16 Jahre gekifft, jetzt 1 1/2 Monate nicht mehr...bin ich noch ich?

  • funkychina:
    Sicher könnte man das optimistischer ausdrücken. Aber warum? Hältst du dir vor Augen, warum viele Leute überhaupt Drogen nehmen, läuft es eben darauf hinaus, dass sie die Welt nüchtern scheinbar nicht ertragen. Welt hierbei im weitesten Sinne, weil der Einzelne durchaus mit ganz begrenzten Entitäten nicht klar kommt.
    Je nach Therapierichtung wird heutzutage auch ein Therapeut keineswegs leugnen, dass die Welt, dass menschliche Leben an vielen Ecken derart unzulänglich ist, so dass man getrost von einem Ertragen sprechen kann. Scheiße lässt sich eben nun einmal nicht mir nichts, dir nichts zu Bonbons labern. Dazu gehört ein Kraftakt. Und alles andere ist Schönfärberei. :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Ich hatte das ja schon einmal in diesem Thread geschrieben: Wichtig ist es letztlich, sich erreichbare Ziele zu stecken. Für viele Betroffene läuft Erreichbarkeit eben darauf hinaus, dass sie erst einmal lernen, zu ertragen, irgendwie nüchtern klarzukommen, mit sich, mit anderen, mit der Welt, so wie sie nun einmal ist. Und das ist in fast allen Fällen erst einmal machbar, wie ich denke. Der erste Schritt sozusagen, von hoffentlich vielen weiteren, die Stück für Stück von einem bloßen Ertragen wegführen, hin zu weiteren Optimierungen.
    Der Versuch, den ganzen Weg in einem Satz zu nehmen, ist auf jeden Fall zum Scheitern verurteilt, und sorgt letzten Endes meist nur dafür, dass man wieder ganz am Anfang steht, und zusätzlich noch um eine frustrierende Erfahrung reicher ist. Optimismus und positives Denken sind auch nur in wohldosierten Dosen gesund, und führen in ihren Extremen ins Verderben. Das ist auch der Grund, warum mir diese ganzen selbsternannten Produktivitäts- und Tschaka-Gurus auf den Zeiger gehen... "Sie müssen ihr Ziel nur fest visualisieren, dann wird es sich auch erfüllen!" Unfug! Dazu muss man seinen Arsch hochbekommen, und willentlich darauf hinarbeiten. Und dies im vollen Bewusstsein der oft grausamen Hürden, die es dafür zu nehmen gilt. Andererseits kann ich diese Positivdenker nicht leiden, weil die meisten - zumindest die bekannteren Gesellen - sich in die Pleite gedacht haben. Aber Pleite ist ja auch suuuuuper. :winking_face:

  • Zitat

    Das ist nicht wenig, aber man vergleicht es ja vielleicht mit der Konsumdauer und dann ist es sehr schmal ...

    Ich denke auch, dass genau da der Haken ist... :ch:

    Zitat

    aber ein "und die aus mir den gemacht hat, der ich bin" lässt mich überlegen ...
    Das hört sich übertrieben bisserl an wie "ich bin nun so wie ich gewünscht werde" und nicht wie du sein willst.

    Das kam falsch rüber, ich meine Veränderungen, die sie in mir bewirkt, bzw ausgelöst hat...

    Zitat

    Aber aktuell zählt 13 Wochen, das sind über 90 Tage, 2200 Stunden - Zahl groß genug?

    Ich habe mindestens 5840 Tage also 140160 gekifft...ok, ich höre auf zu vergleichen :8:

    Zitat

    Denn dein Ziel ist es doch nüchtern die Welt zu ertragen, oder nicht?

    Ich fand das nicht so schlimm, dieser Satz hat mich zu einem tollen Song inspiriert :ew:

    Zitat

    Was ich eigentlich sagen wollte ist zuerst ein Mal dass ich den Hut vor dir ziehe, weil du das jetzt schon so lange durch hältst.

    Dankeschön :smiling_face:

    Zitat

    Dass du dich nicht ändern willst liegt meiner Meinung daran dass es so verdammt schwer ist.

    Es ist ja nicht so, dass ich mich gar nicht verändert habe, aber so langsam genug, wie ich finde :51:

    Zitat

    Außerdem wollte ich noch sagen dass es mir gut getan hat zu lesen wie es dir so mit deinem Entzug so geht. Vor allem welche Symptome du dadurch bekommen hast. Das es nicht nur mir so geht ist schon schön zu lesen.

    Es freut mich sehr, dass ich auch mal helfen konnte und sei es nur durch meine Beiträge! Da ergibt das alles hier doch schon wieder viel mehr Sinn :gb:

    Zitat

    Wichtig ist es letztlich, sich erreichbare Ziele zu stecken.

    Genau so hat es dann auch geklappt. Nicht zu viel auf einmal wollen, mit viel Geduld. Und nicht im Frustsumpf steckenbleiben (da kann eine Prise positives Denken durchaus helfen), das ist kontraproduktiv!


    Schön, dass ich hier so reichlich Feedback bekomme!

    :thx:

  • Zitat

    Und nicht im Frustsumpf steckenbleiben (da kann eine Prise positives Denken durchaus helfen)

    Das wiederum unterstreiche ich vollkommen. Wobei man oft einfach sagen muss, dass es sich dann schon eher wieder um Realismus handelt, weil man wieder nen klareren Blick auf sich selbst bekommt, das Positive an den Dingen wieder viel eher wahrnehmen kann. :smiling_face:

  • Es ist viel passiert in den letzten Wochen...aber eins ist nicht passiert: :shisha:

    Seit Sonntag Abend auch keine Zigarrettten mehr - es wird es wird!

    Gruselig: Ich traf 2 meiner alten Dealer, die ich schon Jaaaaaahre nicht gesehen habe, einer wollte mir offensichtlich auch was andrehen, aber: :74:

    Die Träume gehen mir immer mehr auf den Sack, ich schlafe nicht mehr wirklich erholsam, aber den Preis zahle ich gerne :68:

    Euch allen ein schönes Wochenende - ich werde es haben :71:

  • wrong by design du musst nur lernen dich an den kleinen dingen zu erfreuen oder vertrauen auf gott :smiling_face: dann ist es ein welt erleben und bewundern und nicht ertragen
    du hast dein kindliches auge verloren

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