Hallo,
ich mache mir große Gedanken um meinen 23-jährigen Sohn.
Vor einiger Zeit habe ich von ihm erfahren, dass er verschiedene Drogen nimmt. Ecstasy, Ketamin, Kokain, angeblich nur Wochenende und Festivals. Ich habe das Gefühl, dass das nicht mehr stimmt.
Ich bin zwar ruhig geblieben, fiel aber innerlich aus allen Wolken und habe mir erstmal erzählen lassen, was los ist. Dem Ganzen ging eine sehr aggressive Phase voraus und ich drohte ihm , dass ich ihn rausschmeissen würde. Er wohnt noch bei mir, weil er erst Abitur machte und zwischendurch rumgejobbt hat und jetzt in der Ausbildung steckt. Ich habe nie Erfahrungen mit Drogen gemacht, hatte auch keine Ahnung davon. Für mich hörte sich das alles aber sehr schlimm an.
Danach habe ich mich erstmal im Internet belesen, was meine Sorgen nicht verkleinerte.
Angefangen hat das mit 18 Jahren, weil er neugierig war. So sagte er mir das. Ich erwiderte, dass Neugier normalerweise vergeht, wenn man das ein paar Mal probiert hat und erinnerte ihn, dass wir zu der Zeit familiär in einer sehr großen Schicksalskrise steckten. Mein Mann und sein Vater war zu dem Zeitpunkt sterbenskrank und ist auch später verstorben. Davon will er aber nichts wissen. Er meinte, er hätte ja früher auch schon Drogen genommen. Das stimmt. Er hat gekifft, war aber wieder weg davon und kifft auch heute nicht mehr, soviel ich weiss.
Aktueller Stand ist heute: Er macht seine Ausbildung. Nebenbei arbeitet er manchmal in einem 450,- Euro Job. Kommt von der Arbeit und verschwindet sofort wieder. Wochenende ist er nie da. Mittlerweile habe ich auch von ihm erfahren, dass er dealt. Sein Zimmer sieht aus wie eine Messiebude, war allerdings früher auch nicht anders.
Ich habe ihm jetzt gesagt, dass er zu einem bestimmten Datum auszieht. Das hat er erstmal gleichmütig aufgenommen.
Er ist total genervt von mir und meinte, ich würde übertreiben. Andererseits erfahre ich Häppchen weise, was er so treibt. Wieso erzählt er mir überhaupt noch etwas, wenn ich so nervig bin? Da mich das aber immer wieder sehr beunruhigt, habe ich ihm gesagt, dass ich von dem Thema nichts mehr hören will. Er könne damit in die Drogenberatung gehen, das wären die Fachleute, nicht ich.
Das will er nicht. Das liegt alles nicht mehr in meiner Verantwortung, sagte ich ihm. Mittlerweile bin ich total wütend und würde am liebsten, dass er schon morgen hier verschwindet. Ich will meinen Kopf frei haben und mich nicht mit seinem Drogenthema beschäftigen. Über alles andere spreche ich natürlich gerne mit ihm.
Ich bin völlig verwirrt von seinem unterschiedlichen Verhalten. Festgestellt habe ich aber auch, je mehr ich mich zurück ziehe, desto verunsicherter wird er.
Vllt kann jemand helfen, bei der Entwirrung meiner Gedanken.
Danke!