Sohn (18) dealt und konsumiert Drogen

  • Hi und vielen Dank für die Glückwünsche.

    Ja dramatisch ist es nicht, dass er es vergessen hat. Das ist das kleinste Problem in der ganzen Misere. Heute war er bei seiner Ärztin und hat noch Medikamente gegen das schlechte Schlafen bekommen. Er hat trotzdem Ziele und will mit dem Fachabitur im August anfangen. Ich habe bei der Ärztin gefragt ob er das überhaupt bewältigen kann. Sie meint schon, wenn er sich weiter stabilisiert. Sie denkt auch das der Konsum doch sehr zurück gegangen ist. Es ist für die Gefühle ein hin und her. Bei den Links die du mir gegeben hast sind schon ein paar Sachen dabei die helfen.

    Vielen Dank nochmal.

    Seine Psychotherapeutin will da auch wöchentlich mit ihm arbeiten. Das beginnt jetzt regelmässig für Ihn. Er ist da auch nicht abgeneigt.

    Ich hoffe das die Zeit für ihn eine dauerhafte Abstinenz bringt. Ich werde weiter berichten.

    Bis dahin

    Liebe Grüße

    Cijay

  • Neues Update,

    Gerichtsverhandlung und Bewährung bekommen. Nun könnte er neu starten. Er muß für die nächsten 2 Jahre nachweisen, dass er clean ist sonst steht die Option Gefängnis. Er hat Probleme mit seiner Freundin, weil sie ähnlich geartet ist wie er. Nun sagt er, weil sie was genommen hat musste er auch. Also, wieder Ecstasy um seine Schmerz zu lindern. Er ist hochgradig psychisch erkrankt und ich weiß nicht wie ich reagieren soll. Alle Pläne sind erstmal auf Eis gelegt. Er muß dringend in den Lanzeitentzug. Das Zeug ist die Hölle. Zum Glück war immer noch kein Crystal dabei. Er bemitleidet sich ohne Ende und meint, ihn will sowieso keiner mehr. Er hat alles verkackt, wie er meint. Er hat es schon zig mal probiert, aufzuhören und es wird nichts. Wir versuchen ihn immer wieder zu motivieren. Es wird bloß von mal zu mal schwerer. Momentan ist die Belastung für die Familie enorm. Die Richterin hätte ihm 6 Monate Entzug auferlegen müssen. Gefängnis würde nichts bringen. Diese Erfahrung wird ihn brechen.

    Danke fürs Lesen

    LG Cijay

  • Ich weiß nicht ob sich da mancher nicht täuscht, Knast ist nicht schön, aber man gewöhnt sich an so ziemlich alles :winking_face:

    Was meinst du warum viele Therapie statt Knast abbrechen und dann doch lieber ne Zeit sitzen?

    Und bitte glaub nicht das es da keine Drogen gäbe, mancher würde sich wundern, was für ein Angebot dort herrscht.

    Natürlich verstehe ich was dein Sohn verspürt, aber das ist ja die kranke Seele und solange ihm das selbst nicht klar wird, kannst du letztlich kaum was machen.

    Man kann sich freuen das er kein Crystal genommen hat, wobei ich meine, das spielt keine Rolle - Ecstasy sind ja auch keine Zuckerbonbons :face_with_tongue:

    Geht er noch zur Psychologin?

    Was macht ihr nun?

    Ich meine als Familie und Ehepaar?

    Ich hoffe ihr findet einen Weg, dass ihr den Rest der Familie aus der Sache mal raus nehmen könnt.

    Klar ist das ein gewaltiger Schritt, nur hab ich schon ganze Familien untergehen sehen, da muss man auch mal einen klaren Schritt versuchen - ich schreibe extra versuchen!!

  • Hi,

    zur Psychologin geht er auch zur Psychotherapie geht er auch. Aber die Abstände sind zu groß. Er müsste engmaschig betreut werden. Nächste Woche bekommt er seine Bewährungshelferin. Er bräuchte jemanden der ihn verordnet mit in die Berge zum Auspowern mitnimmt. Ich würde das auch gerne tun, aber ich bin der Vater und das nervt. Viele junge Leute haben Gespräche angeboten. Jetzt hat er einen Ersatz gefunden (BIER).

    Das wird nun die nächste Stufe. Das geht jetzt so seit 1 Tagen. Vorher war das kein Thema. Er sagte es schmeckt mir überhaupt nicht. Naja, wie es halt so ist. Nach einer Weile Gewöhnung schmeckt halt auch das. Wenn ich ihn nur mal 6 Wochen irgendwie entführen könnte sodass sein Körper die Möglichkeit zum klaren Denken bekommt. Die Gerichte bringen da leider nicht viel. Da bekommt ein wirklich erkrankter Mensch Arbeitsstunden und Abstinenznachweis aufgebrummt obwohl man weiß das man Sucht so nicht bekämpfen kann. Da müßten ein 6 Monatsentzug verordnet werden.

    Naja, es ist halt schwer und für ihn sicher auch eine verzweifelte Situation.

    Meine Frau, also seine Stiefmutter ist eine top Stütze. Sie holt mich oft aus manch falschen Denkweisen heraus. Auch seine Mutter ist sehr engagiert, aber mittlerweile auch sehr angeschlagen deswegen. Das Umfeld und Freunde sind sehr hilfsbereit und noch keiner hat irgendwelche Vorwürfe gemacht. Das hilft sehr.

    Ich habe auch den Dominik Forster angeschrieben, welche die Bücher sein ehemaliges Drogenleben geschrieben hat. Da kamen auch sehr hilfreiche Infos.

    Viele Grüße

    Cijay

  • Scheinbar redet ihr ja, sonst würdest ja nix vom Bier wissen :smiling_face:

    Verstehe ich das richtig, er hat einen Tag Bier getrunken?

    Wenn ja, dann ist das doch noch kein Drama ...

    Bewährungshilfe wird auch nicht engmaschig sein, vermutlich einmal die Woche, langfristig eher weniger.

    Aber die kann zumindest mal das Urteil klar machen, Abstinenz wird ja vermutlich nicht klappen, also wird das Gericht bald wieder eingeschaltet werden.

    Normal dürfte dann aber immer noch Therapie statt Strafe in die engere Auswahl kommen, oder meinst nicht?

    Und so ganz als Vater solltest dich nicht ins Abseits stellen, klar ist man in dem Alter nicht unbedingt der erste Ansprechpartner, dennoch kann man sich anbieten und hoffen.

    Ansonsten ist das Hilfspaket im Umfeld ja großartig, nur wenn es nicht angenommen wird, scheint es nicht helfen zu können - aber dem ist nicht so.

    Allein schon wenn er weiß, im Notfall ist da wer, ist was tolles :smiling_face:

    Viele haben das nicht!

  • Hi und vielen Dank für Deine Gedanken dazu.

    Völlig richtig wie du das schreibst. Aber zu viel sorgen kann auch erdrücken. Ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass er Abstand braucht und das radikal. Wir haben mit seiner Zustimmung hier eine geniale 38m2 Wohnung mit Küche für ihn.Warm 310€ .Er soll seit einer Woche bei der Nochmieterin anrufen. Das bekommt er nicht hin. Ich mach´s jetzt wie im Tierreich auf die harte Tour. Ich ruf da jetzt selbst an und zerre ihn mit zum ansehe. Und wenn das halbwegs gut ist, geht er da rein ob er will oder nicht. Vor 14 Tagen war das noch genau das was er wollte. Er ist in dem Aufgang allein, weil dort sonst nur die Wohnungsgenossenschaft ist. Also am WE völlig Ruhe. Im Notfall wären wir ca 1 km entfernt.

    Bier scheint er durchgehend, seit 3 Wochen zu trinken. Das ist jetzt auch noch nicht so das Ding, aber aus Erfahrung ist er bei Dingen die ihn lallig machen, nicht zu Bremsen.

    Die Justiz ist da meines Erachtens völlig daneben. Einem Süchtigen per Befehl zu sagen du hörst auf ist Dilettantismus sonders Gleichen. Dann kann er sich noch aussuchen wo er seine 120 Sozialstunden abarbeitet. Das läuft dann bei uns hier im Jugendhaus wo die ganzen Pappnasen rumhängen. Ich bin wirklich entzückt. Ich hätte, um ihm wirklich zu helfen und dem Staat halbwegs zukünftige Kosten zu ersparen, die 6 Monate Entzug verordnet, Punkt. Apps habe gerade gemerkt, dass ich das so schonmal geschrieben habe. Das beschäftigt mich halt sehr.

    Alle aus der Familie, würden ihn wenn er will, mit offenen Armen aufnehmen und unterstützen. Ich denke er badet aber gerade darin der Badman zu sein. Unglaublich was ein verschobener Geist so alles anstellt um ja nicht "normal" zu werden.

    Und ich lasse mich da noch mit reinziehen. Ich war immer wahnsinnig ausgeglichen und glaube kein so schlechter Vater aber es hat wohl doch nicht gereicht. Das fragen sich sicher viel Eltern.

    LG

    Cijay

  • Hallo zusammen.

    nun ist einige Zeit vergangen. Kurzes Update. Seit 3 Tagen macht er sein Fachabitur. Ich bin erstmal heilfroh, dass er es begonnen hat. Auch eine Wohnung hat er seit Mai. Leider hat er es nicht ganz geschafft clean zu bleiben und hat im letzten Drogentest 6ng THC über der Nachweisgrenze gehabt.Es ist ein auf und ab. Ich weiß auch noch nicht wie die Bewährungshelferin damit umgeht und letztendlich das Gericht. Aber ich hoffe, dass es weiter bergauf geht.

    Was mir Sorgen macht ist eine Situation wie eben. Hier würde ich gerne mal eine Frage an die Betroffenen stellen. Er hatte gerade eine stressige Situation. Mit einem mal fing er an unruhig zu werden, bekam Kieferspasmen und schwankte von einem Bein aufs Andere. Auch seine Psychose machte sich wieder durch Stimmen bemerkbar. Kann das immer noch nach ca 3-4 Monaten MDMA Abstinenz auftreten oder könnte da ein erneuter Vorfall gewesen sein. Können solche Erscheinungen noch länger anhalten? Also solche Psychosen können lange bis dauerhaft bleiben aber diese Muskelverkrampfungen und Schweißhände bei einem Puls von 77 finde ich etwas ungewöhnlich. Er hatte eigentlich keine großartige Gelegenheit MDMA zum nehmen. Dafür war er zu normal.

    Würde mich freuen wenn jemand schreibt.

    Vielen Dank

    Cijay

  • Schön dass du ein Update hier lässt :smiling_face:

    Wenn er sein Abi angeht, das also auch hinbekommt (mal ganz unabhängig vom späteren Ergebnis) dann ist schon viel gewonnen - er hat Interesse :smiling_face:

    Welcher Wert ist da gemessen? THC COOH oder THC??

    Ich glaub kaum, dass nun das Gericht gleich Stress macht, wenn die Voraussetzungen so positiv sind.

    Alles braucht seine Zeit, er muss halt lernen das es auch ohne Drogen geht ...

    Kann das immer noch nach ca 3-4 Monaten MDMA Abstinenz auftreten oder könnte da ein erneuter Vorfall gewesen sein

    Das kann auch nach der Zeit auftreten, genauso kann er erneut was genommen haben.

    Wenn er sagt, er hat außer Cannabis nichts genommen, dann solltest das mal so hinnehmen :winking_face:

    Also solche Psychosen können lange bis dauerhaft bleiben aber diese Muskelverkrampfungen und Schweißhände bei einem Puls von 77 finde ich etwas ungewöhnlich

    Hier sollte man bedenken, was für ihn all diese Belastungen bedeuten.

    Hätte er keinen Bock, dann würde er vermutlich kein Abi machen!

    Wenn solche Schübe auftreten, dann spielt auch die Psyche manchmal verrückt - da muss körperlich kein Anlass für Verkrampfung oder Schwitzen vorhanden sein!

    Da reicht schon eine Erinnerung und es können solche Symptome auftreten.

    Von Außen betrachtet, finde ich es hat sich alles recht gut entwickelt, aber das es mal zu Rückschritten kommt, sollte klar sein.

    Aber abgeleitet von deinem Eingangsbeitrag hat sich viel positives getan, das wird schon :smiling_face:

  • Hallo und vielen Dank für die Rückmeldungen.

    Ich finde leider jetzt erst Zeit mich zu melden. Es ist immer noch alles im Lot. Zumindest das was ich mitbekomme. Er geht in die Schule und hat auch schon eine 1 und ne 2. Hat auch das Praktikum begonnen was zum Fachabi gehört. Das ist eine super Erleichterung.

    Er hat Olanzapin genommen um seine Schizophrenie in den Griff zu bekommen. Soweit ich weiß nimmt er es momentan nicht regelmäßig bis gar nicht und kommt so ganz gut klar. Die Stimmen sind momentan selten da. Ich habe trotzdem vor einem Rückfall Angst. Er hat soviel erreicht. Leider ist seine Freundin noch nicht so sicher, mit dem Weglassen dieses Zeuges. Es ist schon ziemlich viel Druck den er sich auch selbst macht. Ich hoffe das er mit dem Älterwerden etwas ruhiger wird.

    Zum Glück macht er Musik am Rechner und ist da richtig fit. Ist halt Rap mit entsprechenden Inhalt. Es geht meistens in den Texten um das Verarbeiten seiner Drogenlaufbahn. Also eher die Beschreibung des Zustandes und das es doch eher nicht so gewinnbringend ist. Das Gute ist, das er da geistig wirklich viel machen muß um ein vernünftiges Endergebnis zu bekommen. Da zieh ich wirklich meinen Hut.

    Falls jemand von den Eltern von Betroffenen mitliest. Wir besuchen eine Selbsthilfegruppe in Jena. Uns hat das wirklich gut getan. Wenn Interesse besteht, einfach bei mir nachfragen.

    Viele Grüße

    Cijay

  • Falls jemand von den Eltern von Betroffenen mitliest. Wir besuchen eine Selbsthilfegruppe

    Das ist für Eltern der springende Punkt, man kann schimpfen/weinen/hoffen und/oder eben aktiv werden :smiling_face:

    Die Angst vor Rückfällen wird sicher noch ne Zeit bleiben und vlt auch nie ganz verschwinden.

    Aber es wird sich verändern, für ihn und für euch als Eltern!

    Geht einfach zwischendurch mal auf Beitrag 1 in dem Thema zurück, schon der Verlauf zum positiven hilft oft einen anderen Blick auf das Ganze zu bekommen.

    Toll wie ihr das alles so hinbekommen habt :smiling_face:

  • :winking_face: es geht weiter aufwärts.

    Vielen Dank für das Hoffnung machen. Es ist unglaublich wie ein Mensch wieder zurückkehren kann. Er fühlt sich wohl. Man unterhält sich mit einem erwachsenen Menschen. Er ist in seiner Klasse in der Schule einer der Besten. Er hat Erfolg. Ich kann es noch gar nicht glauben. Die Stimmen in seinem Kopf sind eigentlich nicht mehr da, nur noch manchmal etwas Paranoia. Das Olanzapin nimmt er seit ca 14 Tagen nicht mehr. Am Freitag hat er voraussichtlich seinen Drogentest. Ich hoffe so sehr für ihn, dass es ohne Beanstandung ausfällt. Die Fahrerlaubnis will er sich nun auch zurückerkämpften. Ich hoffe er hat die Kraft weiterhin standhaft zu sein. Seine Freundin hat in einer Woche auch einen 3 wöchigen Cannabisentzug hinter sich. Da kann man nur hoffen das beide zusammen stark sind. Ich wünsche allen die mit dem Entzug kämpfen nicht aufzugeben. Es lohnt sich die Welt nicht mehr durch einen Schleier zu sehen. Vielleicht hilft das Lied von Gregor Meyle " Ich glaub an Dich". Zieht Euch mal diesen Text rein.

    Ich werde weiter berichten.

    Danke fürs Lesen

    Cijay

  • Danke dass du weiter berichtest und dann noch soo tolle Nachrichten :smiling_face:

    Natürlich hoffe ich mit dir, dass der anstehende Test wie gewünscht ausfällt.

    Aber wenn ihr wieder so gut miteinander umgeht, dann hätte er es ja vermutlich gesagt, wenn da Bedenken seinerseits bestehen würden :winking_face:

    Hier sieht man aber sehr gut, wenn immer mal kleine Schritte eine Zukunft aufzeigen, dann lohnt sich der Wandel zu einem suchtfreien Leben.

    Und der Gregor hat viele super Lieder, wie ich finde :5:

  • Hallo zusammen,

    nun ist einige Zeit vergangen. Glücklicherweise hat mein Sohn das erste halbe Jahr in der Schule überstanden und ein wirklich gutes Halbjahreszeugnis bekommen. Leider war er noch nicht stark genug und hat die letzen 3 Wochen durchgängig gekifft und zu guter letzt vor 2 Tagen Speed genommen. Das hat ihn massiv zurück geworfen. Er sagte nur gestern ich will das nicht mehr ich war so dumm. Jetzt beginnen wieder die Entzugssymptome. Der Kampf wird wieder viel Kraft kosten. Er bekommt auch langsam Angst, dass er nicht mehr normal wird. Morgen beginnt auch wieder die Schule. Bis jetzt will er auf alle Fälle weiter gehen. Er hat auch dieses Gefühl der Derealisation und Depersonalisation. Er war jetzt bestimmt 3 Monate total Clean. In einem Monat steht wieder ein Drogentest an. Ich hoffe, dass er es wieder schafft clean zu werden. Ich hoffe das es nur ein Vorfall auf dem Weg nach oben war. Ich muß mir jetzt erstmal die Tränen wegwischen :loudly_crying_face:

    Liebe Grüße Cijay

  • Körperlich dürfte sich der Entzug in Grenzen halten, wenn man die Konsumsdauer von drei Wochen mit Cannabis und zwei Tage Speed zugrunde legt.
    Psychisch ist das natürlich eine andere Nummer, hier ist es natürlich verständlich, wenn ihn dieser Rückfall zurückwirft.

    Der anstehende Drogentest motiviert ihn hoffentlich zusätzlich, um die Finger von diesen blöden Drogen zu lassen.

    Ich wünsche euch, dass es wirklich ein Vorfall war, welcher leider eben oft dazugehört.
    Wenn er es schafft, jetzt eben wieder clean zu bleiben, wird es für ihn eine Warnung gewesen sein!

    Weiter viel Kraft und Mut, es wurde schon so viel geschafft und wenn es auch manchmal ausweglos erscheint, wird es langfristig bestimmt klappen.

  • Hallo cijay,

    ich möchte Dir auch Mut zusprechen.

    Wenn er es schafft, jetzt eben wieder clean zu bleiben, wird es für ihn eine Warnung gewesen sein!

    Dem kann ich nur zustimmen. Die Erkenntnis sofort wieder "drauf" zu sein und die Enttäuschung über sich selbst und das Ziel seine Schule weiter zu verfolgen, werden ihm helfen. Er sagt ja selber, dass das dumm war. Ich drücke die Daumen.

  • Der Kampf wird wieder viel Kraft kosten. Er bekommt auch langsam Angst, dass er nicht mehr normal wird. Morgen beginnt auch wieder die Schule

    Ein Kampf ist umso schwerer, je mehr er vom Anfang aus gekämpft wird. Ihr fangt nicht bei Null an und auch ist das wenn überhaupt nur ein kleiner Rückschritt. Die Sache wäre wahrscheinlich ohnehin passiert, weil man ständig mit aller Kraft versucht dagegen anzukämpfen. Auch wenn man nicht wissen kann, warum genau man konsumiert... warum darüber nachdenken ob er "normal" oder "nicht normal" ist. Wir Menschen sind alle gleich/ urteilen erzeugt wieder Leid. Wir alle leiden, rasen auf einen Tod zu und lenken uns mit jedem Tun vom Hier und Jetzt ab.... damit man lebt, nicht an die Stille und Vollkommenheit erinnert wird ...

    Für euren weiten Weg viel Kraft und Liebe.

    Die Richtung stimmt und laufen tut ihr nie alleine.

  • Hallo und vielen Dank für die Unterstützung und die richtigen Worte,

    alles was ihr geschrieben habt trifft zu. Ich denke und hoffe, dass auf der Leiter nach oben dies nur eine Sprosse nach unten war und es jetzt weiter geht. Letzte Nacht war schlimm für ihn. Er war bei uns und hat im Prinzip nicht geschlafen. Die Cannabis- Entzugserscheinungen waren wieder schlimm. Trotzdem ist er in die Schule und hat durchgehalten. Das kann man nicht verstehen. So viel Geld für den Konsum und was hat man zum Schluß, nichts. Das ist leider das Problem der Sucht. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass er es schaffen wird.

    Ich sage ihm nur, dass er nichts Besonderes darstellt, im Bezug auf Drogen oder er nicht der Einzige ist der etwas auf Abwegen ist und er auch kein schlimmer Mensch ist. So viele positve Dinge hat er auch bisher geleistet.

    Ich werde weiter berichten. Nochmals viele Dank :wink:

  • Das sehe ich ganz genauso, die richtigen Schritte ist er gegangen und sollte diesen Umfaller jetzt nicht allzu großes Problem sehen.
    Leider gehören diese diese Rückschritte immer mal dazu, wichtig ist ja nur was man daraus macht.

    Wichtig ist, er hat sofort wieder daran angesetzt, ist in die Schule gegangen und gibt sich nicht auf.
    Sucht verstehen zu wollen, ist für Außenstehende oft gar nicht möglich!
    Ich teile dein Gefühl und wünsche euch das beste, er wird es schaffen, auch wenn es gerade sehr schwer erscheint.
    Du hast vollkommen recht, deswegen ist er natürlich kein schlechter Mensch und äußerst positive was bisher geleistet wurde, sollte er nun wieder hervorrufen.

    Alles Gute euch!

  • Hallo mal wieder,

    letzte Woche Donnerstag hab ich meinen Sohn vom Praktikum abgeholt um einige vereinbarte Termine wahrzunehmen. Ich schaute noch aus dem Auto, wo er mir gutgelaunt entgegen kam. Dann bekam er eine Nachricht und man konnte sehen wie er mehr und mehr abdrehte. Wir sind dann losgefahren und ich merkte richtig wir er sich in Rage pumpte. Grund war eine Nachricht an Ihn von einem angeblichen Dealer, der mit einem Bild zeigte, dass die Freundin meines Sohnes Cannabis gekauft hatte. Die Worte die er hier über seine Freundin verloren hat möchte ich nicht wiedergeben. Massiv menschenverachtend und für mich das unterste was so geht. Dieser Mensch wandelte sich neben mir in eine unkontrollierte Gefahr, sodass ich mitten auf der Strasse anhalten musste. Zum Glück kam kein Fahrzeug. Ich merkte langsam wie mir meine Kraft entwich, konnte ihn aber halbwegs beruhigen. Nachdem ich dann mit Müh und Not die wichtigsten Behördengänge erledigen konnte, welche ja eigentlich ihn betrafen, fuhren wir nach hause. Dort angelangt ging das Theater wieder los. Kurzum, nach einer mehrstündigen Odyssee hatte ich dann einen Zusammenbruch, was dann mit dem Notarzt und Blutdruck knapp 200 für mich endete. In dieser Phase hat er sich dann doch mir zugewandt und versucht mich zu beruhigen. Ich gehe von einer massiven Psychose aus, welche er durch den Cannabisentzug und der Speedproblematik eine Woche zuvor getriggert hat. Mir geht seit dem nicht mehr aus dem Kopf, das er sein Hirn doch soweit geschädigt hat, dass es kaum noch einen Rückweg zur Normalität gibt. Anfangs war er motiviert und meinte das er sich wieder zur psychologischen Betreuung anmeldet und div. Versprechen u.s.w.

    Nun ja, so etwas hält vermutlich nicht ewig an.

    Anderseits macht er mit seinem Freund Rap- Musik und ist maximal aktiv. Neulich bis früh um 4. Also sie nehmen ein Album auf und schreiben natürlich durchgehend Texte über Ihre Erfahrungen. Verherrlichungen der Drogen kann ich da nicht raushören. Eher eine Verarbeitung. Sie haben demnächst einen Auftritt und er ist da richtig engagiert.

    Jetzt haben wir ein Buch gelesen von Peggy Mann mit dem Titel " HASCH Zerstörung einer Legende" Da wird mir Himmel Angst. Was da an Nervenzellen durch das Kiffen unwiederbringlich kaputt geht macht mir massiv Angst. Da ist normales Rauchen fast eine Kur. Ich werde meinen Jungen nie wieder so in den Zustand wie vor seiner Drogenkarriere bekommen. Abgesehen davon was er seinen nachkommen durch Erbgut-Schädigung antut.

    Wenn er mit seiner Musik Erfolg hat, ist die Frage wie er dann damit umgeht. Lässt er sich von den ganzen Drogenkosumenten wieder mit runterziehen? Denn welcher nicht Betroffenen möchte die ganzen Texte über die Sucht hören. Oder er bleibt stark und sieht das als Therapie.

    Sollte wieder so ein Absturz auf Ihn und uns zukommen werde ich das glaube nicht mehr wegstecken können. Da ist es schon möglich, das die Stabilität, die meine Frau und ich noch versuchen für uns zu erhalten, wie auch immer ins wanken kommt. Ich weiß, dass es bei vielen Familien noch bedeutend schlimmer zugeht. Ich hab da absolute Ehrfurcht vor dieser Leistung und der Kraft die Familien da aufbringen.

    Ich kann nur allen Menschen, welche vom Kiffen u.s.w. loskommen möchten, maximale Kraft wünschen. Man hat, wenn man es schafft davon loszukommen, die unglaubliche Macht unzählige Menschen glücklich zu machen.

    Ob mein Sohn erneut konsumiert hat kann ich nicht beurteilen. Da mir die Sensibilität mittlerweile fehlt. Ich würde sagen seit dem letzten beschriebenen Vorfall nicht. Das weis aber nur er.

    Liebe Grüße

    Cijay

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