Zwischen Sucht und Sehnsucht

  • Ach verdammt, diese blöde Nikotinsucht!!! Jetzt ist sie doch schon wieder ein bisschen ausgeartet die letzten Tage. Ausnahmen sind nun doch zur Regel geworden. Ich hab's nicht so recht geschafft mit der Sturheit. In erster Linie habe ich mich von rauchender Gesellschaft verleiten lassen. Irgendwie hat es sich komisch angefühlt, nicht mit zu rauchen beim gemeinsamen Kaffee oder Wein trinken mit Freundinnen. Grad kommt mir das noch viel schwieriger vor, als beim kiffen. Aber vielleicht fühlt sich das auch nur jetzt so an, weil das Kiffen schon so fern ist im Gegensatz zu den Kippen.

    Ich habe vorhin wutentbrannt meine Zigarettenschachtel zertreten, die ich mir am Montag gekauft habe und mir fest vorgenommen, heute nicht zu rauchen. Erstmal nur heute abend ins Bett zu gehen und mir sagen zu können: "Cool, du hast nicht geraucht!" Das würde ich natürlich gern in den kommenden Tagen wiederholen, aber erstmal denke ich nur an heute und morgen denke ich nur an morgen. Ich find's echt anstrengend, aber die Sucht muss weg. Ich mag mich wirklich sehr gern daran gewöhnen, als nichtrauchender Mensch am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.

    Ich bin schon durch den Kiffstopp in den Genuss gekommen, meine Umwelt mit anderen Sinnen, mit einem offeneren Geist wahrzunehmen. Das ist ein großer Gewinn. Ich weiß genau, mit dem Nikotinstopp wird sich diese bewusstere Wahrnehmung noch mal um einiges potenzieren, ich rieche und schmecke anderes. Ich weiß, dass es mir gut tun wird. Und ich weiß nicht, was mich am rauchen festhält. Warum hält es mich fest, obwohl ich gar nichts positives darin sehen kann? Woher kommt dieser gesellschaftliche Zwang mitzurauchen? Ich könnte doch auch mit Freunden Kaffee trinken ohne die lästige Kippe dazu? Das versuche ich gerade zu ergründen, mit Meditation und Selbst-Hypnose. Heut ist ein guter Tag dafür, habe ich beschlossen.

  • Yes, heut ist mein zweiter Tag ohne Kippen und ich fühl mich toll!! Diesmal habe ich es mit Hypnose versucht, hab mir eine Nichtraucher-Hypnose-mp3 runtergeladen und eigentlich nicht wirklich damit gerechnet, dass es etwas bewirkt. Aber es hat gewirkt und wie! Mal davon abgesehen, dass ich danach super entspannt war, hatte ich sowohl gestern als auch heute gar kein starkes Rauchbedürfnis. Es hielt sich sehr in Grenzen, das gute Gefühl des Nichtrauchens war eindeutig stärker.

    Allerdings bin grad wieder leicht reizbar, also Vorsicht - bissig derzeit. :winking_face: Fällt mir auch wirklich schwer, mich zusammenzureißen. Außerdem habe ich sehr viel überschüssige Energie, die mich hier und da zum Übermut verleitet. Jetzt muss ich wohl täglich joggen gehen, um mich abzureagieren...

    Ich bin grad echt zuversichtlich, ich freu mich auf jeden weiteren rauchfreien Tag. Mal schauen, dass ich auch mein partylastiges WE ohne rauchen überstehe.

    Liebe Grüße :er:
    Luc

  • Zitat

    Allerdings bin grad wieder leicht reizbar, also Vorsicht - bissig derzeit. :winking_face: Fällt mir auch wirklich schwer, mich zusammenzureißen. Außerdem habe ich sehr viel überschüssige Energie, die mich hier und da zum Übermut verleitet. Jetzt muss ich wohl täglich joggen gehen, um mich abzureagieren...


    Boooah, ich war da furchtbar in den ersten Tagen!
    Mir war - bis dato - auch absolut nicht klar, wie tief Nikotin ins Belohnungssystem eingreift...
    Alles Gute für#s WE; plan dir vielleicht ne Rückzugsmöglichkeit ein; ich sass da mal mit meiner Nichte ne Nacht lang fest (Schneetreiben),
    in einem "Rauchercafe" - Jesses, war das grausam...

    LG.gane

  • ich sass da mal mit meiner Nichte ne Nacht lang fest (Schneetreiben), in einem "Rauchercafe" - Jesses, war das grausam...

    Wie hast du das nur überstanden? Verdammt, braucht man da viel Sturheit!! Du hast mit kiffen und rauchen gleichzeitig aufgehört, oder?

    Ich hab das WE nicht ohne rauchen überstanden. Mal wieder trotz aller guten Vorsätze nicht stur geblieben :eh:
    Kaum hatte ich den ersten Cocktail in der Hand, hab ich auch schon meine Hemmungen dem Rauchen gegenüber verloren. Heute werde ich es also wieder mit der Hypnose versuchen. Auch wenn ich mich wahrscheinlich unzählige Male wiederhole, aber ich bleib dran. Ich will das schaffen!!

    Liebe Grüße
    Luc

  • Hallo Luc,

    Hauptsache, dass du dran bleibst udn nicht gleich wieder täglich rauchst! :smiling_face: Anscheinend brauchst du mehrere Anläufe...war ja auch beim Kiffen so, oder?

    Du schaffst das schon!!! Toi Toi Toi!!!

    ich bin bei Tag 18, mein neues Rekord! :smiling_face: Die Woche war super stressig, ich bin ziemlich fertig und auch ziemlich genervt muss ich zugeben! :frowning_face: Aber aufs Kiffen habe ich trotzdem keine Lust!!! Wenn ich sehe wie verplant, ungeduldig, vergesslich und hektisch mein Mann ab und zu ist, bin ich echt froh, dass ich diese Last endlich los bin und natürlich nervt mich das auch ihn so zu sehen ... Ihm ist es glaube ich gar nicht bewusst, dass das die Folgen des Kiffens sind...es sieht das Kiffen noch immer als Entspannung. Und er Kifft zur Zeit echt viel und täglich...:( Ich will in kurze mit ihm essen gehen und mit ihm darüber reden, wie ich die Situation wahrnehme und so ... vielleicht finde ich für den Freitag ein Babysitter.

    GLG

    MIA

  • Hi,

    jo, bleib da ruhig dran.
    Scheint dir ja wichtig zu sein; wäre halt ganz gut, wenn es nicht krampfhaft wird...
    Zu verbissen ist ja auch nix :face_with_rolling_eyes:

    Und ja: ich hab Kiffen/Kippen zusammen bleiben lassen!
    Die Nacht im Raucherclub war die Härte; mein großes Plus: Ich trinke keinen Alkohol!
    (War die erste Substanz, die ich bleiben ließ).
    Ich glaube ehrlich nicht, das ich da anders rauchfrei rausgekommen wäre...

    LG.Gane

  • Die Nacht im Raucherclub war die Härte; mein großes Plus: Ich trinke keinen Alkohol!
    (War die erste Substanz, die ich bleiben ließ).


    Ach stimmt ja, ich hatte ja schon mal ein bisschen in deinem Postfach rumgeschnüffelt. Ja, Alkohol ist echt verhängnisvoll. Da wird mir gleich alles egal. Ich trinke relativ selten, im Großen und Ganzen nur auf Partys, jedenfalls nie allein. Ich hab in der Regel auch keinen Alkohol im Haus. Ich weiß ja auch, wie das läuft mit dem Alkohol und den guten Vorsätzen. Nee, zu krampfhaft und verbissen soll es auch nicht werden, da hast du Recht. Grad eben hab ich mich wieder in Trance versetzt, bzw. in einen dem sehr nahe kommenden Entspannungszustand. Das ist perfekt, um mich mit der Sucht auseinanderzusetzen und mir mich anzuschauen, mir die Frage zu stellen, wovor ich flüchte, oder woran ich festhalte, wenn ich mich immer wieder dem Bedürfnis hingebe, Rauch zu inhalieren und etwas in den Fingern zu haben. Aber diese Trance, dieser tief nach innen gekehrte Entspannungszustand - der hat auf jeden Fall auch Suchtpotential, merke ich gerade. Das fühlt sich wirklich irre gut an. :smiling_face:


    ich bin bei Tag 18, mein neues Rekord!


    Mia!! Das ist total cool!! In 3 Tagen hast du also 3 Wochen voll. Just vorhin kam mir kurz der Gedanke an dich und wie es sich denn eigentlich anfühlen mag, wenn man immer klarer wird, der Partner aber nicht mit zieht. Schon schwierig, einerseits muss es ja jeder für sich selbst erkennen, wann er für sich den richtigen Moment sieht, aufzuhören. Wenn man es für den anderen tut, ist die Gefahr halt größer, dass man dann anderswo heimlich raucht. Aber ich kann auch voll gut verstehen, dass dich das nervt. Das ist der Punkt, an dem so eine Beziehung auf eine echt harte Probe gestellt werden kann. Ich drück euch auf jeden Fall die Daumen.

    Liebe Grüße
    Luc

  • Ich hab's gestern abend dann doch noch geschafft, mit (ausschließlich rauchenden) Freunden ein Bier zu trinken ohne selbst mitzurauchen. Insofern ist das dann doch wie beim kiffen. Da musste ich ja auch lernen, den Joint abzulehnen und hab irgendwann festgestellt, dass es gar nicht soo schwer ist und sogar Spaß macht, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat. Mit Zigaretten ist es nun ähnlich. Ich kann mit rauchenden Leuten zusammen sein, ohne selbst mitzurauchen. Das möchte ich gern hin bekommen. Gestern hat's gut geklappt, letzte Woche beim arbeiten auch schon.

    Ich hatte letzte Nacht einen Traum von einem Kletterunfall, den ich vor 12 Jahren hatte und an den ich immer noch durch eine Narbe am Bein erinnert werdet. Aber der Unfall war gar nicht das Hauptthema des Traumes. Präsent war vor allem, dass ich damals gerade versucht habe mit rauchen aufzuhören und nach dem Unfall dann doch wieder eine Kippe in der Hand hatte. Wichtig an dem Traum war also die Erkenntnis, wie lange ich schon mit rauchen aufhören will. Und ich glaub, selbst in dieser Zeit war es auch nicht das erste Mal, dass ich es versucht habe. Das Thema ist also schon uralt bei mir. Auch nach der nahezu rauchfrei überstandenen Schwangerschaft dachte ich, dass ich damit durch bin, aber auch danach hab ich wieder angefangen. Die Nikotinsucht hält sich also sehr sehr hartnäckig in meinem Leben. Es wird wirklich Zeit.

    So weit die Erkenntnis der letzten Nacht.

    Liebe Grüße
    Luc

    Einmal editiert, zuletzt von luciente (6. Mai 2013 um 07:21)

  • Mal davon abgesehen, dass das mit dem Nichtrauchen immer nur für wenige Tage geklappt hat, habe ich jetzt sogar wieder angefangen zu kiffen. Ich habe jemanden kennengelernt, der täglich kifft und mit dem das kiffen plötzlich wieder so richtig Spaß gemacht hat. Aber das ändert sich gerade. Meine Gedanken werden düsterer und verstrickter und ich fange wieder an, mich in mich selbst zurück zu ziehen. Ich habe nicht wieder annähernd so viel gekifft, wie vor meinem Entzug. Aber ich merke auch, dass ich wieder wesentlich mehr vertrage und der Übergang zur Regelmäßigkeit so schleichend ist, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ich dann doch schon wieder vormittags Stickys rauche.

    Vor meiner letzten Prüfung hatte ich mir vorgenommen, wenigstens 2 Wochen vorher nicht zu kiffen. Ich hab's nicht geschafft... Gerade mal 2 kifffreie Tage hatte ich vorher und ich habe auch sehr deutlich den Unterschied registriert. Ich war viel unsicherer während der Prüfung und unklarer in meinen Formulierungen. Außerdem konnte ich mich nicht so gut konzentrieren. Auch meine mich irgendwie immer latent begleitende Angst zu scheitern (besonders in mündlichen Prüfungssituationen), hat sich wieder stärker einen Weg in meine Gedanken gebahnt.

    Ich habe mich lang danach gesehnt, mal wieder Zärtlichkeit und Nähe und zu erfahren. Dass es dann ausgerechnet jemanden trifft, der sehr viel raucht und kifft, in einer Zeit in der ich gerade versuche, mich von diesen Süchten zu lösen, macht es natürlich noch mal um einiges schwieriger. Eine besondere Herausforderung also, der ich mich aber stellen will. Auch Beziehung ist für mich so ein Thema, was nicht selbstverständlich ist, wo ich immer wieder meine Zweifel habe, ob ich dem gewachsen bin. Und auch jetzt kommen gerade wieder diese Zweifel, die durch das kiffen noch mal gut gefüttert werden. Auch in Bezug darauf wünsche ich mir, nun endlich wieder klarer zu werden und zu schauen, wie real diese Zweifelei eigentlich ist.

    Meine nächste Prüfung ist am 22. Juli. Das ist mein nächstes Ziel. Wenn ich es geschafft habe, bis dahin abstinent zu bleiben, wird es mir schon wieder um einiges besser gehen, werde ich die Welt schon wieder um einiges klarer sehen. Ich will meditieren und Sport treiben. Vielleicht meld ich mich auf meine "alten" Tage ja doch noch in einem Streetdancekurs an und erfülle mir einen Kindheitstraum, der noch immer nicht ausgeträumt ist.

    Also, mal wieder ein Entzug. Heute ist Tag 2 und ich fühle mich total verquollen, verpeilt und antriebslos. Na dann - auf ein Neues :smiling_face:

  • Hallo Luc,

    habe gerade nicht viel Zeit, also nur Kurz: Ich drücke dir die Daumen und wünsche ganz viel Erfolg!!! :smiling_face:

    Ich kann nur bestätigen, dass ich mich in den letzten Tagen auch wieder schlechter konzentrieren konnte und mehr Fehler gemacht habe bei meiner Dipl. ... :frowning_face:

    GLG

    MIA

    TOI TOI TOI !!!

  • Die Sonne scheint. Eine neue Woche beginnt. Ich hab seit meinem letzten Eintrag konsequent nicht geraucht und nicht gekifft und hab dadurch grad voll gute Laune. Dank Nikotinentzug hab ich eine super aufgeräumte Wohnung und einen sehr geordneten Schreibtisch, was wiederum meine Lern-Motivation füttert. Außerdem war ich über's WE viel in Bewegung und hab nun wohltuenden Muskelkater in den Beinen.

    Ich bin mal wieder total überrascht darüber, wie viel mehr man so schafft, wenn man nicht ständig Rauchpausen zwischendurch macht. Die Sucht macht sich schon immer mal wieder bemerkbar, besonders wenn ich irgendwo Rauch rieche. Ich hatte auch gelegentlich kleine Genervtheitsattacken. Aber mit entsprechend viel Bewegung lässt sich das aushalten. Also Kippen rauchen will ich wirklich nicht mehr, das finde ich grad echt schlimmer als kiffen (abhängig vom Konsummuster natürlich). Aber nicht kiffen find ich auch grad gut und vor allem gar nicht schwer. Nach meiner Prüfung gönne ich mir aber wieder einen Joint in geselliger Runde. Dann macht das echt Spaß. Vielleicht gibt es da auch andere Möglichkeiten, aber ich habe ich festgestellt, nach dieser intensiven Anspannung, nach Wochen des Lernens und diesem enormen Adrenalinschub am Tag der Prüfung wird diese ohnehin schon vorhandene Euphorie danach (Bestehen ist natürlich Voraussetzung) durch ein paar Züge an einem Joint noch um ein Vielfaches potenziert. Und ich kann mich da herrlich hinein fallen lassen. Ich liebe das und will da eigentlich gar nicht so wirklich drauf verzichten. Ich muss mich nur einfach noch mehr züglen lernen. Ich darf es nicht ausarten lassen. Aber die Grenze ist auch schon wesentlich schneller erreicht. Ich erkenne schon relativ rechtzeitig inzwischen, wenn der Punkt erreicht ist, an dem es vom Genuss zum Suchtverhalten übergeht und kann dem einen Riegel vorschieben. Und es ist nicht mehr schwer, ist keine riesige Anstrengung. Schön, das so zu merken.

    Die Gefahr, schon vormittags zu kiffen und meine Verpflichtungen und Vorhaben zu vernachlässigen, ist also doch nicht so groß. Ich denke, es ist an der Zeit, mir auch einfach mehr Vertrauen entgegen zu bringen. Ich werd das schon schaffen, mich auf ein vernünftiges Maß zu beschränken und das mit mir auszumachen und meinen Konsum nicht von anderen abhängig zu machen. Das ist es, was ich ja eigentlich lernen will - bei mir zu bleiben...

    Grad also ganz zuversichtlich und frohen Mutes - schön :smiling_face:

  • Gestern war ich bei einem Vorbereitungstreffen für ein Medienkunstfestival, was wir hier grad organisieren, bei dem viel geraucht und getrunken wurde. Ich habe mehrmals mit mir gekämpft zwischendurch, ob ich mir jetzt doch mal eine drehe. Ich hab es aber geschafft, der Versuchung zu widerstehen und ich hab es sogar geschafft, die Einladung zu einem Joint abzulehnen, der später noch gebaut wurde. Zögerlich zwar, aber ich habe abgelehnt =)
    Puh, ich bin so froh! Schön zu merken, dass es gar nicht so schwer ist, einfach nicht zu rauchen - diesem Drang in mir einfach gar nicht so viel Raum zu geben, dass er mich überwältigen kann. Das hab ich bisher zumindest bei Zigaretten noch nicht geschafft und das macht mich grad echt stolz. Meine letzten Versuche mit rauchen aufzuhören waren vor allem damit verbunden, dass ich rauchende Freunde erstmal gemieden habe. Das hat so nicht funktioniert. Ich mit mir allein und meiner Sucht - das macht irgendwie auch keinen Sinn.
    Umso besser ist das Gefühl, sich solchen Situationen auszuliefern und standhaft zu bleiben. Ich habe generell die Tendenz, meine guten Vorsätze schon wenige Stunden, nachdem ich sie gefasst habe, wieder zunichte zu machen und mich dadurch permanent selbst zu verarschen. Schön, dieses Muster endlich mal durchbrechen zu können und an Vorhaben festzuhalten, auch wenn die Sucht recht stark anklopft.

    Ich merk auch grad wieder, wie gut das tut, nicht zu kiffen. Es lässt sich schwer in Worte fassen, was da passiert in meinem Kopf. Es fühlt sich so an, als würden die Gedanken nach außen treten, nicht mehr nur ständig in mir herum schwirren ohne dass sich ein Ventil finden ließe (ein Kommunikationskanal vielleicht), an dem diese Gedanken aus meinem Kopf treten können. Bekifft habe ich das Gefühl, dass die Gedankenflut in meinem Kopf wächst und wächst und mir immer mehr das Gehirn zumüllt, wie eine schlecht gewartete Festplatte, die kontinuierlich mit Datenmüll zugepflastert wird, dadurch immer langsamer läuft und bei der die wirklich wichtigen Programme nicht mehr funktionieren.

    Na ich überleg mir das noch, ob ich wirklich wieder kiffen will. Grad find ich's mal wieder richtig schön, so klar und nüchtern durch's Leben zu gehen. Ich mag es, mit allen möglichen Leuten frei und ungezwungen kommunizieren zu können und staune darüber, in welch starkem Ausmaß das allein durch das Kiffen behindert wird...

  • Hallo Luc,

    danke für deine Worte! :smiling_face: Sie wirken auf mich sehr motivierend, was ich gerade echt gebrauchen kann!!! :frowning_face:

    Es fällt mir gerade wieder schwer ganz darauf zu verzichten... :frowning_face: Das Leiden ist wohl noch nicht groß genug :face_with_tongue:

    Jetzt mache ich mich lieber wieder an die Arbeit, die Diplomarbeit ruft...

    LG und weiter so

    MIA

  • Hallo Luc,

    sind richtig schön zu lesen, deine Zeilen - auch von mir ein dickes DANKE, für die positiv motivierenden Worte! :smiling_face:
    Du liest dich zur Zeit so frei, ungezwungen & ohne großen Druck in deinem Handeln. Ich glaube, dass es ein sehr guter & gesunder Weg ist, den du gerade gehst, vor allem eben speziell in Hinsicht, um aus deiner Sucht heraus zu wachsen. Ich bin der Meinung, dass man dadurch offener für die vielen positiven Veränderungen wird, die das Clean-Sein mit sich bringt; und dadurch in der Lage ist, diese bewusster wahrnehmen & genießen zu können.


    Meine letzten Versuche mit rauchen aufzuhören waren vor allem damit verbunden, dass ich rauchende Freunde erstmal gemieden habe. Das hat so nicht funktioniert. Ich mit mir allein und meiner Sucht - das macht irgendwie auch keinen Sinn. Umso besser ist das Gefühl, sich solchen Situationen auszuliefern und standhaft zu bleiben.


    Kann ich schon verstehen, was du damit meinst. Vor allem im Bezug auf das Rauchen: dem Begegnest du ja alltäglich. Irgendwann, musst du dich ja damit auseinandersetzen - kannst dich ja schließlich nicht auf Dauer isolieren, nur um dich damit nicht zu konfrontrieren :winking_face:
    Übrigens: klasse, wie du bei dir bleiben & widerstehen konntest! :top: Sind wichtige & stärkende Erfahrungen. Freut mich für dich, dass es bei dir zu funktionieren scheint. :smiling_face:

    Naja, da muss ich dann bei MIR bleiben; auch wenn die Vorstellung daran mich doch zwischendurch immer mal wieder "reizt": Ich selbst, entziehe mich solchen Situation, in denen gekifft wird - es gibt ihn einfach noch zu häufig bei mir, DEN "falschen Tag", an dem ich nicht widerstehen kann.. :face_with_rolling_eyes: In dieser Hinsicht kann ich dann doch widerrum sehr dankbar darüber sein, dass ich erst gar keinen (Kiffer)Freundeskreis hab, den ich deswegen aufgeben müsste... :winking_face:


    Wünsche dir weiterhin so viele, tolle Erfolgserlebnisse & Freude am Clean-Sein!
    Alles Liebe & Gute dir. :wink: . pamuk.

  • Hallo ihr Lieben,

    ja es geht voran. Heute ist mein 7. Tag - eine Woche rauchfrei!

    Gestern war ein blöder Tag. Ich war furchtbar leicht reizbar und sehr unkonzentriert. Dadurch konnte ich weder beim arbeiten herausragende Leistungen vollbringen, noch konnte ich lernen. Ich konnte mich einfach zu nichts motivieren. Ich hatte mir vorgenommen, joggen zu gehen, aber auch dafür konnte ich mich nicht motivieren. Ich hatte also so einen richtigen Hänger und musste mich meinem Umfeld gegenüber ganz schön zusammen reißen. Außerdem spinnt meine Haut voll rum, sie juckt und brennt, wahrscheinlich Entgiftungserscheinungen. Bin dann zumindest abends noch mal für 2 Stunden in meinen geliebten Garten gefahren und hab ein bisschen Unkraut gehackt und Kirschen genascht. Das hilft immer - zuverlässig. Wenn alles doof ist, hebt Gartenarbeit die Stimmung. Da hat er sich schon echt was dabei gedacht, der Herr Schreber :winking_face: Unter der Woche ist da auch keiner, so dass ich da nahezu allein bin auf weiter Flur und nichts anderes höre, als unzählige Vögel, Frösche und summende Insekten. Und wenn ich so viele Bäume und Blumen um mich herum habe, fühle ich mich auch einfach geborgen. Ich muss gerade mal eine viertel Stunde mit dem Fahrrad fahren, um mich dem mich sonst umgebenden Stadtlärm und den flanierenden Menschenansammlungen zu entziehen.
    Außerdem befindet sich da ja mein Suchtgrab, was mich immer wieder daran erinnert, wie Scheiße es mir ging mit meiner Dauerkifferei. Und dass so ein bisschen Gereizheit nichts ist im Gegensatz zu der Depression, die mir das permanente Kiffen beschert hat.


    Kann ich schon verstehen, was du damit meinst. Vor allem im Bezug auf das Rauchen: dem Begegnest du ja alltäglich. Irgendwann, musst du dich ja damit auseinandersetzen - kannst dich ja schließlich nicht auf Dauer isolieren, nur um dich damit nicht zu konfrontrieren


    Ich dachte halt, ich muss erstmal eine Weile allein für mich sein, um die schlimmste Rückfallgefahr hinter mich gebracht zu haben. Aber ich habe gemerkt, dass es ganz egal ist, wie lang ich für mich allein nicht geraucht habe. Sobald ich mich mit rauchenden Freunden treffe, kommt die Lust zu rauchen unmittelbar. Also setzte ich mich dem lieber gleich aus und arbeite beständig an meiner Einstellung, mich nicht selbst verarschen zu wollen. Dem kiffen kann man sich entziehen, dem rauchen nicht. Das fällt mir jetzt auch stärker denn je auf. Ich rieche ständig Rauch an jeder Ecke (Geruchssinn ist auch schon um ein Vielfaches empfindlicher geworden). Überall kann man Tabak kaufen, in nahezu jedem Film zündet sich früher oder später irgendwer eine Kippe an. Das ist echt krass. Aber in mir wächst die Sturheit und der Trotz jeden Tag ein bisschen mehr. Sobald ich die Gier in mir aufkommen spüre, sage ich ihr: "Du kannst mich mal! Auf dich falle ich nicht mehr herein." Das funktioniert grad recht gut.

    Aber ich hoffe echt, dass das mit der Konzentration bald wieder besser klappt. Ich muss ja lernen, verdammt. Und ich will das jetzt schaffen! Ich will, ich will, ich will!!!

    Ich wünsch euch auch alles Gute! Irgendwann kommt einfach der Punkt, an dem der Knoten platzt und man nicht wieder rückfällig wird, denke ich. Man darf nur nicht aufhören kontinuierlich daran zu arbeiten. Niemals aufgeben und sich nicht allzusehr fertig machen, wenn man mal wieder geraucht oder gekifft hat. WEITERMACHEN!!! (sagte einst schon Herbert Markuse)

    Einen schönen Tag und ganz liebe Grüße
    Luc :smiling_face:

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