Tot durch glücklich sein?

  • Hallo Zusammen,

    ich hab grad etwas verkorkste gedanken, bzw. schon den ganzen Tag.
    Mein Problem daran ist, das mich meistens gewisse gedanken nicht los lassen kann, bis ich Sie nicht gelöst, gestellt oder aufgezeichnet habe.

    Und um diese dummen gedanken jetzt endlich mal los zu werden (mein kopf brummt eh mehr als genug) stell ich euch jetzt einfach die frage und bin gespannt was ihr so darüber denkt.

    Es ist ja so, dass die meisten hier nehme ich an, sich das Leben nehmen wollen oder zumin oft daran denken, weil sie in gewisser weisse unglücklich sind mit ihrem leben ihrer situation oder anderen dingen....

    Es gibt sicher viele hier, die nicht mehr wissen ob Sie jemals so etwas wie glücklich sein gehabt haben, die, die es wissen beginnen damit es anzuzweifeln, solange bis sie wohl der ansicht sind, das auch sie niemals wirklich glücklich waren, aber ......

    was ist, wenn jemand sich das leben nimmt oder nehmen möchte, weil er einfach mit seinem glück nicht zurecht kommt?

    Denkt ihr das es auch diese Fälle gibt???

    Ich mein...... Ich hatte mal einen Film gesehen, darin hat sich ein mädel umgebracht genau in dem moment wo man das gefühl hatte sie wäre das 1. mal richtig glücklich.

    Kann es sein, das Menschen unserers Schlages, die Depression und dunkelheit besser verkraften und zu bekämpfen wissen, als das aushalten von schönen dingen? ...

    Kann es sein, das ein Mensch, der aus einer Depression ins gegenteil kommt... sprich glück.... und vielleicht auch vollkommenes Glück fühlt sich gerade deswegen umbringt? ... .

    Ist das verkorkst??ß

    Ja oder.....

    Naja egal...
    Grüssle Jemen

  • Guten Tag Jemen,

    na, das ist ja mal ein interessanter Gedankenzug.
    Ich kann in diesem Punkt nur meine eigenen Erfahrungen wieder geben.

    Persönlich bin ich oft überfordert, wenn ich von einer Depri in ein Himmelhochjauchzendphase komme.
    Also erst war ich ne richtig lange Zeit mies drauf, Elanlos etc. und wenn ich aufeinmal wieder zufrieden bin. Kann ich mit diesem positiven Gefühl nich tumgehen. Genauso wenig, wenn ich eine längere Zeit eigetnlich glücklich bin.

    Das ich dabei Gedanken an Suizid hege, das vielleicht nicht,.. aber ich trigger mich, ... wenn ich es nicht mehr aushalte.
    Ich will um jeden Preis, dass es mir schlechter geht, denn das kenn ich ja. Damit kann ich besser umgehen als mit zu viel Positivität.

    Wie gesagt, ich persönlich habe dabei aber noch nie gleich an Suizid gedacht. Aber ich könte mir durchaus vorstellen, dass andere noch mehr überfordert sind...

    Wie ist es denn bei dir, was denkst du persönlich?

    Liebe Grüße
    Zyna

    P.S.: Hier sind deine Gedanken gut aufgehoben :smiling_face:

  • Hi Zyna,
    das ist es ja... je mehr ich darüber nachdenke desto mehr fragen wirft es mir auf....
    Wenn es menschen aus diesem grund tun.. was bewegt sie dann zu gehen und das gefühl nicht länger auszukosten z.b.

    Usw.
    Mich interessiert einfach... ob ihr euch darüber schon gedanken gemacht habt... und wie Du Zyna sagst... das du es dir gut vorstellen könntest das andere damit mehr überfordert wären..

    Ich selbst halte mich, zumin versuche ich es, in einer Linie. Dies schaff ich auch oft nur durch triggern von mir selbst.... oder eben aufpuschen wenn es zu tief unten ist.................

    Könnte es so sein das... naja menschen wie wir .. haben zwar kein festes zel mehr vor augen... aber dennoch eine gewisse hoffnung.... das es eben besser sein kann und auch besser werden wird....

    Kann es sein, das der Grund für den SM bei glücklichen Menschen darin liegt das sie plötzlich nicht mehr auf solche dinge zu hoffen brauchen, das sie keine Ziele mehr vor augen haben, eben weil sie "vollkommen Glücklich" sind..... (ob es das überhaupt gibt sei dahingestellt)

  • nein, warum verkorkst, jemen?!?

    wie oft hab ich schon gedacht, in momenten, wo´s mir gut ging, das wäre jetzt DER perfekte zeitpunkt...alles is gut und so soll´s bleiben, nichts schlimmes soll mehr abgehen, keine gedanken mehr, kein unglücklichsein usw. ...in dem moment war´s gut und so sollte es bleiben.

    ich denke, es gibt sicher leute, die auch so denken in solchen momenten und die es dann auch durchgezogen haben, als es ihnen gerade gut ging, eben, um zu vermeiden, das es wieder anders wird.

    wie schaut´s denn da bei dir aus, jemen?

  • Ein kurzer Gedanke dazu:

    Ein Mensch der vollkommen glücklich ist, sollte sich umbringen, denn was erwartet ihn dann noch? Welche Hoffnungen sollte er noch hegen nachdem er das totale Glück erlebt hat?

    Dabei stellt sich die Frage, wie man objektiv "vollkommen glücklich" definieren sollte. Subjektiv fühlt sich manch einer sicher oft so.

    Aber und das ist wesentlich dafür, das sich noch nicht alle glücklichen Menschen umgebracht haben: Der Mensch ist unersättlich, unersättlich nach allem. Er bekommt den Mund nicht voll, egal wieviel er sich schon reingestopft hat. Und nur aus diesem Grunde leben noch ein paar Menschen.

  • ja, marvin, so ein moment is dann perfekt und was will man dann mehr...festhalten und ab in die ewigkeit...das wär´s doch...

  • @Marvin: eben darum bin ich ja so .... gedanklich gefangen würde ich sagen.... wie du schon sagst..... der Mensch strebt generell immer nach mehr aber es gibt mit sicherheit ausnahmen.......

    Stellt sich jetzt unter dem aspekt ob ein Mensch jemals wirkliches glück fühlen kann....... oder jemals wirklich glücklich sein kann..... wenn man sagt er strebt immer nach mehr.......

    Gesetz dem falle es kann sein............... bringen sich dann menschen auch aus jenem grund um oder ist das völlig abwägig??? wie siehst du das???

    @Mea.... ja ... das wäre der perfekte zeitpunkt... denk ich mir auch manchmal........... aber ich glaube kaum das es den jemals geben wird.......... zumin bei mir.

  • Selbstverständlich gibt es Ausnahmen von der Regel.
    Ob sich schon mal ein Mensch umgebracht hat aus der Meinung heraus, er könnte nicht mehr glücklicher werden? Keine Ahnung, ob das schon mal jemand getan hat. Der Phantasie und dem Handlungsspektrum des Menschen sind fast keine Grenzen gesetzt. Von daher, ich denke schon das so etwas schon vorgekommen ist.

    Ich glaube mittlerweile, absolutes Glück lässt sich nur subjektiv und nicht in objektiv messbaren Kategorien fassen. Folglich liegt es am Menschen selbst, ob er noch eine Steigerungsmöglichkeit sieht. Falls nicht, kann alles nur noch ein fader Abklatsch dessen sein, was er in diesem Moment absoluten Glücks erlebt hat und alleine dies müsste ihn in den Tod treiben.

    Andererseits könnte es genau so sein, das der Mensch aus diesem einen Ereigniss die Erkenntnis zieht das die Welt im tiefsten Inneren gut ist und möchte seine Umwelt teilhaben lassen daran. Das wäre dann ein erleuchteter Mensch.

    Wenn du diese beide Personen gegenüberstellst, ist der eine der Egoist, der andere ein Mensch der sein Glück weitergeben will. Mir fällt grad keine pasende Bezeichung ein dafür. Altruistisch kann ich auch sein ohne erleuchtet zu sein.

  • Ich könnte mir gut vorstellen, das Menschen mit Gewissen sich eher nicht umbringen und ihr Glück weiter geben wollen. Der Gedanke es vor Glück nicht auszuhalten ist interessant Jemen :winking_face: Da denk ich mal wieder dran, wie schwer es für mich war ohne Alk das Glück entgegen zu nehmen!

  • Zitat

    Original stammt von Feefame, heute, 17:21 Uhr
    Ich könnte mir gut vorstellen, das Menschen mit Gewissen sich eher nicht umbringen und ihr Glück weiter geben wollen.

    menschen mit gewissen, feefame? das hört sich ja so an, als würdest du meinen, das menschen, wo sich umbringen, egal ob unglücklich oder glücklich in diesem einen moment, kein gewissen haben? ist das deine meinung? wenn ja, wie kommst du denn auf sowas?

  • @mea parvitas, ja so ist meine Meinung. Ich könnte mir das so vorstellen, denn als ich mir das Leben nehmen wollte meldete sich mein Gewissen und hielt mich davon ab. Ein Gewissen beinhaltet doch, das man an die anderen Menschen mit denkt und sie nicht durch eigene Probleme im Stich lässt.

  • also, ich finde ja, das hat nichts mit "im stich lassen" zu tun, wie du es sagst. ich denke nicht, dass menschen, die soetwas tun kein gewissen besitzen, ganz im gegenteil. ich glaube, sie haben mehr als alle anderen mit ihrem gewissen zu kämpfen, gerade in so einer situation. Selbstmord ist eben die konsequenteste form der selbstkritik.

    glaube, wir reden grad etwas am topic vorbei...sorry, jemen!

  • ja mir macht das nix aus Mea. Ist ja auch interessant über das ihr da jetzt grad so schreibt.

    Bin mal gespannt ob noch mehr gedanken zu dem Thema aufkommen.

    Grüssle Jemen

  • Marvin hat es gut angedeutet, der mensch strebt immer nach mehr, nur irgendwann ist dann eben Ende.

    Für mich denke ich, habe ich alle Tiefen und Höhen im Leben mitgemacht und ich versuche, dieses Streben nach immer Mehr abzulegen.
    Mir hat der weder der Wohlstand noch der absolute Tiefpunkt oder auch der Knast nichts erstrebenswertes gebracht, seit ich aber meine Ziele nicht mehr so weit nach oben schraube, die auch nicht in der ewigen Zukunft suche, da komme ich wieder viel besser klar.

    Meiner Meinung kann man nie zu viel Glück haben, weil an dem zerre ich, wenn es mal wieder nicht so läuft. Für meine Teil kann ich mir nicht vorstellen, dass ich aus dem Leben scheiden würde, weil es mir zu gut ginge - wenn dann immer das Gegenteil.
    Wenn man nicht immer grübelt, wie schlecht oder gut es mir grad geht, dann stelle ich für mich fest, es geht einfacher. Sobald sich diese Gedanke, wie schlimm doch alles bei mir ist, festsetzen, dann kann ich sicher sein, dann falle ich in ein Loch.
    Was und wie das der einzelne am besten machen kann, da gib es kein Rezept, aber eines ist klar, je mehr man sich mit dem Ganze befasst, um so mehr setzt es sich fest. Ich schau das ich mich meist damit abfinde, mal glückliche Zeiten und wieder weniger tolle zu erleben.

    Zum Thema Gewissen, ich denke schon, es hat auch damit was zu tun, bei mir jedenfalls - ich habe meinen Kindern gegenüber eines und manchmal sogar mir selbst gegenüber.
    Mag man es nennen wie man will, aber es ist bei vielen sicher nicht die 'Angst vor dem Tod, wenn es sich zum Ende noch mal meldet (dieses Ding oder doch Gewissen ;)) und man doch nicht den 'Freitod wählt - was auch immer, Leben ist schwer, aber viel zu schön, es hinzuwerfen - so meine Gedanken.

    LG Franz

  • zum thema kinder kann ich sagen, dass ich da auch n schlechtes gewissen haben würde, würde ich kinder haben.

    Suizid is eben ein menschenmöglicher akt und niemand von uns ist vor solchen gedanken sicher denk ich. und ob aus den gedanken auch ein versuch wird liegt ja oft an der häufung komplizierter umstände.

    der psychologe walter a. scobel formuliert: "jeder suizidale mensch, ob er nun krank ist oder gesund, verdient achtung statt ächtung, anteilnahme statt ablehnung, verständnis statt intoleranter verurteilung, mitgefühl statt bestrafung und entmündigung, hilfe statt gleichgültigkeit. tot sein und nicht mehr weiterleben wollen sollte als möglicher und einsehbarer impuls der menschlichen psyche akzeptiert und nicht länger tabuisiert und diskriminiert werden."

    ich persönlich finde eh, man sollte ein recht auf Suizid haben, auf die freiheit, hand an sich zu legen, wenn die persönliche bilanz ergeben hat, dass sich weiterleben nicht lohnt. und ob das nun in einem moment des glückes oder des unglückes geschieht, sei mal dahingestellt.

  • aber wie gesagt, es sei auch der/die nich zu verurteilen, wo sich das leben nimmt :winking_face: .
    und das wörtchen "fast" trifft´s in dem zusammenhang, das der mensch nich in der lage sei, mit dem freien willen umzugehen. ich denke, in manchen situation is der mensch es durchaus. naja, "fast" sagt ja alles ;).

    Mea

  • Hm, ich hab das hier mitgelesen und finde in allen Aussagen einen wahren Kern...

    Ich bin der Meinung , zu glücklich kann ich gar nicht sein und wenn dann hab ich Reserven für schlechtere Zeiten. ( so ähnlich wie Franz das ausgedrückt hat) Aber auch Marvin hat Recht...der Mensch kriegt den Hals nicht vol!!!

    Zitat

    der psychologe walter a. scobel formuliert: "jeder suizidale mensch, ob er nun krank ist oder gesund, verdient achtung statt ächtung, anteilnahme statt ablehnung, verständnis statt intoleranter verurteilung, mitgefühl statt bestrafung und entmündigung, hilfe statt gleichgültigkeit. tot sein und nicht mehr weiterleben wollen sollte als möglicher und einsehbarer impuls der menschlichen psyche akzeptiert und nicht länger tabuisiert und diskriminiert werden."

    ich persönlich finde eh, man sollte ein recht auf Suizid haben, auf die freiheit, hand an sich zu legen, wenn die persönliche bilanz ergeben hat, dass sich weiterleben nicht lohnt. und ob das nun in einem moment des glückes oder des unglückes geschieht, sei mal dahingestellt.

    So seh ich das auch...

    Aber ich möchte hier mal sagen wie meine Thera das sieht...Sie hält das nicht für Feige, oder doch, ein bißchen... Sie hält den Weg des Freitodes für sehr bequem...

    Bequem für sich, ohne Kampf ohne sich selbst anzuschauen ohne Rücksicht auf Mitmenschen.... ohne sich ne Chance zu geben...einfach ein " davonstehlen"...
    eben bequem...

    Und in meinem Leben gab es schon mehrere Momente in denen ich einfach Glücklich war, ohne wenn und aber....und diese möchte ich nicht missen. Und für solche Momente lohnt es sich immer weiter zu machen...


    Aber natürlich, da ist das Gewissen. Das gewissen das die, die mit uns sind damit leben müßten...

    Ob das nun zm Thema beitrug? Ich wollte es nur mal los werden

    lg
    desty

  • wer sagt denn, das menschen einfach so aufgeben, ohne vorher etliche kämpfe durchgestanden zu haben. es gibt sicher wenige, die den ganz bequemen weg nehmen, wie du es sagst destiny und ohne den versuch zu kämpfen von dieser welt gehen, aber ich bin auch der meinung das die mehrheit sicher gekämpft und versucht hat, etwas zu ändern, ihr leben wieder in den griff zu bekommen.

    und ich versteh nich, warum man in so einem fall rücksicht auf andere nehmen soll. okay, bei eigenen kindern kann ich das durchaus nachvollziehen, weil man eine verantwortung dene gegenüber hat, aber sonst?
    ja gut, das sieht jeder anders und ich will hier niemanden eine meinung aufdrängen, aber ich kann das mit der rücksicht nicht nachvollziehen in diesem falle. wir leben in einer ellenbogengesellschaft, wo jeder schauen muss, wo er bleibt...schlimm genug, aber es is so...heutzutage is sich doch jeder selbst am nächsten. ich find´s schade so im alltag gesehen, kann aber wie gesagt verstehen, wenn ein mensch, der sm begeht keine rücksicht nimmt auf seine familie oder sonstiges (abgesehen von kinder).

  • soooo,jetzt geb ich nochmal meine ansicht dazu....

    ich denke schon,dass es schwierig wird,wenn ein stets depressiver mensch das absolute glück findet.denn alle verhaltensweisen,die bisher nötig waren,um mit unglück und not umzugehen werden sinnlos.
    irgendwie müsste glück allerdings noch genau erläutert werden.

    wenn ein depressiver einen gewaltigen lotto-jackpott knackt,kann er sich ja quasi von seinem bisherigen dasein lossagen.er kann sich eine villa kaufen,drei ferraris etc.wahrscheinlich wird er aber nicht besser mit seiner umwelt kommunizieren können als bisher.
    aber vielleicht wir die neue umgebung erträglicher.

    wenn ein verletzter mensch jemanden findet,der ihn als mensch liebt und akkzeptiert,wird der verletzte zunächst nicht erkennen,dass dem so ist.meist nimmt der verletzte eine abwehrstellung ein,die den anderen verscheuchen soll - und dies meist auch tut.

    das vollkommene glück....sicherlich könnte man sich deswegen umbringen - einfach aus dem grund,glücklich sterben zu wollen.
    und bestimmt gibt es auch menschen,die nicht damit umgehen können,eben weil es alles bisher gekannte aufhebt....eben gewohnheitstiere,die sich schwertun,neue gewohnheiten anzunehmen.

    srry Jemen,wenn ich deinen thread unnötig verschandle...es sind eben nur meine gedanken dazu.

    -cripple

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!