Ich weiß nicht weiter -Die Gedanken machen mich fertig

  • Ich kenne diese "Krankheitsgewinn" - These aus eigener Erfahrung: Bei mir warf es mir unter anderem meine Mutter vor, als ich eine schwere depressive Phase hatte. Ich selber konnte aber keinerlei Gewinn sehen: Nichts auf die Reihe bekommen, Zähneputzen eine Anstrengung, kaum aus dem bett kommen, nur müde...Ich habe wirklich in mich hineingehorcht....Nein, da war keinerlei "Lust" am depressiv sein, sondern es war so! Darüber nachdenken finde ich gut, es stimmt ja auch bei vernachlässigten Kindern, dass sie lieber "schlechte Aufmerksamkeit" bekommen (Schimpfen, Schlagen) und sich schlecht benehmen, als gar keine. Aber gerade bei psychischen Erkrankungen finde ich, muss man sehr vorsichtig mit diesem Vorwurf umgehen. Und v.a. selbst wenn es so ist, warum braucht dann jemand diesen Gewinn, welchen er aus seiner Erkrankung zieht....Da liegt dann nämlich wieder etwas psychisches vor und die Schlange beißt sich in den Kopf....So sehe ich das...

  • Bei mir war das auch so ähnlich; naja bei meiner Mutter kriege ich das häufiger mit, dass sie mir nicht so recht glaubt. Aber ich habe auch so gedacht, wie du. Aber ich hööre es eben von fast allen Seiten und bin mir nicht sicher, ob da was dran ist.

  • Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Wenn ich mich so verhalte, wie ich glaube es andere von mir erwarten, dann fühlt sich das auf einmal komisch an. Ich weiß einfach nicht, wie ich mich verhalten soll.

  • So, wie Du bist und Dich fühlst... Ich bin ein Meister im Verstellen und teilweise "muss" ich es auch, ich kann ja nichts mit meinen Kindern machen oder sie wo abholen und eine Traurigkeit ausstrahlen....Aber besser geht es mir dadurch nicht und wie schon jemand meinte, Du wirst ein Meister im Verstellen und kaum einer merkt noch, wie es Dir tatsächlich geht....auch nicht schön...Pass Dich nicht den Vorstellungen Deiner Mutter an, das bringt auf dauer gesehen gar nichts! Und löst auch kein problem. Erst, wenn Du Dich so zeigst, wie Du Dich fühlst und Dich so jemanden anvertrauen kannst, dann kann man auch helfen...

  • Bisher habe ich mich auch nicht verstellt, aber seitdem mir eben gesagt wird, das ich es schlimmer darstellen würde, als es ist und ich lieber meine Ruhe möchte, sage und versuche ich es mir nicht mehr anmerken zu lassen.
    Danke für die Antworten.

  • Beitrag von Fetzer (19. Dezember 2015 um 21:57)

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  • Beitrag von Quzen (19. Dezember 2015 um 22:28)

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  • Beitrag von Fetzer (20. Dezember 2015 um 16:32)

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  • Beitrag von Fetzer (20. Dezember 2015 um 17:18)

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  • Weisst du, oft ist es für ein Umfeld leichter, die Dinge unter solchen Kategorien wie "Aufmerksamkeit suchen" abzustempeln, als genauer hinzusehen und hinzuhören. Niemand kann ich in dich hineinfühlen, nur du weisst wie es dir geht und welche Schmerzen du hast. Gerade Teenager und Kids bekommen so einen Stempel ganz schnell, das erlebe ich ständig. Gerade weil eben keiner glauben möchte, dass es etwas anderes ist. "Nur Aufmerksamkeit suchen" ist eben etwas, was man dann ignorieren darf/muss und wo man nichts mehr zu machen braucht, außer es zu vergessen. Es zeugt vom Unvermögen oder Hilflosigkeit der Menschen, die so etwas äußern. Schlimm, wenn das dann auch noch von Autoritäten kommt. Aber bloss weil dein Umfeld es dir entgegenschallt, muss es noch lange nicht so sein. Kennen sie dich wirklich besser als du dich selbst kennst? - Ich glaube nicht. Rückmeldungen sind schön und gut, aber "Aufmerksamkeit suchen" ist viel zu allgeimein, um wirklich eine Rückmeldung zu sein. Wenn es irgendwie geht, höre mehr auf dich - das wünsch ich dir :winking_face:

    Selbst wenn es sicher Menschen gibt, die durch vorgeschobene Leiden Aufmerksamkeit suchen (und ich denke nicht, dass du dazugehörst, nebenbei), ist das nicht auch eine Krankheit? Vielleicht suchen diese Menschen Aufmerksamkeit und Zuwendung, weil sie sie brauchen? Es ist dann vielleicht eine mehr psychische Krankheit, als eine körperliche, aber warum ist das so schlimm? Krank ist krank.

  • Ich sehe das wie die meisten hier - lass dich nicht in eine Schublade drücken, nur weil es für dein Umfeld bequemer scheint!

    Mir fehlt aber doch irgendwie mehr Info zu dir, was du so treibst, was du gerne tust oder eben nicht.
    Wie ist es in der Schule, kam es nun endlich zum Gespräch mit der Vertrauenslehrerin?

  • Erstmal Danke für die Rückmeldungen.

    Also das Gespräch mit der Beratungslehrerin ist auf nächstes Jahr verschoben.

    Also ich besuche die 10. Klasse einer Realschule. Ich war nie besonders beliebt in der Schule und wurde ehr geärgert, war ein Einzelgänger. Dann war da noch, dass ich mich immer an Regeln gehalten habe und nicht verstanden, warum sich andere nicht an Regeln hielten und habe dann quasi "gepetzt", heute ist mir das alles klar, aber da war es einfach so, dass ich keinerlei Verbindung zu meinen Mitschülern hatte und wenn Regeln nicht eingehalten wurden war es einfach so, dass ich zum Lehrer gegangen bin. In der Grundschule habe ich viel in der Freizeit gemacht, Fußball, DLRG, Trampolin springen, Querflöte, Ballsport für Mädchen, Ssport-Spiel-Spaß, Cheerleding... Heute spiele ich noch Fußball und mache Botengänge für ein Senioren-Ehepaar; beim DLRG war ich seit einem Jahr nicht mehr (bin aber noch angemeldet). Tja, mitlerweile habe ich eine Freundin in der Schule, mit der ich die Pausen verbringe. Das mit dem "petzen" war, glaube ich, einer der Gründe, warum ich ehr alleine war.
    Eigentlich lese ich auch gerne, aber seit einiger Zeit "kann" ich es nicht mehr, weil ich mich nicht konzentrieren kann und teilweise, ich nenne es mal, "Perftions-Probleme" habe. Es ist so, dass ich wenn ich einen Satz lese und ihn nicht gut betont habe, "muss"ich den Satz so oft lesen, bis ich ihn "perfekt betont habe. Das ist dann zwischendurch auch in der Schule ziemlich schwierig. Puzzeln tue ich auch gerne, habe aber nicht genug Platz. Dann gucke ich nochh Fernseh und bin am Laptop.
    Was ich nicht gerne tue ist aufräumen.
    Ist das so das, was du wissen wolltest?

  • Ja, das wollte ich wissen :smiling_face:
    Hast zwar schon mal bisserl erzählt, aber sieh es einem alten vergesslichen Mann nach :grinning_squinting_face:

    Es freut mich, wenn du jetzt eine Freundin in der Schule hast, ist ja wichtig.
    Auch dein Mannschaftssport erfordert sicher manchmal einiges an Kraft, wenn es dir nicht so gut geht, auf der anderen Seite bringt es ja auch sicher was - sonst würdest es ja eher nicht weiter machen.

    Das mit dem Lesen verstehe ich, grade wenn du von manch anderen als nicht ganz "perfekt" hingestellt wirst, verlangt man sich selbst oft mal zu viel ab.
    Könnte auch ein Ansatz für deine Therapie sein, eventuell kannst dann irgendwann auch wieder mehr lesen ...

    Meine Frau puzzelt auch gerne, aber bei größeren Puzzles gibt es immer Platzprobleme.
    Schon mal ne Unterlagenrolle versucht?
    Finde ich ganz ok, weil es da schnell weggeräumt ist und doch gleich wieder alles schnell hergerichtet ist.

  • Ja, ich habe so eine Unterlage, bloß ist die viel zu klein und ich mache es eigentlich so, dass ich alle Teile auslege und dann noch Platz zum puzzeln brauche, selbst ohne das alles Teile ausgelegt sind reicht der Platz nicht.
    Naja mit dem lesen wird das wohl noch eine zeit dauern.


    Zurzeit ist alles irgendwie wieder ziemlich schwierig. Obwohl alles eigentlich super ist, meine Großeltern und mein Onkel sind aus Bayern bei uns, mit meinem Bruder habe ich mich einigermaßen verstanden (er ist mitlerweile wieder bei seinem Vater), mit meiner Mutter gibt es keinen Stress... und trotzdem fühle ich mich niedergeschlagen und habe Suizidgedanken. Oft ist es einfach so, dass es ganz toll ist, z.B. der Besuch meines Onkels war eine Überraschung, ich habe mich so sehr gefreut und habe das grinsen nicht mehr wegbekommen. Nach ca. 1-2 Stunden fühlte ich mich wieder mies und teiweise sogar schlechter als vorher. Manchmal will ich einfach nur weinen, kann aber nicht. Ich weiß nicht, was ich machen soll, nur habe ich ständig das Gefühl sterben zu wollen. Ich weiß echt nicht weiter.

  • Oft ist halt das Problem an solchen Gedanken - je mehr Platz es im Leben einnimmt, um so mehr leidet man.
    Natürlich kann man das nicht immer einfach ausschalten, sollte man auch nicht, aber durch verhaltenstherapeutische Maßnahmen kann man lernen, da bisserl gegen zusteuern.

    Es führt doch immer wieder zu deiner Therapie zurück, also solltest schon da dein Augenmerk drauf legen.
    Damit meine ich, du brauchst ein therapeutisches Umfeld, mit dem du klar kommst und dich mitteilen kannst.
    Scheinbar funktioniert das aber aktuell nicht so recht ... :frowning_face:
    Deswegen wirst du da früher oder später (wobei eigentlich nur früher passt :P) Entscheidungen treffen müssen - deine Entscheidungen, nicht die deiner Mutter.

    So ein Beispiel ist auch das Gespräch in der Schule - es wurde mehrmals verschoben, aber es wäre wahnsinnig wichtig.
    Manchmal muss man das einfach zum Ausdruck bringen!
    Wenn dir die Vertrauenslehrerin sagt, ich muss es leider verschieben, dann kannst es abnicken oder mit Nachdruck erklären, dass es nicht mehr warten kann!!
    Ich denke, das traust dir nicht zu, gell?
    Ähnlich ist es mit deiner Ma, die behauptet, du würdest eventuell alles nur vorspielen ...
    Auch da ist es nötig, dass du deinen Standpunkt klar vertrittst.
    Und wie gesagt, normal sollte dich die Vertrauenslehrerin oder Therapeuten dabei unterstützen, doch auch denen musst deinen Standpunkt erklären und das eben so fest und lange, bis es angekommen ist :winking_face:

    Hier traust dich ja auch dich zu äußern, klar ist es im Netz was anderes als im direkten Gespräch, nur könntest so was ja auch aufschreiben und dann bei solchen Gesprächen mitnehmen.

  • Danke. Es stimmt, ich traue mich nicht so recht sowas zu sagen. In der Schule ist es so, dass ich weiß, gestern Abend ging es mir schlecht und ich muss mich an jemanden wenden, nur habe ich dann teilweise die Hoffnung, dass es diesen Abend nicht so schlimm wird. Außerdem ist es seit Beginn der Ferien etwas schlimmer, ich kann mich nun nicht mehr so leicht mit meinem sonst so vollem Wochenprogramm ablenken.
    Die Therapie, die ich bekommen soll/werde ist eine tiefenpsychologische Therpie und keine Verhaltens-Therapie.
    Es ist auch so, dass ich mir jetzt sage, dass das mit meiner Mutter und das mit dem Arzt nicht so schlimm ist, allerdings weiß ich mitlerweile, dass ich mir das nur "einrede". Aber ich will es erstmal mit der Therapie dort versuchen.

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