Hi,

ich selber bin auch eine Betroffene. Kurze Rede, langer Sinn:
Ich bin Schmerzpatientin und habe auch verschiedene Medikamente, das heißt BtM - Medikamente genommen. Unter anderem auch Tilidin.

Ich habe mehrere Entzüge hinter mir von diesen Schmerzmittel, den letzten voriges Jahr!

Ich finde es gut, dass du das mit den Verlangen selbst bemerkt hast. Ich kann dir aus Erfahrung sagen, mache das mit einem Arzt, spreche mit ihm offen darüber. Dann bist du auf der sicheren Seite.

Und dann langsam und in ganz kleinen Schritten. Ich kann dir nur empfehlen, dass Tilidin nicht sofort abzusetzen!

Solltest du Fragen haben, dann kannst du dich gerne an mich wenden.

Liebe Grüsse

Lana

Hi,

diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Ich versuche es mal, solltest du heute Abend noch Tilidin genommen haben, kann es sein, dass du zuerst noch nichts merkst, da es Nachwirkt, nach den Absetzen.

Ein Entzug wirkt sich bei jeden Menschen anders aus. Dann kommt es darauf an, ob du das Tilidin als Tablette oder als retardierte Tablette genommen hast. Hier ein paar Symptome als Orientierung:

- das Gefühl eine Grippe zu bekommen, Gliederschmerzen, Schnupfen usw.
- Magenkrämpfe, Durchfall
-Schweißausbrüche, abwechselnd schwitzen und frieren
- Schwächegefühl, man ist nicht mehr in der Lage was zu tun
- Krampfanfälle, die gefährlich sind
- totaler Kreislaufzusammenbruch

diese müssen nicht alle auftreten, es können auch noch andere Symptome dazu kommen. Die Ernst zu nehmen sind!

das kannst du auch im Internet nachlesen: gib einfach "Entzugssymptome bei Tilidin" ein.
Das ist die Hölle, dass kannst du mir glauben und gefährlich!

Nun, du schreibst, das sind nur 6 Wochen. Wie gesagt, ich kann das nicht genau sagen wie dein Körper und deine Psyche darauf reagiert!
Auch wie du das absetzen sollst oder kannst. Ich bin kein Arzt!

Was meine Erfahrungen betrifft, ist das zu schnell und zu viel, morgens und abends, die Hälfte wegzulassen.

Ich möchte auch nicht die Verantwortung, dafür übernehmen! Darf ich dir eine Frage stellen? Warum möchtest du das ohne Arzt machen?

Die Erinnerungen an meinen Entzügen, die ich mit Ärzte gemacht habe waren schon heftig. Weil ich nicht die Geduld hatte und alles, viel zu schnell abgesetzt habe. Das ganze endete dann in der Notfall - Praxis. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du das möchtest?

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass du Leiden möchtest? Oder womöglich noch dein Leben gefährdest!

Du kannst mir glauben, mache diesen Entzug unter ärztlicher Aufsicht. Wichtig ist, das du ehrlich bist und dich öffnest. Du wirst nicht verurteilt. Ärzte haben Schweigepflicht!

Und mache mit den Arzt einen "Absetz- Plan", wo du so wenig wie möglich leiden musst. Mache es nicht alleine, dass ist mein Ernst!

Warum einen schweren Weg gehen, wenn es einen leichteren Weg gibt!

Bleibe auf der sicheren Seite.......

Liebe Grüsse

Lana

Hi,

Da du gestern ca. 18:00 Uhr, 100 mg retardiert Tilidin genommen hast, kannst du davon ausgehen, dass du heute morgen bis 6:00 Uhr,den Wirkstoff Tilidin im Blut hattest, oder besser gesagt, das dieser Wirkstoff Tilidin noch gewirkt hat!
( Da retardierte Tabletten den Wirkstoff bis 12 Stunden, in kleinen Mengen, im Körper freisetzen.)

Das habe ich dir schon geschrieben, es kann sein, selbst wenn du die Tabletten ganz absetzt, diese noch nachwirken. Und du von den Entzug noch nicht so viel merkst.

Das schwitzen und schlechte Laune kann schon Entzug bedeuten.
Meine Erfahrung ist, das selbst wenn du ganz runter bist von diesen Medikament, das der Entzug immer noch anhalten kann!

Ich befinde mich zur Zeit im Diazepamentzug. Anfangs habe ich das Diazepam viel zu schnell runter dosiert.
Mein Arzt wusste das, und hatte mich vorher darauf aufmerksam gemacht, das ganze langsamer anzugehen. Ich habe mich nicht daran gehalten und bin dann eines besseren, belehrt worden.

Als ich auf Null war, ging der Entzug nach 3 Tagen erst richtig los, am fünften Tag ohne Diazepam, endete das ganze in der Notfall - Praxis!
Ich hatte totales Kreislaufversagen, was echt gefährlich war. Ich musste das Diazepam wieder nehmen.

Also wurde ich wieder auf eine Dosis eingestellt. Jetzt stell dir vor, ich bin jetzt dabei, jede Woche einen Tropfen runter zu dosieren. Selbst das merkt mein Körper! Glaube mir, mir gefällt das überhaupt nicht, jetzt noch Monatelang einen Entzug machen zu müssen. Und unter Umständen nach dem Absetzten, noch mit Entzugserscheinungen rechnen kann. Dieser Wirkstoff lagert sich im ganzen Körper, Fettgewebe ein!

Nun, es ist ein anderes Medikament! Bei Tilidin, Tramal und Co., ist das nicht viel anders.

Da ich schon mehrere Entzüge auch von retardierten Medikamente ( mit ähnlichen Wirkstoffen ) gemacht habe, wo ich keinen Missbrauch mit gemacht habe. Kann ich dir sagen, ich habe das immer zu schnell gemacht!
Und selbst nach dem Absetzen, das heißt ich war auf Null, hatte der letzte Entzug noch 4 Monate danach angehalten!
Ich hatte immer noch mit Entzugserscheinungen zu tun. Alleine die Erinnerungen daran reichen mir!

Ich habe dir das geschrieben, damit du ein besseres Verständnis dafür hast.

Da du es ja nur 6 Wochen genommen hast, hast du vielleicht Glück und kommst noch mal mit nen blauen Auge davon. Das kann aber auch anders sein!

Ich an deiner Stelle, würde nicht damit rum experimentieren, was geht und wie viel, usw.

Ich wünsche dir, dass du diesen Entzug schaffst und die richtigen Entscheidungen triffst.

Liebe Grüsse

Lana

Hi,

das habe ich gerne gemacht, ich möchte dir einfach nur helfen und verhindern, dass du das gleiche durchmachen musst wie ich! Das wünsche ich meinen größten Feind noch nicht mal! So stell ich mir ne Hölle vor!

Auch das, was ich in meinen jetzigen Entzug durchmachen muss........, da gibt es keine Worte für!

Was mir noch dazu einfällt,
du hast in deinem ersten Beitrag geschrieben, dass du extremes Verlangen nach Tilidin hast. Das hört sich nach eine Abhängigkeit an!

Bitte pass gut auf dich auf! Wenn du magst, können wir weiter in Kontakt bleiben.

Liebe Grüsse

Lana

Um die Symptome bissel zu lindern, viel trinken, ablenken, anständig Essen und auch mal raus an die frische Luft. Grad in Momenten wo es wieder schlimmer wird.

Und wenn du so nicht zurecht kommst, würde ich dir empfehlen zum HA zu gehen und mit ihm drüber zu sprechen, denn was passiert, wenn die Tabletten alle sind?
Ich kenn den Entzug von meiner Mum, sie hat auch gesagt, es war nicht grad ein Vergnügen und nicht ohne. Und sie hat mit dem Arzt zusammen einen Absetzplan gemacht.

Und Achtung! Aspirin hilft nicht wirklich gegen die Symptome, pass auf, dass du dich da nicht ins nächste stürzt.

Servus Andi,

man kann eigentlich von allem abhängig werden, dabei zu unterscheiden ist, ob es sich um eine psychische und/oder körperliche 'Abhängigkeit handelt.

Tilidinhaltige Medikamente müssen normal nicht in so kleinen Schritten wie z. B. 'Benzos abdosieren werden.
Trotzdem ist ein schrittweises reduzieren ratsam, wenn das auch viele Ärzte nicht so sagen.
Letztlich macht man aber die Schritte an deinem aktuellen Zustand fest, körperlich wie psychisch.

Wie von anderen bereits geraten, solltest wirklich zum Haus gehen und das genauer besprechen.
Normal sollte nach der relativ kurzen Einnahme alles gut lösbar sein.
Da die kleinste Einheit 50 mg sind, ist es ab da etwas doof. Wenn es aber mit diesen Einheiten gar nicht geht, könnte der Doch auch Tropfen verschreiben, damit kann man dann kleinere Schritte gehen.

Gab es bei dir schon mal Probleme hinsichtlich 'Sucht?

LG Franz

Hi,

wie geht es Dir? Ich hoffe soweit, gut! Was starke Rückenschmerzen betrifft! Da gibt es andere Möglichkeiten, diese zu behandeln.Ich merke das dich das Thema sehr beschäftigt. Nur verrückt machen, solltest du dich nicht!

So ein Entzug, verläuft bei jeden Menschen anders!

Und das dies genau in einer wichtigen Lebensphase beruflich, bei dir passiert ist. Das kann ich nachvollziehen, das dies zusätzlicher Stress für dich bedeutet. Genauso, dass Du darüber nachdenkst, was du hättest anders machen können. Bedeutet wieder Stress für dich!

Stress kannst du jetzt in deiner momentanen Situation nicht gebrauchen! Was du gegen den Entzug machen kannst, da hat Soccerladdy, dir schon einige Tipps, gegeben. Diese kann ich bestätigen!

Was schon von Bedeutung ist, wie du in Gedanken damit umgehst! Versuche dir keinen Druck zu machen und Lebe im Heute. Einen guten Ansatz, dass es bald vorbei ist, hast du ja schon. Die Psyche spielt dabei auch eine große Rolle.

Ich könnte mir vorstellen, das dir Ablenkung helfen könnte. Mache das, wozu du Lust hast und was dir was gibt, was dir gut tut! Mir hat das Austauschen hier im Forum sehr viel gegeben und gibt mir immer noch sehr viel!

Du schreibst:

"Habe auch das Gefühl das mich das Zeug in den letzten paar Wochen verändert hat".

Wie meinst du das?

Ich wünsche dir viel Kraft..........

Liebe Grüsse

Lana

Hallo Andiweser,

ich hab auch schon Schiss davor wenn es heisst das Tilidin abzusetzen.
Nehme es schon eine ganze Weile und das in eine nicht so geringe Dosis.
Bin bei 4x 150 mg pro Tag!
Und da ich ja nicht zum ersten Mal Tilidin nehme, ist mir klar, was auf mich drauf zukommen könnte, wenn die dann wieder abgesetzt werden.
Will gar nicht daran denken - da macht sich Angst breit.
Hatte ja vor nicht all zu langer Zeit (etwa 3 Monate) erst einen kalten Entzug - allerdings nicht von Tilidin sondern einem Mittel, von dem keiner wusste, das es abhängig macht.

Ich kann dir nur wünschen, dass es dir inzwischen besser geht.
Bist denn drüber weg jetzt - also ich meine mit dem Entzug?
Klar, man sagt schnell mal "nie wieder", aber wenn man dann in diese Situation rutscht weiss ich nicht, ob du nichtt doch wieder sowas nimmst was abhängig macht.
Man steckt halt nicht drin.
Hab ja auch einiges hinter mir: BTM's Opiate, Benzos ...
Und so lepperte es sich so hin.

Ich wünsch dir alles Gute, keinen Entzug und möglichst wenig Schmerzen.

Liebe Grüße
sweety

Hi Andi,

ja, das ist wirklich krass. Das Medikamente einfach ohne nachzufragen, verschrieben werden! Bei mir war das noch schlimmer, erst hat mein ehemaliger Hausarzt, die Medikamente jahrelang verschrieben.

Da meinte er von einen auf den anderen Tag, die Behandlung abzulegen und mir kein Diazepam mehr zu verschreiben! Ich hatte an den gleichen Tag abends einen Unfall und stand total unter Schock.( panische Angst vor Entzug )

In der Notfall - Praxis, habe ich dann Diazepam bekommen. Der zuständige Arzt sagte: das sei unverantwortlich!

Das hört sich bei dir nach einer psychischen Abhängigkeit an. Das ist eine Vermutung von mir, ich möchte mich da nicht festlegen. Ich weiß von meinen Entzügen, dass ich mich selber unausstehlich gefühlt habe. Ich bin mit meinen Mitmenschen, nicht mehr fair umgegangen. Ich war extrem Streitsüchtig und habe immer einen Schuldigen gefunden.

Auch jetzt bin ich in einer Verfassung, dass ich bei jeder Kleinigkeit, aus der Haut fahren könnte! Da es mir jetzt bewusst ist, verhalte ich mich ruhig.

Ich hoffe das der Austausch hier im Forum, dir was bringt und hilft!

bis dann..............

Liebe Grüsse

Lana