Hey ihr, ich bin neu & habe gleich mal ein Anliegen.

Ich habe vor ca. einem Jahr das erste Mal Zolpidem verschrieben bekommen, zum Schlafen. Es hat mich nur überhaupt nicht müde gemacht, allerdings hab ich mich so gut gefühlt. Besser als auf jeder Droge die ich bisher genommen habe. Also habe ich die Tabletten nicht zum Schlafen, sondern zum Chillen benutzt. Oder um mich abzuschießen. Wenns mir schlecht ging habe ich auch hin & wieder mal so 40 mg + Alk zu mir genommen. Ich habe das nie regelmäßig gemacht, immer nur ab & zu, aber jetzt seit ein paar Wochen läuft mir die ganze Sache irgendwie aus dem Ruder ... Ich nehme so gut wie jeden Tag, mit zwischendurch mal 1-2 Tagen Pause (weil die Tablettenpackung mal wieder leer ist), 20 - 30 mg. Mir geht es so gut auf den Tabletten, ich habe Depressionen & wenn ich "drauf" bin ist alles toll, ich bin mit mir selber im "Einklang", zufrieden, kann rausgehen, mit Freunden was machen, tolle Gespräche führen etc. Aber eben nur während der Wirkungsdauer, also so ca. 4 Stunden, dann ist alles wieder so wie immer. Nur mein Gehirn verändert sich richtig, merke ich & das nicht nur während der Wirkung/während ich "drauf" bin. Ich vergesse ständig Sachen, muss über alles viel mehr nachdenken um überhaupt den Zusammenhang zu verstehen. & ich bin grade mal 18 Jahre alt! Ich weiß, dass ich aufhören muss mit den Tabletten. Aber wie soll man sich selber von etwas abhalten was einem soo gut tut & für den Moment null schadet? Ich weiß, dass ich psychisch abhängig bin, aber ja wohl nicht körperlich oder? Ich habe so Angst davor. Dass wenn ich jetzt mit den Tabletten aufhören würde ich auch noch einen körperlichen Entzug durchzustehen hätte ... & ich weiß auch gar nicht wie ich es schaffen soll mit den Tabletten aufzuhören, niemand hält mich davon ab, weil niemand davon weiß & auch niemand davon wissen darf (meine Eltern würden mich sofort vor die Tür setzen) ... Wie soll ich mich nur davon abhalten können?
& wenn ich damit aufhören sollte soll ich dann jetzt einfach gar keine mehr nehmen oder sollte ich vielleicht erstmal anstatt 2 Tabletten nur noch eine oder eine halbe pro Tag nehmen oder verschlimmert das die ganze Sache nur, weil ich die Tabletten ja sowieso nicht richtig regelmäßig nehme & wenn ich die jetzt noch weiter nehme, wenn auch in einer niedrigeren Dosis ... ?
Ich bin so ratlos & habe Angst ...

Ich hatte mir ja vorgenommen zu reduzieren, hab es bisher aber nicht geschafft ... Gestern bzw. vorgestern hab ich eine Tablette weniger genommen, heute bzw. gestern wieder mehr .. Dazu auch noch gekifft und so (während ich auf den Tabletten bin bekomme ich immer so Lust auf Alkohol oder Gras .. :/). Meinem Kopf tut das alles nicht gut, ich merke das, ich hab früher ziemlich unter Zwangsgedanken gelitten & ich habe das Gefühl es wird zur Zeit wieder schlimmer. Zu meinem Therapeuten will ich nicht, der versteht mich nicht, ich komme mit keinem Therapeuten klar, zu dem Arzt der mir die Tabletten verschreibt will ich auch nicht, ich will nicht, dass er weiß, dass ich sozusagen durch ihn abhängig geworden bin. Meinem Vater habe ich es jetzt erzählt, nachdem ich ihm das Versprechen abgenommen habe es auf keinen Fall meiner Mutter zu erzählen ... Er weiß allerdings auch nicht wirklich was er tun soll. Ich hab nur noch wenige Tabletten, dann ist die Packung alle. Wäre es schlimm wenn ich einfach aufhöre sie zu nehmen ohne sie zu reduzieren? Ich krieg das mit dem reduzieren nicht hin, das läuft immer wieder darauf hinaus, dass ich mehr nehme, auch wenn ich die Tabletten schon in einen Schrank schließe, dann auch noch das Zimmer in dem der Schrank ist zu schließe ... Trotzdem hol ich sie mir immer wieder mehr ...
Ich weiß nicht mehr weiter

Ich hatte in der Nacht zu gestern noch mehr Tabletten genommen, war dann voll fertig & so sauer auf mich selbst, dass ich die restlichen Tabletten in der Toilette runtergespült hab, hatte dann also absolut gar keine mehr, bin dann gestern ins Krankenhaus, hab mit 'nem Psychiater geredet & ihn gefragt was ich machen könnte. Die einzige Idee die er hatte war, dass ich im Krankenhaus 'nen Entzug mache. Tabletten verschreibt er mir nicht, auch nicht zum Runterdosieren, da ich ihm gesagt habe, dass ich das wahrscheinlich nicht hinbekommen werde (wovon ich überzeugt bin, da ich es ja probiert habe). Er meinte wenn ich nicht ins Krankenhaus will, soll ich einfach überhaupt keine mehr nehmen ohne Runterdosieren, einen starken körperlichen Entzug sollte ich nicht bekommen, da ich die Tabletten ja nicht lange regelmäßig genommen habe. Bin jetzt also zuhause, habe absolut keine Tabletten mehr, habe gestern auch keine genommen, war nachts total fertig, bin ausgerastet, hab geheult und so, ansonsten gehts mir zur Zeit relativ normal, teilweise dreht sich nur alles so komisch in meinem Kopf für ein paar Sekunden, keine Ahnung ob das jetzt irgendwie mit den Tabletten im Zusammenhang steht.

Zu dem Psychiater im Krankenhaus möchte ich nicht nochmal, der war mir nicht sonderlich sympathisch, ich denke wenn jetzt noch was ist gehe ich wieder in die Uniklinik, wo ich eigentlich immer hingehe wenn irgendwas ist, die war mir gestern nur zu weit weg, deswegen bin ich in das Krankenhaus hier in der Nähe gegangen. Über Therapie denke ich auch wieder nach, allerdings müsste ich mir dann wieder einen neuen Therapeuten suchen & dass ich mal mit einem richtig gut klarkomme & die Therapie nicht wieder abbreche ist so gut wie unmöglich, ist noch nie vorgekommen & ich habe bestimmt schon an die 20 Therapeuten durch.
Ich werd jetzt erstmal gucken wie es die nächsten Tage so läuft. Vielen Dank!

Hey, mir geht es zur Zeit ... Naja nicht sonderlich gut. Ich hab das Gefühl ich schwitze viel mehr als sonst & psychisch bin ich ziemlich gereizt & emotionaler als sonst. Zu dem habe ich die ganze Zeit das Bedürfnis mir wieder Tabletten zu holen. Hab es bisher noch nicht getan, aber ich war heute kurz davor & kämpfe immer noch mit mir, ob ich es jetzt mache oder nicht.

Habe heute eine Bromazepam (Benzo) genommen, war aber nur eine einmalige Sache, hab auch noch nichtmal 'ne wirkliche Wirkung. Habe mir keine neuen Zolpidem mehr geholt & habe es auch eigentlich nicht mehr vor, davon bin ich mittlerweile fest überzeugt, allerdings sind die Gedanken an die Tabletten oft präsent, ist alles nicht so einfach. Ich weiß aber, dass sie mich bzw. meinen Kopf zerstören (nochmehr als er sowieso schon zerstört ist) & das Risiko will ich nicht mehr eingehen. Insbesondere weil mein Onkel grade gestorben ist, durch seine Sucht. Der war viele Jahre alkoholabhängig & hat sich alles weggesoffen, sein ganzes Gedächtnis, alles, am Ende konnte er nichts mehr & ist dann gestorben. Meine Mutter weiß mittlerweile auch darüber Bescheid, dass ich in der letzten Zeit wieder Tabletten genommen hab & die sagt mir jetzt ständig "ich hab so Angst, dass du wie mein Bruder endest" & ja .. Das will ich definitiv nicht!

Übrigens hat wegen meiner "Sucht" mein "Freund" mit mir Schluss gemacht. Ich ziehe ihn da zu sehr mit rein, er kommt da nicht drauf klar, ich soll mein Leben erstmal auf die Reihe kriegen, sagt er. Jetzt bin ich so alleine, ganz auf mich alleine gestellt.

Ich muss dir mal sagen, dass ich es total lieb finde, dass du immer & vorallem auch so schnell antwortest. & auch das was du so schreibst Vielen Dank!
Ja ich weiß mit Benzo kenn ich mich auch ein bisschen aus, habe vor meiner "Zolpidemzeit" öfter Tavor, also Lorazepam, genommen.
War jetzt einmal ne Ausnahme, da ich Bromezepam noch nie genommen habe & jetzt eine Tablette hatte, konnte ich irgendwie nicht wiederstehen & wollte sehen inwiefern sie sich von anderen Benzos unterscheidet.
Das weiß ich & ich will ihn auch nirgendwo mit reinziehen, ich würde nie was von ihm verlangen, es fällt mir nur alles noch schwerer wenn ich niemanden habe, so wie jetzt.
Ich hab auch vor mir eventuell wieder einen neuen Psychologen zu suchen. Ich weiß nur nicht ob ich überhaupt die Zeit & Motivation für eine Therapie hätte. Ich hab in nächster Zeit viel zu tun, beruflich/schulisch fang ich etwas ganz neues an & das steht mir alles sowieso noch bevor, werd dann auch viel weniger Zeit für privates haben & ob da dann überhaupt noch eine Therapie in meinen Zeitplan passt ..