Tramal Entzug... Wie lange noch?

  • Hallo zusammen,

    zu mir: m24, seit ca 2 Jahren Tramalabhängig mit Dosen bis zu 800mg am Tag. Über den Tag weniger und dann abends große Mengen um schlafen zu können.

    Ich lese nun seit einigen Wochen mit und habe dann doch endlich den Mut gefunden das Tramal zu reduzieren und abzusetzten. Habe das Zuhause mit Hilfe meiner Lebensgefährtin gemacht. Heute bin ich 2 Wochen komplett ohne Tramal. Hat alles soweit gut geklappt. Untertags bin ich super drauf alles gut.

    Aber die Nächte sind immernoch schlimm. Ich bin zwar müde aber mehr Schlaf als 2-4 Stunden sind nicht drinn... Ich komme nicht zur Ruhe und habe ein seltsames Kribbeln bis Krämpfe im rechten Unterarm.

    Ich rede mir dann jeden Tag ein das es morgen besser wird aber aktuell dreh ich mich im Kreis. Erfahrungsberichte hier im Forum sprechen von 10 Tagen bis alles vorbei ist. Da bin ich drüber aber es will noch nicht klappen mit dem Schlaf...

    Kann ich etwas falsch gemacht haben?

    Hat jemand eine Idee wann ich endlich wieder schlafen kann? Ein Ziel würde mir sehr helfen konsequent zu bleiben.

    Viele Grüße und Danke ?

  • Servus,

    wie bist du denn genau vorgegangen?

    Du schreibst, alles allein mit Lebensgefährtin durchgezogen zu haben - war also auch kein Arzt involviert?

    Was soll denn nach 10 Tagen erledigt sein?

    Wie kann es zu deiner Abhängigkeit?

  • Ich bin so vorgegangen dass ich das Tramal bis auf 50mg Abends reduziert und dann komplett aufgehört habe.

    Ja das ganze war nicht mit einem Arzt abgesprochen.

    Zur Abhängigkeit kam es nach einem Kieferchirurgischen Eingriff, danach habe ich das Tramal weiter über das Internet bezogen.

    Mit "erledigt sein" meine ich das ich meinen Tag Nacht Rythmus wieder halbwegs einhalten kann. Das schlimmste am Entzug ist für mich das ich nicht schlafen kann. Und ich hoffe das hat sich bald erledigt. Habe mir nun ein paar homeopathische Beruhigungstabletten besorgt. Mal sehen ob die evtl. helfen können.

    Grüße und danke für die Prompte Antwort.

  • In der Regel kommt es drauf an wie schnell man reduziert und das kann personenbezogen sehr unterschiedlich sein.

    Das sowas immer in ärztlicher Begleitung geschehen sollte, muss man nicht extra erwähnen :face_with_tongue:

    Der Schlaf sollte sich wieder normalisieren, aber auch hier kann keiner eine fixe pauschale Zeit nennen ...

    Generell stellt sich die Frage, wie wirst du das psychisch verarbeiten.

    Entzug scheint für viele die Lösung, dennoch ist erst die dauerhafte Entwöhnung des Rätsels Lösung.

    Wie schaut es denn jetzt aus?

  • Hi Franz!

    Psychisch hatte ich eigentlich nur in der ersten Woche "Probleme" - Ich war sehr emotional besonders wenn es um traurige Dinge ging. Ansonsten steh ich mitten im Leben und alles läuft rund bei mir... Ich denke das stützt meine Psyche sehr.

    Nunja... Inzwischen kann ich sobald ich mal eingeschlafen bin zumindest 6 Stunden durchschlafen. Das Einschlafen ist allerdings das größte Problem... Ich komme einfach nicht richtig zur Ruhe. Am Montag werden es 4 Wochen ohne Tramal.

    Ich habe gelesen dass die Hormonsteuerung des Körpers ca 6 Wochen braucht um sich selbst wieder zu regulieren. Das ist jetzt also meine nächste Etappe.

    Was die dauerhafte Entwöhnung angeht... Ich rühr sicher kein Opiat mehr an.

    Grüße :smiling_face:

  • Ein erster Schritt ist gemacht. Aber nach zwei Jahren hast du jede Menge Abbauprodukte im Körper. Und auch die Produktion natürlicher Endorphine wird sich vermutlich neu einpendeln müssen.

    Geh jetzt davon aus, dass es jede Woche besser wird. Und in zwei Monaten du solide saniert da stehst.

    Trinke viel, iss lecker Obstsalat, auch sonst iss lauter gute Sachen mit allen Vitaminen, Mineralien usw. Vielleicht auch mal Leberwurst für die Nerven.

    Geh spazieren (warm angezogen).

    Entwöhnung heisst aber auch, dein Leben neu und anders zu organisieren. Mach was, das die gut tut. Geh schwimmen, verfolge deine Hobbies. Lese. Hängt natürlich auch von dir ab, was für dich konstruktive Alltagsgestaltung ist.

  • Ja verrückt ich wusste gar nicht das Endorphine und Opiate biochemisch so nahe beieinanderliegen... danke für den Hinweiß strider, again what learned :grinning_squinting_face:

    Ich dachte eigentlich dass ich nach dem Entzug wieder richtig mit Sport anfangen kann... muss im März zu nem Sporttest :thinking_face:
    Im Moment geht sportlich aber garnix, der Schlafmangel zährt zu sehr an mir, besonders körperlich. Hab mir vorgenommen mich zumindest a halbe Stunde

    täglich aufn Crosstrainer zu stellen... aber das klappt leider noch gar ned (war aber auch noch nie motivierter Sportler :P). Spaziergänge/Walken funktionieren besser.

    Zur aktuellen Lage: mir gehts richtig gut, der Entzug ist durchgestanden, ich habe kein Bedürfniss mehr was zu nehmen obwohl noch einiges da ist.
    Wenn sich die Endorphine und das Melatonin wieder eingependelt haben, denke ich, ist es durchgestanden. Aber was ich gelesen habe ist das so wie du sagst.

    Das kann noch ein zwei Monate dauern, soll jetzt kein Hinderniss mehr sein. Durchschnittlich schlaf ich momentan so 5 Stunden in der Nacht mal mit mehr

    und mal mit weniger Unterbrechungen. Duschen und Lüften hilft dann, sodass ich wieder einschlafen kann. Meine Freundin ist toll, sie verzeit mir alle
    Durchhänger die ich momentan hatte/habe, ohne sie hätte ich das nicht durchgestanden... muss ich ihr mal sagen... bin kein Mann großer Worte.

    Danke vor allem für die Bereitstellung der Erfahrungs- und Wissenssammlung in diesem Forum, so wusste ich was auf mich zukommt. Und natürlich

    danke für die akuten Antworten. Toll das es sowas gibt. Ich habe beruflich auch des öffteren mit Suchtkranken zu tun und werde in Zukunft mit

    Entzugsgeplagten ganz anders umgehen... Schade nur das man sich so einen Erfahrungsschatz nicht in den Lebenslauf schreiben kann :grinning_squinting_face:

  • obwohl noch einiges da ist.

    Das solltest aber umgehend entsorgen, man durchlebt immer mal wieder Tage an denen man leichter rückfällig werden könnte ...

    Und zum Supersportler muss keiner mutieren, lass dir Zeit!

  • Hi Franz,

    im Prinzip ist es irrelevant ob ich das Zeug da liegen lasse oder nicht, da ich in einem medizinischen Bereich tätig bin in dem ich an alle möglichen

    Opioide, Benzos etc. ran komme, es bleibt also eh an meiner Konsequenz hängen.

    In der Zwischenzeit läuft es mit dem Schlafen immer besser, ab und zu habe ich noch Nächte da fühle ich mich in den Zustand von vor 3 Wochen

    zurückversetzt, das ist dann ganz seltsam, sprich die Unruhe ist dann wieder da und ich muss mich dauernd ablenken um nicht durchzudrehen.

    Kommt aber immer seltener vor. Im großen und ganzen geht es mir gut.

    Inzwischen merke ich auch was ihr mit dauerhafter Entwöhnung gemeint habt, die Euphorie über den erfolgreichen Entzug geht lässt langsam nach

    und ich finde es schade das alles so... "ungefiltert?" ist... ich weiß nicht recht wie ich es beschreiben soll, aber die abende ohne Rausch sind oft

    einfach langweilig. Aber ich werde nicht Rückfällig werden, der Benefit des Rausches steht einfach in keinem Verhälltnis zur Lebensqualität die man

    abgibt.

    Grüße Winter:top: :wink:

  • Diese ungefilterte Realität auszuhalten fällt mir auch am schwersten. Es fühlt sich einfach alles so hart und leer an und Abends ist es am schwersten, nicht schwach zu werden. Ich kann mich auch schwer ablenken und ich bin alleine, habe also auch keine Unterstützung. Toll, daß du sogut durchhält.

  • Achte auf deine Gedanken,

    [...]
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    [border='1']Text entnommen, da kein Zitat angegeben war, hier kann man den ganzen Text lesen
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    [/border]

    [border='1']==> Zum Zitat[/border]

    (Talmud)

    Diesen Spruch kann ich als Vergleich zur Sucht sehen. Dabei geht es mir jetzt nicht um Ethik, Disziplin, Gut und Böse.

    Aber was gibt es denn eingeschliffeneres, festgefahreneres, als jahrelang abhängig zu sein von der externen Zufuhr von psychoaktiven Substanzen, vor allem solcher, die direkt ins Belohnungssystem eingreifen?

    Das kann ein Mittel gewesen sein, Emotionen zu regulieren, oder vefügbar zu halten.

    Ich finde es ist wichtig zu sagen, dass ein Leben nicht dadurch erfolgreich wird (Was ist das eigentlich? Erfolg?), dass man keine Drogen nimmt. Aber ich meine, es erhöht die Chance massiv, ein erfüllteres Leben zu finden und zu leben, wenn ich nicht rauschmittelabhängig bin. Nicht mehr und nicht weniger.

    Ich erlebe aktuell jeden Tag das Bedürfnis nach Abschirmung massiv. Ich erlebe jeden Tag meine Vulnerabilität. Die Abwesenheit einer bestimmten Art von Resilienz in groteskem Umfang.

    Opiate erzeugen eine abschirmende Wirkung von externen und inneren Stressoren.

    Das heisst aber nicht, dass es irgendwie konstruktiv oder wünschnswert ist, mir mit Opiaten zu behelfen (Haha. Mit allen Risiken und Nebenwirkungen).

    Der Methadonentzug ist auch so schlimm, nach Jahren. DassZeug "zieht in die Knochen ein". Schwitz das erstmal noch mal einen Monat aus. Körperlich wirst du da dann bald gesunden und auch besser schlafenund dich rundumwohl fühlen.

    Aber dieser Streß des Lebens, der Anforderungen, der inneren und äußeren Zwänge...

    Dafür gibt es keine einfache Lösung.

    Ich weiß mir nur die Lösung, mir zu versuchen, dass Lebenso zu gestalten, das ich klarkomme. Stressoren auf das radikalste zu eliminieren, also mich von schädigenden Einflüssen zu versuchen, abzuschirmen.

    Zum Beispiel habe ich eine Arbeit gefunden, wo ich wenig direkten Kontakt mit Menschen habe, aber es reicht nicht. Ich brauche eine Arbeit, wo ich kaum mehr überhaupt Kontakt mit Menschen habe.

    Trotzdem, meiner Meinung nach bringt das Leben mit Drogen mehr Qualen aber vor allem weniger Lohnendes als das Leben ohne Drogen. Wenn man sauber und ordentlich bilanziert. Für mich jedenfalls.

  • Guten Tag,

    ich melde mich mit einem neuen Account da ich die Zugangsdaten zum alten vergessen habe.

    Update:

    Tja da bin ich wohl Rückfällig geworden... Aber eins nach dem anderen...

    Nachdem ich runter vom Tramal war und sich meine Organismus wieder normalisiert hatte war ich viel besser drauf, voller Tatendrang und Lebensfreude, ich kann euch gar nicht sagen wie steil es bei mir aufwärts ging.

    Leider war dieser Aufwärtstrend auch der Grund für meinen Rückfall. Ich habe beruflich sehr viel erreicht und bin nun da wo ich mich eigentlich so in 5 Jahren gesehen habe. Da wuchs in mir der Wunsch mich dafür selbst zu belohnen.

    Also habe ich mir eines Tages über das Internet zuerst ein bisschen Codein organisiert. Halb so wild dachte ich, einfach mal wieder das angenehme Opiodgefühl verspüren, richtig gut schlafen, ein bisschen Feiern.

    Naja aus einer Packung wurden zwei, aus zwei wurden drei, aus drei fünf... ich hab immer weiter abgebaut, meine Motivation war dahin, in meiner Lethargie hab ich mir dann wieder eine Packung Tramal organisiert.

    Vielleicht habe ich mir zum Glück wieder eine Packung Tramal organisiert denn bei Tramal konnte ich die Dosierung besser einschätzen... und ihr denkt es euch schon, ich war so maximal aufdosiert das ich wieder 800mg/tag gebraucht hab um eine Wirkung zu verspüren.

    Warum zum Glück? Das hat einen Schalter in mir umgelegt und ich hab das Zeug sofort komplett entsorgt und mit dem erneuten Entzug begonnen. Was hier und da als Suchtgedächtniss beschrieben wird trifft bei mir wohl exakt zu, der Entzug ist genauso schlimm wie beim letzten mal.

    Vor allem Nachts "Restless Legs", müde und Zugleich wach, an Schlaf ist kaum zu denken, ich bin heute bei Tag fünf ohne Tramal/Codein/irgendwas anderes.

    Ich werds dieses mal sicher wieder schaffen, möchte aber an alle stillen Mitleser und Leidensgenossen eine Warnung da lassen. Lasst den Scheiß... einfach mal ein bisschen was nehmen und wieder aufhören klappt nicht, die Suchtfalle schnappt sofort wieder zu.

    Abschließend habe ich doch noch eine Frage ans Forum:

    Glaubt ihr ich sollte nach diesem Entzug mal einen Psychiater aufsuchen und das mal mit diesem durchsprechen?

    Ich kann von mir selbst nicht sagen das ich in irgendeiner Art und Weiße depressiv, mies gelaunt oder sonst wie negativ gestimmt bin, im Gegenteil ich stehe mitten im Leben und genieße es. Nur steh ich eben auch voll auf dieses Opiodgefühl. Glaubt ihr eine Therapie könnte mich noch eher vor einem erneuten Rückfall schützen?

    Grüße Winter

    PS.: Es ist so wichtig das dieses Forum existiert und das sich das Team hier mit jedem einzelnen auseinandersetzt!

    Vielen Dank dafür!

  • Was du betreibst ist Raubbau an deinem Körper, im Alter wirst du dies sicherlich zu spüren bekommen!

    Wenn du voller Lebensfreude wieder warst und weist was der ganze Mist anrichtet, warum dann diese abstruse Belohnung???

    War doch die Lebensfreude mit vielen Nebenwirkungen gepaart, wie kaum Schlaf, Hyperaktivitäten ect.

    Du stehst mitten im Leben, ich denke eher etwas daneben.

    Und einen Psychiater sucht man nicht nur wegen "Depris" auf, da gibt es 1000 weitere Gründe.

    Ich denke, ein längerer Aufenthalt (4-6 Wochen) in einer psychosomatischen Klinik könnte dir gut tun!

    Und ganz ehrlich, bis zu 800 mg Tramadol einnehmend und dann mal so entziehen...ich nehm dir das nicht ab!

    Nichts für ungut! Nehme seit 17 Jahren dieses Teufelszeug, unfreiwillig.

  • Hallo,

    wenn ich das so lese, erkenne ich mich auch ein Stück wieder, ich kenne dieses 'jetzt muss ich mich belohnen für die ganzen Strapazen'....

    Bei mir ist es dann der Griff nach Benzos.

    Die Frage ist warum belohnen wir uns mit etwas was uns dermaßen schadet? Ich kann nur von mir reden, da ist es so dass die Wirkung von Benzos mir eine gewisse Entspanntheit gibt, ich spüre kein Druck der auf mir lastet, zum Beispiel um Erwartungen zu erfüllen, ich spüre keine Ängste, Ärger, Schmerzen, Stress und was sonst so letztendlich zum LEBEN dazugehört. Ich bin für diesen Moment in Watte gepackt, alles ist leicht, wie eine Pause, ein Urlaub von dem alltäglichen Wahnsinn. Deshalb ist es eben diese Belohnung Benzo, in einer Pille verpackt, mal eben ganz leicht beim Arzt besorgt.

    Ich denke und wie viele andere hier schreiben, müssen wir um von dem Weg wegzukommen, neue Wege bauen, Grany hat es in meinem Thread gut geschrieben, wir müssen einen neuen Trampelpfad finden, den wir durch Benutzung breittreten und iwann haben wir ne neue Autobahn und die alte kann stillgelegt werden.

    Das geht nicht von heute auf morgen, da gehören viele kleine Dinge dazu die man evtl bedenken muss.

    In meinem Fall, vlt auch in deinem, müsste ich nun die Dinge die ich oben angesprochen habe, also was sich mit den Benzos besser ertragen lässt, anders angehen, früher auf negatives reagieren sodass der grosse Druck und das Gefühl jetzt muss ich mich ganz gross belohnen erst gar nicht entsteht. Ich muss aktiv werden, ich muss gucken wie ich mit Ängsten, Schmerzen, Stress usw besser umgehen kann in diesem Moment, ich muss lernen sie zuzulassen und nicht iwo hinschieben bis es nicht mehr geht. Ich muss lernen Erwartungen nicht bis aufs letzte erfüllen zu wollen, nur um iwo Anerkennung zu bekommen.

    So, dass ist erstmal die Theorie, die Praxis müssen wir aktiv in die Hand nehmen und da wird's wieder schwierig. :2:

    Ich hoffe für dich und für mich dass wir iwann eine neue Autobahn erbaut haben und diese zufrieden befahren. :wink:

  • Guten Morgen zusammen,

    also Tramal als Belohnung für mich selbst zu nehmen kam mir nie im Sinn.

    Ich glaube da gibt es viele andere Dinge die man sich als Belohnung gönnen kann....ohne sich Medis reinzupfeiffen.

    Winter17neu ich glaube das da mal ein oder mehrere Gespräche mit einem Psychiater nötig wären...ohne dich jetzt persönlich anzugreifen. Auch wenn du mit beiden Beinen fest im Leben stehst, wie du sagst, ist da im Kopf irgendwo ein Problem was bei dir solche Belohnungen auslöst was absolut nicht normal ist.

    Torschuetze bei manchen ist der Wille wirklich so stark das du abrupt aufhören kannst und dich dem kaltem Entzug stellst, wie ich auch. Meine Tagesdosis lag im Schnitt bei 6x 150mg.....am Wochenende sogar bei 10x 150mg.

    Entscheidend ist auch die Dauer der Einnahme....ob 3, 6, 12 oder mehr Monate oder sogar Jahre. Bei mir waren es jetzt 6 Monate. Aber jemand der das Jahre lang genommen hat, kann ich mir schon sehr gut vorstellen, dass das schon heftiger ist.

    In meinem Tread ist auch zu lesen wie es in meinem Leben vor 10 Jahren überhaupt mit Tramal anfing. Nur vor 10 Jahren war es bei mir nicht so einfach von heute auf morgen abzusetzen mit einer Tagesdosis von ca. 5000mg wenn ich jetzt richtig gerechnet habe (100ml Pumpflasche hat 2 Tage gereicht).

    Im Grunde genommen ist ein Besuch bei einem Psychiater sehr empfehlenswert wenn man einmal in diesem Teufelskreis drin steckt. Auch wenn man selbst sich "einredet" das man mit beiden Beinen im Leben steht. Es tut keinem weh.

    Beste Grüße

    Marci

  • Grundsätzlich sollte hier ein Psychiater hinzugezogen werden, dennoch sollte man zwischen Therapeuten, Psychologen und Psychiater usw. unterscheiden.

    Ist hier ganz gut beschrieben ==> Unterscheidung Psychiater - Psychologe - Psychotherapeut - Neurologe

    Natürlich überschneiden sich die Berufsbilder teilweise, aber wenn es um eine längere therapeutische Begleitung handelt, wird es oft über einen Psychotherapeuten laufen.

    Das die Dauer der Einnahme irgendwie mit einem Entzug verknüpft ist, ist unstrittig, aber ich würde kaum einen Unterschied sehen ob man 6 Monate oder 3 Jahre Tramal genommen hat.

    In dem Moment wo sich der Körper an den Stoff gewöhnt hat, wird man Entzug spüren und meiner Meinung hängt das dann eher von der Höhe der Dosis ab :winking_face:

    Mir sind natürlich solche Ausreißer wie einige tausend mg täglich bekannt, aber die Regel ist das sicher nicht.

    Trotzdem kann schon die empfohlene Höchstdosis der meisten Hersteller von max 400 mg zu heftigen Entzugserscheinungen führen und mir ist es unerklärlich, wie man bei täglichen Dosen von einigen hundert mg keinen Entzug hat.

    Des weiteren ist Tramal gar nicht so selten eine gewisse Belohnung, grade bei Tropfen wirkt es ja ziemlich plötzlich und kann diesen Effekt unterstreichen.

    Ohne großen Willen kann man kaum was im Suchtbereich erreichen, aber vor kalten Entzügen und dann noch voll von hoher Dosis auf Null kann man nur abraten.

    Da sind mir schon zu viele Bekannt dran verstorben, wenn's auch oft Entzug von H war - nur darum geht es nicht, vielmehr wie der einzelne Körper das verkraftet.

    Dazu kommt dann noch, wenn man es nach einigen Tagen nicht schafft, nehmen manche die gewohnte Dosis und dann ist schon das nächste Problem da ...

    Glaubt ihr eine Therapie könnte mich noch eher vor einem erneuten Rückfall schützen?

    Das ist zumindest die Intention einer psychotherapeutischen Suchttherapie!

    Man erlernt das Handwerkszeug, benützen muss man es langfristig dann eben selbst :smiling_face:

  • Zitat

    Ohne großen Willen kann man kaum was im Suchtbereich erreichen, aber vor kalten Entzügen und dann noch voll von hoher Dosis auf Null kann man nur abraten.

    Soi sehe ich das auch! Auch mein heutiger Doc kann es nicht begreifen wie bekannte Ärtze trotzdem so etwas anraten.

    Warum man dies nicht soll etc. ist auf einer englischen Seite hervorragend beschrieben. In einem anderen Forum wurde es auf deutsch übersetzt. Da ich jedoch hier mit dem zitieren nicht zurecht komme kann ich es hier auch nicht einstellen.

    Idee: Franz, ich schick Dir über PN die Links und du stellst sie dann hier richtig ein :thumbs_up:

  • Update:

    Heute sind es 12 Tage ohne Opioide. Mir geht es gut ich habe mich dieses mal deutlich schneller erholt als bei meinem ursprünglichen Entzug, ich denke das lag an der deutlich kürzeren Einnahmezeit.

    Der Schlaf hat sich größtenteils schon normalisiert, nur noch wenige Aufwacher zwischendurch, die "Restlesslegs" sind weg, das Schwitzen hat aufgehört. Ich nehme wieder ganz normal am Alltag teil. Der ein oder andere Teil meines Körpers tut hier und da mal weh, diese Schmerzen habe ich wohl einfach auf den Schmerzmitteln nicht verspürt, ich kümmer mich darum mittels manueller Therapie und Muskelaufbau.

    Ich konnte mich noch nicht zu einem Gespräch mit einem Psychiater/Psychologen/Psychotherapeuten durchringen. Ich tu mich sehr schwer einen auszusuchen, im Internet findet man nur wenige Infos und in der Bekanntschaft kann ich ja nicht rumfragen.

    Zu meinem Hausarzt pflege ich ein sehr gutes Verhältnis und möchte dieses nicht durch die Info zerstören das mich eine Medikamentenabhängigkeit plagt (von meinem Hausarzt habe ich nie Tramal bezogen) -sprich diesen möchte ich auch nicht nach einem Psychodoc fragen.

    Die Idee von Torschütze das ich mehrere Wochen in eine Klinik gehen sollte halte ich für überzogen, ich kann mein Leben ja ohne die Medikamente bestreiten, ich brauche eher Unterstützung wie Franz meinte, die richtigen Werkzeuge um nicht wieder schwach zu werden...

    Aber es ist mit dem Tramal wie mit allem anderem im Leben, am Ende bleibt es an der eigenen Konsequenz hängen. Man muss den Willen finden das ganze Abzusetzen und es sich dann selbst beweisen nicht wieder Rückfällig zu werden.

    Grüße

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