Soll ich einen Schlussstrich ziehen?

  • Wunderschönen guten Tag, Leute!

    Erstmal hallo Forum. Hab mich spontan mal angemeldet, da dieses Forum sich meiner Meinung nach (zmdst was ich so lesen konnte) kritischer mit dem Thema Cannabis auseinandersetzt als es andere Foren machen.

    Ich mein wenn man versucht seine derzeitige Lebenssituation zu verbessern indem man versucht einen einfachen Weg zu finden, seine Cannabis-Suchterkrankung zu beenden und dann Sätze wie "Cannabis macht gar nicht abhängig" oder "Aus gutem Grund ist dieses Produkt in vielen Ländern erlaubt" liest, neige ich zumindest sehr leicht dazu mich selbst zu belügen und jegliche Vorhaben zu vergessen.
    Es ist schon beeindruckend wie unterschiedlich Empfehlungen oder Meinungen einen lenken, wenn man sich (noch) keine Konsequenz angeeignet hat.

    Wenn mich jemand fragen würde ob ich schon viele angenehme Erfahrungen mit Gras gesammelt habe, so würde ich das bestätigen.
    Lautet die Frage: "Würdest du dir das alles entgehen lassen, wenn du noch einmal alles auf Null setzen könntest?" so wäre meine Antwort JA!
    Und zwar weil ein unangenehmer Beigeschmack entsteht, wenn das Gefühl nichts zu haben unangenehmer ist, als das Gefühl etwas zu haben positiv ist.

    Kurzer Überblick meines Kiffer-Werdegangs:

    Meine Ausbildung war ziemlich stressig und voll mit Schicht -und Wochenendarbeit. Das soll keine Ausrede sein aber ich wollte gern arbeiten um zu leben und nicht Leben um zu arbeiten. Also feierte ich plötzlich sehr häufig mit reichlich Alkohol obwohl das eig vorher wenig vorkam. Dadurch lernte ich viele Leute kennen, die mir die graue Arbeitswelt erhellten.
    Doch eines Tages meinte ein Kumpel das er etwas besseres als den schnöden Alkohol dabeihätte.
    Etwas womit man keinen Kater bekommt, was entspannend wirkt und womit man zu Freundlichkeit und Gemütlichkeit neigt.
    Ich wusste was Gras ist, stufte es aber knapp vor Heroin ein, und ich machte um jegliche verbotenen Substanzen einen großen Bogen.

    Ganz harmlos, inspiriert Künstler und man kann im Gegensatz zu Alkohol nicht davon sterben, meinte er.
    Irgwann dachte ich dann so YOLO und probierte mal. Und er hatte doch recht! Super angenehm, alles war leicht und beschwingt und vieles erschien mir leichter. Warum hatte ich dieses Superzeug nicht schon früher entdeckt. Dann stellte ich fest das meine halbe Stadt kifft.
    Das Kiffen war salonfähig ohne das ich es wusste. Ist ja aber auch eine harmlose, sanfte Droge, dachte ich mir.

    Als ich dann einmal auf einer Feier war, als ich schon sehr daran gewöhnt war, es aber weit und breit nicht den kleinsten Joint gab, überkam mich ein Gefühl von absoluter Leere, welches ich auch nicht mit unmengen von Alk ausgleichen konnten obwohl ich es versuchte - es fehlte definitiv Gras! Noch nie habe ich auch nur für irgendetwas eine so große Sehnsucht empfunden, vergleichbar mit starkem Liebskummer.
    Doch das beunruhigte mich nicht. Gras ist eben so wertvoll das man ungern darauf verzichten mag, kam es mir in den Kopf.

    Also sobald ich wieder flüssig war schnell was besorgt - und hurra alles wieder gut!
    Das führte dazu, dass ich nun täglich meinen Feierabend-Joint rauchte, aber nur abends.
    Ich zog mich zurück und besuchte nur Leute, die meine Leidenschaft verstanden - und mit mir konsumierten, for sure.
    Nach einigen Monaten, kam ich irgendwann an den Punkt an dem ich dachte, dass ich mich wohl verändert hätte und begann meine Handlungen zu überdenken. Hatte ich früher nicht viele unterschiedliche Dinge getan und hatte ich nicht irgendwie zu allem eine Meinung?
    Mein Horizont hatte sich doch nicht etwa verkleinert?
    Ich wusste inzwischen wohl das ich vom Kiffen abhängig war, aber das bin ich doch auch vom Zigaretten-Rauchen - und diese Sucht habe ich nie in ihrem Sinn angezweifelt.
    Ich war auf der Arbeit und urplötzlich kam mir der Gedanke: "Hey, hör doch einfach mit dem Gras auf!Easy!"
    Dieser Gedanke euphorisierte mich so sehr, als würde mein Gehirn einen Luftsprung machen und mich nach allen Kräften in meiner Entscheidung unterstützen zu wollen. Dann schaute ich auf die glimmende Zigarette in meiner Hand, die ich aus der gerade gekauften Schachtel genommen hatte. Keine Sucht sollte mehr mein Leben bestimmen, dachte ich entschlossen, und warf die nahezu volle Schachtel in den Müll.
    Die darauf folgenden 2 Wochen waren der Himmel auf Erden. Ich war fit, wach, aufnahmefähig, konnte plötzlich Leute in Grund und Boden argumentieren und fühlte mich als hätte ich die Weisheit mit Löffeln gefressen. Beste Entscheidung ever dachte ich.
    Doch dann kamen heftige Stimmungsschwankungen, so das mir teilweise während der Arbeit die Tränen in die Augen kamen. (Und ich habe vorher noch nie geheult)
    Ich fühlte mich als wäre ein naher Verwandter gestorben. Alles so voller Schwermut. Gut das ich aufgehört habe.
    Das ging vllt noch 2 Monate weiter. Von Himmelhochjauchzend bis zuTodebetrübt.
    Ich wollte ganz sicher nicht wieder anfangen aber meine ganze Identität war auf Kiffen aufgebaut.
    Ich kenne niemanden der nicht kifft. Ich komme zu jeder Tages -und Nachtzeit an so ziemlich alles. Es fällt mir schwer den Zusammenhang meines Handelns in Bezug zu den Auswirkungen zu setzen. (warum auch immer...)
    Irgendwann dachte ich mir, Scheiß drauf. Es wird eh nie mehr so sein wie früher und wenn ich als Nichtkiffer mich selbst nicht leiden kann, weil ich alle angestaute, vom Gras überdeckte Wut schwallartig an Leuten auslasse die ich sehr gern habe, ist es wohl sinnvoller einer kleinen Sucht nachzugehen, als ein Farbloses Leben zu führen.
    Und wonach strebt ein Lebewesen denn stets? Nach Bewusstseinszuständen! Also her mit der Bong!
    Als könnte ich weder mit Gras noch ohne Gras glücklich werden.
    Dieses Spiel des Aufhörens für mehr Lebensqualität und des Wiederanfangens aus Frustration hat sich bereits etwa 10x wiederholt!
    Jedoch bemerke ich das die Euphoriephase kaum noch vorhanden ist, die depressiven Phasen jedoch auch nicht mehr so schlimm sind.
    Durschnittsdauer pro Pause etwa 1-2Monate. Teilweise mit gleichzeitigem Rauchstopp oder auch ohne, denn Raucher bin ich nebenher immer wenn ich kiffe.
    Wenn ich in einer abstinenz alkohol trinke, was ich meist zu vermeiden versuche, fällt es mir 3x so schwer nein zu sagen.
    Fragt mich nicht warum aber ich habe eine kurze zeit lang Speed gezogen, danach hatte ich nie Verlangen nach Gras, nicht mal zum runterrauchen. Das ich aus diese Schlinge meinen Hals ziehen konnte bevor sie sich zuzog ist großes Glück!
    Da gibts inzwischen auch eine ganz klare Abneigung, nur beim Cannabis bin ich stets hin und hergerissen.
    Ich rauche inzwischen immer! Morgens beginnts mit Gras und so endet jeder Tag. Auch wenn ich arbeite.
    Ich vermute unter meinem Potential zu bleiben. Ist das alles im Leben? Sicher nicht!
    Habt ihr einen einfachen Weg? Ich bin nicht gerade ein jammerlappen, aber ich will mich eben gut fühlen.
    Gibt es hier jmd der schon viele Jahre aufgehört hat ohne Verlagerung, Charakterveränderung oder Gewichtszunahme dem bestenfalls dazu noch die Sonne aus dem Ar*** scheint??
    Nimmt es mir nicht übel, aber ihr braucht denke ich ziemlich gute Argumente, wollt ihr zu meiner Heilung beitragen.
    Sätze wie "denk positiv" oder "lenk dich halt ein bisschen ab" hab ich schon dutzendfach gelesen und befolgt, aber leider vergeblich.

    Ich habe sogar Strategien entwickelt um einem Rückfall vorzubeugen wie z.B.

    -meinen Desktophintergrundbild mit einem warnenden Spruch versehen
    -gar keine Infos zum Aufhören gelesen um der Sucht nicht soviel Aufmerksamkeit zu schenken
    -inspirierende Auszüge aus Chatverläufen in ein Worddokument kopiert
    -dazu viele positive Sätze geschrieben, die mich im Falle eines Cravings beruhigen sollten.
    (ich habe mehrere gespeicherte Motivationsdokumente von verschiedenen Aufhör-Anläufen auf dem Rechner)
    -Ich habe mir sogar gute, positive Sätze und die Gründe meines Aufhörwunsches auf einen Zettel geschrieben und diesen in meine
    Geldbörse getan um überall einen Blick darauf werfen zu können, sollte ich durchdrehen.
    -Ich war auf Rat eines Artzes mal in einer Entgiftung. Das war zwar die längste Pause aber letztendlich nur eine Pause
    -Ich habe mehrfach meinen Freundeskreis mit dem eines anderen Freundeskreises vertauscht und mir Hobbys beschafft.

    Alles vergeblich!
    Ich würds nicht einmal als schlecht ansehen, einfach so weiterzumachen wie bisher. Ich habe kein unerträgliches Leben, aber der Wunsch nach Drogen resultierte bei mir aus einem Bedürfnis nach einem perfekterem Leben. Aber das hat nicht so ganz funktioniert xD

  • Moin.

    Erstmal vorweg:

    Nein es gibt keinen einfachen Weg. Und so wie sich dein Text angehört hat bist du dann schonmal raus. Ich schreib trotzdem mal weiter.
    Nach dem Hoch kommt nun mal eine ausgedehnte Depriphase. Wenn du hier auf Mann machst der noch nie vorher geflennt hat, dann wirst du die wohl auch überstehen. Dauerte bei mir deutlich über 2 Monate an.

    Als zweites kann ich dir nur sagen, HIER muss sich keiner irgendwelche Argumente einfallen lassen um dir zu helfen, es ist keiner dazu verpflichtet.
    Die Argumente hast du dir selbst geliefert, nämlich mehr Lebensqualität, mehr Interessen und Aktivität, mehr Aufnahmefähigkeit und so weiter und sofort.

    Auch die Vorgehensweise während der Depriphasen kennst du schon, nämlich Ablenkung, neue Aktivitäten finden die einen erfüllen, sprich: Sein Leben und die Gewohnheiten ändern.

    Das ist alles nicht einfach, und helfen kannst du dir nur selber.
    Was du hier kriegst sind ehrliche Meinungen von Leuten die alles schon hinter sich haben.

    Also entweder akzeptier, dass du selbst was tun musst und tus, oder mach so weiter. Aber bitte bitte verschwende dann nicht die Zeit der Leute hier die wirklich helfen wollen.

    Gruss

    PS: Es gibt kein perfektes Leben, Leben heisst anstrengen :winking_face:

    3 Mal editiert, zuletzt von Quzen (24. Juni 2015 um 09:37)

  • Zitat

    HIER muss sich keiner irgendwelche Argumente einfallen lassen um dir zu helfen, es ist keiner dazu verpflichtet.

    Hab ich nie behauptet. Aber es ist doch gut jemandem zu helfen, der es scheinbar alleine nicht schafft.

    Zitat

    Auch die Vorgehensweise während der Depriphasen kennst du schon, nämlich Ablenkung, neue Aktivitäten finden die einen erfüllen, sprich: Sein Leben und die Gewohnheiten ändern.

    Aber das hat ja eben nicht geklappt. Was kann ich denn machen das es funktioniert?

    Zitat

    Also entweder akzeptier, dass du selbst was tun musst und tus, oder mach so weiter. Aber bitte bitte verschwende dann nicht die Zeit der Leute hier die wirklich helfen wollen.

    Das wiederspricht sich. Soll ich mir jetzt selber helfen oder mir helfen lassen.
    Ich bin bereit Hilfe zur Selbsthilfe anzunehmen, aber nicht von jemandem der mir sagt, ich würde dessen Zeit verschwenden.
    Deine Antwort lautete zusammengefasst: "Hör gefälligst auf oder du hast Pech gehabt!"
    Schönen Dank.

  • Hi!

    Also, ich hab mir deinen Geschichte mal durchgelesen und ich frage mich, ob du ernsthaft aufhören möchtest? DEin Wunsch aufzuhören scheint teilweise gar nicht zu bestehen oder irre ich mich?

    Argumente aufzuhören hast du doch selber schon aufgelistet? Es geht dir besser, du kannst dich wieder konzentrieren und musst nicht dauerhaft mit dem Verlangen nach Gras leben müssen? Ein Gefühl von Freiheit, frei von jeglichen Drogen...

    Wieso willst du Argumente von anderen hören, die gut sein sollen aufzuhören? Du bist doch der, der sich entscheiden will, was er mit seinem Leben anfangen will? Willst du ständig in Fesseln von Drogen sein, dein Geld auf Dauer aus dem Fenster schmeißen für eine Droge, die dich nur benebelt und dir die Welt vorlügt, wenn sie mal so wirkt wie gewünscht?

    Ein perfektes Leben? Was ist das? Ich denke, du wirst selten bis nie Jemanden treffen, der dir zu 100% bescheinigt, dass er ein perfektes Leben führe. Wäre das Leben nicht auch viel zu langweilig, wenn es perfekt wäre? Wo wäre die Herausforderung?

    Ich denke, eine Entgiftung allein bringt es nicht. Wenn du auch noch andere Substanzen schon missbraucht hast, denke ich, dass es da tiefgreifende Gründe/Ursachen geben kann. Eine Langzeittherapie wäre da sicher sinnvoller, um deinem Verhalten und Gefühlsleben auf den Grund gehen zu können. Da wärst du gut 2,3 Monate oder länger auch raus aus deinem Umfeld und weg von Leuten, die konsumieren.

    Ansonsten bleibt dir noch der "altbewährte Weg" irgendwann am Boden zu liegen und die Einsicht hoffentlich zu haben, dass du es alleine nicht schaffst und professionelle Hilfe brauchst...

  • Danke euch für die Antworten !

    Zitat

    Also, ich hab mir deinen Geschichte mal durchgelesen und ich frage mich, ob du ernsthaft aufhören möchtest? Dein Wunsch aufzuhören scheint teilweise gar nicht zu bestehen oder irre ich mich?

    Da bin ich immer hin und hergerissen. Wie Jeckyl und Hyde.
    Als würde es den geradlinigen Mensch in mir geben, der sein Leben unbedingt verbessern möchte und sich (im Gegensatz zu all meinen Freunden) immer wieder ernsthaft bemüht, einen Schlussstrich zu ziehen, weil er weiß das es richtig wäre.
    Und den gleichgültigen Draufgänger der auf alles scheißt, der Spaß, Geselligkeit, angenehme Gefühle einem Entzug hundertmal vorzieht.
    Je nach Gefühlslage, schaff ich es mehrere Monate clean zu sein, oder dreh nach einem Tag ohne schon durch.
    Ich weiß ja gar nicht wie ein Leben ohne Gras aussähe. Viele erzählen mir nach Jahren der Abstinenz, sie hätten immer wieder Lust und würden darunter leiden. Das ist doch kein Leben.
    Ich würd gern den Trick wissen, wie man durchhält ohne schwach zu werden, aber da gibt es wahrscheinlich keine Patentlösung.

  • Der Trick? Du musst clean sein wollen!
    Solange du davon nicht zu 100% überzeugt sein wirst, kann ich mir schwer vorstellen, dass es dauerhaft klappt mit dem clean sein.

  • Viele erzählen mir nach Jahren der Abstinenz, sie hätten immer wieder Lust und würden darunter leiden

    Das kann ich nicht bestaetigen :grinning_squinting_face: Darunter "leiden" vor allem.. Oh Gott. :upside_down_face:
    Wenn ich überlege ich würde heute noch jeden Tag verschallert rumlaufen und immer noch in meiner kleinen Arbeitswelt leben und mein Glück waere nur abends dicht zu sein.. Ne du. Ist immer wieder schoen zu sehen was sich seitdem getan hat.

    Bin ansonsten mit SoccerLady, du windest dich jedes Mal raus mit eben so Saetzen wie oben. Wenn Kiffen dein Glück ist und die Vorteile zu den selbst beschriebenen Nachteilen überwiegen, dann kiff doch.

  • Zitat

    Solange du davon nicht zu 100% überzeugt sein wirst, kann ich mir schwer vorstellen, dass es dauerhaft klappt mit dem clean sein.

    Anscheinend bilde ich mir ein, das die damit verbundenen Nachteile eher weniger mit der Sache als das momentane (positive) Gefühl zu tun haben. Auch habe ich viele Kifferfreunde, tue mich aber schwer in anderen Kreisen Kontakt aufzunehmen. Personen die Drogen nehmen ziehe ich irgendwie an wie ein Magnet auch wenn ich das erst im Nachhinein merke, das jene Personen kein "normales" Leben haben.
    Ich war schon oft 100% der Meinung ich schaffs diesmal und hätte sofort einen Eid aufs Durchhalten abelegt, nur dann werde ich dummerweise wieder schwach. Auch habe ich einige wenige Freunde die zwar keinen guten Einfluss auf mich haben, aber mir so viel bedeuten, das ich sie ungern wie eine heiße Kartoffel fallen lassen möchte - das wäre nicht fair.
    Also gar nicht so einfach was zu ändern.

    Zitat

    Das kann ich nicht bestaetigen Darunter "leiden" vor allem.. Oh Gott.
    Wenn ich überlege ich würde heute noch jeden Tag verschallert rumlaufen
    und immer noch in meiner kleinen Arbeitswelt leben und mein Glück waere
    nur abends dicht zu sein.. Ne du. Ist immer wieder schoen zu sehen was
    sich seitdem getan hat.

    Das klingt interessant. Viel es dir schwer? Was war deine Motivation? Hast du Tipps? Wenn es sich lohnt aufzuhören, man wieder komplett der alte wird und sich wieder über alles freuen kann und das Leben sogar an Lebensqualität dazugewinnt, ist das ein Argument!

    Zitat

    Bin ansonsten mit SoccerLady, du windest dich jedes Mal raus mit eben so Saetzen wie oben. Wenn Kiffen dein Glück ist und die Vorteile zu den selbst beschriebenen Nachteilen überwiegen, dann kiff doch.

    Nein, die Nachteile überwiegen unterm Strich. Aber auch ein starker Raucher hört nach nem Rauchbein eventuell nicht auf zu rauchen, weil er eben süchtig ist. Das ich So ein Theater davon mache entbehrt jeder Logik.

    Ich habe seit Montag nix geraucht. Ist keine Leistung aber ich versuche auf jeden Fall am Ball zu bleiben. Vielen Dank schonmal.

  • Das klingt interessant. Viel es dir schwer? Was war deine Motivation? Hast du Tipps? Wenn es sich lohnt aufzuhören, man wieder komplett der alte wird und sich wieder über alles freuen kann und das Leben sogar an Lebensqualität dazugewinnt, ist das ein Argument!

    Die Lebensqualität hast du ja selbst schon beschrieben.
    Der altet wird man nie, man hat ja gelernt. Muss aber sagen dass ich nun froh bin diese Episode abgeschlossen zu haben. Man merkt einfach was man verloren hat in der Zeit. Also quasi froh nicht mehr der Alte zu sein :winking_face:
    Ausschlag gegeben hat mir damals eine Frau, hab auch viele Anläufe gebraucht.
    Dazu kam dass ich nach einiger Zeit mit Abstand auf meine alten Freunde und Bekannte gucken konnte und auf einmal froh war nicht mehr auf dem Zug zu sein. Ist schon nice wenn man sein Leben nach den eigenen Wünschen gestaltet und einfach sieht dass andere das nicht können weil sie immer noch den alten Kram machen.

    Tipps gibts unter anderm hier
    Geschafft - Tipps für Euch!//Danke SuS (unter andern ;) )

    Muss natürlich trotzdem fairerweise sagen dass das Leben danach weiter geht. Alles kostet Mühe, und bei mir persönlich haben sich viele Sachen angestapelt die ich jetzt gerade bearbeite. Aber das hat nichts mit Gras zu tun.

    2 Mal editiert, zuletzt von Quzen (25. Juni 2015 um 17:05)

  • Danke für den Link, sind doch super Tipps dabei. Sowas hab ich gesucht.
    Werd auf jeden Fall positiv denken und das beste draus machen. Hätte übrigens jederzeit die Möglichkeit rückfällig zu werden. Hab aber im Moment gar keine Lust.

    Noch eins: Wie lange sollte man kein Alkohol trinken? Würde ich jetzt auch nur 1 Bier trinken, wäre der Rückfall vorprogramiert. Da rät ja sogar eh jeder von ab (suchtverlagerung).

  • *meld* Ich kiffe seit, öhm *nachrechne*, 'nem halben Jahrzehnt nicht mehr. Ich könnte jetzt zwar nicht behaupten, dass mir die Sonne aus dem Rektum schiene, aber alles in allem bin ich doch sehr zufrieden mit meinem Dasein. Und nö: Auch wenn ich heute keineswegs der Ansicht bin, ich hätte meine Zeit vergeudet, oder dass alles Scheiße gewesen wäre, und ich mich mit alten Bekannten, Freunden, Kumpels auch herzlich über die "alten Geschichten" amüsieren kann, denke ich üblicherweise mit keiner Silbe an Drogen. Und ich hatte immerhin weit über ein Jahrzehnt Dauerkonsum von allem Möglichen und Unmöglichen auf dem Kerbholz.

    Zitat

    Noch eins: Wie lange sollte man kein Alkohol trinken? Würde ich jetzt auch nur 1 Bier trinken, wäre der Rückfall vorprogramiert. Da rät ja sogar eh jeder von ab (suchtverlagerung).


    Wenn du weißt, dass du so intensiv auf Alkohol reagierst, wirst du es wohl noch ein ganzes Weilchen sein lassen dürfen. Das ist sowieso ganz individuell. Im Übrigen rate ich persönlich(!) davon ab, Nikotin und THC gleichzeitig ad acta zu legen. So ein Nikotin-Entzug kann je nachdem noch stressiger sein als bei THC der Fall, und allzu leicht läuft man da bloß Gefahr, sich zu überfordern. Schön alles Step by Step! :winking_face:

    BG

  • Zitat

    Im Übrigen rate ich persönlich(!) davon ab, Nikotin und THC gleichzeitig ad acta zu legen. So ein Nikotin-Entzug kann je nachdem noch stressiger sein als bei THC der Fall, und allzu leicht läuft man da bloß Gefahr, sich zu überfordern. Schön alles Step by Step!

    Also ich find das im Moment gar nicht schlimm nicht zu rauchen. (Also kein Weed + Tabak)
    Auch war meine längsten Abstinenzzeiten, jene wo ich auch das Rauchen gelassen habe.
    Das fühlt sich irgendwie komplett an.
    Auch ist es dann befremdlicher einen Joint zu rauchen, schmeckt dann gar nicht so.
    Ich werds mal weiter durchziehen. Ausreden hatte ich schon zu oft.
    Das hier ist im Grunde eine Einladung zum Rauchen für meinen inneren Schweinehund, da man ja sagen könnte in diesem speziellen Fall ist das Rauchen sogar sinnvoll. Aber ich möchte nicht :smiling_face:

    Danke dir WrongByDesign und auch allen anderen für die Teilnahme.

  • ich stecke fest im drehtüreffekt.
    Immer wenn ich grade das Gefühl habe, gut damit klar zu kommen nicht zu kfifen - denk ich mir ja cool dann kannst ja nochmal einen rauchen :grinning_squinting_face:
    Und kurze Zeit später erlebe ich wieder einen Entzug..

    Muss wohl akzeptieren, dass es ist wie bei den Alkoholikern, die nie wieder auch nur in die Nähe von Alk kommen dürfen ..

    Ich hasse das auch, diese Menschen die einfach nicht akzeptieren können das Gras nicht "Völlig harmlos" ist.
    "Es gibt keine Sucht" und "Psychose heilt man am besten mit CBD"
    Solche Sätze haben mich kaputt gemacht und auf einen Irrweg geführt und heute kämpfe ich dagegen wo es geht.
    Aber man muss gleichzeitig auch sehen dass es grade mal 6 Tausend diagnostizierte Verhaltenstörung durch Cannabinoide gibt und halt Umfragen die 4 - 6 Millionen Kiffer feststellen.
    Also gehören wir, die wir Probleme mit Cannabis haben, wirklich zu einem kleinem Prozent.


    Halte den Entzug durch, solange du keine körperlichen Symptome hast geht es dir noch gut!!
    Musst halt wirklich hart an dir arbeiten und dein ganzes Bewusstsein auf Vordermann bringen.
    Diese ganzen Gefühle die plötzlich wieder hoch kommen können erdrückend sein, aber man gewöhnt sich mit der Zeit daran :smiling_face:
    Alles Gute, Schaffst du schon!


    ICD-10-GM-2015 F12.- Psychische und Verhaltensstörungen durch Cannabinoide ICD10

    "Quit the Shit" hat mir sehr geholfen.
    Hier gibts auch "Lass das Gras".

    3 Mal editiert, zuletzt von paulkiffte (27. Juni 2015 um 00:41)

  • ey relaxxo grad mal deinen startpost ganz gelesen, du hast ja überhaupt keine gründe aufzuhören oO
    nur aus prinzip, weil sucht scheiße ist?
    Ich versteh dich nicht - bleib lieber nochmal ein paar Jahre in der Kifferwelt
    Gibt genug Leute die Kiffen ihr ganzes Leben und verlieren dadruch nicht an Lebensqualität.

    Denke eher du hast deine anfänglichen Hemmungen was Drogen angeht noch nicht abgebaut.
    Nur weil es nicht normal ist, muss es nicht scheiße sein.
    Wer so ein beschränkten Verstand hat, verdient es gar nicht mit dem Kiffen aufzuhören.

    Werde weltoffen ist für dich ein viel besserer Tipp als "werde clean".

  • Würde meinem Vorposter widersprechen, es gibt sehr gute Gründe aus der Kifferwelt auszusteigen, auch ohne Psychosen. Probleme müssen ja nicht immer solche sein, sondern auch psychosomatisch oder eben weil man kein Bock mehr hat den Lappen zu machen noch ein paar Jahre.
    Würde ich noch kiffen heute hätte ich niemals Abi gemacht und würde jetzt auch nicht studieren.

    Zitat

    nur aus prinzip, weil sucht scheiße ist?Ich versteh dich nicht - bleib lieber nochmal ein paar Jahre in der KifferweltGibt genug Leute die Kiffen ihr ganzes Leben und verlieren dadruch nicht an Lebensqualität.Denke eher du hast deine anfänglichen Hemmungen was Drogen angeht noch nicht abgebaut.Nur weil es nicht normal ist, muss es nicht scheiße sein.Wer so ein beschränkten Verstand hat, verdient es gar nicht mit dem Kiffen aufzuhören.


    Solche Aussagen sind genau die von den Lappen, die merken das es jemand in ihrem Kreis gibt der nicht mehr zufrieden ist mit der Drogenroutine und drauf und dran ist auszubüchsen. Anstatt das zu fördern wird dann sowas gesagt um sich selbst nicht einzugestehen dass man kleben geblieben ist. Ich kenn die Sprüche alle.

    Einmal editiert, zuletzt von Quzen (27. Juni 2015 um 01:31)

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