Verpflichtungen und Druck

  • Hallo!

    Eigentlich läuft bei mir im Moment ja alles gut soweit. Ich mache nun seit knapp einem Monat ein Praktikum in einem Zentrum für therapeutisches Reiten. Da sind auch alle ganz nett und es läuft soweit ganz gut. Ich gehe da so ziemlich jeden Tag hin, wie lang ich möchte und helf eben ein bisl mit bei dem was so anfällt.

    Nun haben die jemanden gesucht, der donnerstags in der Therapie das Pferd führt. Ich hab mich gemeldet und mich gefreut, dass ich was machen kann und überhaupt, alles war ok.

    Dann kam es wie es kommen musste. Der Donnerstag rückte immer näher und ich empfand es als einen kaum erträglichen Druck dahin zu MÜSSEN. Solange wie ich da morgens freiwillig ein paar Stunden bin ist alles bestens. Aber das ich bei dieser Sache dann wirklich helfen MUSS halte ich kaum aus. Es ist weder anspruchsvoll, was ich da machen muss, noch dauert es besonders lang. Ich verstehe es einfach nicht. Wenn ich dran denke dahin zu müssen, merke ich wie ich regelrechte Angstgefühle in meinem Bauch bekomme. Ich was aber nicht weshalb, also was mir da Angst macht.

    Ich kann mich eigentlich freuen, dass ich da was machen kann und nun für diese Stunden auch noch Geld bekomme. Aber nein, stattdessen reagier ich wieder total schräg darauf.

    Kennt ihr das auch, das ihr Druck (selbstgemacht oder wie auch immer) kaum standhalten könnt? Wie geht ihr damit um?

    LG
    dawn

  • Puh du arme ... kommt mir aber bekannt vor ... nicht auf der Situation bezogen aber auf andere da gehts mir dann fast genauso
    Also ich mach mir immer selber Durck und dabei geh ich dann regelmäßig an die Decke. Ich reg mich dann auf, tutter ein wenig und wenn es ganz hart ist fliegt etwas rum, aber immer etwas das nicht kaputt zu machen ist .. ich brauch das einfach mal richtig Dampf ablassen evtl. ein paar Tränen .. sobald das vorbei ist gehts weiter wie gewohnt und alles ist gar nicht mehr so schlimm... aber glaub nicht das es dir hilft

  • Hey dawn

    ich kenn diesen "komischen"Widerspruch auch sehr sehr gut, zu irgendwas sage ich ja, geh ne Verpflichtung ein und meins in dem moment super echt und es fühlt sich auch gut und schaffbar an, sogar mit Freude drauf ...
    wenn der tag näher rückt krieg ich innere verkrampfung, ne unerklärliche plötzlich ablehnung und werd grantig: was tun? es ist wie ein inneres Tauziehen. Wer siegt, der innere Schweinehund will den bequemen Weg und rät: "sag einfach ab mit nem Vorwand" und der "Vernünftige" sagt: "gutes Übungsfeld, steh zu deinen Zusagen, sei glaubwürdig"

    ich glaub bei mir ist es der Mechanismus, dass meine Zusage zu einer Art Gefängnis bzw. Verpflichtung wird und ich aber heute nicht mehr was Vorgeschriebenes tun will, wegen Erinnerung an früher, wo ich soviel gegen meinen Willen tun musste und keine Wahl hatte... :frowning_face:

    Ganz schön kompliziert, oder ? Konntest du mein Innenleben verstehen?

    Manchmal werd ich dann unausstehlich und mein Mann hilft mir durch Reden oder ne mentale Übung meine erwachsene wahre Haltung zu
    finden

    kürzer ging leider nicht
    schöne Grüße

    wolfskatze

  • hallo dawn,

    ich weiß was du meinst, ich habe das auch und sei es nur wegen einem kleinen Termin -,- es baut sich schon Tage vorher ein riesen Druck aus, der kaum auszuhalten ist.
    ich merke bei mir das ich dann noch Kopfschmerzen bekomme.

    wie man dagegen richtig angeht weiß ich nicht :frowning_face: ich versuche immer Termine etc zu vermeiden, aber das ist nicht der richtige Weg.

    ich denke, man sollte sich keinesfalls Zuhause eingraben!!!

    Liebe Grüße jenny

  • Hallo dawn,


    manchmal hilft es ganz dolle sich selbst in den A.... zu treten :winking_face: So wie aus dem Song von Xavier: "du weißt, was in dir steckt...."

    Hör auf deine innere Freude oder Ablehnung und mach dein Ding- egal, was die anderen sagen, denn "nur" du, weißt, was gut für dich ist und was du wirklich leisten kannst, um dich dabei noch wohl zu fühlen!

    Den inneren Schweinehund zu besiegen hat schon so manches Wunder bewirkt :smiling_face_with_horns: :confused_face: :baby:

    Ich wünsch dir die Kratf, die du brauchst, um deinen Weg zu gehen....

    :63:
    LG
    Feefame

  • Tja, ich kann mich da auch in die Reihe der Betroffenen eingliedern. Aus diesem Grunde schaffe ich es kaum zu Ärzten zu gehen auch wenn ich krank bin oder gar in der freien Marktwirtschaft zu arbeiten. In Kleinigkeiten halte ich es schon mal aus, aber ansonsten fühlt sich Druck bei mir immer gleich lebensbedrohlich an, auch wenn ich weiß, dass es Blödsinn ist.
    Ich kann nur raten in kleinen Schritten zu üben und nicht abzusagen.

    Ich hoffe Du schaffst es

  • *miteinreih*
    wie du das beschreibst, wolfskatze, ganz genau so is es bei mir auch. und eigentlich kann ich mich nur wiederholen, das beste ist, man tritt sich in den allerwertesten, weil alles andere bringt einen keinen schritt weiter. sich immer zu drücken, da verpasst man so viele schöne dinge im leben, auch bei solchen sachen. und im nachhinein sagt man sich dann, das es doch gar nich so schlimm war. niemand ist unfehlbar! deshalb: sich der Angst stellen!
    bummi, du weißt was du kannst, also zeig das auch! ich weiß, das is ne ganze menge - trau dich nur!

    lg,
    Mea

  • Hallo ihr Lieben!

    Danke für eure Antworten. Ich versuche schon es mir nicht allzu leicht zu machen und gehe Verpflichtungen nicht aus dem Weg, sondern kämpfe mich da jedes Mal aufs Neue durch. Ich denke mir, dass es doch so irgendwie besser werden muss. Aber immer wenn ich denke, dass es besser wird, dann kommt es wieder und gleich noch schlimmer. Ich habe momentan viele Verpflichtungen bei meinem Praktikum, wo ich dann zweimal die Woche die Pferde füttern muss, mehrmals bei Therapien mitlaufen muss etc. Ich weiß, dass ich da absolut nicht absagen kann, weil die sonst vollkommen in der Luft hängen. Und auf der einen Seite tut es mir irgendwie auch gut feste Termine zu haben und nachher das Gefühl haben zu können, dass ich wieder mal etwas geschafft habe.

    Nur warum wird dieses Gefühl nicht besser? Die Angst müsste doch theoretisch abnehmen, je mehr man geschafft hat. So hab ich mir das zumindest eingebildet. Aber es wird nicht besser. Vor jedem Termin den ich habe geht es wieder von vorne los. Momentan dann eben jeden Tag. Ich bin immer froh, wenn Wochenende ist und ich mich zu nichts verpflichtet habe. Ich weiß nicht was das soll. Ich habe immer wahnsinnige Angst, dass ich irgendwas vergessen könnte, irgendwas doppelt lege, irgendwas aus welchem Grund auch immer nicht wahrnehmen kann. Davor habe ich den größten Horror. Nur ich weiß nicht warum, denn eigentlich ist es ja Quatsch, denn wie Mea schon sagt, niemand ist unfehlbar, aber ich habe einfach den Anspruch an mich unfehlbar zu sein, warum auch immer. Ich schaffe es nicht den irgendwie auf ein gesundes Maß runter zu schrauben.

    Wird es denn bei euch wenn ihr positive Erfahrungen macht besser?

    LG
    dawn

  • Hallo dawn,

    es gibt auch Zeiten, da hat man einfach zuviel Zeit zum Nachdenken. Man sollte vieles einfach auf sich zukommen lassen, es wird oft gar nicht sooo schlimm wie man meint.Das wichtigste ist man selber, Du kommst an erster Stelle. Mit sich selber gut umgehen, das ist wichtig. Und es nicht so als Versagen sehen, wenn auf einmal die schlechten Stimmungen wieder kommen. Als einen Teil von sich annehmen, nicht kämpfen! Kämpfen hört sich für mich immer so negativ an, gegen was soll man denn immer kämpfen bzw. für was? Es ist doch viel wichtiger, dass man sich annimmt und seine Gefühle ernst nimmt, die man den ganzen Tag so mit sich spazieren trägt. Sich selber nicht so hart ins Gebet nehmen, wenn mal was nicht so klappt. Und sich im Klaren drüber sein, dass die schlechten Gefühle wieder kommen, ja das ist nunmal so, die gehen ned so schnell weg, also was nutzt es, wenn man dagegen kämpft??? Da kriegt man doch nur wieder nen Druck u. fühlt sich blöd, weil man meint, das u. das nicht geschafft zu haben....Also wieder nen ewiger Kreislauf.

    Das braucht wirklich seine Zeit. Bestimmte Dinge müssen ganz ausheilen, man muß sich immer u. immer wieder damit beschäftigen, aufarbeiten und reden, reden, reden. Was ich in den letzten 2 Jahren so weggesabbelt hab, ich sags Dir :winking_face:

    Und das "Hirn" will ja auch das Negative wieder. Diese ganzen Verbindungen, die sind auf negativ getrimmt u. kommt dann wieder nur ein winziges Negativ-Erlebnis fühlen sich die wieder bestätigt u. stärken sich wieder...

    Hab Geduld, versuch es weiter und erinnere Dich an die guten und schönen Dinge. Auch wenn man manchmal meint, alles vergessen zu haben. Nein, es ist nichts vergessen, nur im Hintergrund! Versuch bewußt die positiven Dinge wahrzunehmen, sobald was gutes passiert, sag Dir, soo, das war jetzt schön, das nehm ich nun bewußt wahr.

    Ich stell mir das ganze bildlich vor, die negativen Synapsen gegen die positiven u. die negativen sind noch in der Überzahl *g


    Das wird schon, glaub mir, ich hab das alles zur Genüge durch, bist nicht allein damit!

    lg

    eternal

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