheißen" und von der, Gleichgültigkeit erzeugenden Wirkung des Cannabis zu profitieren.
    Ein Jahr später war ich süchtig, begriff es aber zunächst nicht. :frowning_face: (Ihr kennt wohl alle diese Phase, in der Cannabis glorifiziert wird)

    Eine klinische Therapie käme mir natürlich zugute, allerdings habe ich dafür keine Zeit, da ich in die Schule will (das ist ein wunder Punkt, von dem ich mich nicht abbringen lasse)
    In eineinahlb Jahren habe ich mein Abi, vorausgesetzt, ich ziehe es durch. (Was mir sehr wichtig wäre, da ein Studium mein zunächst höchstes Ziel ist.)

    Nun stellen sich mir ein paar Fragen:

    - Wie gebe ich die in meinem Unterbewussten verankerte Illusion, dass Cannabis die sogenannte "Lücke" zu füllen in der Lage ist, vollends auf?
    - Welche Strategien bewahren mich vor einem erneuten Rückfall?

    lg, goldy

  • Zitat

    - Wie gebe ich die in meinem Unterbewussten verankerte Illusion, dass Cannabis die sogenannte "Lücke" zu füllen in der Lage ist, vollends auf?

    - Welche Strategien bewahren mich vor einem erneuten Rückfall?

    Hallo goldy,

    Mir hat eigentlich nur EINES geholfen (bzw hilft noch), wenn es darum geht keinen Rückfall zu bekommen:
    Ein absolut bedingungsloses stures !!! N E I N !!!
    Zu allem, was mit Drogen zu tun hat.

    Die Lücke, die du aufgeben willst, füllst du - so nach und nach - mit den neuen Erfahrungen, die du ohne Drogen machst!
    mach dir nix vor - das dauert!
    Ich habe auch ewig Speed gezogen und weiß, wie lange es dauert, bis das mit der Freude wieder bissel klappt.
    Da brauchste Geduld.
    Beim Leben ohne Drogen gibt es den KICK nicht mehr.
    Alles muß erarbeitet werden; da verzweifelt man anfänglich 'gerne' daran.
    Aber aus eigener Erfahrung: Es kommt wieder & man lernt, die kleinen, klaren Momente sehr zu schätzen,
    in denen einem bewußt wird: MIT Drogen hätte ich DAS jetzt garnicht wahrgenommen.

    Hab Geduld, sei stur!
    LG.Ganesha

  • Danke, Ganesha!
    Vielleicht weißt du auch, wie ich dieses "NEIN" in meinem Innern verfestige?
    Leider bin ich nicht sehr konsequent...

  • Naja - das mit dem NEIN verfestigen ist schon etwas längerfristiges, bedarf der Übung!
    Mir hat es immer geholfen, mir Zettel zu schrieben...
    An den Spiegel, in den Geldbeutel etc verteilen!

    Jedesmal, wen du merkst, dass sich deine Gedankengänge in Richtung Drogenverharmlosung ("Einmal kiffen geht doch" etc) bewegen,
    ganz bewußt innehalten & ein großes NEIN dagegensetzen...

    Wenn du in für dich gefährliche Sitauationen kommst, überprüfen, ob du das aushalten kannst; wenn NEIN - dann eben weggehen!

    LG.Ganesha

  • Hallo Goldy,

    ich bin zwar erst ein Anfänger im Bezug aufs Aufhören. gerade wieder bei Tag 5. Vielleicht kann ich dir aber trotzdem helfen.

    Der Suchtdruck dauert meistens nicht sehr lange an, so ca. 20 Min und es wird von Tag zu Tag immer seltener.

    Ich habe mir diesmal einen Brief geschrieben, in dem ich alles beschrieben habe, warum ich aufhören will zu Kiffen und dass ich es nicht kontrollieren kann. früher oder später bin ich wieder im Altenmuster und mir geht es dann natürlich schlecht. Bis jetzt habe ich den Brief noch nicht lesen müssen. sind ja auch erst 5 tage... Nicht, dass ich keine Lust gehabt hätte, aber ich habe es mit einem NEIN geschafft, der Lust nicht zu widerstehen. (obwohl mein MAnn neben mir kifft und wir immer was zu Hause haben) Ich habe aber schon ein Paar Rückfälle hinter mir, bis jetzt habe ich es maximal 12 Tage geschafft, aber diesmal habe ich ein besseres Gefühl bei der Sache udn ich hoffe das täuscht mich nicht. Man sagt ja auch, dass man aus der Abhängigkeit raus wachsen muss... also wachsen wir zusammen!

    GLG und viel Erfolg

    MIA

  • Naja, ich mach das ähnlich wie die anderen. Hab mir so ne befehlsartige to-do-liste an die tür gehört und konfrontier mich somit ständig damit, was ich eigentlich will. Wenn ich doch bock auf kiffen hab, geh ich meistens raus, spazieren, n klaren kopf bekommen oder joggen. Oder ich zähl so quasi im kopf auf welche vorteile es mir bringt, zumindest temporär mal nciht berauscht durch die welt zu gehen. Man kann geiler riechen wenn man nicht raucht, schafft mehr, fühlt sich besser, kommt besser aus dem bett, nimmt mehr war, verdrängt nicht so viel wichtiges... die liste könnte man ja noch lange weiterführen. Macht man sich dessen bewusst, kann man das ganze meist gut aushalten.
    lg und viel kraft!

  • Das mit den Zettelchen und "Plakaten"- sehr gut! Übernehme ich direkt!
    Diese Maßnahmen werden mir sicherlich den Anfang erleichtern...Denn leider muss ich zugeben, diesen noch nicht wirklich in Angriff genommen zu haben.

    Ich habe zwar am Donnerstag Morgen das bei mir rumliegende Gras das Klo runtergespült, später aber neues besorgt, da ich in ganze schlimme Krisenstimmung hineingeriet =(
    Leider habe ich den Vorteil, nichts dafür bezahlen zu müssen, somit war ich für die darauf folgenden Tage versorgt.
    Ich hab nichts geschafft und meine Laune besserte sich auch nicht....

    Das Problem ist, dass ich Angst vor den Entzugserscheinungen habe und die kommende Woche mehrere Prüfungen absolvieren muss. Somit bilde(te) ich mir ein, dass der richtige Zeitpunkt noch nicht gekommen ist . Aber es funktioniert nicht, denn ich habe einfach nicht die Motivation, mich mit dem Schulstoff zu beschäftigen.
    Ich bin gewissermaßen verzweifelt und vermeide jegliche Tätigkeit, welche mir "misslingen" könnte. (In krisenreichen Phasen leide ich besonders unter meinem Perfektionismus)

    Oh man, ich bin ein solcher Feigling...Und ich weiß einfach nicht, wie ich mich innerlich umstellen könnte um den täglichen Anforderungen gerecht zu werden=(

  • hallo Goldy,

    wie viel rauchst du denn zu Zeit? hast du schon versucht runter zu dosieren? ich finde, dass danach die Entzugs-Erscheinungen nicht so schlimm sind. Bzw. ich habe mitlerweile kaum welche, bis auf ab und zu Hitzewallungen, was aber auszuhalten ist. wenn man schon mal den ersten schritt gemacht hat, geht es immer besser.

    Und ich kann mich ohne besser Konzentrieren und auch länger (schreibe ja zur Zeit meine Diplomarbeit). Bin auch Motivierter als in der Kifferphassen udn natürlich belastbarer. Und dass das Gedächtnis besser funktioniert brauche ich ja nicht zu erwähnen :winking_face: (ist vielleicht auch ganz gut so kurz vor deinen Prüfungen)
    Bei meinen ersten Versuchen fand ich den ersten Tag am Schlimmsten, da ich fast permanent daran gedacht habe udn die Lust einfach riesig war, aber von Tag zu Tag wurde es besser udn die Lust immer seltener.

    versuche ins kalte Wasser zu springen udn nehme dir erst Mal nur ein Tag vor, wenn du den geschafft hast, dann kannst du da den nächsten in angriff nehmen usw. langsam werden es immer mehr und mehr.
    ich musste mir wegen Geld auch nie Gedanken machen, was die Situation natürlich erschwert. deswegen ist es wichtig sich auf die Positiven Dinge zu konzentrieren! hast du dir schon mal ne Pro und Contra Liste gemacht?

    ich wünsche dir viel Kraft den ersten Schritt zu wagen!!! In der Vorstellung ist es immer schlimmer als in Wirklichkeit, wie ich finde. Und wir Menschen neigen dazu uns zu sehr in gewisse Dinge rein zusteigen, da hilft Ablenkung ganz gut. Mit hat Freunde treffen ziemlich geholfen, natürlich die die nicht Kiffen :winking_face:

    GLG

    MIA

  • So, bis jetzt habe ich noch keinen geraucht. Ich könnte das, was ich hier hab vernichten, nur trau ich mich nicht.
    Was ist, wenn ich einen für mich typischen Wutanfall bekomme?
    (Ich tendiere dann zu einer Art von SVV)
    Das Problem ist meine Einsamkeit. Ich habe nichts, dass mich von meiner inneren Ruhe ablenkt, da so ziemlich alles nervt!
    (Die Wohnung hab ich aufgeräumt, für Schulsachen hab ich keinen Nerv)
    Außerdem hat mein Freund mir gestern "versprochen", mich heute morgen abzuholen um gemeinsam zu frühstücken.
    Da er die letzten Nächte aber durchgemacht hat (ist arbeitslos und nicht bereit erwachsen zu werden), schläft er jetzt
    und ist unmöglich wachzukriegen (Handy aus). Ich ärgere mich so, da ich mich auf die Ablenkung gefreut hatte und enttäuscht wurde.
    So verärgert kann ich mich nicht an die Schulsachen setzen, rausgehen will ich nicht und so bleibt mir nichts anderes übrig als zu schreiben
    und zu warten -.-
    Und hoffen, dass ich das Zeug, das für heute Abend reserviert ist, nicht anpacke...

  • Hm, dass kann ich gut verstehen, dass du dich ärgerst.. Keine Angenehme Situation.

    Na dann schreibe, schreibe, schreibe, wenn es hilft udn dich ablenkt im besonderen!!!

    hat du dir schon einen ehrlichen Brief geschrieben?

    ich drücke dir die Daumen, dass du es aushältst!!!

    LG

    Mia

  • Hallo MamaMia!

    Danke für die aufmunternden Worte =)


    Ok, fürs erste kann ich mich mal mit einer Pro/Contra- Liste beschäftigen...
    Vielleicht baut das ja meine Wut vorläufig ab...-.-

  • Stimmt, und den Brief nehme ich mir auch mal vor!
    (Eigentlich habe ich schon einen Stapel an Listen und Briefen, welche das Kiffen zum Thema haben...=))
    Aber diesmal mach ich es besonders ordentlich =)

    Dir wünsch ich übrigens auch alles gute! Deine Anteilnahme ist sehr freundlich und macht Mut!

  • Brief/Liste- fertig...
    Leider scheint diese Methode bei mir momentan nicht zu wirken.
    4,5 Std- yey! -.-
    Würde mich so gerne dafür belohnen, mit einem schwachen Tütchen vielleicht? (aber dann ist die nächste auch egal)
    Oooh, die Sucht ist ja SO fies!

  • Nunja, jetzt hat sich rausgestellt, dass mein Freund gestern Abend noch Feiern war (um 9 wollte ich zu ihm, doch da war er zu müde und schlug den heutigen Morgen vor).
    Zuhause ist er nicht, er ist mit dem Auto seiner Mutter weg. Er wird wohl bei einem seiner Freunde sein, derer Nummern ich aber nicht habe...
    In meiner jetzigen Verfassung kann ich sowas doch nicht haben!

  • Hallo goldy :wink: ,

    schön dass du bereit bist es nun für DICH in Angriff zu nehmen!
    Du bist sehr offen, selbstreflektiert & bringst die Bereitschaft mit dazu zu lernen, was unheimlich viel Wert ist um dein Vorhaben in die Tat umzusetzten! :top:

    Das die Situation mit deinem Freund dich runter zieht kann ich gut verstehen & auch nachvollziehen...
    NUR ist es nicht der Freund der dich versetzt - ist es die Tasse Kaffee die man verschüttet oder der Sack Reis, der in China umfällt....
    Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte ist, dass die Sucht IMMER einen Grund findet, der das (Weiter)Konsumieren rechtfertigt. Du solltest versuchen dich nicht von "äußeren Umständen" abhängig zu machen - auch wenn es leichter gesagt, als getan ist. Versuche bei dir zu bleiben. Die Sucht ist unheimlich charakterstark, was diese Punkte anbelangt - und dich, dich macht sie charakterschwach... aber das weiß du ja :winking_face:

    Du scheinst ja auch u.A. zu konsumieren um deine Gefühle zu regulieren. Wenn du das Kiffen weglässt - fehlt es dir an was, um einen Umgang damit zu finden & die Gefühle überrollen einen... völlig normal.
    Anfangs hilft es mir, wie Mia schon geschrieben hat, mich abzulenken. Es hat zunächst viel mit bloßer Geduld; Aushalten & Sturheit zu tun. Immer wieder ein klares & deutliches NEIN zu einem selbst. Kürzfristig ist es eine gute Lösung, doch auf Dauer bedarf es auch an Veränderungen in unserem Verhalten; Alltag usw. Wir müssen Alternativen für den Umgang mit unseren Gefühlen finden & für die Dinge, weshalb wir konsumiert haben.

    Du hast geschrieben, dass du schon aufgeräumt hast, keine Motivation findest dich an den Schulkram zu setzen...
    Vielleicht schaust hier, dass versuchst nicht nur Ablenkung in "Aufgaben & Erledigungen" zu finden; sondern auch in Dingen, die dir Spaß machen, bei denen du Enstpannung erfährst.
    Häufig ist es so, dass wir manchmal gar nicht mehr wissen, welche Dinge es überhaupt sind. Wie ist es bei dir? Vielleicht gibt es ja alte Hobbies die du durchs kiffen vernachlässigt hast, die du nun wieder aufleben lassen könntest...?

    Ich möchte dir noch mit auf dem Weg geben, dass es mehr Kraftaufwand bedeutet, ständig mit sich hin & her zu ringen ob man aufhört oder nicht, als endlich in Angriff zu nehmen & durchzuziehen. Und dass es von Tag zu Tag leichter fällt, Abstand dazu zu gewinnen & das Nichtkiffen allmählich als Normalität in den Vordergrund rückt. Mir hilft dieses BEWUSSTSEIN darüber enorm die ersten Tage zu überstehen.
    Was die Entzugssymptome angeht, versuche ich sie immer auf die Waagschale zu dem zu legen, wie es mir mit Kiff geht - da verlieren sie ganz schnell und viel an Wert; sie relativieren sich - sind AUSHALTBAR. Das verschafft mir Ehrleichterung & sie klingen schneller ab. Mir ist bewusst geworden, dass vieles doch "reine" Kopfsache ist....

    Ich möchte nicht so klugsch***isch daher kommen & sagen, dass alles easy ist - ABER eben MACHBAR!
    Bin selbst heute (wieder) bei Tag 8!

    Ich wünsche dir viel Kraft & Durchhaltevermögen!
    Alles Liebe, pamuk

  • Hallo Goldy,

    hast du dir schon andere Möglichkeiten der Belohnung überlegt? Liest du gerne? Ein interessantes Buch z.B? finde ich persönlich viel besser als TV schauen, dass hilft z.T. gar nicht... gerne auch zum Thema, ich lese gerade: http://www.amazon.de/Sucht-Hintergr…n/dp/3843600546

    zwischen drin aber auch Romane. das lenkt mich am besten ab!

    Ich finde es nicht gut, wie sich dein Freund verhält, aber mein Mann ist da auch nicht viel besser, da er weiter kifft udn auch noch zu Hasue...versuche dich auf dich zu konzentrieren und die Energie nicht für ihn verschwenden. (ich weiß leichter gesagt als getan, aber es versuch ist es wert!!!)

    GLG udn ich drücke die Daumen!!!

    MIA

  • Hey Goldie, als weiter ran an den Speck...^^

    Das ist echt eine fiese und schwere Situation, in der du da steckst und ich leider auch...
    Ablenkung ist gut und wichtig, aber auf Dauer muss man ja auch hauptsächlich mit sich selbst klar kommen. Sich da von anderen Personen abhängig machen hilft langfristig meiner Meinung nach eh nicht, denn schnell ist aus jeder darausgehender Enttäuschung ein Strick gewickelt, mit der man sich selbst wieder die Kehle zuzieht und sich das"Frustrauchen" erlaubt...

    Wenn bei mir der Teufel von hinten ankriecht, hilft mir bis jetzt eigentlich ganz gut, wenn ich durch ungewohnte Handlungen bzw. Dinge, die mir durch den Konsum aus dem Blick gerutscht sind, Distanz schaffe. Ein Spaziergang z.B. kann da echte Wunder wirken. Die frische Luft und all die gewöhnlichen, aber unerwarteten, Eindrücke lenken ab und schaffen Platz für Entspannung und Beruhigung.
    Mir tut es teilweise sehr gut, wenn ich mich dazu überwinde, für mich überraschendes Neuland zu betreten. Gestern hatte ich massiven Suchtdruck, weil ich unter anderem auch mit meiner Freundin, die mir zur Zeit sehr Nahe ist und mit der ich im Moment eigentlich alles teile, etwas Spannungen hatte. Die kamen noch zu anderem Müll dazu, der mich überschüttete. Ich bin raus in die Stadt und habe eine wild fremde Person auf meinen Suchtdruck angesprochen. Glaube mir, wir beide waren über diese komische Art ein Gespräch zu beginnen so verwirrt, dass sich eben genau dadurch ein intensives Gespräch entwickelte, was meinen Suchtdruck sehr schnell überlagerte und zum Abflauen brachte.
    Naja, aber dass dir der Teufel permanent in den Nacken spuckt, wenn du vorallem deine Drogen in Griffnähe und zugänglich hast, ist ja auch nicht sonderlich verwunderlich...Da lässt du dir ja für deine Abhängigkeit und Entschuldigungen aller Hintertüren sperrangelweit offen.

    Koch dir mal nen Tee und dann mach mal nen Spaziergang, bei dem die Gedanken neue Kreise ziehen können!
    Eigentlich ist es echt immer nur am Schwersten, jedes mal auf's Erneute diesen blöden angsteinnehmenden ersten Schritt zu machen. Meistens merkt man dann ja schon beim zweiten, dass man mal wieder alles "falsch" begründete und beim dritten, kann man schon wieder über seine eigene Dämlichkeit lachen...
    Du machst das schon und alles Gute,
    DerWaldfrevler

    Einmal editiert, zuletzt von DerWaldfrevler (13. Januar 2013 um 16:07)

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