Lyrika 75 mg 2xamTag?

  • Hallo,

    vielleicht hat ja jemand eine Meinung dazu!
    Ich habe im Mai von Benzos entzogen, wie jeder weiß ein Entzug ist sehr anstrengend.
    Teilweise habe ich heute noch Begleiterscheinungen. Mein Hausarzt wollte mir jetzt helfen und hat mir ein RP über Lyrika 75 mg mitgegeben.
    Ich solle gegen meine Muskelschmerzen/ Knochenschmerzen 2x 75 mg nehmen. Ich muss dazu sagen, die Beschwerden haben sich gebessert, vor 14 Tagen war es erheblich schlimmer.
    Jetzt habe ich mich belesen und bekomme fast einen Schock! Das Medikament ist ja sehr umstritten! Die einen sind glücklich damit und die anderen Warnen davor!?
    Ich bin jetzt etwas planlos, nochmal das selbe? Hat jemand Erfahrung mit diesem Medikament gemacht?

    LG aus NRW :frowning_face::8:

  • Hallo,

    sicher hat sich dein Arzt was dabei gedacht, die Frage ist, vertraust du diesem Arzt?
    Wenn ja, dann solltest du offen mit ihm über deine jetzigen Bedenken sprechen.
    Hat er dich über das Medikament richtig aufgeklärt?
    Zudem wäre es ratsam, wenn ein spezialisierter Suchtmediziner hinzugezogen wird ...

    Im Moment hilft es ja scheinbar gegen deine Beschwerden, aber du solltest den Beipack genau lesen und beobachten, ob es zu ungewöhnlichen Nebenwirkungen kommt.
    ==> Lyrica 75mg Kapseln - Beipackzettel / Informationen | Apotheken Umschau

    Wichtig ist, Lyrica gehört ausgeschlichen, nicht einfach abgesetzt!
    Dabei ist auch zu bedenken, jeder erneute Entzug kann noch schwerer werden.
    Aber man sollte sich nicht wegen Berichte anderer verrückt machen, nur weil es sich um Lyrica oder XY handelt.
    Das wäre ein Vergleich von Äpfel und Birnen ...
    Jeder Patient ist anders!

    Also geh doch nochmal zu deinem Doc und rede mit dem, klärt zusammen ob ein Suchtmediziner hinzugezogen werden sollte usw. ...

  • Hallo Franz,

    ich habe das RP nicht eingelöst. Die Frage die sich mir stellt, macht es abhängig? Es ist für mich trotz Beipackzettel nicht ersichtlich. Hier einen Suchtmediziner zu finden ist für mich auch eher schwierig, eigentlich ist mein Hausarzt sehr gut. Also, letztendlich werde ich das RP nicht einlösen und mit den Restbeschwerden leben.
    Ich vermute die gehen auch noch weg! :grinning_face_with_smiling_eyes::grinning_face_with_smiling_eyes: Ich werde weiterhin Sport machen und viel raus gehen- ich bin jetzt 5 Monate sauber und möchte es auch bleiben! Vielen Dank für die Antwort! :wink:

  • Bin einer der absoluten Gegner von Lyrica und Gaba - kenne den Spruch "Lyrica hilft gegen alles, aber nichts gegen Lyrica"! Und mittlerweile sind auf den Entgiftungsstationen viele Lyricaabhängige, ausschleichen muss man es definitiv! Mein Lebensgefährte hat nach der Entgiftung Gaba verschrieben bekommen - ich habe dazu auch hier geschrieben. Ich selber habe Lyrica max. 4 Tage lang genommen, in der niedrigsten Dosierung, wenn ich anfangs um 20mg runtergegangen bin. Ich möchte es aber nicht mehr anrühren. Allerdings muss ich Franz Recht geben, jeder Mensch und sein Körper "tickt" und verarbeitet Medikamente anders, bei mir beispielsweise ist der Tramalentzug fast schlimmer gewesen für meine Psyche (das wohlig warme Familiengefühl) als die Diazepamreduzierung bis jetzt - denn mit Ängsten kämpfe ich sowieso schon mein ganzes Leben. Alles Liebe Dir.
    T. ist gerade raus, hatte, obwohl er jetzt seit fast vier Monaten benzofrei ist, massiven Suchtdruck und "Glasscherben" im Kopf. Aber es wird besser.

  • Hallo mayaleovivi,
    wenn ein Medikament "ausgeschlichen" werden soll, dann ist da natürlich postwendend der Hinweis, es macht abhängig!

    Hier sollte man aber bedenken, man kann von allem abhängig werden - deswegen muss ein langsames absetzen z.B. nicht gleich ein Horror werden.

    Ich bin Schmerzpatient, die letzten Jahre nehme ich Tilidin, zuvor einige Jahre Tramal.
    Jedes Jahr fahre ich das Medikament einmal ganz runter!
    Natürlich habe ich da auch einen gewissen Entzug, nur bei den Schritten macht mir das so gut wie nichts aus - bin nur etwas lästiger als normal, also meine Frau bekommt es vielleicht bisserl ab :grinning_squinting_face:
    Danach stelle ich es langsam wieder in den gewohnten Level.
    So halte ich seit knapp 10 Jahren den gleichen Level, keine Steigerung, keine Benommenheit oder sonst was.
    Alternativen gibt es leider nicht, also absetzen oder ähnliches kommt nicht in Frage - die Schmerzen sind da und werden sich auch nie mehr ändern.

    Was ich damit sagen will, manchmal muss man eine 'Abhängigkeit in Kauf nehmen, um einen Nutzen daraus zu erzielen.
    Bei Lyrica könnte da bedeuten, wenn man es kurzweilig nimmt, dürfte ein Absetzen (ausschleichen) keine dramatische Rolle spielen.
    Hierbei sollte aber beachtet werden, Suchterfahrene empfinden oft jeden weiteren Entzug schlimmer als den vorhergehenden - Suchtgedächnis lässt grüßen :winking_face:

    So wie du es aber aktuell beschreibst, da es eh schon etwas besser wurde, sehe ich auch nicht wirklich den Sinn von einer Lyricagabe.
    Aber es gilt immer, die persönliche ärztliche Diagnose geht vor, der Arzt dachte sich was bei der Idee ...
    Das heißt, er sollte unbedingt auch erfahren, dass du es nicht genommen hast und der Hinweis, künftig besser über ein Medi aufzuklären sollte auch nicht fehlen :smiling_face:

  • Hallo Franz,


    Danke für die Antwort. Heute ist so ein Tag, mir geht es nicht so gut...da überlege ich mir- hätte ich das RP mal eingelöst. Denn natürlich habe ich auch nicht immer gute Tage.
    Aber wenn die Schmerzen mal kommen, die mir als Entzugsschmerzen erklärt wurden, versuche ich mich abzulenken.
    Donnerstag habe ich einen Termin bei meinem Arzt, da werde ich nochmal mit ihm reden.

    LG

  • Hallo,

    ja wurden sie, Muskelschmerzen,Knochenscherzen. Manchmal habe ich das Gefühl ich habe Rheuma, habe ich aber nicht! :frowning_face::grinning_squinting_face::loudly_crying_face: Es soll wohl am Benzo -Entzug liegen. Hängt bei mir aber auch von der Tagesform zur Zeit ab.
    Bin etwas ungeduldig mit allem! LG


    PS: Dazu noch, natürlich bin ich mit Valproin- Säure 150 mg abgedeckt, wegen der Kramfanfallgefahr!

    Einmal editiert, zuletzt von mayaleovivi (20. Oktober 2015 um 18:11)

  • Dann ist ja gut, weil wenn man 6 Monate oder länger gleiche Schmerzen hat, gelten die zumindest medizinisch als chronische Schmerzen.
    Letzteres ist natürlich für da Schmerzgedächnis nicht optimal, also wenn man lange Schmerzen erleidet.

    Was Entzugsschmerzen angeht, meine ganz persönliche Meinung dazu - wenn es geht, sollte man die aushalten, meiner meinung ist das hilfreich hinsichtlich des psychischen Entzuges.
    Aber - wie immer das große Aber - da soll man nicht über seine Grenzen gehen , Schmerz der unerträglich ist, muss auch nicht ausgehalten werden. Ist dem so, ist die Gabe von Medizin immer besser, als wenn man aus körperlichen und/oder psychischen Symptomen den Entzug abbricht :winking_face:

    Weiter viel Erfolg - und ja, 'Benzos können sehr lange nachwirken.
    Die Tagesform lässt sich auch bisserl beeinflussen, Sport, viel frische Luft und Beschäftigung ...

    LG Franz

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