Hallo zusammen,
ich habe mich aus folgendem Grund hier angemeldet:
Ich stecke gerade in der schwierigen Phase eines Tramal-Entzugs.
Hatte gegoogelt und bin auf diese Seite aufmerksam geworden und hatte mir auch andere Fälle mit Tramal-Entzug durch gelesen, was mich beruhigt und geholfen hat das alles zu lesen.
Ich fange mal von ganz vorne an und das liegt bereits 10 Jahre zurück.
Ich bin 2008 an beiden Schultern operiert worden, in einem Abstand von 6 Monaten. Wobei links alles gut ging, wie geplant und rechts eben nicht, wo mir jetzt eine Sehne fehlt.
Ich habe dort nach beiden OP's Tramal in Tropfen bekommen. Zunächst nahm ich diese gegen die Schmerzen und später dann eben weil ich mich unermüdbar fühlte...voller Elan und Drang.
Nur leider habe ich das ziemlich übertrieben, die ganze Prozedur ging fast 18 Monate. Wo zuguterletzt eine 100ml Flssche nach 2 Tagen schon alle war und ich durch die Überdosis epileptische Anfälle bekam....3 an der Zahl innerhalb weniger Tage.
Das war dann ein Zeichen und hatte mich wach gerüttelt um den Willen jetzt zu haben von dem Teufelszeug weg zu kommen.
Anfangs hatte ich es mit meiner Ärztin probiert schrittweise runter zu dosieren, was mir aber nicht gelang und ich wieder zu anderen Ärzten gegangen bin mir dieses Zeug verschreiben zu lassen.
Einige Tage später habe ich mich entschlossen selbst eine Klinik für Suchtkranke aufzusuchen und bin dann letztendlich in eine geschlossene Anstalt gekommen. Die ersten Tage gab es dieses "Distra" und nach 2 Tagen bekam ich nur noch Placebos, was ich auch sofort gemerkt habe weil die Entzugserscheinungen dann ziemlich heftig auftraten. Nun gut...3 Null-Tage musste ich haben um selbst die geschlossene verlassen zu können.
Nach diesen 3 Tagen bin ich gegangen und hatte seitdem her nichts mehr angerührt bis letztes Jahr 24.08.
Es liegt immer noch an meiner rechten Schulter die früher oder später nochmals operiert und durch ein künstliches Gelenk ersetzt werden muss.
Bin jetzt mittlerweile mit meiner Frau umgezogen und seit Ende August letzten Jahres nehme ich wieder Tramal in Tablettenform 150mg...anfangs mit 1-2 Tabletten am Tag und bis vor 6 Tagen war ich bei etwa 6-8 Stk. unter der Woche und am Wochenende auch schon mal bei 10 Stk.
Nun hab ich wieder eingesehen, dass das so nicht weitergeht. Hatte jetzt am Dienstag die letzte Tablette genommen und hatte mir auch keine weiter mehr geholt.
Am Mittwoch ging es los mit Entzugserscheinungen....und wollte es wieder mit mir allein ausmachen. Bis ich gestern in Schwerin eine Fachärztin für Sucht aufsuchte.
Sie riet mir nicht so abrupt abzusetzen sondern Stück für Stück runter zu dosieren. Der Durchschnitt meiner Einnahme lag bei 6 Stk. am Tag.
Ich sollte gestern 4 Stk. nehmen (es war schon 13.00Uhr) und ab heute bis Sonntag 5 Stk. und Montag 1 Stk. und soll um 7.30Uhr wieder bei ihr sein.
Achso, meine Frau verwaltet die Tabletten!
Ich habe aber gestern nur 1 Tablette genommen, was mir völlig ausreichte. Heute, jetzt im Nachhinein könnte ich mir in den Arsch beißen das ich diese eine genommen habe.
Mittwoch und Donnerstag hatte ich schon keine mehr genommen....hatte somit schon 2 Tage ohne was. Es wäre heute der dritte Tag ohne Tramalgewesen.
Ich weiß jetzt nicht was richtig ist...ein runter dosieren über einen längeren Zeitraum oder doch wieder abrupt auf Null runter???
Das Problem liegt einfach darin, das ich einen Job habe wo ich täglich 100km pro Tour zur Firma fahre und ich auch noch bei einem Projekt Projektmanager bin, wo ich gar nicht so lange krank geschrieben sein kann.
Wenn ich ab heute wieder keine mehr nehme dann bin ich am Montag 4 Tage ohne gewesen aber dafür mit unerträglichen Entzugserscheinungen....welche ich aber auch in Kauf nehmen würde! Bis jetzt geht es mir zum jetzigen Zeitpunkt relativ gut, nur leichte Anzeichen von Entzugserscheinungen, die wohl heute Abend schlimmer werden und ab morgen sowieso wieder. Meine Frau leidet natürlich mit mir mit weil ich ziemlich nah am Wasser gebaut bin...alles traurige lässt mich in Tränen ausbrechen....hinzu kommen Verlustängste, auch wenn meine Frau mir immer wieder sagt, dass sie mich liebt und wir bisher immer alles geschafft haben und sie zu 100% hinter mir steht. Bin übrigens mit meiner Frau seit 2012 verheiratet.
Nun habe ich schon ziemlich viel ausgeholt und sollte erstmal reichen.
Bin über jede Info und Anregung dankbar!
Vielleicht macht ja gerade jemand das gleiche durch.
Beste Grüße
Marci